Entdecken Sie Millionen von E-Books, Hörbüchern und vieles mehr mit einer kostenlosen Testversion

Nur $11.99/Monat nach der Testphase. Jederzeit kündbar.

Ein Nachbar für gewisse Stunden
Ein Nachbar für gewisse Stunden
Ein Nachbar für gewisse Stunden
eBook176 Seiten2 Stunden

Ein Nachbar für gewisse Stunden

Bewertung: 0 von 5 Sternen

()

Vorschau lesen

Über dieses E-Book

Dieser Traum aus Chiffon … sie muss ihn haben … Wie in Trance kauft Paige ein Brautkleid. Einziges Problem: Weit und breit ist kein Ehemann in Sicht. Nicht einmal eine Affäre! Kaum hat Paige beschlossen, das zu ändern, da steigt ein Fremder zu ihr in den Lift: groß, breitschultrig und unfassbar männlich - ihr neuer Nachbar Gabe. Der erste Besuch in seinem Penthouse führt zu wilden Küssen, der zweite zu einem heißen Strip. Ganz klar: Ihre Körper sind füreinander geschaffen. Doch wieso verbirgt Gabe sein halbes Leben vor ihr - so wie sie ihm ihr kleines Geheimnis verschweigt?

SpracheDeutsch
HerausgeberCORA Verlag
Erscheinungsdatum13. Mai 2014
ISBN9783733700591
Ein Nachbar für gewisse Stunden
Autor

Ally Blake

Ally Blake ist eine hoffnungslose Romantikerin. Kein Wunder, waren die Frauen in ihrer Familie doch schon immer begeisterte Leserinnen von Liebesromanen. Sie erinnert sich an Taschen voller Bücher, die bei Familientreffen von ihrer Mutter, ihren Tanten, ihren Cousinen und sogar ihrer Großmutter weitergereicht wurden. Und daran, wie sie als junges Mädchen unter dem riesigen Bett ihrer Großmutter einen unendlichen Schatz an Mills & Boon-Romanen fand. Und noch heute, wenn sie das Haus ihrer Kindheit besucht, warten ein oder zwei Liebesromane neben ihrem Bett auf sie. Allys erster richtiger Beruf nach dem Studienabschluss war der eines Cheerleaders. Das ist tatsächlich ein richtiger Beruf! Drei Jahre lang tanzte sie für ein Rugby- und ein Basketball-Team sowieso in einer wöchentlichen Fernsehsendung. Außerdem gab es da noch die Schauspielerei. Ally spielte in Kurzfilmen mit, die Freunde drehten, und schrieb selbst Drehbücher auf ihrem Weg zu einer berühmten, Oscar-prämierten Schauspielerin. Und dabei lernte sie ihren Mann Mark kennen, der gerade bei einem lokalen Fernsehsender Karriere machte. Vor ein paar Jahren heiratete sie Mark in Las Vegas, ein fantastisches Ereignis, zu dem ihre Familien und enge Freunde erschienen. Vor der Hochzeit reisten sie durch Kalifornien (wo sie eine ungesunde Sucht nach Starbucks Frappucinos entwickelte). Und nach der wundervollen Zeremonie (die am selben Morgen organisiert wurde) und Dinner im Brown Derby-Restaurant im Mirage (einen Tag, nachdem Tiger Woods dort gespeist hatte) und nachdem Frank Sinatra (sie schwört, dass er es war!) ihnen ein Ständchen gesungen hatte, reisten sie kreuz und quer durch die Vereinigten Staaten. Sie trafen Hugh Hefner in Disneyland und Tony Curtis in Las Vegas - und diesmal waren sie es wirklich! Noch ein paar Infos zu Ally Blake: Sie ist Australierin und hat das Sternzeichen Krebs. Ihre Tipps, um als Autorin Erfolg zu haben: Man muss den unbedingten Wunsch haben, veröffentlich zu werden! Und immer wieder Manuskripte einreichen, egal, wie oft sie einem zurückgeschickt werden. Und vor allem: Schreiben Sie ein Buch zu Ende. Lauter Teile eines Manuskripts ergeben noch kein Buch! Und schließlich noch ihre Tipps für eine glückliche Beziehung: Nichts ist so wirkungsvoll wie Küsse, Schmusen und dem anderen zu sagen: "Ich liebe dich". Und zwar so oft wie möglich!

