Plötzlich wieder Fünfzehn
Von Christine Stutz
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Über dieses E-Book
Sie werden aufgegriffen und landen in einem Auffanglager.
Doch dort wird es noch schlimmer. Marion muss das schlimmste befürchten.
Rettung naht in Form eines Briefes. Ein Baron von Mertens sucht für seine kleine Nichte Spielkameraden. Gerne würde er drei Kinder aufnehmen. Aber er weigert sich, eine erwachsende Frau aufzunehmen.
In ihrer Not, um aus dem Lager zu kommen und ihre Schwestern zu retten, wird aus der zweiundzwanzig jährigen Baroness von Plummern, das fünfzehn jährige Mädchen Marion.
Mutig reist sie mit ihren Schwestern zum Baron von Mertens.
Dann wird es schwierig, denn Marion wird wie ein Kind behandelt und muss auch wieder zur Schule gehen.
Besonders schwierig wird es, als Marion zusehen muss, wie sich der Baron mit anderen Frauen trifft, während sie über ihre Schularbeiten sitzt!
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Buchvorschau
Plötzlich wieder Fünfzehn - Christine Stutz
Plötzlich wieder Fünfzehn
Plötzlich wieder
Prolog
1 Kapitel
2 Kapitel
3 Kapitel
4 Kapitel
5 Kapitel
6 Kapitel
7 Kapitel
8 Kapitel
9 Kapitel
10 Kapitel
Epilog
Impressum
Plötzlich wieder
Fünfzehn
Prolog
Prolog
„Was für ein beschissener Tag". Baron Werner von Mertens setzte sich an seinen Schreibtisch und schluckte schwer. Heute hatte seine kleine Nichte ihren neunten Geburtstag gefeiert. Allein, ohne Freunde. Keines der Kinder, die er eingeladen hatte, war erschienen. Sie hatte, wie jeden Tag allein im Garten gespielt und sich mit ihren Puppen beschäftigt. Bewacht von einem desinteressierten Kindermädchen, dass ihm, dem Baron, schöne Augen machte. Doch für Pauline hatte sie nichts übrig. Seine kleine Nichte war vollkommen verschüchtert, dachte er grimmig.
Werner von Mertens fluchte jetzt still. Das Kindermädchen war lästig, doch leider eine der wenigen Frauen, die überhaupt für ihn arbeiten wollten. Er musste etwas unternehmen, und zwar schnell. Dass ihn die Stadtbewohner hassten und verachteten. Damit hatte er sich in den drei Jahren nach seiner Heimkehr abgefunden. Er hatte sich mit der nicht endenden Einsamkeit in seinem Leben abgefunden, dachte Werner bitter. Doch seine kleine Nichte durfte nicht vor die Hunde gehen. Er musste etwas unternehmen, dachte er frustriert. Sein Blick fiel auf einen Bericht über ein Auffanglager in der Nähe der Grenze. Dort waren Waisenkinder und Flüchtlinge untergebracht. Menschen, die alles verloren hatten. Die nach Kriegsende auf der Flucht waren. Kleine Kinder ohne Eltern. Aufgegriffen auf der Straße ohne Ziel.
Plötzlich hatte Werner von Mertens eine Idee.
aaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaa
1 Kapitel
1 Kapitel
Wir mussten hier unbedingt raus. So schnell wie möglich, dachte ich wütend. Egal wie, sonst würden wir hier sterben. Gerade waren meine kleinen Schwestern wieder in unsere Baracke gekommen. Wieder waren sie verprügelt und beraubt worden! Ich fluchte still. Es war bereits das vierte Mal diese Woche gewesen, dass das passiert war.
Seit drei Monaten lebten wir jetzt hier im Durchgangslager. Seit wir geflohen waren, aufgegriffen und hergebracht worden waren. Wir hatten keine Verwandten im Westen. Niemanden, der uns aufnehmen würde. Wir drei waren ganz allein.
