Drei große literarische Preise gingen im Jahr 2021 an Autoren vom afrikanischen Kontinent: Der Südafrikaner Damon Galgut hat für „Das Versprechen“ den Man Booker Prize bekommen. Abdulrazak Gurnah aus Tansania den Literaturnobelpreis. Und der senegalesische Autor Mohamed Mbougar Sarr den Prix Goncourt. Es könnte ein kurzes Aufflackern von Aufmerksamkeit für Literatur aus Afrika sein – doch auch in diesem Jahr gibt es interessante und vielfältige Bücher von diesem Kontinent.
Es ist eine Sensation: Nach fast 50 Jahren hat Wole Soyinka einen neuen Roman geschrieben. Der erste Autor vom afrikanischen Kontinent, der jemals den Nobelpreis erhalten hat, rechnet in seiner politischen Satire Die glücklichsten Menschen der Welt mit seiner Heimat Nigeria ab, mit der er sich lebenslang auseinandergesetzt hat. Nun erzählt er von zwei Männern, die sich einst im Studium in England kennengelernt und einen Freundschaftsbund gegründet haben, um Nigeria voranzubringen. Mittlerweile sind sie um die 60 Jahre alt und ernüchtert, halten aber weiterhin an ihrem Ziel fest. Dann kommen sie einem geheimen Netzwerk auf die Spur, das vor keinem brutalen Geschäft zurückschreckt.
Im Mittelpunkt von Soyinkas mühsamen, aber lohnenswerten Roman steht das Land Nigeria mit all seinen Übeln, mit der Gewalt, Korruption, Skrupellosigkeit, den Intrigen, Terrorbanden und religiösen Sekten. Auch in A. Igoni Barretts böser Farce geht es um das Leben in Nigeria, insbesondere in der Metropole Lagos. Dort wacht Furo Wariboko am Morgen eines wichtigen Vorstellungsgesprächs auf und stellt fest, dass er auf einmal weiß ist – bis auf sein Hintern, der ist weiterhin Schwarz. Und Furo weiß, dass er als Weißer