Mehr von Ally Blake lesen

Ähnlich wie Ein Nachbar für gewisse Stunden

Titel in dieser Serie (100)

Mehr anzeigen

Ähnliche E-Books

Romanzen für Sie

Mehr anzeigen

Ähnliche Artikel

Rezensionen für Ein Nachbar für gewisse Stunden

Bewertung: 0 von 5 Sternen
0 Bewertungen

0 Bewertungen0 Rezensionen

Wie hat es Ihnen gefallen?

Zum Bewerten, tippen

Die Rezension muss mindestens 10 Wörter umfassen

    Buchvorschau

    Ein Nachbar für gewisse Stunden - Ally Blake

    Ally Blake

    Ein Nachbar für gewisse Stunden

    IMPRESSUM

    JULIA erscheint in der Harlequin Enterprises GmbH

    © 2013 by Ally Blake

    Originaltitel: „The Secret Wedding Dress"

    erschienen bei: Mills & Boon Ltd., London

    in der Reihe: MODERN ROMANCE

    Published by arrangement with HARLEQUIN ENTERPRISES II B.V./S.àr.l.

    © Deutsche Erstausgabe in der Reihe JULIA

    Band 102014 - 2014 by Harlequin Enterprises GmbH, Hamburg

    Übersetzung: Anke Brockmeyer

    Abbildungen: Hot Damn Stock, alle Rechte vorbehalten

    Veröffentlicht im ePub Format in 05/2014 – die elektronische Ausgabe stimmt mit der Printversion überein.

    E-Book-Produktion: GGP Media GmbH, Pößneck

    ISBN 9783733700591

    Alle Rechte, einschließlich das des vollständigen oder auszugsweisen Nachdrucks in jeglicher Form, sind vorbehalten.

    CORA-Romane dürfen nicht verliehen oder zum gewerbsmäßigen Umtausch verwendet werden. Sämtliche Personen dieser Ausgabe sind frei erfunden. Ähnlichkeiten mit lebenden oder verstorbenen Personen sind rein zufällig.

    Weitere Roman-Reihen im CORA Verlag:

    BACCARA, BIANCA, ROMANA, HISTORICAL, MYSTERY, TIFFANY

    Alles über Roman-Neuheiten, Spar-Aktionen, Lesetipps und Gutscheine erhalten Sie in unserem CORA-Shop www.cora.de

    Werden Sie Fan vom CORA Verlag auf Facebook.

    1. KAPITEL

    Paige Danforth glaubte nicht an die große Liebe.

    Es war einzig und allein ein Zeichen ihrer Freundschaft zu Mae, dass sie an diesem nebligen Wintermorgen bibbernd neben ihrer besten Freundin vor einem heruntergekommenen Lagerhaus in Collingwood, Melbourne, stand – und das nur, damit Mae sich ein Brautkleid kaufen konnte.

    Hochzeitskleid-Ausverkauf! Mehr als 1000 Kleider, neu und gebraucht, bis zu 90 % reduziert! stand auf dem gewaltigen pinkfarbenen Werbebanner, das schlaff an dem braunen Backsteingebäude herabhing. Die Schlange der Wartenden wand sich um den halben Block. Paige betrachtete sie und fragte sich, ob auch nur eine der Frauen erkannte, wie albern dieser Massenandrang eigentlich war. Doch alle schienen wie besessen von der Idee zu heiraten. Vermutlich war jede von ihnen davon überzeugt, dass ausgerechnet sie in ihrer Ehe glücklich werden würde – bis ans Ende ihrer Tage.

    „Die Tür hat sich bewegt", flüsterte Mae und griff so fest nach Paiges Arm, dass diese zusammenfuhr.

    Paige wickelte sich ihren dicken Wollschal ein weiteres Mal um den Hals und stampfte mit den Füßen auf den Asphalt, um sich warm zu halten. „Das bildest du dir nur ein."

    „Sie hat vibriert. Als ob jemand von innen aufschließt." Wie ein Lauffeuer verbreitete sich Maes Beobachtung in der Warteschlange, und Paige wurde von den vorwärtsdrängenden Frauen beinahe beiseitegeschubst.

