Traumromanze auf Malta
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Das muss die Geliebte des attraktiven Unternehmers Gabriel Brabanti sein! Neugierig richten sich die Blicke der Partygäste auf Eve, als sie strahlend schön an Gabriels Arm die breite Marmortreppe herunterkommt. Insgeheim wünscht Eve sich sehnlich, das pikante Gerücht wäre wahr! Denn seit sie eine Suite in seiner Villa auf Malta bewohnt und mit ihm herrliche Sonnentage auf seiner Yacht verbringt, hat sie ihr Herz an ihn verloren. Sie will ihn erobern! Doch zuerst muss sie Gabriel davon überzeugen, dass Vermögen und Ansehen ihr nichts und seine Liebe alles bedeutet…
Catherine Spencer
Zum Schreiben kam Catherine Spencer durch einen glücklichen Zufall. Der Wunsch nach Veränderungen weckte in ihr das Verlangen, einen Roman zu verfassen. Als sie zufällig erfuhr, dass Mills & Boon Autorinnen sucht, kam sie zu dem Schluss, diese Möglichkeit sei zu verlockend, um sie verstreichen zu lassen. Sie wagte den Sprung ins kalte Wasser, kündigte ihre sichere Stelle als Highschool-Englischlehrerin und schickte ihren ersten Entwurf an den englischen Verlag Mills & Boon. Ihre ersten beiden Romankonzepte wurden abgelehnt. Doch schon mit dem dritten Versuch schaffte sie es, zu überzeugen. Seitdem veröffentlichte sie mehr als 25 Bücher, die in 17 Sprachen übersetzt wurden und in 30 Ländern erschienen sind. Wenn sie nicht gerade damit beschäftigt ist, einen Roman fristgerecht fertigzustellen, gibt sie Schreibkurse am College oder in Workshops der RWA (Romance Writers of America) in St. Louis und New York. Catherine ist verheiratet und lebt mit ihrem Ehemann in White Rock, einem Städtchen an der Pazifikküste südlich von Vancouver. Sie hat vier erwachsene Kinder, fünf Enkel, zwei Hunde und eine Katze. In ihrer begrenzten Freizeit genießt sie es, zu schwimmen, zu wandern, zu lesen, Klavier zu spielen, tropische Pflanzen zu züchten und Antiquitäten zu sammeln. Einmal fuhr sie sogar bis nach North Dakota, um eine Woche lang auf der Suche nach Antiquitäten für ihr gemütliches Heim durch Kleinstadtauktionen zu ziehen.
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Buchvorschau
Traumromanze auf Malta - Catherine Spencer
IMPRESSUM
Traumromanze auf Malta erscheint in der HarperCollins Germany GmbH
© 2004 by Spencer Books Limited
Originaltitel: „The Brabanti Baby"
erschienen bei: Mills & Boon Ltd., London
Published by arrangement with HARLEQUIN ENTERPRISES II B.V./S.àr.l.
© Deutsche Erstausgabe in der Reihe ROMANA
Band 1574 - 2005 by CORA Verlag GmbH, Hamburg
Übersetzung: Dorothea Ghasemi
Umschlagsmotive: GettyImages_Sergey_Ko, ViewApart
Veröffentlicht im ePub Format in 10/2017 – die elektronische Ausgabe stimmt mit der Printversion überein.
E-Book-Produktion: GGP Media GmbH, Pößneck
ISBN 9783733753696
Alle Rechte, einschließlich das des vollständigen oder auszugsweisen Nachdrucks in jeglicher Form, sind vorbehalten.
CORA-Romane dürfen nicht verliehen oder zum gewerbsmäßigen Umtausch verwendet werden. Sämtliche Personen dieser Ausgabe sind frei erfunden. Ähnlichkeiten mit lebenden oder verstorbenen Personen sind rein zufällig.
Weitere Roman-Reihen im CORA Verlag:
BACCARA, BIANCA, JULIA, HISTORICAL, MYSTERY, TIFFANY
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1. KAPITEL
Sei vorsichtig, und sieh zu, dass du dich von Anfang an behauptest, denn Gabriel Brabanti ist ein Hai und wird dich bei der erstbesten Gelegenheit lebendig verspeisen. Für ihn gibt es nur Schwarz oder Weiß. Entweder geht es nach seinem Willen, oder man hat verloren – so wie ich.
Die Worte ihrer Cousine gingen ihr durch den Kopf, während Eve den Griff um die Babyschale mit ihrer Nichte verstärkte und am Eingang der Ankunftshalle von Luqa, Maltas Flughafen, stehen blieb.
