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Zwei reiten ins Glück: Sophienlust 241 – Familienroman
Zwei reiten ins Glück: Sophienlust 241 – Familienroman
Zwei reiten ins Glück: Sophienlust 241 – Familienroman
eBook116 Seiten1 Stunde

Zwei reiten ins Glück: Sophienlust 241 – Familienroman

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Über dieses E-Book

Die Idee der sympathischen, lebensklugen Denise von Schoenecker sucht ihresgleichen. Sophienlust wurde gegründet, das Kinderheim der glücklichen Waisenkinder. Denise formt mit glücklicher Hand aus Sophienlust einen fast paradiesischen Ort der Idylle, aber immer wieder wird diese Heimat schenkende Einrichtung auf eine Zerreißprobe gestellt.
Diese beliebte Romanserie der großartigen Schriftstellerin Patricia Vandenberg überzeugt durch ihr klares Konzept und seine beiden Identifikationsfiguren.

Der Jumbo setzte sich in Bewegung. Langsam und schwerfällig rollte er an. Zwei Stewardessen gingen durch die Reihen und prüften, ob alle Passagiere angeschnallt waren, ob niemand mehr rauchte.


Der Jumbo-Jet startete in Nairobi, der Hauptstadt von Kenia. Er würde in Madrid zwischenlanden und dann weiterfliegen nach Ams­terdam. Es war ein Flug der holländischen Luftfahrtgesellschaft, und die Stewardessen sprachen außer Englisch und Französisch auch Deutsch. Eine von ihnen blieb vor Tom Weigand stehen. »Gibst du mir deine Jacke? Ich lege sie ins Hatrack?«


»Was ist ein Hatrack?«, fragte der achtjährige Tom, der verweinte Augen hatte.


»Ein Hatrack ist ein Ablagefach für leichte Sachen«, erklärte die Stewardess geduldig und freundlich. »Zum Beispiel für Hüte, Mäntel, Jacken und Decken.« Sie schob Toms Jacke in das Fach und schloss die Klappe wieder.


Sven Weigand, zwei Jahre jünger als sein Bruder Tom, schaute der Stewardess ohne Interesse zu.


Reihe für Reihe prüfend, ging die Stewardess weiter. Der Jumbo-Jet hatte inzwischen seine Startposition erreicht. Er blieb nun kurz stehen, und die schweren Motoren heulten auf, sodass die ganze Maschine bebte. Dann rollte der Jumbo mit Höchstgeschwindigkeit wieder an, hob ab und stieg steil zum Himmel empor.


Tom und Sven hielten sich bei den Händen. Ihre Gesichter zeigten eine Mischung aus Aufregung, Angst und Neugier.


Während des Starts mussten sich auch die Stewardessen setzen und anschnallen. Sobald die Maschine eine gewisse Höhe erreicht hatte, standen sie wieder auf.


Sven Weigand saß am Fenster, auf dem Mittelsitz sein Bruder Tom und neben Tom eine hübsche jüngere Frau, die genauso unglücklich aussah wie die Kinder. Tom
SpracheDeutsch
HerausgeberKelter Media
Erscheinungsdatum30. Sept. 2018
ISBN9783740920548
Zwei reiten ins Glück: Sophienlust 241 – Familienroman

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    Buchvorschau

    Zwei reiten ins Glück - Aliza Korten

    Sophienlust ab 211 – 241 – Zwei reiten ins Glück

    Sophienlust ab 211

    – 241–

    Zwei reiten ins Glück

    Als für Tom und Sven die Welt wieder hell wurde

    Aliza Korten

    Der Jumbo setzte sich in Bewegung. Langsam und schwerfällig rollte er an. Zwei Stewardessen gingen durch die Reihen und prüften, ob alle Passagiere angeschnallt waren, ob niemand mehr rauchte.

    Der Jumbo-Jet startete in Nairobi, der Hauptstadt von Kenia. Er würde in Madrid zwischenlanden und dann weiterfliegen nach Ams­terdam. Es war ein Flug der holländischen Luftfahrtgesellschaft, und die Stewardessen sprachen außer Englisch und Französisch auch Deutsch. Eine von ihnen blieb vor Tom Weigand stehen. »Gibst du mir deine Jacke? Ich lege sie ins Hatrack?«

    »Was ist ein Hatrack?«, fragte der achtjährige Tom, der verweinte Augen hatte.