    „Immer locker bleiben!, sagte sie und löste sich aus der Umklammerung ihrer Freundin, ohne die Menschenmenge aus den Augen zu lassen. „Warte einfach ab. Du wirst das Kleid deiner Träume finden. Eins steht jedenfalls fest: Wenn du es hier und heute nicht entdeckst, unter tausend Brautkleidern, dann ist dir nicht zu helfen.

    Mae hielt inne und sah sie entsetzt an. „Mit dieser Bemerkung hast du dein Anrecht als Trauzeugin eigentlich verwirkt."

    „Sag, dass du das ernst meinst", bat Paige hoffnungsvoll.

    Mae lachte. Aber nur einen Augenblick lang. Dann begann sie, auf der Stelle zu tänzeln wie ein Preisboxer beim Aufwärmen. Ihr rotes Haar, das sie normalerweise wild und ungebändigt trug, war heute zum Pferdeschwanz gebunden, und sie schaute entschlossen drein. Diesen Blick hatte Mae seit jenem Moment perfektioniert, als ihr Freund ihr den Heiratsantrag gemacht hatte.

    Mit einem Mal öffneten sich die alten Flügeltüren, und eine warme, süßliche Wolke aus Kampfer und Lavendel strömte aus dem Inneren.

    Eine müde wirkende Frau in Jeans und einem T-Shirt von der Farbe des Werbebanners über ihr baute sich im Eingang auf und rief: „Kein Feilschen! Keine Rückgabe! Kein Umtausch! Keine anderen Größen verfügbar! Niemand nahm Notiz von ihr. Stattdessen drängten die Frauen ins Gebäude hinein, als hätte die Verkäuferin versprochen, dass Superstar Hugh Jackman die hundert ersten von ihnen mit einer Gratis-Rückenmassage verwöhnen würde. „Heiliger Strohsack, stammelte Mae fasziniert, als sie sich in der Lagerhalle umsah.

    „Ziemlich schicke Strohsäcke", murmelte Paige, die wider Willen beeindruckt war.

    Perlenkorsetts, romantisch geraffte Ärmel, tiefe Ausschnitte. Designerkleider. Konfektionsware. Second-Hand-Kleider. Ausschussware. Alles radikal reduziert. Und jedes Kleid war heute zu haben. Nur heute.

    „Vorwärts!", schrie Mae und lief schnurstracks auf den ersten Kleiderständer zu.

    Paige drückte sich in eine Ecke nahe dem Ausgang. Sie winkte mit ihrem Mobiltelefon. „Ich bin gleich hier drüben, falls du mich brauchst!"

    Mae streckte kurz die Hand zum Gruß hoch, dann war sie verschwunden.

    Und nun erlebte Paige eine unverhoffte Lehrstunde in weiblicher Psychologie. Neben ihr schrie eine elegante Enddreißigerin wie ein Teenager auf, als sie das Kleid ihrer Träume fand. Eine Dame im Kostüm mit akkurat aufgestecktem Haarknoten und Brille erlitt einen Tobsuchtsanfall und stampfte wie ein trotziges Kind mit den Füßen auf, als ihr klar wurde, dass ein Modell nicht in ihre Größe erhältlich war.

    Alles nur wegen eines Kleides, das sie nur einmal im Leben tragen würden, dachte Paige fassungslos. Und das zu einer Zeremonie, die ihnen ein unhaltbares Versprechen abverlangte. Was für ein Wahnsinn. Paige war zwar nie verheiratet gewesen, doch nach ihrer Lebenserfahrung war ein Hochzeitstag vor allem der Auftakt zu Streit und Zank, unheilvoller Umklammerung und bitterer Enttäuschung. Und am Ende blieb nichts als Reue und das Gefühl, Jahre seines Lebens verschenkt zu haben. Da war es doch besser, sich selbst zu lieben und zu ehren, fand Paige. All das Leid, nur um sich einmal im Leben wie eine Prinzessin kleiden zu dürfen – das war das Ganze einfach nicht wert.

    Die Wogen von Haarspray und Parfüm mischten sich so unerträglich mit dem Kampfer- und Lavendelgeruch, dass Paige es vermied, durch die Nase zu atmen. Sie hielt ihr Handy fest in der Hand und betete, Mae möge anrufen.

