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Höre nur auf dein Herz: Der Bergpfarrer 226 – Heimatroman
Höre nur auf dein Herz: Der Bergpfarrer 226 – Heimatroman
Höre nur auf dein Herz: Der Bergpfarrer 226 – Heimatroman
eBook111 Seiten1 Stunde

Höre nur auf dein Herz: Der Bergpfarrer 226 – Heimatroman

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Über dieses E-Book

Mit dem Bergpfarrer hat der bekannte Heimatromanautor Toni Waidacher einen wahrhaft unverwechselbaren Charakter geschaffen. Die Romanserie läuft seit über 13 Jahren, hat sich in ihren Themen stets weiterentwickelt und ist interessant für Jung und Alt! Toni Waidacher versteht es meisterhaft, die Welt um seinen Bergpfarrer herum lebendig, eben lebenswirklich zu gestalten. Er vermittelt heimatliche Gefühle, Sinn, Orientierung, Bodenständigkeit. Zugleich ist er ein Genie der Vielseitigkeit, wovon seine bereits weit über 400 Romane zeugen.
Diese Serie enthält alles, was die Leserinnen und Leser von Heimatromanen interessiert.

Die Nacht wollte und wollte einfach kein Ende nehmen! Christina Burger ging in das Bereitschaftszimmer zurück und trank den inzwischen kalt gewordenen Kaffee. Marte Oswald, die Nachtschwester unterdrückte ein Gähnen und ließ sich auf die Liege sinken. »Noch zwei Stunden«, bemerkte sie, nach einem Blick auf die große Uhr über der Tür, »dann haben wir's überstanden.« Christina nickte. Allerdings war sie inzwischen fast schon wieder munter. Die bleierne Müdigkeit, die einen immer in den frühen Morgenstunden überkam, wich bereits wieder gespannter Aufmerksamkeit. Bis die Nachtschicht wirklich für die junge Ärztin zu Ende war, gab es noch einiges zu tun. Krankenberichte mussten angefertigt, das Protokoll der OP, bei der sie assistiert hatte, geprüft und abgezeichnet werden, und schließlich noch alles für eine reibungslose Übergabe an die Frühschicht vorbereitet sein. So vergingen die letzten Stunden wie im Fluge. Christina verabschiedete sich von den Kolleginnen und Kollegen der Nachtschicht und ging ins Ärztezimmer. Dort hatte sich schon Claus Langner eingefunden, der Chefarzt der Privatklinik. »Guten Morgen«, begrüßte er sie lächelnd. »Alles in Ordnung?« Sie nickte. »Bis auf eine Notoperation, um halb zwei, war's eine ruhige Nacht.« »Was gab's denn?« »Ein kleiner Bub, Lukas Stolte, neun Jahre alt, ist in der Nacht aus seinem Hochbett gefallen und hat sich einen komplizierten Beinbruch zugezogen.
SpracheDeutsch
HerausgeberKelter Media
Erscheinungsdatum12. März 2019
ISBN9783740943714
Höre nur auf dein Herz: Der Bergpfarrer 226 – Heimatroman

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    Buchvorschau

    Höre nur auf dein Herz - Toni Waidacher

    Der Bergpfarrer

    – 226–

    Höre nur auf dein Herz

    Das ist das beste Rezept fürs Glück!

    Toni Waidacher

    Die Nacht wollte und wollte einfach kein Ende nehmen!

    Christina Burger ging in das Bereitschaftszimmer zurück und trank den inzwischen kalt gewordenen Kaffee. Marte Oswald, die Nachtschwester unterdrückte ein Gähnen und ließ sich auf die Liege sinken.

    »Noch zwei Stunden«, bemerkte sie, nach einem Blick auf die große Uhr über der Tür, »dann haben wir’s überstanden.«

    Christina nickte. Allerdings war sie inzwischen fast schon wieder munter. Die bleierne Müdigkeit, die einen immer in den frühen Morgenstunden überkam, wich bereits wieder gespannter Aufmerksamkeit. Bis die Nachtschicht wirklich für die junge Ärztin zu Ende war, gab es noch einiges zu tun.

