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Fiske, der Messerwerfer: Wyatt Earp 170 – Western
Fiske, der Messerwerfer: Wyatt Earp 170 – Western
Fiske, der Messerwerfer: Wyatt Earp 170 – Western
eBook136 Seiten1 Stunde

Fiske, der Messerwerfer: Wyatt Earp 170 – Western

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Über dieses E-Book

"Vor seinem Colt hatte selbst der Teufel Respekt!" (Mark Twain) Der Lieblingssatz des berühmten US Marshals: "Abenteuer? Ich habe sie nie gesucht. Weiß der Teufel wie es kam, dass sie immer dort waren, wohin ich ritt." Diese Romane müssen Sie als Western-Fan einfach lesen!

­Das Camp lag inmitten himmelragender, schneebedeckter Berge. Eine Reihe wuchtiger Blockhäuser, die von einer sehr hohen Fenz umgeben wurden, das war das Lager Sescattewa II.


Seit vor drei Jahren ein gefährlicher Sträfling, der hier eine fünf­und­zwan­zig­jährige Straflagerhaft hatte absitzen sollen, auf der Westseite über die Fenz entkommen war, hatte man diese noch um anderthalb Yards erhöht und außerdem im Abstand von etwa fünfzig Schritt Wachtürme aufgestellt, die ein Übersteigen der Umzäunung so gut wie unmöglich machten.


Es war kurz nach elf Uhr.


In Baracke 7 herrschte Stille, wie immer um diese Nachtstunde.


Auf der vorletzten Pritsche in der rechten Reihe lag ein blaßgesichtiger knochiger Mensch mit stechenden Augen und seltsam schmalen Händen. Es war der Iowa-Man Hanc Bellantine, der zu zehnjähriger Straflagerhaft verurteilt worden war. Mit offenen Augen starrte er gegen die niedrige Decke, die aus ungehobelten Schalenbrettern bestand.


Der ehemalige Revolvermann aus Des Moins machte den Eindruck, als ob er gedankenlos vor sich hin starrte; aber das war eine Täuschung. Der Desperado war hellwach, und jede Faser seines Körpers war angespannt. Er lauschte nach draußen.


Ganze neununddreißig Tage war der Verbrecher hier im Camp. Und in dieser Zeit hatte er es verstanden, einen schwierigen Fluchtplan bis ins letzte auszuarbeiten.


Hanc Bellentine wollte nicht allein fliehen, sondern gemeinsam mit seinem Kumpanen Fiske Snyder, der ebenfalls eine zehnjährige Straflagerhaft in Sescattewa abzusitzen hatte.


Die Schwierigkeit war nur, daß Fiske nicht in der gleichen Baracke lag wie der Strafgefangene 123 Hanc Bellan­tine. Fiske lag in Baracke 3.


Dennoch hatten die beiden Verbrecher Gelegenheit gefunden, miteinander zu sprechen und jede Einzelheit zu
SpracheDeutsch
HerausgeberKelter Media
Erscheinungsdatum1. Mai 2018
ISBN9783740928995
Fiske, der Messerwerfer: Wyatt Earp 170 – Western

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    Buchvorschau

    Fiske, der Messerwerfer - William Mark

    Wyatt Earp – 170 – Fiske, der Messerwerfer

    Wyatt Earp

    – 170–

    Fiske, der Messerwerfer

    William Mark

    ­Das Camp lag inmitten himmelragender, schneebedeckter Berge. Eine Reihe wuchtiger Blockhäuser, die von einer sehr hohen Fenz umgeben wurden, das war das Lager Sescattewa II.

    Seit vor drei Jahren ein gefährlicher Sträfling, der hier eine fünf­und­zwan­zig­jährige Straflagerhaft hatte absitzen sollen, auf der Westseite über die Fenz entkommen war, hatte man diese noch um anderthalb Yards erhöht und außerdem im Abstand von etwa fünfzig Schritt Wachtürme aufgestellt, die ein Übersteigen der Umzäunung so gut wie unmöglich machten.

    Es war kurz nach elf Uhr.

    In Baracke 7 herrschte Stille, wie immer um diese Nachtstunde.

    Auf der vorletzten Pritsche in der rechten Reihe lag ein blaßgesichtiger knochiger Mensch mit stechenden Augen und seltsam schmalen Händen. Es war der Iowa-Man Hanc Bellantine, der zu zehnjähriger Straflagerhaft verurteilt worden war. Mit offenen Augen starrte er gegen die niedrige Decke, die aus ungehobelten Schalenbrettern bestand.

    Der ehemalige Revolvermann aus Des Moins machte den Eindruck, als ob er gedankenlos vor sich hin starrte; aber das war eine Täuschung. Der Desperado war hellwach, und jede Faser seines Körpers war angespannt. Er lauschte nach draußen.

    Ganze neununddreißig Tage war der Verbrecher hier im Camp. Und in dieser Zeit hatte er es verstanden, einen schwierigen Fluchtplan bis ins letzte auszuarbeiten.

