Entdecken Sie Millionen von E-Books, Hörbüchern und vieles mehr mit einer kostenlosen Testversion

Nur $11.99/Monat nach der Testphase. Jederzeit kündbar.

Vertrauen ist nicht nur ein Wort: Dr. Norden Extra 166 – Arztroman
Vertrauen ist nicht nur ein Wort: Dr. Norden Extra 166 – Arztroman
Vertrauen ist nicht nur ein Wort: Dr. Norden Extra 166 – Arztroman
eBook117 Seiten1 Stunde

Vertrauen ist nicht nur ein Wort: Dr. Norden Extra 166 – Arztroman

Bewertung: 0 von 5 Sternen

()

Vorschau lesen

Über dieses E-Book

Nun gibt es eine Sonderausgabe – Dr. Norden Extra

Dr. Norden ist die erfolgreichste Arztromanserie Deutschlands, und das schon seit Jahrzehnten. Mehr als 1.000 Romane wurden bereits geschrieben.
Für Dr. Norden ist kein Mensch nur ein 'Fall', er sieht immer den ganzen Menschen in seinem Patienten. Er gibt nicht auf, wenn er auf schwierige Fälle stößt, bei denen kein sichtbarer Erfolg der Heilung zu erkennen ist. Immer an seiner Seite ist seine Frau Fee, selbst eine großartige Ärztin, die ihn mit feinem, häufig detektivischem Spürsinn unterstützt. Auf sie kann er sich immer verlassen, wenn es darum geht zu helfen.

Sorgfältig arrangierte Carla Braun einige Blumen in einer silbernen Vase, die in der gemütlichen Leseecke auf dem runden Mahagonitisch stand und sah sich dann zufrieden in ihrer Buchhandlung um. »Ist es nicht wunderschön geworden, Anette?« fragte sie und lächelte ihre Freundin und Partnerin, die neben ihr stand, plötzlich an. »Ja, schon«, gab diese zögernd zu. »Aber ich frage mich immer noch, ob wir uns mit der Renovierung finanziell nicht doch übernommen haben.« In ihrer Stimme schwangen deutliche Zweifel, die sie plagten, seit Carla das erste Mal von ihren ehrgeizigen Plänen gesprochen hatte, aus der Buchhandlung etwas ganz Besonderes zu machen. »Jetzt sei doch nicht immer so schrecklich negativ. Freu dich einfach, daß wir es endlich geschafft haben. Außerdem ist uns die Renovierung gar nicht so teuer gekommen, wie wir veranschlagt haben. Durch unsere Eigenleistung haben wir viel gespart. Wenn das kein Grund zum Feiern ist!« Carla sprühte vor Begeisterung, als sie nun in die kleine Küche im hinteren Bereich des Ladens ging, um eine Flasche Prosecco und zwei Gläser zu holen. Anette blickte immer noch skeptisch, ließ sich aber schließlich von der guten Laune ihrer Freundin anstecken und stieß mit ihr auf die kommenden guten Geschäfte an. »Dank deines guten Geschmacks ist es ja wirklich toll geworden«, gab sie nach einem Schluck des spritzigen Getränks zu. Tatsächlich hatte sich der ehemals etwas schäbig wirkende Laden in ein kleines Schmuck­stück mit dunklen Bücherregalen und gemütlichen Leseecken mit roten Samtsesseln und Mahagonitischchen verwandelt. Jetzt fehlte nur noch die erste Kundschaft. Als die Messingklingel, die Carla bei einem ihrer zahlreichen Flohmarktbesuche erstanden hatte, an der Tür eifrig ertönte, drehten die beiden Frauen erwartungsvoll die Köpfe. »Ach, Sie sind es, Herr Paschik!«
SpracheDeutsch
HerausgeberKelter Media
Erscheinungsdatum17. Okt. 2023
ISBN9783989364141
Vertrauen ist nicht nur ein Wort: Dr. Norden Extra 166 – Arztroman

Mehr von Patricia Vandenberg lesen

Ähnlich wie Vertrauen ist nicht nur ein Wort

Titel in dieser Serie (100)

Mehr anzeigen

Ähnliche E-Books

Allgemeine Belletristik für Sie

Mehr anzeigen

Ähnliche Artikel

Verwandte Kategorien

Rezensionen für Vertrauen ist nicht nur ein Wort

Bewertung: 0 von 5 Sternen
0 Bewertungen

0 Bewertungen0 Rezensionen

Wie hat es Ihnen gefallen?

