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...auf die der Tod wartet: Die großen Western 178
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eBook119 Seiten1 Stunde

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Über dieses E-Book

Der Autor steht für einen unverwechselbaren Schreibstil. Er versteht es besonders plastisch spannende Revolverduelle zu schildern und den ewigen Kampf zwischen einem gesetzestreuen Sheriff und einem Outlaw zu gestalten. Er scheut sich nicht detailliert zu berichten, wenn das Blut fließt und die Fehde um Recht und Gesetz eskaliert.
Diese Reihe präsentiert den perfekten Westernmix! Vom Bau der Eisenbahn über Siedlertrecks, die aufbrechen, um das Land für sich zu erobern, bis zu Revolverduellen - hier findet jeder Westernfan die richtige Mischung. Lust auf Prärieluft? Dann laden Sie noch heute die neueste Story herunter (und es kann losgehen).

Sein Land …!


Im Licht des frühen Tages, das sich strahlend über die noch taufeuchte, von dichtem grünem Gras bedeckte Erde ergoss und die grauen Dunstfetzen des Morgennebels vertrieb, lag es vor John Tracy. Sein Land! Er zügelte das Pferdegespann vor dem großen Conestogaschoner, der von einer verblichenen Plane überspannt wurde. Und in das leise Schnauben der Pferde, das unruhige Stampfen ihrer Hufe hinein, sagte er mit heiserer, bewegter Stimme: »Ella, Jeany. Wir haben es geschafft! Kommt und seht es euch an!«


Die Plane hinter seinem Rücken wurde zur Seite geschwenkt, und zwei Frauen blickten heraus. Die eine – verhärmt und von vielen Enttäuschungen und Qualen des Lebens mit bitteren Falten gezeichnet – legte ihre schwielige Hand auf die Schulter ihres Mannes. Die andere – die Tochter – zeigte im Gesicht trotz ihrer Jugend schon herbe Züge. Nichts war an ihr von der Unbekümmertheit ihres Alters.


Und während die letzten Fetzen des grauen Frühnebels verschwanden und die Sonnenstrahlen das weite Land mit dem Glanz des Tages überzogen und die vielen kleinen Tautröpfchen auf den Gräsern zum Blitzen und Spiegeln brachten, blickten die drei Menschen mit brennenden Augen über die Ebene. Sie schauten über das Land, dem ein merkwürdig faszinierender, würziger Duft von feuchtem Gras und guter, fetter Erde entströmte. Er mischte sich in den etwas strengen Geruch von Leder und Pferdeschweiß.


John Tracy schien aus einem Traum zu erwachen. Seine Augen leuchteten, als er auf seine Frau und seine Tochter blickte.


*

»Das gehört uns, so weit wir sehen können, und niemand wird es uns
SpracheDeutsch
HerausgeberKelter Media
Erscheinungsdatum3. Jan. 2017
ISBN9783740913151
...auf die der Tod wartet: Die großen Western 178

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    Buchvorschau

    ...auf die der Tod wartet - John Gray

    Die großen Western

    – 178 –

    ...auf die der Tod wartet

    John Gray

    Sein Land …!

    Im Licht des frühen Tages, das sich strahlend über die noch taufeuchte, von dichtem grünem Gras bedeckte Erde ergoss und die grauen Dunstfetzen des Morgennebels vertrieb, lag es vor John Tracy. Sein Land! Er zügelte das Pferdegespann vor dem großen Conestogaschoner, der von einer verblichenen Plane überspannt wurde. Und in das leise Schnauben der Pferde, das unruhige Stampfen ihrer Hufe hinein, sagte er mit heiserer, bewegter Stimme: »Ella, Jeany. Wir haben es geschafft! Kommt und seht es euch an!«

    Die Plane hinter seinem Rücken wurde zur Seite geschwenkt, und zwei Frauen blickten heraus. Die eine – verhärmt und von vielen Enttäuschungen und Qualen des Lebens mit bitteren Falten gezeichnet – legte ihre schwielige Hand auf die Schulter ihres Mannes. Die andere – die Tochter – zeigte im Gesicht trotz ihrer Jugend schon herbe Züge. Nichts war an ihr von der Unbekümmertheit ihres Alters.