Unter den Leuten, die auf die Fluggäste aus Amsterdam warteten, befand sich auch Marcias Exmann, der Vater der süßen kleinen Nicola Jane. Er hatte es nicht einmal für nötig befunden, bei ihrer Geburt dabei zu sein, und sie stattdessen vier Monate später zusammen mit ihrer Mutter aus New York zu sich beordert. Marcia hatte allerdings nicht mitgemacht, denn sie hatte ihren eigenen Kopf. Und da sie grundsätzlich allen Problemen aus dem Weg ging und diese auf andere abwälzte, durfte sie, Eve, sich nicht beklagen.
Wie üblich hatte es ganz harmlos angefangen. Eines Abends, die Klimaanlage in ihrem Apartment in Chicago war wieder einmal ausgefallen, erhielt sie einen Anruf von Marcia.
„Wie geht es dir, Evie?, erkundigte Marcia sich überschwänglich. „Ich vermisse dich! Wir haben schon so lange nicht mehr miteinander gesprochen.
Schon bald rückte sie jedoch mit dem wahren Grund für ihren Anruf heraus, indem sie ihr eröffnete, dass Gabriel Brabanti, der Italiener war und auf Malta lebte, sich nun auf seine Vaterrolle besonnen hatte und Besuchsrecht für seine Tochter verlangte.
„Aber ich werde jetzt auf keinen Fall springen und zu ihm eilen, nur weil Seine Majestät es verlangt, fügte sie eisig hinzu. Sie hatte den Lautsprecher eingeschaltet, damit Jason, ihr zweiter Mann, mithören konnte. „Ich habe seinen Brief nie bekommen.
„Du hast mir doch gerade erzählt, dass er dir per Kurier in die Agentur geliefert wurde, erinnerte Eve sie. „Also musstest du den Empfang sicher quittieren.
„Das ist mir egal. Der allmächtige Signor Brabanti ist vielleicht reich und hat eine Menge Einfluss auf Malta, aber hier in New York ist er ein Nobody."
Eve hörte Papier rascheln, dann meldete sich Jason zu Wort. „Vielleicht solltest du ihm den Wunsch erfüllen, Süße. Er scheint es ernst zu meinen. Entweder besuchst du ihn für kurze Zeit, oder er kommt her und bleibt so lange, wie er Lust hat – und das wollen wir doch nicht, oder?"
„Wenn du glaubst, er gibt sich damit zufrieden, träum weiter, Schatz, erwiderte Marcia. „Das ist nur der Anfang.
Nach einer Pause fragte er: „Was hältst du davon, Eve?"
Eve wünschte, sie hätte den Anruf nicht entgegengenommen, denn Marcia befand sich ständig in irgendeiner Krise. „Ich stimme Jason zu, Marcia. Entweder fliegst du nach Malta, oder Gabriel kommt nach New York. Er ist offenbar fest entschlossen, sein Baby zu sehen, und es ist ja auch sein gutes Recht."
Sie sah Marcias Schmollmund förmlich vor sich. „Dann kannst du sie zu ihm bringen, denn ich will ihn hier nicht haben, und ich werde ihn auch auf keinen Fall besuchen. Und bevor du mich hängen lässt, denk daran, wer nach Chicago gekommen ist, um deine stinkende alte Katze zu versorgen und deine Blumen zu gießen, als du vier Wochen an der mexikanischen Riviera herumgehangen hast."
„Du meine Güte, das ist fünf Jahre her, und Fidelio ist schon fast zwei Jahre tot! Außerdem hat er höchstens ein bisschen merkwürdig gerochen, weil er alt war, und meine Pflanzen hast du alle ertränkt."
„Trotzdem schuldest du mir etwas."
Am liebsten hätte Eve ihre Cousine daran erinnert, dass sie zu dem Zeitpunkt vor der Hitze in New York hatte fliehen wollen, zumal sie gerade mit einem verheirateten Kunden angebandelt hatte. Da sie Jason allerdings nicht seine Illusionen rauben wollte, erklärte sie: „Mir ist durchaus bewusst, dass du immer eine Gegenleistung verlangst, wenn du ausnahmsweise mal jemandem einen Gefallen tust, Marcia. Aber falls du glaubst, ich würde mit deinem Baby …"
„Warum denn nicht?, fiel Marcia ihr ins Wort. „Du wolltest sie doch schon immer kennen lernen. Jetzt kannst du Nägeln mit Köpfen machen und eine Beziehung zu ihr aufbauen.
