Geheimnisvolle irische Rose
Von Christine Stutz
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Über dieses E-Book
Um dem Waisenhaus zu entkommen und damit einem Leben im Elend, spricht sie mutig den Diener des Lords an. Dem Mann, der im Waisenhaus nach Mägden für das Schloss sucht.
Sie hat Glück und der Mann entscheidet sich für sie. Sehr zum Ärger der Heimleiterin, die Zenia bereits an einen Bordellbesitzer verkauft hat.
Der Diener entpuppt sich als Sir Lanzelot, Neffe und Erbe des Lords. Er nimmt Zenia und auch ihren kleinen Bruder mit zum Schloss.
Zenia wird zu einer guten Freundin und Beraterin für Lanzelot. Sie verliebt sich in den Mann. Wissend, dass nie etwas daraus werden kann, denn er ist adlig, verlobt und bereits so gut wie verheiratet.
Der alte Lord vermittelt Zenia und ihren Bruder an seinen Freund, Lord Mac Gregory, aus Irland. Er will Zenia aus dem Haus haben, wenn die zukünftige Frau von Lanzelot hier einzieht.
In Irland findet Zenia, zusammen mit ihrem Bruder, das große Glück. Ihr Leben wird wunderschön.
Doch ihr Herz gehört für immer Lanzelot. Sie weiß, es wird niemals anders sein.
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Buchvorschau
Geheimnisvolle irische Rose - Christine Stutz
Geheimnisvolle irische Rose
Titelseite
Prolog
1 Kapitel
2 Kapitel
3 Kapitel
4 Kapitel
5 Kapitel
6 Kapitel
7 Kapitel
8 Kapitel
9 Kapitel
10 Kapitel
Epilog
Impressum
Geheimnis-volle
Irische
Rose
Prolog
Prolog
„Raus aus den Betten! Wird es bald. Sonst hagelt es Schläge!" schrie die Heimleiterin wütend. Sie stand mit ihrem Rohrstock an der Tür unseres kalten Zimmers und schlug damit gegen das Gitter eines der Betten. Der Lärm war ohrenbetäubend. Das weckte alles und jeden. Ich beeilte mich, dem Befehl der harten Frau nachzukommen. Zu oft hatte ich den schmerzhaften Rohrstock zu spüren bekommen. Alle vierzehn Mädchen sprangen aus ihren Betten und griffen nach den abgetragenen Kleidern. Die Kleidungsstücke waren uralt, gespendet und wurden immer wieder weitergegeben. War es der einen zu klein, bekam es die nächste. Gig eines kaputt, hagelte es Schläge. So lief das hier im Waisenhaus.
„Wascht euch! Heute ist der Tag! Heute kommt der Hausdiener vom Schloss. Er sucht neue Mägde für die Küche und den Stall! Wenn er sich für eine von euch entscheidet, habt ihr es gut. Ihr seid zu viele hier. Drei von euch muss ich wegschicken. Alt genug seid ihr ja. Also bemüht euch, dass der Diener euch nimmt. Oder ihr landet auf der Straße und dort könnt ihr dann betteln gehen. Oder anderes tun, um etwas zu essen zu bekommen." Sagte die harte Frau drohend. Wieder hob sie drohend den Rohrstock.
„Alles ist besser, als hier im Heim den ganzen Tag Wäsche zu waschen oder auszubessern" flüsterte Natalie, meine Freundin, mir zu. Ich nickte ihr zustimmend zu. Madame Rosalie, wie wir die Heimleiterin nennen mussten, ließ uns Mädchen in der Wäscherei schuften. Jeden Tag, immer zehn oder mehr Stunden. Die Kleineren von uns schliefen oft während der Arbeit ein. Sie waren doch erst acht oder neun Jahre alt. Natalie und ich versteckten sie dann in den großen Körben und arbeiteten schwerer, damit es nicht auffiel. Fiel es auf, hagelte es Schläge.
Ich dachte an meinen jüngeren Bruder Ernst. Er war bei den Jungen untergebracht und musste jeden Tag bei einem Obsthändler arbeiten. Dort schleppte er stundenlang schwere Körbe. Und dass obwohl er doch erst dreizehn Jahre alt war. Zum Glück konnte er dort immer das Obst essen, dass nicht mehr so ganz gut aussah. Oft stahl er einen Apfel, den er mir dann nachts brachte. Doch, unser Leben war bescheiden. Bescheiden, seit unsere Eltern vor vier Jahren an der Grippe gestorben waren.