    »Ein Hatrack ist ein Ablagefach für leichte Sachen«, erklärte die Stewardess geduldig und freundlich. »Zum Beispiel für Hüte, Mäntel, Jacken und Decken.« Sie schob Toms Jacke in das Fach und schloss die Klappe wieder.

    Sven Weigand, zwei Jahre jünger als sein Bruder Tom, schaute der Stewardess ohne Interesse zu.

    Reihe für Reihe prüfend, ging die Stewardess weiter. Der Jumbo-Jet hatte inzwischen seine Startposition erreicht. Er blieb nun kurz stehen, und die schweren Motoren heulten auf, sodass die ganze Maschine bebte. Dann rollte der Jumbo mit Höchstgeschwindigkeit wieder an, hob ab und stieg steil zum Himmel empor.

    Tom und Sven hielten sich bei den Händen. Ihre Gesichter zeigten eine Mischung aus Aufregung, Angst und Neugier.

    Während des Starts mussten sich auch die Stewardessen setzen und anschnallen. Sobald die Maschine eine gewisse Höhe erreicht hatte, standen sie wieder auf.

    Sven Weigand saß am Fenster, auf dem Mittelsitz sein Bruder Tom und neben Tom eine hübsche jüngere Frau, die genauso unglücklich aussah wie die Kinder. Tom und Sven nannten sie Tante Simone, aber Simone Laaser war nicht die Tante der beiden Buben. Simone hatte Tom und Sven erst vor drei Wochen in Mombasa kennengelernt.

    In der Mitte des Jumbo-Sets hinter dem Küchenaufbau unterhielten sich drei Stewardessen leise über Simone und die beiden Kinder. »Das ist die Frau des Safarileiters, der verunglückt ist.«

    »Wer? Die Blonde neben den beiden Buben?«

    »Ja«, bestätigte Stewardess Dorith. »Lest ihr denn keine Zeitungen?«

    »Natürlich, jetzt erinnere ich mich. Sogar in Holland haben sie darüber berichtet. Die beiden Buben haben erst vor einem halben Jahr ihre Mutter verloren. Um sie abzulenken, nahm der Vater sie nach Kenia mit.«

    »Stimmt. Er hatte beruflich in Nairobi und Mombasa zu tun. Auf einer Safari wurde er von einem angeschossenen Löwen zerrissen. Laaser kam ihm zu Hilfe und wurde von dem wütenden Tier ebenfalls tödlich verletzt. Seine Frau kehrt jetzt nach Deutschland zurück. Sie ist Deutsche.«

    »Und die Kinder?«, fragte Dorith.

    »Sie haben – soviel ich weiß – keine Angehörigen mehr. Sie sollen dem Roten Kreuz übergeben werden.«

    »Und was geschieht dann mit den beiden?«

    »Keine Ahnung.« Die Stewardess zuckte mit den Schultern. »Wahrscheinlich kommen sie in ein Waisenhaus.«

    »Mein Gott …« Dorith schluckte. »Wie furchtbar.« Sie brachte es nicht fertig, Tom und Sven anzuschauen, als sie kurz darauf mit einem Getränkewagen durch den linken Gang fuhr.

    Simone Laaser lehnte kopfschüttelnd ab, als die Stewardess ihr etwas zu trinken anbot. »Wollt ihr etwas?«, wandte sie sich an Tom und Sven.

    »Nein, danke«, sagte Tom.

    Sven fragte jedoch: »Kann ich eine Cola haben?«

    »Selbstverständlich.« Dorith goß Coca-Cola in ein Glas mit Eiswürfeln und reichte es Sven. »Wenn du das Brett herunterklappst, hast du ein Tischchen, auf das du dein Glas stellen kannst.«

    Simone half dem Jungen beim Herunterklappen.

    »Magst du einen Schluck, Tante Simone?«

    »Nein danke, Sven.« Simone strich ihm übers Haar. Sven trug den Schicksalsschlag leichter als sein Bruder. Wahrscheinlich, weil er das ganze Ausmaß der Tragödie noch gar nicht begriff.

    Simone bemühte sich, nicht an Werner – ihren Mann – zu denken. Aber die Gedanken und Erinnerungen an ihn kehrten zurück wie eigensinnige Kinder. Sie dachte an die ersten Ehejahre, die sie und ihr Mann in Deutschland im Haus von Werners Eltern verbracht hatten. Damals hatten sie noch gehofft, Kinder zu bekommen. Nach fünf kinderlosen Jahren hatte jedoch ein namhafter Gynäkologe Simones letzte Hoffnung auf ein Kind zerstört. Sie war unfruchtbar, daran konnte die ganze moderne Medizin nichts ändern.

