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Mami 1831 – Familienroman: Sandy, das späte Wunschkind
Mami 1831 – Familienroman: Sandy, das späte Wunschkind
Mami 1831 – Familienroman: Sandy, das späte Wunschkind
eBook104 Seiten1 Stunde

Mami 1831 – Familienroman: Sandy, das späte Wunschkind

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Über dieses E-Book

Seit über 40 Jahren ist Mami die erfolgreichste Mutter-Kind-Reihe auf dem deutschen Markt! Buchstäblich ein Qualitätssiegel der besonderen Art, denn diese wirklich einzigartige Romanreihe ist generell der Maßstab und einer der wichtigsten Wegbereiter für den modernen Familienroman geworden. Weit über 2.600 erschienene Mami-Romane zeugen von der Popularität dieser Reihe.

Kopfschüttelnd sah Nelly zu, wie ihr Vater, auf einer altersschwachen Leiter herumbalancierend, versuchte, das Schild über der Haustür anzubringen. Werner war ein toller Mann, der alles konnte. Alles, bloß nichts Handwerkliches. Hammer und Werner, das paßte ungefähr so gut zusammen wie Erdbeerkuchen mit Sardellenpaste. Und richtig: Schon ertönte ein markerschütternder Schrei, und die Leiter geriet gefährlich ins Schwanken. Nur Nellys Geistesgegenwart war es zu verdanken, daß Werner nicht herabstürzte. Sie sprang rasch hinzu und hielt die Leiter fest, so daß ihr Vater gefahrlos herunterklettern konnte.
SpracheDeutsch
HerausgeberKelter Media
Erscheinungsdatum26. Juli 2016
ISBN9783740905767
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    Buchvorschau

    Mami 1831 – Familienroman - Edna Meare

    Mami 1831 – Sandy, das späte Wunschkind

    Mami –1831–

    Sandy, das späte Wunschkind

    Roman von Meare Edna

    Kopfschüttelnd sah Nelly zu, wie ihr Vater, auf einer altersschwachen Leiter herumbalancierend, versuchte, das Schild über der Haustür anzubringen.

    Werner war ein toller Mann, der alles konnte. Alles, bloß nichts Handwerkliches. Hammer und Werner, das paßte ungefähr so gut zusammen wie Erdbeerkuchen mit Sardellenpaste. Und richtig: Schon ertönte ein markerschütternder Schrei, und die Leiter geriet gefährlich ins Schwanken.

    Nur Nellys Geistesgegenwart war es zu verdanken, daß Werner nicht herabstürzte. Sie sprang rasch hinzu und hielt die Leiter fest, so daß ihr Vater gefahrlos herunterklettern konnte.

    »Ssssss – tut das weh!« Unten angekommen steckte er den Daumen in den Mund und begann auf einem Bein auf dem Gartenweg herumzuhopsen. »Aua, aua, aua!«

    Himmel, war das peinlich! Die Nachbarn würden denken, daß Werner jetzt vollkommen übergeschnappt war. Hastig, bevor ihr Vater sich endgültig blamieren konnte, fiel Nelly ihn ein und zerrte ihn ins Haus.

    Dort angekommen, schob sie ihn erst einmal ins Bad. Als das kalte Wasser über seine Hand lief, seufzte Werner wie befreit auf.

    »Ah, das tut gut!« Er schielte zu seiner Tochter hinüber, die ans Waschbecken gelehnt zusah, wie er seinen lädierten Daumen pflegte. »Könntest du das Schild festmachen?« Werner lächelte sein schiefes Lausbubenlächeln, das Nelly so an ihm liebte und dem sie nie widerstehen konnte. »Du bist immer so geschickt und kannst das viel besser als ich.«

    »Schmeichler.« Nelly versetzte ihrem Vater einen liebevollen Klaps und ging nach draußen. »Ich komme gleich wieder. So lange laß die Hand im Wasser, ja?«

    »Mache ich.« Werner nahm auf dem Wannenrand Platz und steckte die Hand beinahe bis zum Ellbogen ins Wasser.

    Während Nelly die wacklige Leiter erklomm, um dem Wunsch ihres Vaters nachzukommen, ärgerte sie sich schon wieder über sich selbst. Wieso hatte sie sich dazu breitschlagen lassen? Es war schließlich Papas Idee gewesen, das Schild anzubringen, nicht ihre!

    Sie fand das ganze nur blöde. Jawohl, richtig blöde sogar! Und peinlich obendrein!

    Herzlich willkommen!!!! stand auf dem Schild. In dicken Schnörkelbuchstaben geschrieben und schreiend rot, damit es wirklich jeder sah. Und dann diese albernen Herzchen, die Werner noch draufgemalt hatte! Himmel, Mutti und er waren doch schon alte Leute. Dicke in den Dreißigern! Da waren Herzchen und andere gemalten oder geschriebenen Liebeserklärungen vollkommen fehl am Platze.

    Überhaupt, die beiden Alten spannen ganz schön. Klar, einerseits war Nelly stolz auf ihre Eltern, weil diese eben nicht so stockkonservativ und langweilig waren wie die Eltern ihrer Klassenkameraden. Aber andererseits schämte sich Nelly auch für die beiden.

    Liane, ihre Mutter, malte verrückte Bilder und schrieb bösartige Bücher, in denen sie sich über die Macken ihrer Mitbürger lustig machte. Und Werner – na ja, er hatte wenigstens einen normalen Beruf, Architekt – aber seine Vorlieben für schrecklich bunte Hemden und karierte Hosen waren doch zu schrill!