    Krankenberichte mussten angefertigt, das Protokoll der OP, bei der sie assistiert hatte, geprüft und abgezeichnet werden, und schließlich noch alles für eine reibungslose Übergabe an die Frühschicht vorbereitet sein. So vergingen die letzten Stunden wie im Fluge. Christina verabschiedete sich von den Kolleginnen und Kollegen der Nachtschicht und ging ins Ärztezimmer. Dort hatte sich schon Claus Langner eingefunden, der Chefarzt der Privatklinik.

    »Guten Morgen«, begrüßte er sie lächelnd. »Alles in Ordnung?«

    Sie nickte.

    »Bis auf eine Notoperation, um halb zwei, war’s eine ruhige Nacht.«

    »Was gab’s denn?«

    »Ein kleiner Bub, Lukas Stolte, neun Jahre alt, ist in der Nacht aus seinem Hochbett gefallen und hat sich einen komplizierten Beinbruch zugezogen. Thorsten Werner hat ihn operiert, und ich hab’ assistiert. Steht alles im Bericht.«

    Claus Langner nickte.

    »Gut. Ich seh’s mir nachher an.«

    Er betrachtete Christina forschend.

    »Du schaust müde aus«, stellte er fest.

    Die Ärztin zog die Augenbrauen in die Höhe.

    »Kein Wunder, das war jetzt meine sechste Nachtschicht in Folge.«

    »Jetzt hast’ ja erstmal frei.«

    Er knöpfte umständlich seinen Kittel zu. Dabei sah er immer wieder zu seiner jungen Kollegin und wirkte irgendwie nervös.

    Christina Burger war sechsundzwanzig Jahre alt. Sie hatte kurzes blondes Haar und ein hübsches Gesicht. Ihre blauen Augen strahlten normalerweise immer, aber die vergangene Woche hatte es in sich gehabt. Der Glanz würde jedoch wiederkommen, wenn sie sich an diesem Wochenende erholt hatte.

    Dr. Langner räusperte sich. Chris­­tina ahnte, was jetzt kam. Es wäre nicht das erste Mal, dass er mit ihr ausgehen wollte …

    »Es tut mir wirklich leid, Claus«, antwortete sie auf seine Frage, ob sie sich am Abend nicht treffen wollten, »aber zuhause steht alles Kopf. Ich komme ja nicht mehr zum Saubermachen. Die Wäscheberge türmen sich, und meine Post hab’ ich schon eine ganze Woche net mehr durchgesehen.«

    Sein Lächeln wirkte gequält.

    »Schade.«

    Er steckte seinen Pieper an und ging zur Tür. Dort drehte er sich noch einmal um.

    »Beinahe hätt’ ich’s vergessen – der Chef möchte dich noch sprechen, bevor du gehst.«

    »Danke«, antwortete sie. »Ich melde mich gleich in seinem Büro.«

    Sie zögerte kurz.

    »Weißt du, was der Professor von mir will?«, fragte sie dann.

    Claus Langner zuckte die Schultern.

    »Ich glaub’, es hat was mit den Urlaubsplänen zu tun«, erwiderte er. »Die Bender von der Verwaltung hat da irgendein Problem.«

    »Renate Bender? Warum kommt sie damit nicht zu mir? Was hat denn Professor Waldmann mit der Personalplanung zu tun?«

    Langners Pieper machte Alarm. Der Arzt drückte einen kleinen Knopf an dem Gerät.

    »Du, entschuldige, aber das weiß ich wirklich net«, sagte er. »Ich muss jetzt auch. Jedenfalls wünsch’ ich dir ein schönes Wochenende.«

    »Danke. Ich dir auch.«

    Als sie alleine war, zog sich die junge Ärztin nachdenklich um. Es war schon sonderbar, dass die Verwaltungschefin sich wegen der Urlaubspläne der Klinikangestellten an den Chef wandte. Christina hatte keine Ahnung, warum gerade ihr Urlaubswunsch mit der Planung von Renate Bender kollidierte.

    Aber deswegen den Professor zu bemühen!

    »Geh’n S’ nur gleich durch«, wies Hanna Hochleitner, die Sekretärin auf die dick gepolsterte Tür zum Chefzimmer.

    Christina drückte die Tür auf. Heinrich Waldmann saß hinter seinem Schreibtisch und blätterte in einer Akte. Als die Ärztin eintrat, legte er das Schriftstück beiseite und stand auf.

    »Christina, schön, dass Sie gekommen sind.«

    Er wies auf einen Stuhl vor seinem Schreibtisch.