    Simone schloss die Augen. Damals hatte ihre Ehe angefangen zu zerbröckeln. Kurz darauf hatte sich Werner entschlossen, nach Afrika zu gehen und seinen Jugendtraum zu verwirklichen. Er hatte Safarileiter werden wollen. Seine Eltern waren dagegen gewesen, Simone auch. Werner war trotzdem nach Afrika geflogen, und sie hatte ihn begleitet. Obwohl sie eigentlich keine richtige Ehe mehr geführt hatten, war sie bei Werner geblieben. Seit er die Lizenz, Safaris durchzuführen besaß, hatte er Urlauber und Touristen herumgefahren. Simone hatte in Mombasa am Meer gelebt. Jeden Monat hatte sie ihren Mann für ein paar Tage gesehen. Die meiste Zeit hatte er im Busch verbracht.

    »Tante Simone, ich muss mal verschwinden.«

    »Ich komme mit dir.« Simone stand auf und begleitete Sven zur Toilette.

    Vor drei Tagen war der Vater von Tom und Sven in Nairobi beerdigt worden. Werners Sarg wurde nach Deutschland überführt. Darauf hatten seine Eltern bestanden. Erwarten dich in Amsterdam, hatten sie ihrer Schwiegertochter telegrafiert.

    Simone hatte nie ein gutes Verhältnis zu ihren Schwiegereltern gehabt, und sie wusste auch, warum: Weil sie ihnen keine Enkelkinder geschenkt hatte und weil sie Werner nach Kenia begleitet hatte. »Du musst ihm diese verrückte Idee ausreden«, hatten die Schwiegereltern damals verlangt. Simone hatte es versucht, aber ohne Erfolg.

    Die Wasserspülung rauschte, gleich darauf kam Sven aus der Toilette. Er griff nach Simones Hand und ließ sich von ihr zurückführen. Sie war der einzige Mensch, der ihm und seinem Bruder geblieben war. Er wollte ihre Hand nicht mehr loslassen. Doch er musste, um sich setzen zu können.

    »Tante Simone?«

    Simone schreckte aus ihren Gedanken auf. »Ja, Tommy?«

    Tom schluckte. Sein Vater hatte ihn auch immer Tommy genannt, und jetzt war er tot. Dabei hatten sie noch vor einer Woche zusammen im Meer gebadet. Oder war es länger her?

    Tom versuchte die Tage zu zählen. Dabei musste er wieder an das Begräbnis denken, und seine Augen füllten sich mit Tränen. Weil er sich schämte, schaute er schnell zum Fenster hinaus. Da spürte er eine Hand auf seiner Schulter. Sie gehörte Simone.

    »Leg deinen Kopf an meine Schulter«, sagte Simone sanft.

    Tom gehorchte und fühlte sich ein bisschen getröstet. Simone erinnerte ihn an seine Mutti. Nur schöner war sie. Er hob den Kopf, um ihr Gesicht zu sehen.

    Simone griff in ihre Tasche. »Hier, Tommy.« Sie reichte ihm ein frisches Taschentuch.

    Tom putzte sich die Nase und fuhr sich über die Augen. »Wir können nicht einmal Blumen auf Vatis Grab stellen«, murmelte er.

    Was für ein Gedanke für einen achtjährigen Jungen, dachte Simone. »Der Friedhofswärter wird das Grab pflegen«, sagte sie. »Und wenn du erst älter bist, bringst du vielleicht selbst einmal Blumen hin.«

    »Nein«, widersprach Tom ihr heftig. »Nie mehr fliege ich nach Afrika. Nie mehr.«

    Ich auch nicht, dachte Simone.

    Sven schaute schweigend zum Fenster hinaus. Er dachte noch nicht so weit wie sein Bruder.

    »Tante Simone«, fragte Tom, »kommen wir jetzt in ein Heim, Sven und ich?«

    Simone wusste nicht, was sie antworten sollte.

    »Ich meine, weil wir doch jetzt niemanden mehr haben.« Fragend schaute er zu ihr empor, ängstlich auf ihre Antwort wartend.

    Was sollte sie antworten? »Ich weiß es nicht«, sagte sie ehrlich. »Habt ihr denn wirklich keine Verwandten mehr? Keine Tante, keinen Onkel?«

    Tom und Sven schüttelten gleichzeitig den

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