Geheimnisvolle Flaschenpost: Moonlight Romance 28 – Romantic Thriller
Von Vanessa Lane
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Über dieses E-Book
Moonlight Romance bietet wohlige Schaudergefühle mit Gänsehauteffekt, geeignet, begeisternd für alle, deren Herz für Spannung, Spuk und Liebe schlägt. Immer wieder stellt sich die bange Frage: Gibt es für diese Phänomene eine natürliche Erklärung? Oder haben wir es wirklich mit Geistern und Gespenstern zu tun? Die Antworten darauf sind von Roman zu Roman unterschiedlich, manchmal auch mehrdeutig. Eben das macht die Lektüre so fantastisch...
Faith war seltsam bewegt, Janet sammelte eifrig Muscheln, die es hier reichlich gab. Als Faith wieder einmal stehen blieb, um den Blick auf das Meer mit seinen tanzenden Wellen zu genießen, entdeckte sie etwas. »Janet, es ist eine Flaschenpost«, rief sie und wusste nicht, woher sie die Sicherheit nahm, dass es tatsächlich so war. Vom Strand aus war es eine grüne Flasche, und als solche identifizierte Janet sie auch. Sie konnte die plötzliche Aufregung ihrer Freundin nicht verstehen. »Quatsch«, sagte sie nur, »das ist eine Flasche, die jemand irgendwo über Bord geworfen hat, nachdem er sie ausgetrunken hatte. Hier kommen viele Schiffe vorbei – schau nur, was hier am Strand alles so angespült wurde.« Faith behielt die Flasche dennoch im Auge. Als sie das Gefühl hatte, sie werde nicht am Strand angespült, sondern triebe wieder ab aufs Meer hinaus, zögerte sie nicht lange. Sie zog ihre Schuhe und Socken aus, krempelte ihre Jeans hoch, und dann watete sie ins Wasser. Dabei behielt sie die Flasche genau im Auge. Sie wusste nicht, warum es so war, aber sie hatte das untrügliche Gefühl, dass sie die Flasche haben musste ... Diesen Satz würden sie beide unterschreiben. Doch während Janet Farley am liebsten wieder abgereist wäre, wurde ihre Freundin Faith Reynolds das Gefühl nicht los, dass es einen Sinn machte, hier in dem ziemlich trüben Celfic zu sein. Seit sie in dem kleinen Ferienhaus angekommen waren, verspürte Faith in ihrem Inneren eine nicht erklärbare Aufgeregtheit. Und das konnte wahrlich nicht an dem Haus selbst liegen. Es war alt, hatte seine besten Zeiten längst hinter sich, und noch nicht einmal ein frischer Anstrich würde ihm einen gewissen Charme verleihen, wie es beispielsweise bei dem Nachbarhaus war, das sie in einer gewissen Entfernung auf einem der Hügel erblickten. Und die Einrichtung?
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Buchvorschau
Geheimnisvolle Flaschenpost - Vanessa Lane
Moonlight Romance
– 28 –
Geheimnisvolle Flaschenpost
Eine alte Liebe kann gefährlich sein
Vanessa Lane
Faith war seltsam bewegt, Janet sammelte eifrig Muscheln, die es hier reichlich gab. Als Faith wieder einmal stehen blieb, um den Blick auf das Meer mit seinen tanzenden Wellen zu genießen, entdeckte sie etwas. »Janet, es ist eine Flaschenpost«, rief sie und wusste nicht, woher sie die Sicherheit nahm, dass es tatsächlich so war. Vom Strand aus war es eine grüne Flasche, und als solche identifizierte Janet sie auch. Sie konnte die plötzliche Aufregung ihrer Freundin nicht verstehen. »Quatsch«, sagte sie nur, »das ist eine Flasche, die jemand irgendwo über Bord geworfen hat, nachdem er sie ausgetrunken hatte. Hier kommen viele Schiffe vorbei – schau nur, was hier am Strand alles so angespült wurde.« Faith behielt die Flasche dennoch im Auge. Als sie das Gefühl hatte, sie werde nicht am Strand angespült, sondern triebe wieder ab aufs Meer hinaus, zögerte sie nicht lange. Sie zog ihre Schuhe und Socken aus, krempelte ihre Jeans hoch, und dann watete sie ins Wasser. Dabei behielt sie die Flasche genau im Auge. Sie wusste nicht, warum es so war, aber sie hatte das untrügliche Gefühl, dass sie die Flasche haben musste ...