    Mae. Ihre beste Freundin. Ihre Verbündete. Schon seit Ewigkeiten waren sie füreinander da. Seit ihre Eltern sich zur gleichen Zeit hatten scheiden lassen, hatte sie beide die Überzeugung verbunden, dass die große Liebe nichts als eine gemeine Lüge war, in die Welt gesetzt von Juwelieren und Blumenhändlern.

    Doch Mae hatte das alles in dem Augenblick vergessen, als sie Clint getroffen hatte. Paige musste schlucken. Sie wünschte Mae alles Glück der Welt. Wirklich. Und gleichzeitig krampfte sich ihr Magen zusammen, wenn sie daran dachte, dass ihre Freundin nun tatsächlich heiraten wollte.

    Sie versuchte, sich abzulenken. Als Verkaufsleiterin eines Anbieters für Luxus-Einrichtungsstoffe, der sich Ménage à Moi nannte, war sie immer auf der Suche nach neuen Kulissen, um ihre Produkte für den Katalog fotogen in Szene zu setzen. Und obwohl dieses Lagerhaus hier recht schäbig war, fand Paige das bröckelnde Mauerwerk auch irgendwie romantisch.

    Nicht für den nächsten Katalog. Dessen Motive sollten in Brasilien fotografiert werden, wenn alles gut ging. So viel Geld hatte man bei Ménage à Moi noch nie für ein Fotoshooting ausgegeben, doch Paige wusste einfach, dass es das wert sein würde. Sie hatte ein Konzept ausgearbeitet, das ihren Boss überzeugen musste. Und dann würde sie mitfliegen nach Brasilien. Sie konnte die Abwechslung wirklich gebrauchen …

    Unwillig schüttelte sie den Kopf. Nicht sie, Paige, brauchte die Ablenkung, sondern die Marke. Ihr selbst ging es ja gut. Alles glänzend. Wenn sie nur bald aus diesem Lagerhaus herauskam.

    Sie atmete durch den Mund ein, kniff ein Auge zu und stellte sich die gewaltigen nackten Fenster mit wehenden tiefblauen Chiffon-Vorhängen vor. Das dumpfe Mauerwerk würde wunderbar im Kontrast zu dem brasilianisch inspirierten Dekor der neuen Saison mit seinen leuchtenden Farben stehen.

    Staubkörner tanzten im Sonnenlicht der Halle, und Paiges Blick folgte ihnen zu einem Ständer voller Kleider, die allesamt so ausladend waren, dass keines von ihnen durch den Mittelgang einer Kirche passen würde.

    Sie wollte gerade wegschauen, da sah sie zwischen Rüschen und Volants etwas schimmern. Champagnerfarbene Seide. Glänzende Perlen. Hauchfeine Spitze. Eine zarte, transparente Schleppe. Das musste ein Traum von einem Kleid sein.

    Paige wollte eben darauf zugehen, da verschwand das Objekt ihrer Begierde hinter dem schwarzen Mantel einer Kundin, die fieberhaft ein Kleid nach dem anderen in Augenschein nahm.

    Paige hielt die Luft an. Und ihr Herz schien für einen Moment auszusetzen. Ihr wurde fast schwindlig, und sie konnte keinen klaren Gedanken mehr fassen.

    Die andere Frau ging einen Schritt weiter und gab den Blick auf das Kleid wieder frei. Paige atmete tief durch. Und ohne nachzudenken, ging sie zu dem Ständer und zog es hervor. Ihre Hände glitten über den Stoff. Der Schnitt war wie für sie geschaffen: ein tiefer V-Ausschnitt, mit Perlen besetzte Spitze am schmal geschnittenen Oberteil, ein weit schwingender Rock, der wogte, als ob er ein Eigenleben besäße. Paiges Herz klopfte schneller.

    „Wow, vernahm sie eine Stimme hinter sich. „Das ist aber süß.

    Süß? Das war alles, was die fremde Frau zu diesem perfekten Werk zu sagen hatte? Paiges Hände zitterten. Und dann sagte sie einen Satz, den sie nie im Leben von sich erwartet hätte. „Dieses Hochzeitskleid gehört mir."

    „Paige!"

    Paige blickte auf. Sie saß auf einem Stuhl in der Nähe des Eingangs und sah Mae auf sich zukommen.

    „Ich versuche schon seit zwanzig Minuten, dich anzurufen!"

