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Ausgespielt: Österreich Krimi. Tom Meixners dritter Fall
Ausgespielt: Österreich Krimi. Tom Meixners dritter Fall
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eBook199 Seiten2 Stunden

Ausgespielt: Österreich Krimi. Tom Meixners dritter Fall

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Über dieses E-Book

Am folgenden Tag eines Fests am Fußballplatz wird der Masseur tot in der Kabine gefunden. Diesmal hat Inspektor Meixner ein persönliches Interesse den Täter zu finden, denn bei dem Toten handelt es sich um seinen langjährigen Freund Stefan. Im Zuge seiner Ermittlungen findet Meixner heraus, dass sein Freund an Wettmanipulationen beteligt war und diese kurz vor seinem Tod gestehen wollte. Doch das wollte offensichtlich jemand verhindern. Bei seinen Recherchen stößt Meixner auf aufstrebende Fußballtalente, ehrgeizige Väter und einflussreiche Sponsoren, die alle ein Motiv für Mord haben.

SpracheDeutsch
HerausgeberFederfrei Verlag
Erscheinungsdatum4. Nov. 2016
ISBN9783903092648
Ausgespielt: Österreich Krimi. Tom Meixners dritter Fall

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    Buchvorschau

    Ausgespielt - Michaela Muschitz

    2

    Kapitel 1

    Als der Wecker läutete, schlug Tom auf das Plastikding, um es zum Schweigen zu bringen. Er drehte sich um und grinste, als er Sonja neben sich liegen sah, die noch immer selig schlief. Sie hatte einen festen Schlaf, hatte er in den letzten Wochen erstaunt festgestellt, nachdem er immer öfter bei ihr übernachtet hatte. Er strich ihr eine blonde Strähne aus dem Gesicht. Sie lag auf dem Bauch, hatte den Mund leicht geöffnet und sah aus wie ein Baby, so, wie der Speichel ihr aus dem Mund tropfte. Seine sonst so hübsche Freundin sah jetzt einfach nur niedlich aus.

    Ihre Beziehung hatte rasch eine unglaubliche Innigkeit bekommen. Tom war das nicht gewöhnt. Normalerweise war er derjenige, der es langsam angehen ließ, sich seine Freiräume nahm, bis er sich sicher war. Vielleicht auch, weil seine bisherigen Freundinnen und auch seine Exfrau zum Klammern neigten. Diesmal war er es, der klammerte, der jeden Abend mit Sonja verbringen wollte. Er drehte sich auf den Rücken, verschränkte die Arme hinter dem Kopf und sah sich um. Genau genommen, war er bei Sonja schon so gut wie eingezogen. Ihre Wohnung war viel geräumiger als seine und hatte eine bequeme Terrasse, auf der man mit Blick auf die Donau frühstücken konnte.

    Tom sah auf den Wecker. Gleich sieben Uhr. Es wurde Zeit, aufzustehen und aufs Revier zu fahren. Tom richtete sich auf und küsste Sonja sanft auf die Wange.

    »Aufstehen, Schlafmütze«, flüsterte er ihr ins Ohr.

    Sie rührte sich nicht. Tom blies ihr ins Gesicht, doch sie rümpfte nur die Nase und murrte ein wenig. Noch mal pustete Tom ihr auf die geschlossenen Augen. Sonja fuhr sich mit der Hand über das Gesicht und drehte sich auf die andere Seite. Sollte er sie schlafen lassen? Schließlich war Sonntag, und sie hatte frei. Nur er musste aufs Revier, weil er Dienst hatte. Tom schwang die Beine aus dem Bett und überlegte gerade, was er anziehen sollte, als sein Handy läutete. »Revier« stand am Display – das bedeutete nichts Gutes.

    »Meixner«, meldete er sich flüsternd, um Sonja nicht doch noch zu wecken. Er schlich schnell aus dem Schlafzimmer und durchquerte das helle Wohnzimmer.

    »Guten Morgen, Herr Inspektor. Habe ich Sie geweckt?«, fragte die junge Kollegin aus der Funkzentrale. Tom war mittlerweile in der Wohnküche angekommen und drückte den Knopf der silbernen Espressomaschine, um sie zum Leben zu erwecken.

    »Nein, nein. Ich bin schon wach, ich wollte nur meine Freundin nicht wecken«, erklärte Tom nun in normaler Lautstärke.

    »Oh! Ach so«, gab die Frau zurück.