Sie hatten es sich anders vorgestellt …
Diesen Satz würden sie beide unterschreiben. Doch während Janet Farley am liebsten wieder abgereist wäre, wurde ihre Freundin Faith Reynolds das Gefühl nicht los, dass es einen Sinn machte, hier in dem ziemlich trüben Celfic zu sein.
Seit sie in dem kleinen Ferienhaus angekommen waren, verspürte Faith in ihrem Inneren eine nicht erklärbare Aufgeregtheit. Und das konnte wahrlich nicht an dem Haus selbst liegen.
Es war alt, hatte seine besten Zeiten längst hinter sich, und noch nicht einmal ein frischer Anstrich würde ihm einen gewissen Charme verleihen, wie es beispielsweise bei dem Nachbarhaus war, das sie in einer gewissen Entfernung auf einem der Hügel erblickten.
Und die Einrichtung? Die Bezeichnung ›schlicht‹ war ziemlich wohlwollend.
Es gab einen Wohnraum mit einer angegliederten Küche, ein fensterloses Bad und drei Schlafzimmer. Der Platz reichte auf jeden Fall für zwei Personen, und es wäre auch okay, sähe alles ein bisschen freundlicher aus. So machte es mehr oder weniger den Eindruck, als habe jemand alles Mobiliar, alles, was er sonst nicht mehr brauchen konnte, hier in diesem Haus abgestellt, weil es für den Sperrmüll zu schade war.
Janet und Faith hatten dieses Häuschen übers Internet gebucht, und der Vermieter hatte es mehr als nur verschönt.
Ein wenig trugen auch sie schuld, denn sie hätten sich sagen müssen, dass man zu einem solchen Mietpreis nichts Gescheites bekam.
Sie hatten bezahlt, und jetzt war der Vermieter auf einmal nicht zu erreichen.
Einfach ausziehen, sich etwas anderes suchen? Das konnten sie sich beide nicht erlauben.
Janet hatte gerade eine schmerzliche Scheidung hinter sich, und ihr Exmann hatte sie ausgenommen wie eine Weihnachtsgans. Und Janet war zu stolz gewesen, um etwas zu kämpfen, sie war froh gewesen, das dunkelste Kapitel ihres Lebens abschließen zu können.
Und sie?
Faith war gerade aus Amerika zurückgekehrt, wo sie einige Jahre gelebt und gearbeitet hatte. Der Traum vom Tellerwäscher zum Millionär hatte sich bei ihr leider nicht erfüllt. Ihr war das Leben in Chicago zu hektisch gewesen, die Arbeitsbedingungen zu unsozial, die Stadt zu seelenlos.
Das Heimweh nach Irland, das sie im Laufe der Jahre bekam, war schließlich größer gewesen als der monatliche Gehaltsscheck.
Faith war zurückgekommen, hatte zufällig ihre alte Freundin Janet getroffen.
Es passte gut. Janet musste ihre Wunden lecken, und sie musste sich Gedanken darüber machen, was sie wollte und wo. Irland war überall schön, und da es keine Familie mehr gab, alle waren sie gestorben oder ausgewandert, war sie frei.
Da sie in Amerika sparsam gelebt und nicht schlecht verdient hatte, musste sie sich noch keine Sorgen machen, doch mit dem Geld um sich schmeißen konnte sie auch nicht. Und aus dem Ferienhaus auszuziehen, sich etwas anderes suchen, das ging überhaupt nicht.