    Hanc Bellentine wollte nicht allein fliehen, sondern gemeinsam mit seinem Kumpanen Fiske Snyder, der ebenfalls eine zehnjährige Straflagerhaft in Sescattewa abzusitzen hatte.

    Die Schwierigkeit war nur, daß Fiske nicht in der gleichen Baracke lag wie der Strafgefangene 123 Hanc Bellan­tine. Fiske lag in Baracke 3.

    Dennoch hatten die beiden Verbrecher Gelegenheit gefunden, miteinander zu sprechen und jede Einzelheit zu beraten.

    Die Flucht hatten sie für diese Nacht angesetzt. Und zwar für elf Uhr fünf.

    Denn um elf Uhr fünfzehn war Wachwechsel. Bellantine hatte nach langen Überlegungen den Entschluß gefaßt, den Ausbruch kurz vor der Wachablösung zu unternehmen. Nie waren die Posten weniger wachsam als kurz vor ihrer Ablösung; da waren sie mit ihren Gedanken schon drinnen in der warmen Stube, wo sie um den Bohlentisch sitzen konnten und wo es Whisky gab.

    Bellantine und Fiske Snyder hatten den Ausbruch in Phasen aufgeteilt. Die drei großen Phasen waren gleichbedeutend mit lebensgefährlichen Hürden. Deren erste war das Verlassen der Schlafbaracke, die zweite das Überqueren des Hofes und die dritte die Fenz selbst.

    Zweitrangige Gefahren sahen die beiden Sträflinge in den Mitgefangenen, die durch irgendein gewolltes oder ungewolltes Dazwischenkommen die Flucht schon zu Beginn vereiteln konnten. Eine weitere gewisse Gefahr war der Barackenwächter, der um jede der Schlafbaracken seine Runde zu machen hatte und nach zwei Stunden abgelöst wurde. Schwierig war am Ende noch das Verlassen der Fenz auf deren Rückseite.

    Die beiden Banditen hatten es nicht leicht gehabt, miteinander zu sprechen, denn die Lagerleitung achtete sehr darauf, Sträflinge, die miteinander eingeliefert worden waren oder die gar miteinander gestellt worden waren, im Lager auseinanderzuhalten. Dennoch hatte es Bellantine mit ungeheurem Geschick immer wieder verstanden, tags­über bei der Arbeit in Fiskes Nähe zu kommen. Und auch Fiske selbst hatte sich immer wieder unbemerkt in die Nähe Bellantines zu stehlen vermocht. Die Tatsache, daß die beiden Banditen nur wenig Zeit hatten, miteinander zu sprechen, hatte sie dazu gezwungen, alles vorher scharf und genau zu durchdenken, so daß sie auch nicht ein einziges überflüssiges Wort zu wechseln brauchten. Das hatte zur Folge, daß die beiden den Ausbruchsplan mit höchster Konzentration aufgestellt hatten.

    Dennoch blieb das ganze ein Spiel mit dem Tode, bei dem die Chancen, die sie hatten, zwei gegen achtundneunzig standen.

    Bellantine hatte keine Uhr. Aber dennoch wußte er genau, wann es fünf nach elf war. Nämlich genau um diese Zeit verließ unten in der ersten Mannschaftsbaracke, die zwischen Blockhäusern stand, der neue Wachtrupp den Aufenthaltsraum. Von dort verteilten sich die Männer auf ihre Posten rund um den Lagerring. Da sie sich dabei nicht gerade beeilten, vergingen immer noch etliche Minuten, bis sie in der Nähe ihrer Postenstellen angekommen waren.

    Genau das war die Zeit, die die beiden Verbrecher zu nutzen gedachten.

    Bellantine hatte die Augen geschlossen, um noch konzentrierter lauschen zu können.

    Da erwachte einer der Sträflinge und begann fürchterlich zu husten.

    Bellantine richtete sich auf den linken Ellenbogen und suchte mit angehaltenem Atem nach draußen zu lauschen.

    Vergeblich. Das krampfartige Husten des Gefangenen Jonathan Durbridge war so laut, daß Bellantine nie und nimmer das Öffnen der Tür drüben an der Mannschaftsbaracke hätte hören können.

    Er mußte also bereits beim ersten Punkt etwas tun, das nicht eingeplant war. Er schlug die Decke zurück, kroch unter das Bett, schlich an die Rückwand der Baracke und kam bis an eines der winzigen Fenster, von dem aus er einen Blick in den Hof werfen konnte.

    Wenn jetzt nur einer der anderen Barackeninsassen auf dieses Fenster blickte, mußte er in dessen hellschimmerndem Viereck ein Stück seines Kopfes entdecken! Aber Bellantine glaubte, keine andere Chance zu haben.

    Er richtete sich noch etwas weiter auf und hatte die Mannschaftsbaracke jetzt im Auge. Sekunden verrannen im Schneckentempo.

    Waren die Posten etwa schon weg?

