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Der Mann aus Rio Blanco: Wyatt Earp 132 – Western
Der Mann aus Rio Blanco: Wyatt Earp 132 – Western
Der Mann aus Rio Blanco: Wyatt Earp 132 – Western
eBook131 Seiten1 Stunde

Der Mann aus Rio Blanco: Wyatt Earp 132 – Western

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Über dieses E-Book

"Vor seinem Colt hatte selbst der Teufel Respekt!" (Mark Twain) Der Lieblingssatz des berühmten US Marshals: "Abenteuer? Ich habe sie nie gesucht. Weiß der Teufel wie es kam, dass sie immer dort waren, wohin ich ritt." Diese Romane müssen Sie als Western-Fan einfach lesen!

Es war kurz vor elf Uhr am Vormittag.


Der Himmel über Santa Fé war wie aus blauem Seidenpapier geschnitten, tief azurfarben und wolkenlos.


In wenigen Minuten mußte es passieren.


Vor Jimmy Croydons Sattelmacherei lehnte ein hochgewachsener Mensch im Schatten des Vorbaus an der hölzernen Hauswand, hatte den rechten Sporn mit seinem scharfzackigen Sternrad in das Holz hinter sich gebohrt und bewegte ihn langsam hin und her. Dies war die einzige Bewegung, die an ihm wahrzunehmen war, sonst schien er völlig ruhig zu sein. Und dennoch hätte einem aufmerksamen Beobachter gerade dieses Pressen des Sporenrades in das Holz die Unruhe verraten, von der der Mann beherrscht wurde.


Er hatte seinen breitkrempigen braunen Stetson tief über der linken Braue in die Stirn gezogen. Unter seiner hellbraunen Jacke trug er eine dunkle Weste und ein graues Kattunhemd, das oben am Hals von einer sauber gebundenen Halsschleife zusammengehalten wurde. Eine Waffe war an dem Mann nicht zu sehen. Seine enganliegenden dunkelblauen Levishosen liefen unten über die hochhackigen Stiefel aus.


Er hatte ein scharfgeschnittenes, kantiges männliches Gesicht, in dem ebenfalls nur einem aufmerksamen Betrachter die Züge von großer Härte aufgefallen wären.


Seine Augen waren von jenem irisierenden bernsteinfarbenen Lichtbraun, das man sehr selten findet und das auch nur ganz bestimmten Menschen eigen ist. Es waren herrische, harte und kalte Augen. Unter halbgesenkten Lidern beobachtete er die Straße scharf.


So wie er dastand, machte er durchaus den Eindruck eines Mannes, der in diese Stadt gehörte. Äußerlich unterschied er sich eigentlich durch nichts von den Menschen seiner Umgebung. Und dennoch unterschied er sich gewaltig
SpracheDeutsch
HerausgeberKelter Media
Erscheinungsdatum10. Feb. 2017
ISBN9783740914554
Der Mann aus Rio Blanco: Wyatt Earp 132 – Western

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    Buchvorschau

    Der Mann aus Rio Blanco - William Mark

    Wyatt Earp 132 – Der Mann aus Rio Blanco

    Wyatt Earp –132–

    Der Mann aus Rio Blanco

    Roman von William Mark

    Es war kurz vor elf Uhr am Vormittag.

    Der Himmel über Santa Fé war wie aus blauem Seidenpapier geschnitten, tief azurfarben und wolkenlos.

    In wenigen Minuten mußte es passieren.

    Vor Jimmy Croydons Sattelmacherei lehnte ein hochgewachsener Mensch im Schatten des Vorbaus an der hölzernen Hauswand, hatte den rechten Sporn mit seinem scharfzackigen Sternrad in das Holz hinter sich gebohrt und bewegte ihn langsam hin und her. Dies war die einzige Bewegung, die an ihm wahrzunehmen war, sonst schien er völlig ruhig zu sein. Und dennoch hätte einem aufmerksamen Beobachter gerade dieses Pressen des Sporenrades in das Holz die Unruhe verraten, von der der Mann beherrscht wurde.

    Er hatte seinen breitkrempigen braunen Stetson tief über der linken Braue in die Stirn gezogen. Unter seiner hellbraunen Jacke trug er eine dunkle Weste und ein graues Kattunhemd, das oben am Hals von einer sauber gebundenen Halsschleife zusammengehalten wurde. Eine Waffe war an dem Mann nicht zu sehen. Seine enganliegenden dunkelblauen Levishosen liefen unten über die hochhackigen Stiefel aus.

    Er hatte ein scharfgeschnittenes, kantiges männliches Gesicht, in dem ebenfalls nur einem aufmerksamen Betrachter die Züge von großer Härte aufgefallen wären.