    »Haben Sie etwas für mich?«

    »Ja. Wir haben gerade eine Leiche auf einem Sportplatz gemeldet bekommen«, antwortete die Kollegin. Tom stellte ein Kaffeehäferl unter den Auslass der Maschine, warf eine der bunten Kapseln ein und drückte einen der Knöpfe. »Warten Sie einen Augenblick, ich suche mir nur etwas zu schreiben«, sagte er, während die Maschine zu gurgeln begann und kurz darauf die schwarze Flüssigkeit in die Tasse lief.

    Tom sah sich in der Küche mit den weißen Lackfronten um. Die Arbeitsflächen waren blank geputzt, und außer einem Obstkorb in der Ecke lag nichts herum. Tom öffnete die zweite Schublade und hoffte, dort einen Zettel und Stift zu finden. Doch außer Kochlöffeln und sonstigen Utensilien konnte er nichts finden. In der dritten Schublade lagen Frischhaltefolien, Alufolien und Tiefkühlsäcke ordentlich nebeneinander aufgereiht. Als er gerade die vierte Schublade öffnen wollte, tippte jemand ihm auf die Schulter. Erschrocken drehte er sich um. Sonja stand nur mit einem Herrenhemd bekleidet vor ihm und hielt ihm Block und Stift vor die Nase. Er grinste sie an und nahm beides entgegen.

    »So, geht schon. Sagen Sie mir die Adresse, bitte.«

    »Sportplatzstraße in Sierndorf.«

    »Wo ist das?«, fragte Tom.

    »Soll in der Nähe von Stockerau sein.«

    »Okay. Streife ist schon unterwegs?«

    »Ja, natürlich. Die Kollegen sind schon auf dem Weg.«

    »Haben Sie die Spurensicherung auch schon alarmiert?«, fragte Tom.

    »Ja, ist auch schon rausgegangen. Aber das wird dauern, Sie wissen ja, die Kollegen haben Bereitschaft.«

    »Ja, ja. Ich weiß. Danke, dass Sie sie schon alarmiert haben. Wiederhören!« Tom legte auf und drehte sich zu Sonja, die hinter ihm an der gegenüberliegenden Seite der Küchenzeile lehnte.

    »Guten Morgen, Schönheit«, raunte er und ließ den Blick über Sonjas Körper schweifen. Ihre langen schlanken Beine ragten unter einem Hemd hervor, das nur knapp ihren Schritt bedeckte. Sonja umklammerte die Tasse mit beiden Händen und schnupperte genüsslich am Kaffee. Sie sah ihn verschlafen über den Rand der Tasse an.

    »Woher hast du denn das Hemd? Das ist aber nicht von mir?«, fragte Tom und zog sie an sich.

    »Morgenmäntel sind selten sexy, also hab ich mir ein Herren-hemd gekauft und es dazu umfunktioniert«, sagte sie grinsend.

    »Wie recht du doch hast. Steht dir ausgezeichnet.« Tom küsste sie über den Tassenrand hinweg. »Nur zu schade, dass ich nicht die Zeit habe, dir das Ding gleich wieder auszuziehen«, raunte er, als er ihren Hals küsste.

    »Sehr schade«, bestätigte sie. Tom riss sich los, nahm Sonja die Tasse aus der Hand und nahm einen Schluck.

    »Ich muss los.« Er küsste sie noch mal und ging zurück ins Schlafzimmer, wo auf dem hellen Ledersessel neben dem Bett seine Jeans und ein T-Shirt lagen. Daneben stand seine große Sporttasche, in der er hoffte, noch frische Unterwäsche und ein Shirt zu finden.

    »Was meinst du, soll ich dir Platz im Schrank machen, damit du dein Zeug verstauen kannst und nicht ständig aus dem Koffer leben musst?«, fragte sie. Tom drehte sich um. Sonja lehnte an der Tür zum Schlafzimmer, die Kaffeetasse in der Hand.

    »Nachdem wir die meiste Zeit hier verbringen, wäre das nicht schlecht.« Er stand auf und ging zu ihr.

    »Sofern du mich hier haben willst«, flüsterte er. Sie sah ihn ernst an.

    »Na ja, das muss ich mir noch überlegen.« Tom wich stirnrunzelnd zurück. Sonja begann zu lachen.

    »Natürlich, du Dummkopf! Sonst würde ich es dir doch nicht anbieten, Platz zu schaffen!«

    Tom atmete erleichtert aus.