Zum Bewerten, tippen

Die Rezension muss mindestens 10 Wörter umfassen

    Buchvorschau

    Vertrauen ist nicht nur ein Wort - Patricia Vandenberg

    Dr. Norden Extra

    – 166 –

    Vertrauen ist nicht nur ein Wort

    Patricia Vandenberg

    Sorgfältig arrangierte Carla Braun einige Blumen in einer silbernen Vase, die in der gemütlichen Leseecke auf dem runden Mahagonitisch stand und sah sich dann zufrieden in ihrer Buchhandlung um.

    »Ist es nicht wunderschön geworden, Anette?« fragte sie und lächelte ihre Freundin und Partnerin, die neben ihr stand, plötzlich an.

    »Ja, schon«, gab diese zögernd zu. »Aber ich frage mich immer noch, ob wir uns mit der Renovierung finanziell nicht doch übernommen haben.« In ihrer Stimme schwangen deutliche Zweifel, die sie plagten, seit Carla das erste Mal von ihren ehrgeizigen Plänen gesprochen hatte, aus der Buchhandlung etwas ganz Besonderes zu machen.

    »Jetzt sei doch nicht immer so schrecklich negativ. Freu dich einfach, daß wir es endlich geschafft haben. Außerdem ist uns die Renovierung gar nicht so teuer gekommen, wie wir veranschlagt haben. Durch unsere Eigenleistung haben wir viel gespart. Wenn das kein Grund zum Feiern ist!« Carla sprühte vor Begeisterung, als sie nun in die kleine Küche im hinteren Bereich des Ladens ging, um eine Flasche Prosecco und zwei Gläser zu holen. Anette blickte immer noch skeptisch, ließ sich aber schließlich von der guten Laune ihrer Freundin anstecken und stieß mit ihr auf die kommenden guten Geschäfte an.

    »Dank deines guten Geschmacks ist es ja wirklich toll geworden«, gab sie nach einem Schluck des spritzigen Getränks zu. Tatsächlich hatte sich der ehemals etwas schäbig wirkende Laden in ein kleines Schmuck­stück mit dunklen Bücherregalen und gemütlichen Leseecken mit roten Samtsesseln und Mahagonitischchen verwandelt. Jetzt fehlte nur noch die erste Kundschaft. Als die Messingklingel, die Carla bei einem ihrer zahlreichen Flohmarktbesuche erstanden hatte, an der Tür eifrig ertönte, drehten die beiden Frauen erwartungsvoll die Köpfe.

    »Ach, Sie sind es, Herr Paschik!« Carla konnte ihre Enttäuschung über den Besuch des Schreibwarenhändlers von nebenan kam verbergen.

    »Was dagegen, wenn ich mich mal umsehe?« erwiderte dieser und überging die offensichtliche Abwehr seiner Kollegin. »Ich finde es sehr nett von Ihnen, daß Sie mir die ganze Arbeit abgenommen haben. Sie haben ja sicher gehört, daß ich mich für diese Räume interessiere und einen guten Preis geboten habe.«