Damals grassierte die Grippe und raffte viele Menschen dahin. Viele Kinder wurden damals zu Waisen. So auch Ernst und ich. Wir hatten „Glück" und wurden im Waisenhaus der Madame Rosalie aufgenommen. Andere Kinder hatten weniger Glück. Sie starben an Hunger oder wurden verschleppt. Von Gaunerbanden, die sie für ihre diebischen Zwecke ausnutzten und anschaffen schickten.
„Beeilt euch gefälligst. Der Oberdiener kommt gleich. Und du, Zenia. Verstecke deine roten Haare unter einem Tuch! Sonst wirst du nie eine Chance haben, Bete, dass dich der Diener nimmt. Sonst fliegst du raus" herrschte Madame Rosalie mich an. Schweigend nickte ich nur. Widerworte bedeuteten Schläge. Das hatte ich in den Jahren hier gelernt. Die Frau hatte es auf mich abgesehen, Also griff ich das alte Kopftuch und band es um meine roten Zöpfe. Ich wusste, Madame Rosalie beneidete mich um die Haarpracht. Ein Erbe meiner Mutter. Ich erinnerte mich, dass meine Mutter auch solche roten Haare hatte. Voller Liebe dachte ich an sie zurück. An ihre Liebe, ihre sanfter mit uns Kindern umzugehen.
Draußen vor dem heruntergekommenen Haus, hielt jetzt eine elegante Kutsche. Das bedeutete, der Diener war gekommen. Und ihn durfte niemand warten lassen.
Wir beeilten uns, die Treppe herunter zu kommen. Denn jede von uns wollte in der ersten Reihe stehen. Dann hatte man die größte Chance, von dem Mann gesehen und ausgewählt zu werden. Wurde ich erwählt und arbeitete dort hart, konnte ich vielleicht bald Ernst nachholen. Dann musste er nicht mehr so hart arbeiten. Das gab mir Mut. Ich musste es versuchen, dachte ich entschlossen. Doch Helga und Julia waren stärker. Sie schubsten mich beiseite und stellten den Treppenaufgang zu. Kein anderes Mädchen kam mehr nach vorne.
Madame schob sich durch und grinste nur. Da die beiden Mädchen ihre Lieblinge waren, sagte sie nichts dazu. Helga und Julia taten, was Madame verlangte und petzten alles, was sie erfuhren. Das war oft gefährlich und schmerzhaft.
Jetzt öffnete sich die Tür und ein gutgebauter, muskulöser, elegant gekleideter Mann betrat den Flur. Seine dunkelblonden, langen Haare, waren zu einem Zopf geflochten, der in seinem Nacken hing. Was für ein Mann, dachte ich. Mein Herz begann zu flattern. Nie sah ich so eine imposante Erscheinung.
Der Mann hustete leise. Angewidert sah er sich im Heim um. Alles ganz genau betrachtend. Er zog ein Tuch aus seiner Tasche und putze sich umständlich die Nase. Dann sah er sich unter uns Mädchen um. „Wir brauchen drei Mädchen in der Küche und im Garten. Sie müssen kräftig sein. Es wird harte Arbeit werden. Aber wir zahlen euch einen Taler den Monat und freie Logie und Essen. Sagte der Mann grimmig. „Ich weiß, dass ihr alle arbeiten könnt. Stellt euch auf! Ich werde entscheiden.
Sagte der Mann weiter. Wieder drängten sich Julia und Helga vor. Einen Taler den Monat war eine Menge Geld. Damit konnte man sich etwas ansparen. Das gab eine gute Aussteuer. Das konnte ich mir nicht entgehen lassen. Ich musste dafür sorgen, dass der Diener mich nahm. Doch Madame Rosalie schob mich hinter sich. Sie wollte verhindern, dass der Mann mich sah. Ich wusste, sie hasste mich. Sie gönnte mir das Geld nicht. Es wäre der Frau eine Freude, mich auf die Straße zu werfen.
„Ich nehme euch beiden und dich sagte der Diener ernst. Er wies auf Julia, Helga und Natalie. Alle drei Mädchen nickten und knicksten tief. Froh, dem Heim zu entkommen. Ich hatte verloren, mich hatte der Mann nicht einmal gesehen. Mein Schicksal schien besiegelt. „Kommt nachher ins Schloss. Die Schließerin wird euch einweisen.
Sagte der Diener und wandte sich ab. Er wollte wieder gehen. Dann wäre er fort, dachte ich geschockt. Das durfte nicht sein, dachte ich voller Panik. Ich musste etwas unternehmen. Er durfte nicht gehen, ohne mich einzustellen. Das wäre mein Ende. Der Mann musste mich haben wollen.
„Augenblick, Monsieur. Brauchen sie noch jemanden, der französisch und deutsch spricht? Fließend? In Wort und Bild?" rief ich in perfektem Französisch dem Mann nach. Und tatsächlich. Der Diener