    Seine Augen waren von jenem irisierenden bernsteinfarbenen Lichtbraun, das man sehr selten findet und das auch nur ganz bestimmten Menschen eigen ist. Es waren herrische, harte und kalte Augen. Unter halbgesenkten Lidern beobachtete er die Straße scharf.

    So wie er dastand, machte er durchaus den Eindruck eines Mannes, der in diese Stadt gehörte. Äußerlich unterschied er sich eigentlich durch nichts von den Menschen seiner Umgebung. Und dennoch unterschied er sich gewaltig von ihnen.

    Ja, wenn man so will, hatte er nichts mit ihnen gemein. Und sicher hätte es in dem großen Santa Fé in dieser Stunde auch kaum einen Menschen gegeben, der etwas mit diesem Mann hätte gemein haben wollen.

    War er ein Bandit?

    Diese Frage ist nicht so einfach zu beantworten. Denn ein gewöhnlicher Bandit war er wirklich nicht. Er war mehr, viel mehr. Es war der gefährlichste Mann, den Santa Fé jemals gesehen hatte. Er führte die größte Verbrecherbande an, die der weite Westen überhaupt kannte: Den Geheimbund der Galgenmänner, Graugesichter oder, wie sie auch genannt wurden, Maskenmänner. Im ganzen Westen gab es zu dieser Zeit sicher keinen Mann, der noch nicht von dem Big Boß gehört hätte, von dem großen Chief jener Organisation, die ihre Geißel des Schreckens über ganz Arizona, Colorado und New Mexico geschwungen hatte.

    Da stand er nun, unscheinbar, wie irgendein Bürger dieses Landes, und beobachtete unter halbgesenkten Lidern hervor die breite Mainstreet von Santa Fé.

    Es war eine Minute vor elf.

    Nur noch sechzig Sekunden.

    Der Mann griff nicht zur Uhr. Es sollte nachher niemand sagen können: Der da hat genau eine Minute vor elf abwartend auf die Uhr gesehen.

    Das hatte er auch gar nicht nötig, denn in der Sattelmacherei hing eine große Uhr, deren Schlag er ganz gewiß nicht überhören würde. Außerdem war nebenan im Santa Fé Saloon ebenfalls eine große Uhr, deren Schlag man durch die offene Tür bis auf die Straße hören mußte.

    Scharf beobachtete er die schräg gegenüberliegende presbyterianische Kirche, deren Eingang sich jeden Augenblick öffnen mußte, um den Mann herauszulassen, der von dort aus geradewegs über die beiden Vorbauten auf die Westernbank zugehen mußte.

    Und die Blicke des Bandenführers schweiften ohne Eile hinüber auf die große, aus Stein errichtete Wells Fargo-Poststation, wo ebenfalls im nächsten Augenblick der zweite Mann auftauchen mußte.

    Und dann tastete der Chief die anderen Punkte ab, auf die er seine Leute bestellt hatte. Aus der Kirche hatte der neapolitanische Bandit Cesare »Jim« Valetta zu kommen. An der Rampe des Post Office mußte Laurentino Gatta aufkreuzen.

    Und dann die anderen Männer, die alle ihren bestimmten Platz angewiesen bekommen hatten.

    Weshalb erschien Valetta nicht? Wo blieb Gatta?

    Weshalb ließ sich noch keiner von den anderen blicken?

    Etwas wie Besorgnis stieg in ihm auf – falls er einer solchen Empfindung überhaupt fähig war.

    Hatte er sich vielleicht in der Uhrzeit getäuscht? Nein, das war nicht möglich. Und dennoch blieb er beherrscht genug, nicht nach seiner eigenen Uhr zu greifen. Keinen Verdacht erregen, um keinen Preis!

    Da schlug hinter ihm in der Sattelmacherei die große Uhr.

    Der Bandenführer zählte ihre blechernen, mißtönenden Schläge mit.

    Elf!

    Es geschah nichts. Gar nichts.

    Tiefer gruben sich die scharfen Zacken der Sternradsporen in das Holz der Hauswand. Und der Absatz bewegte sich vielleicht etwas schneller. Das war aber auch die einzige Erregung, die der unheimliche Mann zeigte. Immer noch hatte er die Lider halb gesenkt, und sein Blick suchte forschend die Straße ab. Und als eine Minute vergangen war, wandte er sich um und verschwand.

    Was war geschehen?

    Weshalb waren die Männer nicht auf ihren Plätzen?

    Länger zu warten, hatte gar keinen Sinn, denn wenn bei den Galgenmännern ein Überfall nicht auf die Minute stattfand, fand er gar nicht statt. Das war Prinzip bei der Bande.

    Es mußte also irgend etwas Besonderes geschehen sein!