    »Die Hausverwaltung hat uns darüber informiert«, entgegnete Carla kalt. »Allerdings läuft unser Mietvertrag noch drei Jahre, und Sie können sich sicher sein, daß wir nicht vorher ausziehen werden. Ganz im Gegenteil.« Energisch warf sie das braune lange Haar zurück. Ihre Augen funkelten zornig. Schon seit ihrem Einzug machte Walther Paschik ihnen das Leben schwer, da er selbst ein kleines Bücherangebot führte und die Frauen als Konkurrenz betrachtete. Nachdem all seine Versuche gescheitert waren, die beiden durch seine Boshaftigkeit in die Flucht zu schlagen, hatte er sich nun ein anderes Mittel ausgedacht, um sein Ziel zu erreichen. Doch Carla blieb hart, während sich Anette unsicher hinter dem Tresen verschanzte. Sie war zwar eine kompetente Beraterin, wenn es um alle Arten von Büchern ging, das Geschäftliche überließ sie jedoch nur zu gern Carla.

    »Wir werden ja sehen!« Paschik machte ein grimmiges Gesicht und räumte dann jedoch das Feld, nachdem er sich noch einmal gründlich umgeschaut hatte.

    Anette atmete hörbar auf.

    »Dieser alte Tunichtgut zerrt an meinen Nerven. Jeden Tag denkt er sich eine andere Gemeinheit aus, um uns das Leben schwer zu machen«, beschwerte sie sich seufzend.

    »Du darfst dich nur nicht ins Bockshorn jagen lassen«, versuchte Carla ihre Freundin zu trösten, doch der zweifelnde Ausdruck auf Anettes Gesicht, den der Prosecco kurzzeitig vertrieben hatte, war wieder zu­rückgekehrt.

    »Wenn das so einfach wäre! Solche Typen machen mir einfach angst.«

    »Ach was! Wenn du mehr Erfahrung mit Männern hättest, wäre das kein Problem für dich.«

    »Du weißt doch, daß ich da so meine Probleme habe. Ich bin einfach zu schüchtern«, gestand Anette und senkte beschämt den Blick. Was hätte sie darum gegeben, so attraktiv und unbeschwert zu sein wie ihre Freundin, die sie jetzt gutmütig lächelnd musterte.

    »Dir ist auch nicht zu helfen. Schade, daß ich schon vergeben bin, sonst würde ich mit dir losziehen und dir einen Schnellkurs zum Thema Liebe verpassen. Aber vermutlich hätte Ulf was dagegen, wenn ich mit fremden Männern flirte, auch wenn es nur zu Demonstratonszwecken wäre.«

    »Wie lange seid ihr beiden den schon zusammen?«

    »Neun Jahre schon, eine halbe Ewigkeit. Ich war zwanzig und er sechs Jahre älter, als er mich in der Buchhandlung ansprach, in der ich damals arbeitete. Er wollte einen psychologischen Ratgeber zum Thema Trennungen kaufen.«

    Carla grinste amüsiert.

    »Wie romantisch!« Anette kicherte wie ein Schulmädchen. »Schade, daß mir so was nicht passiert.«

    »Wenn der richtige Zeitpunkt gekommen ist, wird auch bei dir der Richtige anklopfen.« Aufmunternd zwinkerte Carla Anette zu.

    »Warum habt ihr beiden eigentlich noch nicht geheiratet, wenn ihr eurer Sache so sicher seid?«

    Für einen Moment verdunkelte sich Carlas Miene.

    »Ich habe nicht die besten Erfahrungen mit der Ehe gemacht. Meine Eltern haben sich scheiden lassen, als ich acht Jahre alt war und es war eine ziemliche Schlammschlacht. Das will ich nicht noch einmal erleben und besonders nicht am eigenen Leib.« Doch gleich war sie wieder fröhlich. »Aber heutzutage ist es gar nicht mehr wichtig, verheiratet zu sein. Jetzt können sogar die beiden Ehepartner ihre Nachnamen behalten. Da kennt sich eh keiner mehr aus.«

    »Wenn Ulf das genauso sieht, ist es ja gut«, bemerkte Anette lakonisch, doch damit traf sie unbewußt den wunden Punkt in der Beziehung der beiden. Ulf hatte Carla schon lange einen Heiratsantrag gemacht und war immer noch verletzt darüber, daß sie ihn nicht angenommen hatte, obwohl er die Gründe dafür durchaus nachvollziehen konnte. Da Carla sich in die Enge getrieben fühlte, warf sie einen schnellen Blick auf die Uhr.

