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Kleine Schattenwelten
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eBook62 Seiten48 Minuten

Kleine Schattenwelten

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Über dieses E-Book

Drei kurze Geschichten, die sich allesamt im amerikanischen Westen abspielen.

Im 19. Jahrhundert verschlägt es ein Ehepaar von der amerikanischen Ostküste in den wilden Westen. Dort stoßen die beiden Jungvermählten auf unvorstellbares Grauen.

Ein abenteuerlustiges Pärchen gerät auf einem Kletterausflug in Mesa Verde in dämonische Geschehnisse. Alte Legenden der Ureinwohner erweisen sich als real.

Eine junge Frau versucht ihr Glück als Rodeo-Reiterin in Texas und begegnet dort einem mysteriösen Fremden, der sie allerdings zu kennen scheint.
SpracheDeutsch
Herausgeberneobooks
Erscheinungsdatum27. Jan. 2014
ISBN9783847671398
Kleine Schattenwelten

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    Buchvorschau

    Kleine Schattenwelten - A. C. Greeley

    Never Summer - die andere Seite

    A. C. Greeley

    Unsicher blickte Mrs. Annabelle Johnson um sich. Hier in den Never Summer Mountains hatte sie das Gefühl, am falschen Ort zu sein.

    Spring Valley in Massachusetts schien ihr unerreichbar weit weg, und sie spürte ein leises Bedauern, als sie an ihre Heimatstadt dachte. Dort war sie aufgewachsen, in einem schönen, großen Haus mit vier Geschwistern und liebevollen Eltern.

    Seufzend nahm sie den Holzeimer und fischte Wasser aus dem Colorado. Sie hoffte, dass ihr Mann bald wieder hier war, damit er am Brunnen weiterbasteln konnte, denn das Wasser aus dem Fluss zu holen, war ziemlich schwierig.

    Der Nachmittag war zwar wunderschön, dennoch war hier alles anders. Fremd, wild und unheimlich. Zumindest fand Annabelle das.

    Hätte sich die politische Lage an der Ostküste durch den Krieg der Union gegen die Konföderierten nicht zugespitzt, wären sie womöglich im Osten geblieben.

    Nachdem ihr Vater gestorben war, hatten ihr Mann Peter und sie allerdings beschlossen, in den Westen zu gehen.

    Es hatte so gut geklungen! Fruchtbare Felder, grüne Wälder und genügend Wasser. Womöglich sogar irgendwann mal ein bisschen nach Gold schürfen! Zumindest hatte Pete, ihr Ehemann, sich das so vorgestellt. Er hatte gemeint, dass die Gegend um den Colorado-River sehr gut geeignet für die Goldsuche sei. Angeblich häuften sich hier die Funde, und wer wusste schon, ob nicht auch sie eines Tages in den Genuss des gelben Metalls kommen würden. Sie rang sich ein kleines Lächeln ab, denn ihr Ehemann war immer schon enthusiastisch und abenteuerlustig gewesen. Er schien sich vor nichts und niemanden zu fürchten und die Aussicht auf das Gold schien ihm einen weiteren Anreiz zu liefern, in den noch eher unbekannten Westen zu gehen.

    In der Zwischenzeit hatte sie sich daran gewöhnt, den schweren Eimer hoch zu dem selbstgebauten Blockhaus zu schleppen, das ihr Mann vor wenigen Tagen erst fertig gestellt hatte.

    Sie musterte den unregelmäßig gebauten Zaun, der besonders die wilden Tiere davon abhalten sollte, sich dem Haus zu nähern. Solange sie im Planwagen geschlafen hatten, hatte die ganze Nacht ein Feuer gebrannt, doch das war nicht mehr notwendig. Sie würde im nächsten Frühjahr Karotten und Rote Rüben anbauen, womöglich auch ein paar Salate, und dann würde der Zaun vor Hirschen und anderen vegetarischen Räubern schützen.

    Heute war Annabelle von einer gewissen Unruhe erfüllt. Bei jedem Geräusch zuckte sie nervös zusammen und immer wieder schweifte ihr Blick zu der anderen Seite des Flusses. Ein eisiger Schauer lief ihr über den Rücken.

    Dort, zwischen einigen Bäumen konnte sie die Silhouette der verkommenen Häuser der verlassenen Stadt Rugby erkennen, die im tiefen Schatten verborgen waren.

    Es waren nur wenige Häuser und der Ausdruck Stadt war wohl etwas übertrieben, dennoch schien es, als ob die Sonne ausgerechnet dort nicht hinscheinen wollte. Ob sie sich jemals an diesen Anblick gewöhnen würde?

    Ihr Mann hatte es wiederum als ein Abenteuer empfunden, dort am anderen Ufer eine verlassene Stadt zu haben.

    Natürlich hatten auch die Frauen in Greeley allerhand Unsinn erzählt. Zum Beispiel das die Stadt Rugby verflucht war, weil dort angeblich verlorene Geister nach einem Minenunglück herumirrten. Doch Annabelle wollte sich davon nicht beirren lassen. Auch nicht von den seltsamen Mythen, die sich um diesen Fluss rankten. Immerhin befanden sie sich in einer Gegend, wo die Wilden lebten, und die hatten ja Unmengen an seltsamen Geschichten und Legenden auf Lager.

    Sicher dienten die seltsamen Geschichten dazu, die Weißen fernzuhalten. Ein äußerst geschickter Schachzug, wie Annabelle empfand. Die hysterischen Stadtfrauen hatten es dennoch geschafft, sie ins Grübeln zu bringen und das ärgerte sie.

    Als ihr Mann sie dann endlich aus Greeley abgeholt hatte, war sie fast bereit gewesen, zurück an die Ostküste zu fahren. Doch er hatte auf ihre Bedenken hin, laut aufgelacht.

    »Bells, diese Frauen kennen die Wildnis doch gar nicht. Sie kennen nur den Komfort der Stadt und haben den ganzen Tag nichts anderes zu tun, als über die sogenannten Wilden herzuziehen und sich blutrünstige Schauergeschichten auszudenken.«

    Dann hatte er sie auf den Mund geküsst und sie auf den Wagen gehoben. Die Erinnerung daran zauberte ein kleines Lächeln

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