Was verschweigst du mir, Geliebter?
Von Rachael Stewart
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Über dieses E-Book
Als der skandalumwitterte Milliardär Theo Dubois in ihrer Bäckerei auftaucht, ist es mit Brees ruhigem Kleinstadtleben vorbei. Denn heiß beginnt er mit ihr zu flirten, sie zu umwerben! Bree glaubt zu träumen. Sie und einer der begehrtesten Junggesellen der Welt – kann das für immer sein? Er lädt sie in seine Heimatstadt Paris ein, doch dort geschieht es: Theos Name erscheint in den Schlagzeilen, er wird gemeiner Hartherzigkeit beschuldigt. Hat sie sich etwa in einen Verführer mit steinernem Herzen verliebt?
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Buchvorschau
Was verschweigst du mir, Geliebter? - Rachael Stewart
IMPRESSUM
JULIA erscheint in der Verlagsgruppe HarperCollins Deutschland GmbH, Hamburg
© 2022 by Rachael Stewart
Originaltitel: „The Billionaire Behind the Headlines"
erschienen bei: Mills & Boon Ltd., London
in der Reihe: ROMANCE
Published by arrangement with HARLEQUIN ENTERPRISES II B.V./S.àr.l.
© Deutsche Erstausgabe in der Reihe JULIA, Band 2587 03/2023
Übersetzung: Jennifer Britzen
Abbildungen: Harlequin Books S. A., alle Rechte vorbehalten
Veröffentlicht im ePub Format in 03/2023 – die elektronische Ausgabe stimmt mit der Printversion überein.
E-Book-Produktion: GGP Media GmbH, Pößneck
ISBN 9783751518383
Alle Rechte, einschließlich das des vollständigen oder auszugsweisen Nachdrucks in jeglicher Form, sind vorbehalten.
CORA-Romane dürfen nicht verliehen oder zum gewerbsmäßigen Umtausch verwendet werden. Sämtliche Personen dieser Ausgabe sind frei erfunden. Ähnlichkeiten mit lebenden oder verstorbenen Personen sind rein zufällig.
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BACCARA, BIANCA, ROMANA, HISTORICAL, TIFFANY
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1. KAPITEL
„Bree! Bree! Du musst sofort herkommen!"
Es war bestimmt nichts Dringendes, aber Bree wusste, dass Angel erst Ruhe geben würde, wenn sie ihrer Aufforderung nachkam. Also legte sie seufzend den Teigschaber beiseite und wischte sich die mehlbestäubten Hände an ihrer Schürze ab. Dann verließ sie die Küche und ging in den Frühstücksraum der Pension.
Dort stand Angel, die sechzehnjährige Tochter ihrer besten Freundin Felicity, und drückte die Nase gegen die Fensterscheibe. Sie blickte auf die Straße vor dem Bed and Breakfast, wo sich eine immer größer werdende, lärmende Menschentraube bildete.
„Wolltest du mir nicht beim Backen helfen?", fragte Bree vorwurfsvoll.
„Sieh dir das an!, rief Angel begeistert. „Ich wusste zwar, dass sich ab und zu mal ein Reisejournalist in unser schönes Dörfchen verirrt, aber das da draußen ist nicht mehr normal.
Bree musste ihr recht geben. So einen Presserummel gab es sonst höchstens in London, aber nicht im beschaulichen Elmdale in Yorkshire.
„Vielleicht sollten wir sie doch hereinlassen", meinte Angel.
„Auf gar keinen Fall", widersprach Bree.
Angel runzelte die Stirn. „Warum denn nicht? Das sind alles potenzielle Kunden."
„Vergiss es."
„Soll ich nicht Mum mal fragen, ob …"
„Nein, die will jetzt sicher nicht gestört werden", unterbrach Bree sie entschieden.
Angels Augen leuchteten auf. „Du glaubst also auch, dass da was zwischen ihr und dem Typen läuft, mit dem sie gerade weggegangen ist?"
