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Blind vor Liebe: Dr. Brinkmeier Classic 34 – Arztroman
Blind vor Liebe: Dr. Brinkmeier Classic 34 – Arztroman
Blind vor Liebe: Dr. Brinkmeier Classic 34 – Arztroman
eBook100 Seiten1 Stunde

Blind vor Liebe: Dr. Brinkmeier Classic 34 – Arztroman

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Über dieses E-Book

Dr. Max Brinkmeier besitzt außergewöhnliche Fähigkeiten. Dennoch ist er, der lange Jahre erfolgreich in Afrika praktiziert hat und dort so viele Menschenleben retten konnte, einen Augenblick ratlos, als ihn der Hilferuf von daheim erreicht. Sein Vater, der in einem kleinen bayerischen Bergdorf als Landarzt mit ebenso großem Geschick jahrzehntelang tätig gewesen ist, kann die heimatliche Praxis nach einer Herzattacke nicht länger weiterführen.
Max war damals nicht ganz im Frieden von zu Hause geschieden, und jetzt überlagern sich bei ihm verschiedene existentielle Gefühle.
In Afrika hat er eine wirkliche Lebensaufgabe gefunden. In der Heimat wird er dringend benötigt.
Die Ärztin, der seine große Liebe gilt, wirkt mit ihm gemeinsam auf der Missionsstation und ist inzwischen fest verwurzelt auf dem afrikanischen Kontinent.
Dr. Max Brinkmeier muß sich entscheiden – und Sie erwartet die spannendste, gefühlvollste Arztromanserie! Die beliebte Schriftstellerin Sissi Merz erreicht in diesen eindrucksvollen Romanen den Höhepunkt ihres Schaffens.

»Guten Morgen, die Post!« »Grüß dich, Vroni. Trinkst ein Haferl mit?« Christel Brenner, die altgediente Sprechstundenhilfe im Doktorhaus von Wildenberg, war gerade damit beschäftigt, Kaffee zu kochen. Sie lächelte der jungen Briefträgerin zu, die einen Stapel Umschläge auf ihren Schreibtisch legte und meinte: »Keine schlechte Idee, Christel. Draußen ist's heut recht ungemütlich, da kann ich eine kleine Aufwärmung wirklich gut gebrauchen.« »Na, so empfindlich bist doch auch wieder net. Mit deinem Motorradel bist fei bei Wind und Wetter draußen, hab ich mir sagen lassen.« »Wer erzählt denn so was?« Die hübsche junge Frau mit den kurzen blonden Locken und den himmelblauen Augen setzte sich rittlings auf Christels Schreibtisch. »Es stimmt schon, dass ich meinen Hobel liebe. Aber bei dem Wetter bleibt er im Stall.« »Dein Vater war vor ein paar Tagen beim Doktor in der Sprechstunde wegen seinem Blutdruck. Er hat einen recht griesgrämigen Eindruck gemacht.« Christel reichte Vroni den Kaffee, diese bedankte sich und meinte: »Der Vater ist so bärbeißig geworden, seit die Mama nimmer ist. Ich bemüh mich, ihn ein bissel aufzuheitern, schließlich ist er noch net alt und könnte noch was haben vom Leben. Aber er mag net, geht allem Angenehmen aus dem Weg.« Sie hob die Schultern. »Ihm ist einfach net zu helfen.« »Und er will wohl auch net, dass du eine Gaudi hast, oder?«
SpracheDeutsch
HerausgeberKelter Media
Erscheinungsdatum13. Apr. 2021
ISBN9783740978853
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    Buchvorschau

    Blind vor Liebe - Sissi Merz

    Dr. Brinkmeier Classic

    – 34 –

    Blind vor Liebe

    Sissi Merz

    »Guten Morgen, die Post!«

    »Grüß dich, Vroni. Trinkst ein Haferl mit?« Christel Brenner, die altgediente Sprechstundenhilfe im Doktorhaus von Wildenberg, war gerade damit beschäftigt, Kaffee zu kochen. Sie lächelte der jungen Briefträgerin zu, die einen Stapel Umschläge auf ihren Schreibtisch legte und meinte: »Keine schlechte Idee, Christel. Draußen ist’s heut recht ungemütlich, da kann ich eine kleine Aufwärmung wirklich gut gebrauchen.«

    »Na, so empfindlich bist doch auch wieder net. Mit deinem Motorradel bist fei bei Wind und Wetter draußen, hab ich mir sagen lassen.«