    Das schrillste aber hatten sich Nellys Eltern jetzt geleistet. Das heißt, wenn man es genau nehmen wollte, bereits vor exakt neun Monaten. Drei Monate hatten sie ihr Geheimnis dann für sich behalten, aber am Ostersonntag, zwischen Eierlikörsahnetorte und Schokostreuselkuchen, hatten sie es dann der ganzen Familie verkündet: Ein Baby war unterwegs!

    Ein Baby! Nelly wäre in den kommenden Wochen und Monaten am liebsten unsichtbar gewesen, so sehr schämte sie sich für ihre Eltern. Zärtlichkeit, Sex und Babys, das waren Sachen, die nur junge Leute betrafen. Altgediente Ehepaare wie die Kronbergs waren einfach nur noch Eltern und hatten ganz andere Interessen.

    Das zumindest hatte Nelly geglaubt. Nein, sie war davon überzeugt gewesen, felsenfest. Deshalb hatte sie ihren Klassenkameraden und Freundinnen auch nichts von dem Baby erzählt, bis sie es irgendwann selbst gesehen hatten.

    Die letzten Monate bis zur Geburt waren wirklich ungemütlich gewesen – für Nelly, nicht für ihre Mutter, die sich während der gesamten Schwangerschaft pudelwohl fühlte. Aber es hatte oft Zoff gegeben, zwischen Nelly und ihr, und Werner hatte sich dann auch noch total auf Lianes Seite geschlagen. Da war es dann wirklich schwierig geworden.

    Vor fünf Tagen war die kleine Schwester auf die Welt gekommen. Zugegeben, süß sah sie ja aus. Nelly war ganz entzückt gewesen, als sie das kleine, rosige Bündel zum ersten Mal auf den Arm nehmen durfte. Und die Jungs und Mädchen in ihrer Klasse schienen sie mittlerweile richtig um die Kleine zu beneiden.

    Ständig fragten sie Nelly, wie es dem Schwesterchen ging und wann es denn nun nach Hause kam. Das war ja nun ganz nett, aber es nervte auch irgendwie, weil sich mittlerweile alles nur noch um das Baby drehte. Dabei war das Kleine noch nicht einmal zu Hause!

    Das heißt, ab heute würde es nun endgültig in das Familienleben der Kronbergs einbrechen und sich darin breit machen. Deshalb drehte Papa auch schon den ganzen Vormittag »am Rad«, will heißen, er überschlug sich geradezu in seinen Bemühungen, alles für den Empfang seiner Frau und seiner Tochter vorzubereiten.

    Überall im ganzen Hause hatte er riesige Blumensträuße verteilt. Ein Braten schmorte in der Röhre vor sich hin, der Tisch im Eßzimmer war festlich gedeckt, und über der Haustür prangte dieses alberne Herzlich-Willkommen-Schild, verziert mit Herzchen und einer Schleifengirlande, deren Enden Nelly noch befestigte, bevor sie wieder von der Leiter herunterstieg, um ins Haus zurückzukehren.

    Sie hatte den Fuß gerade auf die Erde gesetzt, da ertönte hinter ihr Frau Gersters ewig schrill klingende Stimme:

    »Huhu, Nelly! Sind die beiden schon zu Hause?«

    Nelly drehte sich betont langsam herum und maß die Nachbarin mit einem Blick, der Langeweile ausdrücken sollte.

    »Nein, Papa fährt erst so gegen zehn los, um sie zu holen.«

    »Ah!« Frau Gerster nickte eifrig. »Dann warte ich noch mit meiner Überraschung. Tschüs!«

    Damit verschwand sie wieder in ihrem Haus.

    Na, das konnte ja heiter werden! Heute nachmittag würde es hier wahrscheinlich von Leuten wimmeln: Familienangehörigen, Freunden und Nachbarn! Brrr, scheußliche Vorstellung! Und sie alle würden sich wahrscheinlich mit Entzückensschreiben auf den Babykorb stürzen und das Kleine abknutschen!

    Mißgelaunt ging Nelly ins Haus zurück. Gerade rechtzeitig, um sich von ihrem Vater noch ein paar gute Ratschläge abzuholen, bevor dieser ins Krankenhaus fuhr.

    »Paß auf den Braten auf, ja? Und denke an die Wärmflasche. Du mußt sie ans Fußende des Stubenwagens legen. Aber wickle vorsichtshalber ein Handtuch drum, damit sich deine kleine Schwester nicht die Füße verbrennt. Und…«

    »Ja, Paps!« Nelly schob ihren Vater in Richtung Haustür. »Ich weiß Bescheid. Du hast mir das alles heute schon hundert Mal erklärt. Sieh du lieber zu, daß du rechtzeitig im Krankenhaus ankommst. Nicht, daß Mutti und das Baby warten müssen.«

    »Bin schon unterwegs.« Werner Kronberg grinste sein Lausbubengrinsen, drückte seiner Tochter einen Kuß auf die Wange und verließ endlich das Haus.

    Gleich darauf hörte Nelly den Motor der Familienkutsche, die Werner wie immer unter großem Getöse und heftigen Manövern aus der Garage bugsierte.

    Er war ein erbärmlicher Autofahrer, weil er das Fahren eigentlich haßte. Als überzeugter Ökofreak schwor er aufs Fahrrad. Aber da seine Baustellen nicht alle in der Nähe gelegen waren, mußte er noch häufiger auf den Benzinstinker zurückgreifen, als ihm lieb

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