    Und während die letzten Fetzen des grauen Frühnebels verschwanden und die Sonnenstrahlen das weite Land mit dem Glanz des Tages überzogen und die vielen kleinen Tautröpfchen auf den Gräsern zum Blitzen und Spiegeln brachten, blickten die drei Menschen mit brennenden Augen über die Ebene. Sie schauten über das Land, dem ein merkwürdig faszinierender, würziger Duft von feuchtem Gras und guter, fetter Erde entströmte. Er mischte sich in den etwas strengen Geruch von Leder und Pferdeschweiß.

    John Tracy schien aus einem Traum zu erwachen. Seine Augen leuchteten, als er auf seine Frau und seine Tochter blickte.

    *

    »Das gehört uns, so weit wir sehen können, und niemand wird es uns nehmen. Es ist das Land, nach dem wir uns immer gesehnt haben. Guter Boden – ein reiches Land, wenn man versteht, es zu bearbeiten!«

    »Ach, John!« Ella Tracy schluckte ergriffen. Sie lehnte ihren Kopf an den breiten Rücken ihres Mannes, und einige Tränen rannen ihr über die blassen Wangen.

    Hier würden sie endlich zur Ruhe kommen. Man würde sie nicht mehr als »Nester« davonjagen, weil sie auf dem Land eines Großranchers waren, das ihnen nach dem Gesetz legal zustand. Doch die Rancher, die das Land von den Indianern erobert hatten, dachten nicht daran, das Gesetz anzuerkennen, das jedem Siedler einen Teil der freien Weide garantierte – und sie saßen am längeren Hebel. Mit Revolvermännern und rauen Cowboymannschaften waren die Tracys wie viele andere immer wieder vertrieben worden.

    Doch dann hatte John Tracy Glück gehabt. Er hatte etwas geerbt. Nicht viel, doch genug, um ein Stück Land zu kaufen. Kein Land, das vom Staat subventioniert war, sondern Land zum üblichen Preis. Das Fliehen, die Not – alles das würde nun zu Ende sein.

    »Hü – hü!«

    Die raue Stimme des Farmers riss Ella Tracy aus ihren Gedanken. John Tracy hob die Zügel und schwang die Peitsche. Hell und scharf durchschnitt ihr Knall die Stille des Morgens, die nur ab und zu durch das Zwitschern von Vögeln durchbrochen wurde.

    Die Wagenräder knarrten und holperten über das Gras, das wahrscheinlich noch nie von Wagen befahren worden war. Leder knirschte, Strangketten klirrten leise.

    Die Räder drehten sich mit leisem Knarren und walzten die Grashalme nieder. Der große Wagen hinterließ eine breite Spur auf der feuchten Weide, und als John Tracy kurz nach hinten blickte und es sah, murmelte er stolz: »Unser Land …«

    Kleinere Gesträuchinseln tauchten neben dem Wagen auf. Ein schwacher Wind kam auf und raschelte durch die Blätter und Zweige und strich dem Farmer kühlend um die heiße Stirn. Die Sonne stieg höher. Gleißende Helligkeit ließ das Land erstrahlen.

    Im Norden tauchte ein kleines Wäldchen auf. Der Farmer lenkte seinen Wagen darauf zu und trieb die schwitzenden Pferde an, etwas schneller zu laufen. Dumpf pochte der Hufschlag auf dem weichen Boden. Der Duft von Harz, Moos und wilden Beeren strömte ihnen entgegen.

    Dann hatten sie den Wald erreicht. Schon am Rand war es angenehm kühl. John Tracy zügelte die Pferde und brachte den Wagen zum Stehen. Er schlang die Zügel um die Bocklehne, sprang vom Wagen, ergriff eine Handvoll Erde und ließ sie durch die Finger rieseln.

    »Herrgott, ist das ein Boden!«

    Er nahm die Handvoll Erde und trug sie zum Wagen, dem seine Frau inzwischen entstiegen war.

    »Ella, schau nur, dieser Boden! Wenn wir uns beeilen, haben wir im Herbst eine Ernte, die uns für alle vergangenen Jahre entschädigt.« Er hob die dunkle Erde hoch und presste sie gegen seine heiße Stirn. »Ich wusste es, einmal mussten auch wir Glück haben.«

    Er drehte sich um und ließ seine Blicke über das Land schweifen. »Wir suchen heute Nachmittag noch einen guten Platz für das Haus. Mitten im Tal wäre am besten. Morgen früh fange ich an, Bäume zu fällen, und ihr könnt die Felder abstecken.«

    »Ich werde erst etwas zu essen machen«, erklärte seine Frau.