Bree konnte sich ein Lächeln nicht verkneifen. Ja, da ging garantiert etwas vor. Laut jedoch sagte sie: „Das geht uns nichts an, Herzchen."
Brees strenger Blick signalisierte Angel, dass weitere Fragen unerwünscht waren. Sie wandte ihre Aufmerksamkeit wieder dem Spektakel vor dem Fenster zu.
„Weißt du, warum die Journalisten hier sind, Bree?"
„Sie wollen eine Exklusivstory über einen berühmten Hotelier schreiben."
Angel überlegte. „Die haben bestimmt Hunger. Ich könnte Sandwiches belegen und sie draußen verkaufen. Wir würden ein Vermögen verdienen."
„Glaub mir, das lohnt den ganzen Ärger nicht. Gib’s auf, Angel."
Bree ging davon aus, dass der Spuk bald ein Ende haben würde. Es handelte sich garantiert um eine Verwechslung. Die Paparazzi waren auf der Suche nach Sebastian Dubois, dem Pariser Milliardär und Hotelmogul, der sich so gut wie nie in der Öffentlichkeit blicken ließ. Warum sollte er gerade hier im verschlafenen Elmdale auftauchen?
Zwar hieß der neue Gast in Felicitys Pension auch Sebastian, aber sein Nachname war Ferrington, und er war kein französischer Milliardär, sondern der Erbe von Ferrington Manor, einem herrschaftlichen Anwesen am Rande des Orts.
Aber noch war die Belagerung nicht vorbei. Gerade hämmerte wieder jemand an die Eingangstür der Bäckerei, die Bree nach dem ersten Ansturm verriegelt hatte.
„Ich sagte, wir haben geschlossen", rief sie ungehalten.
Bree überlegte, ob sie Felicity über die aktuellen Entwicklungen unterrichten sollte, entschied sich dann aber dagegen. Felicity nahm sich sonst nie frei, und sie hatte die kleine Auszeit mit dem heißen Typen definitiv verdient.
Nur, wie kam die Presse auf die Idee, dass Monsieur Dubois und Mister Ferrington ein und dieselbe Person waren?
Ihr wurde die Sache langsam zu bunt. „So, Schluss mit dem Unsinn. Die Muffins backen sich nicht von allein."
Sie wollte gerade in die Küche zurückkehren, als das laute Aufheulen eines Motors sie aufhorchen ließ.
„Verdienen Reporter eigentlich viel Geld?", fragte Angel plötzlich.
„Wieso?"
Dann sah Bree den schnittigen Sportwagen, der sich draußen langsam einen Weg durch die Menschenmenge bahnte.
„Das Ding muss ein Vermögen kosten. Wahnsinn!" Angel war vollkommen hingerissen.
Das war kein Reporter, so viel stand fest. Doch es war gut, dass sich die ganze Aufmerksamkeit der Menge nun auf den Neuankömmling konzentrierte. Vielleicht konnten sie jetzt endlich zur Tagesordnung übergehen.
„Komm jetzt, Angel. Die Muffins warten", sagte Bree.
„Ich kann doch jetzt nicht gehen, wo es gerade richtig spannend wird", widersprach das Mädchen.
„Ach, dann willst du also doch nicht den Mojito-Mix probieren, den ich extra für unser Rezept entwickelt habe?"
Plötzlich war Angel Feuer und Flamme. „Ich darf Mojito trinken?"
„Einen Schluck."
Angel blickte unentschlossen zwischen Bree und der Szenerie vor dem Fenster hin und her. Bree konnte ihren Zwiespalt nachvollziehen. Es war das erste Mal, das etwas Aufregendes in Elmdale passierte.
„Kann ich nicht …"
„Nein, Schätzchen. Solange deine Mutter nicht hier ist, bin ich für dich verantwortlich. Und das heißt, dass wir uns schön von all dem Trubel fernhalten. Komm jetzt", forderte sie Angel auf.
„Ja, sofort. Ich bin gleich … Oh, Bree! Sieh dir das an!"