    »Setzten Sie sich. Kann ich Ihnen etwas anbieten? Kaffee vielleicht?«

    Sie schüttelte den Kopf.

    »Vielen Dank, aber davon hatte ich heut’ Nacht schon genug, Herr Professor.«

    *

    Heinrich Waldmann lächelte.

    »Ich weiß, was Sie in der vergangenen Woche geleistet haben«, sagte er. »Das ist auch der Grund, weshalb ich Sie sprechen wollte, bevor Sie in das wohlverdiente Wochenende gehen.«

    Christina Burger stutzte.

    »Ich dachte … Dr. Langner meinte, es wäre wegen Frau Bender …«

    Der Professor nickte.

    »Ja, mit ihr hat es auch etwas zu tun. Sehen Sie, ich würde Sie gern für ein paar Tage in Urlaub schicken.«

    »Wie bitte?«

    »Ja, Sie haben schon richtig gehört. Ich weiß ja, dass Sie Ihren Urlaubsantrag schon abgegeben haben. Und weil ich mich da einmische, kommt unsere Verwaltungs­chefin ein wenig durcheinander. Sie hat mich deshalb gebeten, mit Ihnen zu sprechen, ob Sie eventuell bereit wären, schon ein paar Tage früher zu fahren?«

    Die junge Kinderärztin war verblüfft.

    »Aber ich hab’ ja noch gar net gebucht. Ganz sicher werde ich so auf die Schnelle kein Hotel bekommen.«

    Ihr Chef winkte ab.

    »Christina, ich hab’ mich vielleicht nicht richtig ausgedrückt«, sagte er. »Dieser Urlaub ist ein Geschenk von mir an Sie. Für Ihre hervorragende Arbeit, die Sie so aufopferungsvoll geleistet haben. Ich möchte Ihnen damit eine Freude machen. Kennen Sie eigentlich St. Johann?«

    »In Tirol?«

    Die Ärztin schüttelte den Kopf.

    »Ich war noch nie dort.«

    »Dieses St. Johann meine ich auch nicht. Das Dorf, von dem ich spreche, liegt in Oberbayern, an der Grenze zu Österreich. Ein Kollege, Professor Bernhard, hat dort einen guten Bekannten. Pfarrer Trenker hat sich bereit erklärt, Sie in einem seiner Gästezimmer unterzubringen, und wenn ich meinem Freund und Studienkollegen glauben darf, dann kocht in dem Pfarrhaus die bes­te Haushälterin der Welt.«

    Christina Burger sah ihren Vorgesetzten an, als käme er aus einer anderen Welt. Heinrich Waldmann sah, dass seine Untergebene damit überfordert war.

    »Ich weiß, dass das jetzt auf Sie wie ein Überfall wirken muss«, entschuldigte er sich. »Fahren Sie erst einmal nach Hause und ruhen sich aus. Morgen denken Sie dann in aller Ruhe über meinen Vorschlag nach.«

    »Ja, geht das denn überhaupt so schnell?«, fragte Christina, im Aufstehen. »Ich meine, woher nehmen wir denn so plötzlich eine Vertretung für mich?«

    »Keine Sorge, das ist alles schon geregelt. Frau Bender hat da ganze Arbeit geleistet. Wie gesagt, überlegen Sie es sich und sagen Sie mir am Montag Bescheid.«

    Der Professor hatte sich ebenfalls erhoben. Er reichte ihr die Hand.

    »Also, ein schönes Wochenende.«

    Christina bedankte sich und ging hinaus. Als sie auf dem Klinikparkplatz ihr Auto aufschloss, war ihr immer noch nicht ganz klar, ob sie das alles eben nur geträumt hatte.

    Der Professor wollte sie in Urlaub schicken!

    Die Kinderärztin fuhr nach Hause und dachte dabei die ganze Zeit über den Vorschlag nach.

    Dass sie bei ihrem Chef einen Stein im Brett hatte, wusste sie. Von Anfang an hatte sie das Gefühl gehabt, in Heinrich Waldmann einen väterlichen Freund und Förderer gefunden zu haben, der sie in allem unterstützte. Und je länger sie darüber nachdachte, um so besser gefiel ihr seine Idee. Zwar war es ein merkwürdiger Gedanke, in einem Pfarrhaus zu wohnen, aber da gab es gewiss Schlimmeres.

    Und

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