    Ausgeschlossen! Er hätte doch zumindest ihre Schritte gehört, das Knirschen ihrer schweren Stiefel auf dem harten Schnee. Es hatte mehrere Tage nicht mehr geschneit, und er fror fürchterlich. Der Boden mußte so glatt sein, daß man nach ein paar raschen Schritten leicht zu Fall kommen konnte.

    Bellantine blieb reglos in der Fenster­ecke und lugte nach draußen.

    Er hatte die Minuten seit längerer Zeit gezählt, und da er sehr geübt darin war, glaubte er ganz sicher zu sein, daß er sich nicht täuschen konnte.

    Er hatte sich auch nicht geirrt. Es war genau vier Minuten nach elf.

    Aber drüben an der Wachbaracke blieb die Tür geschlossen. Aus den beiden Fenstern fiel ein mattgrüner Lichtschein, der mit einem harten Gelbton durchzogen war, auf den Schnee. Eben huschte ein Schatten über das Licht, verschwand aber gleich wieder.

    Schweißperlen standen auf der Stirn des Gefangenen.

    Wie nun, wenn sich etwas im Wachplan geändert hatte? Das war keineswegs ausgeschlossen, denn die Lagerleitung behielt den Plan nie lange, um die Gefangenen nicht daran zu gewöhnen.

    Hanc Bellantine hatte seine Fingernägel in das Holz des Fensterbrettes gekrampft und starrte hinaus.

    Damned, wenn es heute nicht klappte, mußten sie es für lange Zeit verschieben! Denn wenn wirklich eine Wachänderung getroffen worden war, so hatte der Lagerleiter sicher auch andere Dinge geändert, die den Fluchtplan in äußerste Gefahr brachten, wenn nicht gar unmöglich machten.

    Da flog drüben die Tür an der Mannschaftsbaracke auf, und die bullige Gestalt des Wachkorporals Larry Eleynen erschien in ihrem Rahmen, gefolgt von mehreren anderen Wächtern.

    Insgesamt hatte das Camp dreimal dreizehn Wachtposten, die sich in dreistündigem Rhythmus ablösten.

    Tief duckte sich der einstige Revolvermann zwischen die Betten nieder und blickte über die nur undeutlich erkennbaren Körper der Schlafenden.

    Da lag sein Bettnachbar, ein schwerer Mensch von achtundzwanzig Jahren mit birnenförmigem Schädel und klobigen Händen; es war ein Schlachtergehilfe aus Pueblo, der auf einsamer Straße einen Mann überfallen, niedergeschlagen und ausgeraubt hatte. Dafür hatte der Richter ihn auf sieben Jahre hierher nach Sescattewa II geschickt. Der einfältige Mensch, der auf der Entwicklungsstufe eines Kindes stehengeblieben zu sein schien, verfügte über gesunden Schlaf.

    Bellantine kroch weiter, kauerte zwischen den nächsten beiden Betten, und als auch hier alles schlief, setzte er seinen Weg fort.

    Der vorletzte Schläfer in dieser Reihe war ein vierzigjähriger Gewehrschlosser namens Goldwyn aus Rapid City, der wegen mehrerer Bank­überfälle auf siebzehn Jahre hierhergeschickt worden war; daß es gleich siebzehn Jahre geworden waren, verdankte der Outlaw der Tatsache, daß er in Laramy einen Kassierer schwer verletzt hatte. Dieser Goldwyn war Spitzel für das Wachpersonal, und das hatte Bellantine sehr rasch herausgefunden. Er wußte, daß er sich vor ihm ganz besonders in acht nehmen mußte. Nicht zuletzt auch deshalb, weil ausgerechnet Goldwyn einen sehr leichten Schlaf hatte und die Gewohnheit besaß, immer wieder hochzublicken, um die Schlafenden zu beobachten. Der Revolvermann hatte ihn im Verdacht, daß er mitten in der Nacht mehrmals aufstand, um nachzusehen, ob noch alle auf ihren Pritschen lagen.

    Als Hanc jetzt vor dem Lager des Gewehrschlossers kauerte, schien es so, als ob Goldwyn fest schliefe.

    Aber das schien nur so. Jerry Goldwyn war wach. Er hatte den unter den Betten vorwärtskriechenden Mann schon vor zwei Minuten ausgemacht. Und plötzlich richtete er sich auf und warf die Decke von den Schultern. Er sog die Luft hastig ein, wie man es tut, wenn man einen lauten Schrei ausstoßen will.

    Da blitzte es vor dem Gewehrschlosser auf, und ein schwerer Gegenstand prallte mit einem dumpfen Geräusch gegen seine Schläfe.

    Betäubt sank Goldwyn auf sein Lager zurück.

    Bellantine hatte sich sofort tief an die Erde gekauert. Aber es geschah nichts; die anderen hatten offenbar das Geräusch überhört.

    Sofort richtete sich der Revolvermann halb auf, beugte sich über den Betäubten und schob ihm einen Stoffet­zen in den Mund, den er mit Goldwyns eigenem Halstuch sicherte. Dann band er ihm mit einem Ende des Bettlakens die Hände auf den Rücken und mit dem anderen Ende die Füße zusammen.

    Goldwyn

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