    »Wer erzählt denn so was?« Die hübsche junge Frau mit den kurzen blonden Locken und den himmelblauen Augen setzte sich rittlings auf Christels Schreibtisch. »Es stimmt schon, dass ich meinen Hobel liebe. Aber bei dem Wetter bleibt er im Stall.«

    »Dein Vater war vor ein paar Tagen beim Doktor in der Sprechstunde wegen seinem Blutdruck. Er hat einen recht griesgrämigen Eindruck gemacht.« Christel reichte Vroni den Kaffee, diese bedankte sich und meinte: »Der Vater ist so bärbeißig geworden, seit die Mama nimmer ist. Ich bemüh mich, ihn ein bissel aufzuheitern, schließlich ist er noch net alt und könnte noch was haben vom Leben. Aber er mag net, geht allem Angenehmen aus dem Weg.« Sie hob die Schultern. »Ihm ist einfach net zu helfen.«

    »Und er will wohl auch net, dass du eine Gaudi hast, oder?«

    »Na, so denkt er net«, widersprach die junge Frau vehement. »Meine Leidenschaft fürs Motorrad fahren, die akzeptiert er.« Sie seufzte leise. »Aber den Andi mag er net leiden.«

    »Hast einen neuen Freund?« Christel machte neugierige Augen. »Davon weiß ich ja noch gar nix. Auch ein Radelfan?«

    »Freilich. Der Andi stammt aus Berchtesgaden, er hat da eine Werkstatt. Eigentlich kennen wir uns schon seit dem Sommer, aber es hat eben so seine Zeit gedauert gedauert, bis er sich zum ersten Mal getraut hat, mich zu besuchen.«

    »So? Dein Vater hat ihn wohl abgeschreckt.«

    »Ein bissel schon«, musste sie zugeben. »Aber weißt, Christel, es liegt auch am Andi. Er ist ein schüchterner Mensch, der net gern viele Worte macht. Trotzdem mag ich ihn. Sogar sehr.«

    »Aha, klingt nach einem Panscherl. Vielleicht ist er sogar der Rechte, und der alte Tannhuber kriegt noch einen Schwiegersohn, der ihn wieder auf Trab bringt«, scherzte Christel.

    »Was ist denn das für ein gemütlicher Plausch?«, ließ sich da Dr. Max Brinkmeier vernehmen, der eben die Praxis betrat. »Guten Morgen, die Damen. Habt’s vielleicht auch noch ein Haferl Kaffee für mich übrig?«

    »Freilich, Chef. Und da ist die Post und die Liste mit den Patienten. Ist aber noch keiner da.«

    »Ich dank dir, Christel.« Der junge Landarzt mit dem sandblonden Haar verschwand im Sprechzimmer, Vroni stellte fest: »Dem Doktor scheint es ja wieder besser zu gehen. Wird seine Freundin denn nun gesund werden?«

    Ganz Wildenberg nahm Anteil an der tragischen Liebesgeschichte zwischen Max Brinkmeier und Dr. Julia Bruckner. Die beiden hatten sich während des Studiums in München kennen und lieben gelernt und danach zehn Jahre in Afrika in der Entwicklungshilfe gearbeitet. Sie hatten gemeinsam ein Buschhospital aufgebaut, was für Julia zur Lebensaufgabe geworden war. Max hatte die Station Holy Spirit im ruandischen Hochland verlassen müssen, als sein Vater erkrankt war und die Praxis in Wildenberg nicht mehr führen konnte. Seither waren Julia und Max getrennt, abgesehen von einigen kurzen Wiedersehen. Doch immer hatte am Ende ein Abschied gestanden, denn Julia konnte sich nicht von Holy Spirit trennen, und Max hatte sich sein Leben nun in Wildenberg im schönen Berchtesgadener Land eingerichtet.

    Vor einiger Zeit war Dr. Bruckner an einer aggressiven Form des Gelbfiebers erkrankt. Dr. Tom Kennedy, ein Kollege im Buschhospital, hatte dafür gesorgt, dass sie in Deutschland behandelt werden konnte. Nun lag Julia Bruckner

    seit Wochen in der Herzklinik ihres Onkels und war noch längst nicht geheilt. Sie hatte eine langwierige Behandlung und eine Operation am Herzen hinter sich, denn das Virus hatte Schäden hinterlassen.