    »Oh, es ist ja schon halb sieben durch. Zeit zum Schließen«, rief sie erleichtert auf.

    Kurz darauf schloß sie unter den feindseligen Blicken von Walther Paschik die Tür zum Laden ab. Nachdem sie sich voneinander verabschiedet hatten, gingen Anette und Carla in verschiedene Richtungen davon.

    »Diese Schlange!« zischte Paschik Carla wuterfüllt hinterher. Er war einer der wenigen Männer, die dem Charme der jungen Frau nicht erlegen waren, zumindest sah er selbst das so. Zerfressen von seinem Neid auf den Erfolg der beiden Frauen überlegte er hin und her, wie er ihnen das gut laufende Geschäft mit den Büchern vermasseln konnte. Doch bisher hatte sich Carla Braun von ihm nicht einschüchtern lassen. Ganz im Gegensatz zu ihrer jungen Kollegin Anette Jagoda. Auf einmal erhellte ein böses Lächeln Paschiks Miene. Vielleicht war es ­erfolgversprechender, seine Be­mühungen auf sie zu lenken, statt sich an der anderen die Zähne auszubeißen. Schließlich war es der schön renovierte Laden wert, ein wenig Einfallsreichtum zu beweisen. Zufrieden mit diesem Gedanken schloß nun auch Paschik seinen Schreibwarenladen. Im Gegensatz zu Carla und Anette bewohnte er eine Wohnung im oberen Stockwerk des altehrwürdigen Gebäudes. Eine eigens eingebaute Treppe führte von den Ladenräumen direkt in die Altbauwohnung, die er schon seit Jahren allein bewohnte. Mit behäbigen Schritten stieg er die knarrenden Holzstufen hinauf, wissend, daß ihn wieder einmal ein einsamer Abend ohne Unterhaltung, ohne nettes Wort von einem liebenden Menschen erwartete. Früher hatte er einen großen Freundeskreis gepflegt, doch seit seine Frau an Brustkrebs gestorben war, hatte er sich mehr und mehr zurückgezogen, bis aus ihm das geworden war, was er jetzt war: ein verhärmter und streitsüchtiger Mann in den Fünfzigern. Immer und immer wieder redete sich Walther Paschik ein, daß sein Leben zufrieden gewesen war, bis die beiden Frauen gekommen waren, die ihm Konkurrenz machen wollten. Er begriff nicht, daß sie ihm das Leben vor Augen führten, wie es sein konnte und wie es für ihn, wie er meinte, der Vergangenheit angehörte.

    Als er nun am Tisch saß und an einem trockenen Stück Brot kaute, dachte er an seinen teuflischen Plan und Zufriedenheit erfüllte ihn ob seines Vorhabens. Nichtahnend, daß ihn seine zerstörerischen Gedanken nur noch mehr in die Einsamkeit drängten, gab er sich ihnen gierig hin.

    *

    Als Revisor in einer Versicherungsgesellschaft hatte Ulf Meerbeck eine verantwortungsvolle Aufgabe, die seine ganze Aufmerksamkeit forderte. Da er jeden Morgen gegen halb acht Uhr sein Büro betrat, war es wichtig für ihn, am Abend pünktlich zu Hause zu sein, um bei Carla Kraft zu sammeln für diesen anstrengenden Beruf. Er war gerade im Begriff, seinen Computer auszuschalten, als seine Sekretärin das Büro betrat.

    »Du sollst noch mal zum Alten kommen, Ulf«, forderte sie ihn auf

    Gefällt Ihnen die Vorschau?
    Seite 1 von 1