Das Grünkohl-Revival: 40 kreative Rezepte
Von Karin Iden
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Rezensionen für Das Grünkohl-Revival
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Buchvorschau
Das Grünkohl-Revival - Karin Iden
GRÜNKOHL,
IM TREND
GRÜNKOHL, DAS SUPERFOOD
Bereits der römische Staatsmann Marcus Porcius Cato (234–149 v.Chr.) schrieb, dass Grünkohl ein Allheilmittel gegen jede Krankheit sei. Damit hatte er durchaus recht, denn Grünkohl zählt zu den gesündesten Gemüsen der Welt. Er enthält enorm viel Eiweiß, ist kalorien- und fettarm und liefert praktisch null Cholesterin.
POWER-VITAMINE
Kaum ein Gemüse kann das von sich behaupten: Grünkohl strotzt nur so vor Vitamin C. Denn ein Teil des Vitamins, das Ascorbigen, entsteht im Grünkohl erst beim Garen und geht nicht wie bei anderen Gemüsen durch den Garprozess verloren. Sein Vitamin-C-Gehalt ist mit 105 mg pro 100 g doppelt so hoch wie der von Orangen. Nach Möhren ist Grünkohl außerdem der zweitwichtigste Lieferant von Betacarotin, der Vorstufe von Vitamin A. Vitamin A stärkt das Immunsystem und unterstützt die Sehfähigkeit. Auch der natürliche Farbstoff Lutein kommt in Grünkohl vor – er ist auch für die Sehkraft zuständig und beugt altersbedingter Netzhautdegeneration vor. Die B-Vitamine, besonders Vitamin B6 und Folsäure, sind für die Blutbildung, Zellen und Nervengewebe wichtig und positiv für Frauen in Schwangerschaft und Stillzeit. 200 g Grünkohl kann schon den Tagesbedarf an Folsäure decken. Vitamin E hilft effektiv gegen freie Radikale, frühzeitiges Altern und ist wichtig für Haut und Augen. Daneben ist Grünkohl ein idealer Lieferant für das fettlösliche Vitamin K, das zur Vorbeugung und Rückbildung von Arterienverkalkung beiträgt.
TIPP
Wie alle fettlöslichen Vitamine (D, E und K) brauchen Vitamin A und Carotinoide unbedingt Fett bei der Zubereitung. Deshalb sollten Sie beispielsweise beispielsweise bei einem Grünkohl-Smoothie immer ein wenig Öl oder bei gedünstetem Grünkohl etwas Butter hinzufügen.
MINERALSTOFFE SATT
Beachtenswert am Grünkohl ist weiterhin sein Gehalt an Mineralstoffen wie Kalzium, Kalium, Magnesium, Phosphor und Eisen. Letzteres ist mit dem enthaltenen Eiweiß wichtig für alle, die auf tierisches Eiweiß verzichten wollen. Der Kalziumgehalt von Grünkohl liegt mit 212 mg pro 100 g doppelt so hoch wie der von Vollmilch. Kalzium hält Knochen stabil und ist für die Reizweiterleitung in Nervensystem und Muskulatur zuständig. Kalium hilft Wasseransammlungen aus dem Körper zu schwemmen und kräftigt damit Nieren, Blase und Herz.
GRÜNKOHL HÄLT GESUND
In Hülle und Fülle stecken im Grünkohl außerdem noch sekundäre Pflanzenstoffe (z. B. Flavonoide) wie Anthozyan und Quercetin. Sie vertreiben in den Körperzellen freie Radikale, die Krebs verursachen können, und sind gesund für Herz und Kreislauf. Ebenso hilfreich sind die enthaltenen Senföle (z. B. Sulforaphan und Indol-3-Carbinol) – sie fangen auch Radikale ab, bekämpfen Bakterien und Krebszellen und lösen Blutgerinnsel. Nicht zuletzt werden dem Grünkohl cholesterinsenkende, krankheitsvorbeugende, entzündungshemmende und antithrombotische Wirkungen nachgesagt.
BALLAST IST KEIN BALLAST
Grünkohl liefert reichliche Ballaststoffe. Durch ihre Zusammensetzung fördern sie die Darmflora und damit den im Darm angesiedelten Teil des Immunsystems. Mit einer ballaststoffreichen Ernährung lässt sich das Risiko für zahlreiche ernährungs-mit-bedingte Krankheiten wie Adipositas, Diabetes mellitus Typ 2, Blutdruck- und Herzerkrankungen senken. Grünkohl enthält kaum Fett; dank der zahlreichen Ballaststoffe bindet er Gallensäuren sowie das in ihnen enthaltene Cholesterin und sorgt so für eine Senkung des Cholesterinspiegels im Blut.
GRÜNKOHL FÜR DIE FIGUR
Auch als Schlankheitsmittel ist Grünkohl perfekt. Er ist nicht nur ballaststoffreich, sondern sättigt auch. Mit seinem hohen Wassergehalt unterstützt er die Zellfunktionen im Körper und regt den Stoffwechsel an. Wenig Kalorien, viel Proteine: 100 g Grünkohl liefern lediglich 37 kcal. Durch seinen Eiweißgehalt ist Grünkohl auch ideal für alle, die sich vegetarisch oder vegan ernähren möchten.
(Foto: Karin Iden)
GRÜNKOHLSORTEN
AUF EINEN BLICK
Grünkohl (botanisch Brassica oleracea var. acephala var. sabellica) gehört zur Familie der Kreuzblütler. Je nach Region heißt er in Deutschland im Volksmund Braunkohl, Krauskohl, Blätterkohl, Federkohl, Winterkohl, Oldenburger oder Lippische Palme. Der Blattkohl stammt ursprünglich aus dem östlichen Mittelmeerraum und verbreitete sich Ende des Mittelalters in ganz Europa. Nach Amerika brachten ihn dann im 18. Jahrhundert russische Händler und Einwanderer aus Europa und Asien mit.
Nicht nur in Deutschland schien durch Generationswechsel, Höfesterben und Landflucht infolge der modernen Arbeitswelt in den letzten Jahrzehnten wertvolles Saatgut verloren zu gehen. Deshalb setzen sich seit etwa 15 Jahren interessierte Jungbauern, vor allem aus Ostfriesland, für den Erhalt alter Nutzpflanzen mit besonderen Geschmacksnuancen ein – auch der Grünkohl steht dabei in ihrem Fokus.
GRÜNKOHL – VON GRÜN BIS BUNT
Weltweit gibt es etwa 80, in Deutschland 20 bis 30 verschiedene Grünkohlsorten. Je nach Region wird dabei jeweils die Sorte angepflanzt, die sich boden- und wettermäßig am besten eignet. Neben den hierzulande dominierenden Hybridsorten (gezüchtet für schnelles Wachstum und hohe Erträge, siehe Info), gibt es neue Züchtungen von samenfesten Sorten. Bei Letzteren werden aus alten Grünkohlpflanzen Sorten gezogen, die sich schon ab August bzw. September ernten lassen und nicht mehr stundenlang gekocht werden