    Paige holte ihr Handy aus der Tasche. Sie hatte kein Läuten gehört. Doch es stimmte. Stunden waren vergangen.

    Aufgeregt deutete Mae auf den schweren blütenweißen Kleidersack über ihrem Arm. „Ein voller Erfolg! Ich wollte es dir zeigen, aber ich konnte dich nicht finden. Und dann war da diese dünne Brünette, die ebenfalls hinter diesem Kleid her war wie eine hungrige Hyäne. Also habe ich es gleich auf der Verkaufsfläche anprobiert, weil keine Kabine frei war. Es ist so unglaublich scharf."

    Mae hielt inne, als sie die Tasche mit dem pinkfarbenen Emblem des Geschäftes sah, die auf Paiges Beinen ruhte. „Hast du ein Brautjungfernkleid gefunden?"

    Paige schluckte und schüttelte den Kopf. Sie wusste nicht, was sie sagen sollte, und zeigte nur mit zitternden Fingern in Richtung der Hochzeitskleider.

    „Oh. Du nimmst ein Kleid mit für ein Shooting? Habt ihr eine Hochzeitsausgabe geplant?"

    Da war sie. Die perfekte Ausrede. Dieses unerschwingliche Kleid war für die Arbeit. Also war es sogar von der Steuer absetzbar und würde ihre Hypothekenrate gar nicht so sehr belasten. Doch Paige fehlten noch immer die Worte.

    Mae sah sie überrascht an. Dann lachte sie laut auf. „Und ich dachte, ich sei die Einzige, die Frustkäufe macht, wenn es eine Weile keinen Mann in ihrem Leben gibt."

    Endlich fand Paige ihre Stimme wieder. „Was soll denn das heißen?"

    Mae stützte die freie Hand in ihre Hüfte. „Na, sag mir schnell, ohne nachzudenken, wann du das letzte Mal mit jemandem ausgegangen bist."

    Paige öffnete den Mund und schloss ihn gleich wieder. Sie konnte sich beim besten Willen nicht erinnern. Es war viele Wochen her. Vielleicht sogar Monate. Aber darüber wollte sie sich jetzt nicht den Kopf zerbrechen. Es gab sicher einen besseren Grund dafür, warum sie dieses Kleid gekauft hatte.

    „Du musst dir endlich mal wieder einen Mann angeln. Mae hakte sich bei Paige unter und zog sie hoch. „Aber jetzt nichts wie raus hier! Bevor ich hier bei all dem Gestank nach Bräunungsspray und Verzweiflung noch ohnmächtig werde.

    Paige stand im Aufzug des Botany-Apartmenthauses im Hafenviertel von New Quay und starrte auf die schwarz-weißen Fliesen der Lobby, auf die üppige schwarze Tapete mit Paisleymuster, die Türrahmen, die im Sonnenlicht silbrig schimmerten. Sechs riesige Kronleuchter verliehen der Eingangshalle einen edlen Glanz. Jetzt musste die Fahrstuhltür nur noch zugehen.

    Hatte Mae recht? Hatte Paige dieses Kleid gekauft, weil sich schon lange rein gar nichts getan hatte in ihrem Liebesleben? Ein Frustkauf? Vielleicht. Denn obwohl sie nicht vorhatte, es Mae mit dem Heiraten jemals gleichzutun: Paige mochte Männer. Sie mochte ihren Duft, ihre Art zu denken und das prickelnde Gefühl des Begehrens. Sie mochte Männer, die das Format hatten, einen Anzug zu tragen. Männer, die hart arbeiteten, so wie sie selbst, die im Restaurant gern die Rechnung übernahmen und die sich nichts als gute, unterhaltsame Gesellschaft wünschten. Jene Art Männer, für die Melbournes Barszene bekannt war.

    Wo waren all diese Männer bloß?

    War es ihr Fehler? Hatte ihr die Arbeit in letzter Zeit die Energie geraubt? Oder hatte sie einfach genug davon, immer den gleichen Typ Mann kennenzulernen? Vielleicht genügten ihr ja mittlerweile schon die Wiederholungen der Gilmore Girls im Fernsehen.

    Seufzend hängte sie sich den schweren Kleidersack über den Arm, ballte und streckte die verkrampfte

    Gefällt Ihnen die Vorschau?
    Seite 1 von 1