„Du bist ja völlig übergeschnappt!"
„Das geht wirklich ein bisschen zu weit, Süße", hörte Eve Jason entsetzt protestieren.
„Soll ich ausgerechnet jetzt verreisen, wo deine Karriere an einem kritischen Punkt angelangt ist und du mich brauchst? Was glaubst du, wer mir wichtiger ist, Jason – du oder Gabriel?"
„Wenn du es sagst …"
„Komm schon, Eve, sei kein Spielverderber!, fuhr Marcia an sie gewandt fort. „Du weißt am besten, wie es ist, ein Baby bei dieser Hitze und Luftfeuchtigkeit von einer Kleinstadt in die andere zu schleppen.
„Um ein Kind außer Landes zu bringen, braucht man etwas mehr als nur ein Flugticket, gab Eve zu bedenken, „und zwar einen Pass und die Erlaubnis der Eltern. Oder soll ich sie in meiner Reisetasche an Bord schmuggeln?
„Ich werde alle notwendigen Dokumente beschaffen. Du konzentrierst dich auf Nicola und sorgst dafür, dass sie weiß, wie sehr ihre Mommy sie liebt."
„Und wie soll ich das anstellen?"
„Das wirst du schon herausfinden. Schließlich übergebe ich sie keiner unerfahrenen Fremden. Du bist Kinderkrankenschwester. Marcia hatte eine Pause gemacht, bevor sie ihr gewichtigstes Argument angeführt hatte. „Du hast dich beurlauben lassen, weil du von der Arbeit in der Klinik völlig ausgebrannt bist. Du musst dringend abschalten. Und ich biete dir die Chance, auf eine Mittelmeerinsel zu fliegen und im Luxus zu schwelgen. Egal, was ich von meinem Exmann halte, eins muss man ihm lassen: Er gibt sich immer nur mit dem Besten zufrieden. Also wirst du erster Klasse fliegen und nach Strich und Faden verwöhnt werden, wenn du bei ihm zu Gast bist. Es wäre dumm von dir, so ein Angebot abzulehnen.
Und es wäre noch dümmer gewesen, es anzunehmen! Doch hier stand sie nun mit einem schlafenden Baby und wartete auf die Begegnung mit dem unangenehmen Signor Brabanti, den sie nie kennen gelernt hatte. Marcia hatte sich genauso schnell wieder von ihm scheiden lassen, wie sie ihn geheiratet hatte.
Er ist groß, dunkelhaarig, attraktiv und so arrogant, dass du ihn einfach nicht übersehen kannst. Geh einfach auf den Typen zu, der sich verhält, als würde ihm der Flughafen gehören.
So hatte Marcia ihn beschrieben. Als Eve nun den Blick über die Wartenden schweifen ließ, sah sie niemanden, auf den diese Worte zutrafen. Stattdessen kam ein mittelgroßer grauhaariger Mann in einem marinefarbenen Blazer mit einem gestickten goldfarbenen Wappen auf der Brusttasche und in einer weißen Hose auf sie zu. „Signora Brabanti?", erkundigte er sich.
„Caldwell, erwiderte sie erstaunt, denn Marcia hatte Gabriel informiert, dass sie nicht selbst kommen würde. „Signorina Caldwell.
Der Mann neigte den Kopf. „Scusi. Ich suche eine Amerikanerin mit einem Baby, und …"
„Das bin ich. Eve deutete auf Nicola, die nun fest schlief, nachdem sie während des Flugs von Amsterdam nach Malta fast ununterbrochen geschrien hatte. „Das ist Signor Brabantis Tochter.
„Capisco! Ich bin Paolo. Der Signor hat mich geschickt, damit ich Sie zur Villa Brabanti bringe."
„Hatte er keine Zeit, uns selbst abzuholen?"
„Der Signor lässt sich entschuldigen. Paolos Tonfall war neutral. „Ihm ist etwas Wichtiges dazwischengekommen.
„Etwas Wichtigeres als seine Tochter? Verächtlich zog sie die Brauen hoch. „Und ich dachte, er wollte sie so schnell wie möglich sehen. Wie dumm von mir!
Der Chauffeur hüstelte und wandte den Blick ab. Offenbar war er es nicht gewohnt, dass jemand seinen Arbeitgeber kritisierte. „Ich bringe Sie zum Wagen und hole dann Ihr Gepäck, Signorina."
Eve folgte ihm durch die Halle zu der schwarzen Limousine, die direkt vor dem Gebäude parkte. Es war bereits dunkel, obwohl es erst kurz nach halb acht war.