Für Janet war es schlimmer, sie wollte Ablenkung, die hier draußen schlecht zu finden war.
Und sie?
Nun, Faith hatte ein Gefühl von erwartungsvoller Anspannung in sich. Darüber konnte sie mit Janet nicht sprechen, schon als sie eine Andeutung machte, hatte Janet die Augen verdreht. Wenn das Wetter wenigstens besser wäre …
Von dem vorausgesagten Hoch war nichts zu sehen. Ein unvorhergesehenes Tief raste über sie hinweg, das mit Kälte und viel Regen verbunden war und einem Wind, der die tiefgrauen Wolken zerriss.
Wenigstens warm war es im Cottage. Die Heizung funktionierte, und auch der Kamin war brauchbar, in dem jetzt einige Holzscheite lagen, in die sich gierige Flammen fraßen und sie knisternd zusammenbrechen ließen.
Janet hielt eine dickbauchige Teetasse umklammert und starrte missmutig ins Feuer. Janet war eine kleine zierliche Frau, was allerdings täuschte, wenn man in ihr eine schutzsuchende Frau wähnt. Sie war zäh und wusste schon, was sie wollte. Nur bei der Wahl ihres Ehemannes war diese Einstellung ein fataler Fehler gewesen. Sie hätte Andrew Farley nicht heiraten dürfen. Man hatte sie gewarnt, doch sie hatte auf niemanden gehört. Es konnte einfach nicht funktionieren, weil sie zu verschieden waren. Ungefähr so wie Sonne und Mond. Das wusste Janet jetzt auch.
Sie war sehr hübsch, hatte ein ausdrucksvolles Gesicht mit großen braunen Augen, das umrahmt wurde von einer Fülle von dunkelbraunen Locken. Janet war in Irland geboren, hatte einen irischen Vater, doch sie kam ganz auf ihre italienische Mutter, die sich am Strand von Rimini in diesen flotten Iren verliebt hatte und dem sie in seine Heimat gefolgt war.
Ein paar Jahre war es gut gegangen, dann war Francesca in ihre italienische Heimat zurückgekehrt, und Janet war bei ihrem Vater geblieben, der nie mehr geheiratet hatte.
Janet war versessen auf eine heile Welt gewesen, ihr Ziel war es immer gewesen, verheiratet zu sein, Kinder zu haben.
Mit Andrew hatte sie ihr Ziel nicht erreicht, und nun war sie beinahe traumatisiert, weil sich an ihr das Schicksal ihrer Eltern wiederholt hatte, allerdings ohne Kind. Das hatten Andrew und sie nicht bekommen, und das lag einzig und allein daran, dass er keine Kinder wollte.
Faith war das, was man eine typische Irin nannte, so stellte man sich eine Frau aus Irland vor, und als eine solche war sie in Amerika auch immer identifiziert worden – groß, schlank, hellhäutig, sommersprossig, grünäugig, und, nicht zu vergessen, rothaarig.
Dabei war das eine so irrige Auffassung. Es liefen mehr anders aussehende Menschen in Irland herum als die sprichwörtlichen Rothaarigen.
Aber so war es nun mal mit den Bildern, die man sich machte.
Faith stand an einem der kleinen Fenster und blickte hinaus in die karge Landschaft, die sich bis nach vorne zu den Klippen hinzog. Dazwischen gab es einen breiten Einschnitt, und da führte ein recht steiler Pfad hinunter an den Strand.
Und während das Wasser klatschend gegen die Klippen schlug, kam es hier ganz sanft an und rollte am flachen Strand aus.
Der Strand war sehr breit und durch die Felsen nebenan ziemlich geschützt. Wenn das Wetter schön war, dann war es gewiss ein Genuss, sich hier bräunen zu lassen oder in das tiefblaue Meer hinauszuschwimmen.
Sie hatten darauf gehofft, und es war ihnen versprochen worden. Nicht von dem windigen