    »Schreck mich nicht so!«, rief er und setzte seine Suche nach frischer Kleidung fort. Nachdem er endlich gefunden hatte, was er gesucht hatte, schnappte er seine Jeans und verschwand im Badezimmer.

    Kurz darauf kam er frisch geduscht und angekleidet wieder heraus. Sonja hatte es sich mittlerweile auf der Terrasse gemütlich gemacht und blickte auf die Donau.

    »Ist dir nicht kalt?«, fragte Tom von der Terrassentür aus. Es war Ende September, und am Morgen konnte es bereits recht frisch sein.

    »Noch geht es. Aber ich werde bald reingehen und mir eine Decke holen.« Tom holte die karamellfarbene Wolldecke, die am hellen Ledersofa lag, und brachte sie Sonja.

    »Danke dir«, strahlte sie und wickelte sich in die Decke.

    »Okay, Süße. Ich muss los.« Tom beugte sich zu ihr hinunter und gab ihr einen Abschiedskuss.

    »Sehen wir uns heute Abend?«, fragte sie vorsichtig.

    »Kann ich noch nicht sagen. Kommt darauf an, wie lange ich mit dem Fall beschäftigt bin. Und ich sollte mal wieder nach Hause Wäsche waschen und frische Klamotten holen.« Ein Anflug von Traurigkeit huschte über Sonjas Gesicht.

    »Okay. Lass mich halt wissen, wenn du es dir anders überlegst«, sagte sie gefasst, um sich die Enttäuschung nicht anmerken zu lassen.

    »Ich melde mich, okay?«, fragte er, und sie nickte.

    »Mach dir einen schönen Tag«, verabschiedete Tom sich. Er verließ die Terrasse und schnappte im Vorbeigehen seine Sport-#tasche mit seiner Schmutzwäsche. Er hatte es bis jetzt nicht über sich gebracht, Sonja zu bitten, seine Wäsche zu waschen. Irgendwie erschien ihm das zu früh. Immerhin waren sie gerade einmal zwei Monate zusammen. Dabei kam es ihm viel länger vor.

    Tom lief die drei Stockwerke vom Dachgeschoss des Neubaus hinunter zu seinem BMW, der gegenüber des Eingangs parkte. Gott sei Dank war es von hier nicht so weit ins Kommissariat. Natürlich war es von seiner Wohnung in St. Pölten aus näher, da brauchte er nur zehn Minuten. Aber durch die neue Schnellstraße war er hier von Krems rasch in St. Pölten. Doch er fuhr jetzt nicht ins Kommissariat, sondern direkt zum Tatort nach Sierndorf. Er war gespannt, was ihn erwarten würde.

    Kapitel 2

    Vierzig Minuten später parkte Tom seinen Wagen neben dem Streifenwagen seiner Kollegen am Parkplatz vor dem Sportplatz. Gleich hinter dem Zaun der Sportstätte war ein riesiges Zelt aufgebaut. Offensichtlich war am Vorabend hier kräftig gefeiert worden. Leere Bierbecher und Red-Bull-Dosen lagen auf dem Boden verteilt. An einem der Heurigentische in hinteren Bereich des Zeltes saßen drei Frauen und trösteten einander. Am hinteren Ausgang sah Tom seinen uniformierten Kollegen Weiß stehen.

    »Guten Morgen, Herr Kollege«, begrüßte Tom ihn. Weiß schüttelte ihm die Hand.

    »Guten Morgen. Hier entlang.« Weiß ging voran, stieg die wenigen Stufen der Tribüne hinauf und ging das weiße Gebäude entlang bis zu einer Glastür.

    »Was haben wir?«, fragte Tom, während er Weiß folgte.

    »Der Ermordete war der Masseur des Clubs hier«, erklärte Weiß.

    Er öffnete die Glastür und hielt sie Tom auf. Tom trat in einen großen Vorraum, rechts lag dieKantine. Gegenüber stand eine Tür halb offen, darüber das Schild »Garderobe«, darunter ein handschriftlicher Zettel mit »Zutritt nur für Spieler«. Weiß ging auf die Tür zu und öffnete sie. Sie betraten einen langen Gang, von dem aus wieder mehrere Türen zu sehen waren. Die erste links gab den Blick auf eine geräumige Garderobe mit Metallspinden und Bänken frei. Tom konnte durch den Spalt den Zugang zur Dusche erkennen. Gegenüber war eine Tür mit dem Schild »Trainer«. Weiß ging weiter und blieb vor dem zweiten Raum rechts stehen: »Massage«. Weiß ließ Tom den Vortritt. In der Mitte des Raumes stand eine Massageliege, an der Wand ein niedriges Regal mit Handtüchern darauf, daneben mehrere Flaschen – Massageöle, Cremen, Bandagen, Verbandsschere. Der Raum wirkte sauber, aufgeräumt. Erst als Tom einen Schritt in den Raum machte, sah er hinter der Liege einen Turnschuh und dann ein Bein in weißen Jogginghosen. Vorsichtig trat er näher.