„Gestatten Sie, Signorina." Er nahm ihr die Babyschale ab und befestigte sie in der Mitte des Rücksitzes. Dann strich er Nicola über die Wange. „Molto bella, sì?"
Obwohl sie kaum Italienisch sprach, verstand Eve seine Worte. „Ja, sie ist sehr hübsch, aber die Reise war furchtbar anstrengend für sie."
Paolo nickte mitfühlend. Er wartete, bis sie eingestiegen war, und reichte ihr die schwere Wickeltasche und ihre Handtasche. Anschließend holte er ihr restliches Gepäck. Wenige Minuten später saß er am Steuer und fädelte sich in den Verkehr ein.
Marcia hatte ihr vorgeschwärmt, wie geschichtsträchtig die Insel und vor allem die Hauptstadt Valletta waren. Gabriel lebte zwar außerhalb der Stadt, doch als Paolo in nordöstliche Richtung fuhr und die hell erleuchtete, vor vielen Jahrhunderten vom Johanniterorden errichtete Stadtmauer in Sicht kam, konnte Eve die Begeisterung ihrer Cousine verstehen. Selbst im Dunkeln und aus der Ferne bot die alte Befestigung einen beeindruckenden Anblick, und trotz ihrer Vorbehalte gegen diese Reise hoffte sie, einige Tage für sich zu haben, damit sie die Stadt erkunden konnte.
Diesen Vorsatz vergaß Eve allerdings, als Paolo durch das schmiedeeiserne Tor fuhr, das zur Villa Brabanti führte. Groß und düster erhob sich das Gebäude in der Dunkelheit, und nur das Mondlicht spiegelte sich in den Fensterscheiben. Niemals hätte sie sich vorstellen können, Nicola in der Obhut eines Mannes zu lassen, der in einem derart schrecklichen Gemäuer wohnte.
„Sind Sie sicher, dass man uns erwartet?", fragte sie Paolo und schauderte unwillkürlich.
„Ich hatte Ihnen ja gesagt, dass etwas Wichtiges dazwischengekommen ist, erwiderte er, nachdem er ihr die Tür geöffnet hatte. „Der Hauptsicherungskasten macht Probleme, und es besteht akute Feuergefahr.
Ihr Unbehagen wuchs. Daher blieb Eve sitzen. „Vielleicht sollte ich mit Nicola in einem Hotel übernachten, bis der Defekt behoben ist."
„Das ist nicht nötig, versicherte er. „Signor Brabanti hat alles im Griff.
Wie aufs Stichwort ging daraufhin überall das Licht an. Zahlreiche Fenster waren plötzlich hell erleuchtet, überall im Garten schalteten sich Strahler ein, und auch aus der geöffneten Haustür fiel Licht.
„Per favore, Signorina. Paolo streckte ihr die Hand entgegen. „Der Signore hat uns offenbar kommen hören.
Und sein Tonfall sagte ihr, dass der Signore nicht gern wartete.
„Na gut. Eve verdrängte ihre Vorbehalte und beugte sich hinüber, um den Gurt um die Babyschale zu lösen. „Komm, meine Kleine, bringen wir es hinter uns.
Die warme Nachtluft war von Blumenduft erfüllt. Eine Kletterpflanze mit unzähligen großen weißen Blüten überrankte eine breite Stützmauer. Hohe Palmen säumten die lange Auffahrt, die zum Vorhof führte. Irgendwo auf der rechten Seite, jenseits des Rasens, brachen sich die Wellen an den Felsen.
„Hier entlang, Signorina."
Paolo führte sie durch den Haupteingang in eine Halle, die genauso gut zu einem Palast hätte gehören können. Der Boden war im Schachbrettmuster mit schwarzem und weißem Marmor gefliest, an den Wänden hingen alte Gobelins. Direkt vor ihr führte eine prachtvolle Marmortreppe zu einer Galerie, die um das gesamte erste Stockwerk lief. Eine weit über zehn Meter hohe, mit Fresken bemalte Kuppeldecke, in deren Mitte sich ein Oberlicht befand, bildete den Abschluss dieses imposanten Raums.
Während sie sich umblickte, musste Eve ihre Meinung über das Gebäude revidieren. Es war zwar alt, aber alles andere als düster und schrecklich, sondern elegant und luxuriös. Sie war so beeindruckt von ihrer Umgebung, dass sie die Tür in einer Nische am anderen Ende der Eingangshalle erst bemerkte, als