    John Tracy hört es nicht. Er war wie in einem Rausch. Ein Freudentaumel hatte ihn erfasst.

    »Hörst du, Ella, wenn wir die beiden ersten Jahre hier gut verdient haben, schicken wir Jeany auf eine Schule im Osten. Sie soll es besser haben als wir, Ella. Und dann bekommt ihr endlich ein paar schöne Kleider. Ihr sollt nicht immer in den selbstgenähten Dingern aus grober Leinwand umherlaufen. Mein Gott, Ella …!«

    John Tracys Gesicht glühte. Er lehnte sich gegen einen rauen Baumstamm, tastete mit den Fingern über die rissige Rinde und murmelte leise: »Mein Baum – mein Wald – mein Land …«

    *

    Es war kurz nach Mittag. Das kleine Feuer am Waldrand brannte langsam nieder. Die Schatten der Bäume waren etwas länger geworden, und die Pferde standen angehobbelt dicht am Wagen und zupften, zufrieden schnaubend, an den zarten Grasspitzen.

    John Tracy hatte nicht weit von der Lagerstelle eine kleine Quelle entdeckt und beschlossen, dort das Farmhaus zu bauen. Er hatte bereits den Grundriss abgesteckt und damit begonnen, die Grasscholle abzuheben.

    Es schepperte leise, als er seinen Blechbecher mit Kaffee füllte und dabei mit der Kanne hart an den Rand des Trinkgefäßes stieß. Schweißbahnen rannen über sein Gesicht, doch seine Augen leuchteten. Er umfasste, nachdem er einige Schlucke getrunken hatte, wieder fest den Stiel des Spatens und setzte ihn am Erdreich an.

    Da hörte er Hufschlag.

    Leicht vibrierte der weiche Boden, und dumpf klang das Geräusch herüber. Er blickte auf. Auf einem nahen Hügel erschienen vier Reiter. Sie blickten einen Augenblick wie abwartend und überrascht auf das kleine Lager, und John Tracy konnte sehen, dass sie miteinander sprachen. Dann setzten sie sich wieder in Bewegung und ritten in das Tal, auf das Camp zu.

    Es waren große, breitschultrige Männer mit breitkrempigen Hüten und schweren Lederchaps an den Beinen.

    Sie hielten vor dem Farmer an und blickten sich prüfend um. Ihre braun gebrannten Gesichter drückten Misstrauen aus. Sie verbreiteten den Geruch von Sattelleder, Zigarettenrauch, Pferdeschweiß und Rindern um sich.

    John Tracy stützte sich auf den Spatenstiel und schaute die vier Fremden an. Die hatten sich inzwischen umgeblickt. Ein massiger Mann mit martialischem Schnauzbart drängte sein Pferd vor und lehnte sich auf das hohe Sattelhorn. Seine Augen waren grau und hell. Während er sich mit der linken Hand den Hut weiter ins Genick stieß, sagte er heiser: »Mister, wollen Sie uns nicht mal erklären, was Sie da tun?«

    John Tracy fühlte, wie sich seine Nackenhaare sträubten, doch er blieb ruhig. Freundlich antwortete er: »Ich hebe das Fundament für mein Haus aus. Die Gentlemen kennen mich nicht. Vermutlich sind wir von nun an Nachbarn. Ich bin John Tracy und habe dieses Tal hier gekauft.«

    Ein überraschtes Zucken lief über die Gesichter der Männer. Dann murmelte der Erste leise: »Sagen Sie das noch einmal!«

    Tracy blickte verwirrt von einem zum anderen. »Wieso? Ich …«

    »Ich wüsste nicht, wann Big Spencer auch nur einen Krumen Erde verkauft hat«, sagte ein krummbeiniger Bursche, dessen Gesicht von Pockennarben entstellt war.

    Der große Mann, der zuerst gesprochen hatte, schüttelte den Kopf. »Hören Sie, ich bin Big Spencers Sohn. Meinem Vater gehört das ganze Land hier auf hundert Meilen im Umkreis. Wenn er ein Stück verkauft hätte, dann müsste ich es wohl wissen.«

    John Tracy war blass geworden.

    »Aber …, ich hole den Kaufvertrag.«

    Er steckte den Spaten in die Erde und ging zum Wagen hinüber. Seine Frau blickte ihn besorgt an, und er

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