„Wenn ich diesen Satz noch einmal höre …"
„Aber, Bree, der Typ in dem Sportwagen, du wirst nicht glauben, wer das ist …"
Sie kapitulierte kopfschüttelnd und kehrte zum Fenster zurück. „Und wenn es der Kaiser von China höchstpersönlich … Das gibt’s doch nicht!"
„Na, hab ich zu viel versprochen?"
Der Mann, der aus dem meteorgrauen Porsche stieg, war ein echter Hingucker. Wider Willen war Bree hingerissen.
Angel rannte zu dem Beistelltisch in der Ecke und schnappte sich das Hochglanzmagazin, das darauf lag. Sie drückte es Bree in die Hand. „Das ist er doch, oder nicht?"
Bree sah erst auf das Titelblatt, dann auf den Mann. Die verwegenen blonden Wuschelhaare, die strahlend blauen Augen, das markante Kinn und vor allem das freche Grinsen waren unverkennbar. Sie nickte langsam, wie in Trance.
Theo Dubois. Einer der reichsten und begehrenswertesten Männer der Welt. Hier in Elmdale.
Langsam dämmerte ihr, dass die Presse vielleicht doch die richtigen Informationen erhalten hatte. Denn wenn sie gestern alles richtig verstanden hatte, was Felicity ihr erzählt hatte, war Theo der Bruder von Sebastian.
„Das muss ich sofort Iona erzählen", rief Angel atemlos und lief in ihr Zimmer, um ihre beste Freundin anzurufen.
Bree beobachtete Theo Dubois vom Fenster aus, wie er sich in der Aufmerksamkeit der Öffentlichkeit sonnte und geduldig Fragen beantwortete.
Jetzt wollte sie es genau wissen.
Sie ging zurück in die Küche, griff nach ihrem Tablet und tippte den Namen Dubois in die Suchmaschine ein. Sofort erschien eine Unzahl von Fotos, die Theo und seinen Bruder zeigten. Jetzt gab es keinen Zweifel mehr: Felicitys offensichtlicher Verehrer Sebastian war tatsächlich der gesuchte Milliardär.
Bree überflog die neuesten Schlagzeilen.
Steinreicher Einsiedler erstmals wieder gesichtet!
Die Rückkehr des Sebastian Dubois. Geht es ihm nur ums Geld?
„Was siehst du dir da an?"
Angel war zurück und versuchte, über Brees Schulter zu spähen.
„Gar nichts."
Schnell legte sie das Tablet beiseite und widmete sich endlich wieder dem Muffinteig. Kaum hatte sie damit begonnen, ein wenig Mehl unterzurühren, klopfte es wieder laut. Diesmal kam das Geräusch von der Hintertür – und die war nicht verschlossen.
„Ich geh schon!", sagte Angel blitzschnell.
„Du bleibst hier. Bree schnappte sich das Nudelholz aus der Küchenschublade, stürmte zum Hintereingang und rief laut: „Ich schwöre bei Gott, wenn Sie uns nicht endlich in Ruhe lassen, dann brate ich Ihnen eins über!
Angel musste kichern.
Bree hob das Nudelholz über ihren Kopf und näherte sich der Tür.
„Wir haben geschlossen. Machen Sie, dass Sie wegkommen", verlangte sie.
„Bree Johansson?" Die Tür öffnete sich einen Spalt.
Woher kennen die meinen Namen? Sie atmete tief durch und hob trotzig ihr Kinn. „Wer will das wissen?"
Da schwang die Tür auf, und vor ihr stand die leibhaftige Version des Hochglanzcovers, das sie eben noch auf ihrem Tablet bewundert hatte.
Ihre Wangen brannten wie Feuer. „Ich sagte doch, dass wir geschlossen haben."
„Ich bin kein Kunde", erklärte Theo Dubois.
„Was sind Sie dann? Ein Einbrecher?" Bree stellte sich dumm.
Theo grinste sie an und schob eine blonde Strähne aus dem Gesicht. Bree bemerkte, wie sich durch die Bewegung sein enormer Bizeps unter dem Ärmel seines blassblauen T-Shirts anspannte. „Zählt es auch als Einbruch, wenn man ein alter Bekannter von Flick ist? Sie und Sebastian kommen auch gleich."