    Max Brinkmeier sorgte sich sehr um die geliebte Frau. Als Julia einen schweren Rückfall hatte, war er sogar tagelang nicht von ihrem Bett gewichen. Nun endlich ging es ihr etwas besser, ihr Zustand stabilisierte sich allmählich, und es war an eine Heilung zu denken.

    Christel Brenner meinte nun: »Dr. Bruckner geht es allmählich besser. Es schaut so aus, als ob sie wieder gesund wird. Und dem Doktor ist freilich ein Stein vom Herzen gefallen.«

    »Kann ich mir denken.« Vroni trank ihren Kaffee aus. »Jetzt muss ich mich aber wieder auf den Weg machen. Dank schön für den Kaffee, Christel.«

    »Keine Ursache. Bis morgen dann.« Die Arzthelferin ging hinüber ins Sprechzimmer, in diesem Moment betrat die erste Patientin die Praxis. Vroni Tannhuber wollte eben gehen.

    »Grüß dich, Rosie. Was machst denn du schon so früh hier? Stimmt was net? Hast Beschwerden?«

    Rosemarie Bauer schüttelte den Kopf. »Es ist alles in bester Ordnung. Aber ich hab heut eine Vorsorgeuntersuchung. Und die will ich vorm Schulbeginn hinter mich bringen.« Die junge Frau war Lehrerin an der kleinen Grundschule von Wildenberg, ihr Mann Christian hatte sich vor ein paar Monaten mit einer Gärtnerei selbstständig gemacht. Vorher war er als Hausmeister in der Schule tätig gewesen, und so hatten sie einander auch kennen gelernt.

    »Im wievielten Monat bist eigentlich schon? Dein Bäuchlein ist noch recht klein.«

    Die werdende Mutter lachte. »Das liegt bei uns in der Familie, meiner Mutter hat man auch bis fast zum Schluss kaum was angesehen. Ich bin jetzt im siebten Monat.«

    »Schon? Mei, der Christian wird sich fei freuen, gelt?«

    »Das kannst annehmen. Er arbeitet ständig an einer neuen Rosenzüchtung, die soll zur Geburt unseres Kindes kommen.«

    »Mei, wie romantisch! Nach dir hat er doch auch schon eine Rose benannt. Da kann man ja richtig neidisch werden …«

    »Du wirst auch noch den Rechten finden, Vroni. Es muss ja net unbedingt dieser Andi sein.«

    »Wieso denn net?« Ihre Miene nahm etwas Trotziges an. »Der Andi ist ein lieber Kerl, wir verstehen uns ausnehmend gut. Ich wüsste net, was es an ihm auszusetzen gibt.«

    »Ich schon.« Rosermarie begrüßte Christel Brenner, die sagte: »Kannst gleich zum Doktor eini, bist heut als Erste dran.«

    »Also, bis bald, Vroni, wir sehen uns. Und was dieses Thema angeht, darüber sollten wir noch mal reden, gelt?«

    »Von mir aus.« Das klang nicht begeistert. Und bevor die Freundin ihr noch eine Moralpredigt halten konnte, machte die junge Postbotin sich lieber aus dem Staub.

    Es war ein diesiger und kalter Spätwintermorgen. Tief hingen die grauen Wolken über dem Dorf und verhüllten den Untersberg. Leichter Sprüh lag in der Luft, die noch immer nach Winter schmeckte. Vroni machte sich nicht viel daraus, sie war ein Kind der Berge und jedes Wetter gewöhnt. Während sie ihre Tour beendete, musste sie aber noch eine ganze Weile über Rosemaries Worte nachdenken. Sie war nicht die Einzige, die etwas gegen Andreas Hölzl zu haben schien. Vronis Vater nannte den Burschen einen Taugenichts und Hallodri. Die junge Frau sah das anders. Andi war einfach ein lieber Kerl, unkompliziert und fröhlich. Er liebte Motorräder und die Natur, ebenso wie Vroni. Wenn sie beisammen waren, dann gab es nie schlechte Laune oder Probleme.

    Freilich wusste die junge Frau, dass eine Beziehung nicht nur aus Sonntagen bestehen konnte. Aber sie war überzeugt, sich auch in schwierigen Situationen auf Andi verlassen zu können. Sie vertraute ihm und hatte ihn gern. Gegen alle Widerstände.

    *

    »Dein Zustand ist zufriedenstellend. Hast in letzter Zeit vielleicht Beschwerden gehabt?«, fragte Dr. Brinkmeier derweil Rosemarie Bauer. »Wir waren uns ja von

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