    Er verschwand in der kleinen Sommergate und durchquerte einen Hof, der ihn auf eine Parallelgasse zur Mainstreet führte. Hier ging er in einen schmalen Hof, wo ihm ein geistesschwacher Junge entgegenkam und mit den Händen durch die Luft fuchtelte.

    »Hallo, Mister, ich weiß schon, Sie brauchen ein Pferd.«

    Der Desperado warf dem Burschen eine Münze zu und holte dann sein Pferd aus dem Stall.

    Es war ein Fuchs.

    Der Big Boß hatte lange Zeit eine Schimmelstute geritten, sie dann gegen einen hochbeinigen braunen Wallach eingetauscht, und nun ritt er einen Fuchs. Er war selbst ein Fuchs, dieser Mann, gerissen und mit allen Wassern gewaschen wie kein anderer.

    Die Schimmelstute war längst bekannt, das wußte er. Er würde sie nie mehr reiten. Und den braunen Wallach hatte er in der vergangenen Nacht in Camp Ladore zurückgelassen, mit dem festen Vorsatz, sich nie mehr in den Sattel dieses Tieres zu setzen, denn er mußte befürchten, daß das Tier vielleicht schon von seinem ärgsten Feind, dem Marshal Earp, gesehen worden war.

    Deshalb hatte er den Fuchs genommen. Es war zwar kein so gutes Pferd wie die Schimmelstute oder der Wallach. Aber der Bandenführer war zu der Ansicht gekommen, daß es besser war, wenn er sich in der Gegend von Santa Fé nicht mit so erstklassigen Pferden sehen ließ. Unten in Arizona, wo das Land wenig besiedelt war, fiel man nicht so rasch auf mit einem solchen Pferd, hier oben in New Mexico war das schon schlimmer.

    Er hatte sich in den Sattel gezogen und ritt nach Norden aus der Stadt. Kurz vor der Ansiedlung Precata bog er nach Nordwesten ab, um nach weiteren vier Meilen scharf nach Westen zu reiten.

    Es gab keinen Zweifel für den Chief der Galgenmännerbande, daß nur irgendein einschneidendes Ereignis seine Männer daran gehindert haben konnte, pünktlich um elf Uhr in der Stadt auf ihren Posten zu sein.

    Der Überfall auf die Bank von Santa Fé hatte der Beginn einer Serie von Überfällen sein sollen, die seinem großen Plan dienten, die Stadt ganz für sich zu erobern. Nun hatte gleich der erste Überfall nicht geklappt.

    Der Desperado war nicht so dumm, nun etwa geradewegs nach Camp Ladore zu reiten. Das unvorhergesehene Ereignis mochte im Lager geschehen sein, ein Ereignis, das auch ihm gefährlich werden konnte. Wie nun, wenn sein ärgster Widersacher, Wyatt Earp, das Lager angegriffen hatte?

    Aber eigentlich war der Outlaw überzeugt, daß der Marshal das Lager noch nicht entdeckt hatte, und so wiegte er sich in der Hoffnung, daß Ladore immer noch ihm gehörte.

    Es war gegen zwei Uhr, als er von Südwesten kommend auf den Rio Puerco zuritt.

    Hinter dem Fluß zogen sich von Norden nach Süden mehrere Täler, die von sanften Hügelkämmen umgeben wurden. Im engsten dieser Täler lag Camp Ladore.

    Der Bandit war allein. Er hatte keinen Mann, den er hätte vorausschicken können oder der ihm den Weg hätte sichern können. Er war ganz auf sich selbst angewiesen. Und wenn ihn jetzt jemand hätte beobachten können, so hätte sich der höchstwahrscheinlich über die große Vorsicht und Umsicht dieses Menschen gewundert.

    Der Big Boß schlich wie eine Raubkatze im weiten Bogen um das Tal herum und zog den Kreis immer enger.

    Es war ein leichter Wind aufgekommen, der den sandigen Boden geglättet hatte. Es waren keine Spuren von Reitern zu sehen.

    Fünf Uhr nachmittags war es, als der Bandit von Norden her den Hügelkamm erklomm, von wo aus er einen Blick in das Tal hatte, in dem seine Stadt lag, das Camp Ladore.

    Erst als er sich davon überzeugt hatte, daß im weiten Umkreis kein menschliches Wesen war, bewegte er sich zu Fuß dem Hügel hinan. Auf dem Kamm nahm er den Hut ab und lugte über den leise in der Sonnenhitze flimmernden Sand in das Tal hinüber.

    Da unten lag seine Stadt.

    Obgleich sich gar nichts an ihr verändert zu haben schien, fühlte er doch sofort, daß es eine tote Stadt war. Tot und verlassen

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