Bree fiel auf, dass er Felicitys Spitznamen verwendete. Klar, Theo kannte sie ebenso lange wie Sebastian.
„Oh, mein Gott! Angel hatte sich zu ihnen gesellt und war vollkommen überwältigt. „Du bist also der berühmte Theo Dubois?
Theo grinste breit, und seine Augen strahlten, als er Angel musterte. „Wie er leibt und lebt. Und wer bist du?"
„Ich bin Angel. Felicity ist meine Mum."
„Du bist Flicks Tochter?", stieß er überrascht hervor. Sein Grinsen erlosch.
Bree fiel auf, dass er blass geworden war. Zwar setzte er schnell wieder ein charmantes Lächeln auf, doch es war nicht sehr überzeugend. „Ich schließe mal besser die Tür ab. Dann sind wir sicher. Zweifelnd blickte er zu Bree, die immer noch mit drohend erhobenem Nudelholz vor ihm stand. „Also, zumindest vor der Presse …
Bree ließ schnell den Arm sinken und war dankbar, dass ihre dunkle Haut den unschlagbaren Vorteil hatte, dass ihr heftiges Erröten kaum zu sehen war.
„Ja, tun Sie das. Und dann kommen Sie zu uns in die Küche. Wir backen gerade Mojito-Muffins."
„Das klingt verlockend. Ich kann nur schwer süßen Versuchungen widerstehen", meinte Theo munter.
„Das ist ja allgemein bekannt." Es war ihr einfach so herausgerutscht. Bree biss sich auf die Zunge und wandte sich schnell von Theo ab.
Angel hakte sich bei ihr unter, und auf dem Weg in die Küche rief sie Theo zu: „Bree ist eine fantastische Bäckerin. Warte nur, bis du ihre Auslage gesehen hast, dann wirst du dich nicht mehr beherrschen können."
Angel hatte das völlig unschuldig gemeint, aber das amüsierte Funkeln in Theos Augen zeigte deutlich, dass er ihre Bemerkung ganz anders aufgefasst hatte.
Bree war das alles furchtbar peinlich. Gleichzeitig spürte sie, wie ihr plötzlich warm wurde. Und das hatte nichts mit der Hitze zu tun, die der Backofen verströmte.
Theo schloss ab und folgte den beiden in die Küche. Als er eintrat, fiel sein Blick auf Angel. Er dachte nach.
Flicks Tochter dürfte ungefähr sechzehn sein. Und wann hatten sie Elmdale verlassen? Vor sechzehn Jahren. Hieß das etwa … Das konnte nicht sein, oder?
Angel lächelte ihn an. Dabei traten die Grübchen an ihren Wangen deutlich hervor.
Die hat Sebastian auch. Aber das hieß noch gar nichts, viele Menschen hatten Grübchen. Er zwang sich, seine Aufmerksamkeit vorerst auf etwas anderes zu lenken.
„Mojito-Muffins sind also der neueste Verkaufsschlager?", mutmaßte er.
Bree drehte sich zu ihm um, und ihr Lächeln traf ihn direkt ins Herz. „Zumindest hoffe ich das."
„Was kann ich helfen?", fragte Angel eifrig.
Bree gab ihr die Schüssel mit dem Teig und eine Reibe. „Da muss Limettenschale rein."
„Darf ich vorher noch den Cocktail probieren?"
Bree lachte. „Also gut, einen Schluck."
Theo blieb geduldig im Türrahmen stehen und genoss das entspannte häusliche Idyll, das sich vor seinen Augen abspielte.
„Mr. Dubois, wollen Sie sich nicht setzen?", fragte Bree plötzlich.
„Mr. Dubois? Theo schmunzelte. „Bree, wir können uns gern duzen. Ich bin Theo. Und danke, aber nach der langen Fahrt stehe ich lieber ein bisschen.
Sie zuckte mit den Schultern. „Wie du willst."
Bree