    Der Tote lag auf dem Bauch, Arme und Beine leicht angewinkelt. Es sah aus, als würde er schlafen. Unter dem hellblauen Shirt zeichnete sich ein durchtrainierter Körper ab, die sehnigen Arme wiesen darauf hin, dass der Mann körperlich gearbeitet hatte. Die dunkelblonden Haare waren kurz geschnitten, und das sonnengebräunte Gesicht wirkte friedlich. Irgendwie kam es Tombekannt vor. Er hockte sich neben die Leiche und betrachtete das Gesicht, ließ seinen Blick über den Körper des Opfers schweifen. Erst jetzt bemerkte er, dass der schwarze Streifen am rechten Handgelenk kein Armband war, sondern eine Tätowierung. Tom holt tief Luft, eine Ahnung beschlich ihn.

    »Wissen wir, wie der Mann heißt«, fragte Tom Weiß, der noch immer an der Tür stand.

    »Stefan Gutscher«, antwortete Weiß, ohne zu zögern.

    Tom ließ den Kopf sinken. »Verdammt! Nicht Stefan!«, schoss es Tom durch den Kopf.

    »Alles okay mit Ihnen?«

    Es dauerte etwas, bis Tom antworten konnte. Er stand auf und sah Weiß an.

    »Ich kenne den Mann«, sagte er leise.

    »Was?«, fragte Weiß bestürzt.

    »Ich kenne Stefan seit vielen Jahren. Wir haben gemeinsam Fußball gespielt. Aber wir haben uns aus den Augen verloren.«

    Gerade als Weiß antworten wollte, tauchten die Kollegen von der Spurensicherung an der Tür auf. Allen voran Müller, der Leiter der Spurensicherung. Er blieb neben Weiß stehen und schaute in den Raum.

    »Was ist denn mit Ihnen los? Sie sind kreidebleich.«

    »Er kannte das Opfer«, antwortete Weiß, bevor Tom eine Chance dazu hatte.

    »Oh, verdammt. War er ein enger Freund?«, fragte Müller.

    Tom schüttelte langsam den Kopf.

    »Nein, nicht mehr. Ich meine, ja, eine Zeit lang waren wir recht eng befreundet, aber wir haben uns aus den Augen verloren«, erzählte Tom.

    Der zweite Kollege der Spurensicherung stellte seinen Koffer mit einem hörbaren Seufzer ab.

    »War der Gerichtsmediziner schon da?«, fragte Müller Weiß.

    Der schüttelte den Kopf.

    »Der Herr Doktor hat sich gerade eingeparkt, als ich hier reingegangen bin«, erklärte der Mann von der Spurensicherung.

    Tom konnte keinen klaren Gedanken fassen. Regungslos starrte er auf den leblosen Körper seines ehemaligen Freundes. Recht gut befreundet war eine maßlose Untertreibung. Sie waren wie Pech und Schwefel gewesen, unzertrennbar, verbrachten jede freie Minute miteinander. Bis zu dem großen Krach.

    »Guten Morgen, die Herren«, tönte die sonore Stimme von Dr. Brandtl durch den Gang. Er schob seinen massigen Körper an den Jungs von der Spurensicherung vorbei. Tom begrüßte den Arzt und deutete auf Stefan. Der Mediziner stellte seine Tasche neben dem Opfer ab, holte Einweghandschuhe aus seinem Koffer und betrachtete die Leiche.

    »Haben Sie schon Ihre Fotos gemacht?«, fragte der Mediziner die Spurensicherung.

    »Nein, wir sind selbst gerade erst gekommen«, antwortete Müller.

    »Wenn Sie Fotos von der Leiche wollen, wie sie gefunden wurde, sollten Sie die jetzt schießen. Ich muss ihn bewegen.«

    Müller deutete seinem Kollegen, die Fotos zu machen. Rasch kramte dieser den Apparat aus seiner Tasche und schoss aus mehreren Perspektiven Aufnahmen vom Opfer. Als er fertig war, nickte er dem Doktor zu, und dieser kniete sich schwerfällig

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