Auch keine Vermögen oder Zufluchtsort. Man hatte uns alles genommen. Da hatte man uns drei kurzerhand hier ins Lager gesperrt. Ich fluchte. Ich unterdrückte meine Tränen. Denn ich musste strak sein, stark für meine kleinen Schwestern. Jetzt dachte ich kurz an unser großes Gutshaus zurück, weit im Osten. Doch von dort hatte man uns vertrieben. Die Soldaten waren über Nacht gekommen. Einfach so! Ohne Vorwarnung. Man hatte unsere Eltern gefangen genommen und weggebracht, als sie sich geweigert hatten, das Gut aufzugeben. Sie waren in der Nacht gekommen, unbemerkt hatten sie unsere Eltern verschleppt. Dann hatten sie uns überfallen und das schöne Gutshaus angezündet.. Mir war es gelungen, meine kleinen Schwestern in Sicherheit zu bringen. Hilflos hatte ich zusehen müssen, wie sie unsere Eltern auf einen Lieferwagen gebracht hatten, zu vielen anderen Menschen, unsere Nachbarn und Bekannten. Alles Menschen aus meiner Kindheit. Ich war geflohen, an jeder Hand ein kleines Mädchen. Zwei Tage später wurde mir berichtet, alle Menschen auf dem Wagen waren erschossen worden. Widerstand gegen die Besatzer, so hieß das Urteil. Sie hatten meine geliebten Eltern erschossen, weil sie unser Eigentum verteidigen wollten. Ich hatte mich mit meinen Schwestern bis zur alliierten Besatzungszone durchgeschlagen.
Jetzt lebten wir drei, meine 11 Jährigen Zwillingsmädchen und ich, die 22 Jährige Baronessen von Plummern, im Auffanglager, nahe der Grenze. Keine Ahnung, wie lange wir noch hier bleiben mussten.
Heute hatte es eine Extraportion Milch gegeben. Die Amis hatte diese an die Waisenkinder verschenkt. Meine Schwestern waren losgegangen, unseren Anteil zu holen. Auf dem Weg zu unserer Baracke hatte man sie überfallen und ihnen die Milch geraubt. Meine Schwestern wurden geschlagen. Während ich in der Baracke unser weniges Eigentum bewacht hatte.
Das passierte uns immer wieder. Drei junge Mädchen ohne männlichen Schutz. Jede Nacht lag ich wach und bewachte die Tür der Baracke. Aus Angst, einer der widerlichen Kerle würde sich nachts in zu uns schleichen und über uns herfallen und uns vergewaltigen. Auf Hilfe würden wir dann nicht hoffen können. Niemand kümmerte sich hier um den anderen. Jeder sorgte sich nur um sich selbst. Jeder versuchte, hier zu überleben. Seit unserer Flucht hatte ich nie wieder richtig schlafen können. Ich war nur noch ein Schatten meiner selbst. Wenn es so weiter ging, würden wir hier drinnen sterben, dachte ich verzweifelt.
Nein, so konnte es nicht weitergehen, dachte ich grimmig. Es musste unbedingt etwas passieren! Ich erhob mich. Zeit, mich wieder in der Zentrale des Lagers blicken zu lassen. Vielleicht gab es eine Möglichkeit, das Lager irgendwie zu verlassen. Die Frau dort, die das Lager leitete, mochte uns drei. Ein Vorteil, der uns andersherum viel Neid einbrachte.
Entschlossen nahm mich meine beiden Schwestern an die Hand und schritt erhobenen Hauptes durch das Lager. Jeder sah uns hinterher, manche grummelten. Wir drei waren anders als die Menschen hier. Das merkte ich jeden Tag. Unsere gute Erziehung, unsere Bildung stach hervor und ärgerte die Menschen hier, die voller Frust und Hass waren. Uns drei gaben sie an allen die Schuld. Auch wenn wir nichts dafürkonnten. Wir mussten hier unbedingt raus. Egal wie, dachte ich besorgt.
„Kommen sie rein, Fräulein Plummern" rief die Verwaltungsangestellte freundlich. Einer der wenigen, freundlichen Menschen hier im Lager, dachte ich. Die Frau kannte unser Problem und half uns drei manchmal heimlich. Sonst wären wir hier schon lange untergegangen, das wusste ich. Wir hatten die einzige Baracke hier, die man abschließen konnte. Darum wurden wir gnadenlos beneidet.
Die Frau nickte Lina und Leila liebevoll zu, dann reichte sie mir die Hand. „Setzen sie sich, Fräulein Plummern. Ich wollte auch gerade zu ihnen kommen! Ich habe sehr gute Nachrichten. Sagen sie, wie alt sind ihre Schwestern?" fragte sie mich dann. Sie sah mich lächelnd an.
„ 11 Jahre sagte ich dann, das wusste die Frau doch aus unseren Unterlagen, dachte ich verwundert. Die Frau schüttelte jetzt schmunzelnd ihren Kopf. „Nein, die beiden sind 9 Jahre alt
widersprach sie mir dann. Ich hob interessiert meinen Kopf, als die Frau sich jetzt an meine Schwestern wandte. „Bekommt ihr es hin, euch für 9 Jahre auszugeben?" fragte sie meine Mädchen dann streng. Sie sahen mich furchtsam an. Beide Mädchen nickten dann ernst. Seit dieser Nacht, in der sie unsere Eltern erschossen hatten, sprachen