Nur in deinen Armen bin ich geborgen
Von Nina Singh
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Über dieses E-Book
"Ich bin genau der richtige Mann für Sie!", behauptet Securityboss Adam Steele gegenüber Starpianistin Ani! Doch nur weil ihr ein Fan aufdringliche E-Mails schreibt, braucht sie keinen Bodyguard - schon gar nicht jemanden wie Adam! Wie soll sie sich seiner überwältigenden männlichen Ausstrahlung entziehen, wenn er auf ihrer Europa-Tournee Tag und Nacht in ihrer Nähe ist? Nach einem schmerzlichen Verlust darf Ani es nicht riskieren, erneut ihr Herz zu verlieren! Aber dann wird der Stalker gefährlicher - und nur Adam kann sie beschützen …
Nina Singh
Nina Singh lebt mit ihrem Mann, ihren Kindern und einem sehr temperamentvollen Yorkshire am Rande Bostons, Massachusetts. Nach Jahren in der Unternehmenswelt hat sie sich schließlich entschieden, dem Rat von Freunden und Familie zu folgen, und „dieses Schreiben doch mal zu probieren“. Es war die beste Entscheidung ihres Lebens. Wenn sie gerade nicht an der Tastatur sitzt, spielt sie Tennis oder Golf, oder versinkt in einem guten Buch.
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Buchvorschau
Nur in deinen Armen bin ich geborgen - Nina Singh
IMPRESSUM
JULIA erscheint in der HarperCollins Germany GmbH
© 2020 by Nilay Nina Singh
Originaltitel: „Her Billionaire Protector"
erschienen bei: Mills & Boon Ltd., London
in der Reihe: ROMANCE
Published by arrangement with HARLEQUIN ENTERPRISES II B.V./S.àr.l.
© Deutsche Erstausgabe in der Reihe JULIA
Band 042021 - 2021 by HarperCollins Germany GmbH, Hamburg
Übersetzung: Meriam Pstross
Abbildungen: Harlequin Books S. A., alle Rechte vorbehalten
Veröffentlicht im ePub Format in 02/2021 – die elektronische Ausgabe stimmt mit der Printversion überein.
E-Book-Produktion: GGP Media GmbH, Pößneck
ISBN 9783733718572
Alle Rechte, einschließlich das des vollständigen oder auszugsweisen Nachdrucks in jeglicher Form, sind vorbehalten.
CORA-Romane dürfen nicht verliehen oder zum gewerbsmäßigen Umtausch verwendet werden. Sämtliche Personen dieser Ausgabe sind frei erfunden. Ähnlichkeiten mit lebenden oder verstorbenen Personen sind rein zufällig.
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1. KAPITEL
Eigentlich wusste Adam Steele, dass er den richtigen Job hatte. Als CEO von Steele Security Services, einem Unternehmen, das für den persönlichen Schutz von Prominenten in aller Welt sorgte, blieb für ihn persönlich wie materiell nichts zu wünschen übrig. Doch ab und zu gab es einen Auftrag, von dem er wusste, dass er ihm nichts als Riesenärger einbringen würde.
Bevor er seinen Gedanken noch länger nachhängen konnte, hielt der Aufzug mit einem leisen Ping, und die fleckenlos glänzenden Türen glitten auf. Adam ging hinein und gab die Nummer des obersten Stockwerks ein.
Er hätte Nein sagen sollen, als sein Freund Brant Terrance ihn um ein Treffen bat. Eine Ahnung sagte ihm, dass er dieses Treffen noch bereuen würde.
Doch Brant akzeptierte selten ein Nein. Das hatte Adam schon während ihrer gemeinsamen Militärzeit lernen müssen. Er kannte Brants Charakter, denn schließlich waren sie seit ihrer Schulzeit miteinander befreundet.
Während der gläserne Aufzug mit ihm nach oben schwebte, versuchte er sich auf den Anblick der Stadt Dallas unter ihm zu konzentrieren und die Bilder zu verdrängen, die plötzlich in ihm aufstiegen. Bilder von zerstörten Häusern, von einer Wüste …
Der Aufzug hielt und die Türen öffneten sich. Eine blonde Frau, die an einem Schreibtisch gegenüber dem Aufzug saß, erhob sich.
„Sie müssen Mr. Steele sein, sagte sie mit einem strahlenden Lächeln. „Ich führe Sie zum Büro von Mr. Terrance. Man erwartet Sie schon.
Adam folgte ihr den breiten Gang entlang.
„Darf ich Ihnen etwas anbieten? Kaffee? Oder Wasser?", fragte ihn die Frau über die Schulter hinweg.
„Nein. Danke."
Sie erreichten eine breite Tür, die leicht offen stand. Die Frau schob die Tür mit einem leichten Klopfen weiter auf und bedeutete ihm, einzutreten.
Hinter einem eleganten Tisch saßen zwei Männer in Maßanzügen, die sich bei seinem Anblick sofort erhoben. Jeder musste sie für Vater und Sohn halten.
Brant trat auf Adam zu und umarmte ihn. „Mensch, Adam, wie lange haben wir uns nicht gesehen! Du bist noch genauso hässlich wie früher."
Adam lachte. Eigentlich war es verwunderlich, dass sie beide Freunde geworden waren. Brant war der geliebte Sohn einer sehr reichen Familie, während Adam mit kaum zehn Jahren sich selbst überlassen worden war. Wäre da nicht ein wohlhabender Onkel gewesen, der ihn aus Anstand, wenn auch widerwillig, bei sich aufgenommen hatte, Adam hätte sich in einem Waisenhaus wiedergefunden.
„Und du siehst besser aus, als dir gut tut", erwiderte Adam.
„Das hat man mir schon öfter gesagt, meinte Brant. Er deutete auf den älteren Mann hinter sich. „Du kennst meinen Vater.
Adam streckte ihm über den Tisch hinweg die Hand hin. „Mr. Terrance, schön, Sie wiederzusehen."
„Bitte, nennen Sie mich Edward. Schließlich sind wir inzwischen alle erwachsen", antwortete Brants Vater, während er ihm die Hand schüttelte.
Alle drei setzten sich.
Brant holte tief Luft. „Zuerst einmal möchte ich sagen, dass wir vielleicht etwas viel von dir verlangen. Besonders, da du als Firmenboss solche Aufträge nicht mehr selbst erledigst. Und auch, weil du die infrage kommende Person kennst."
Beim letzten Satz schrillten bei Adam alle Alarmglocken.
„Vielleicht sagst du mir einfach, worum es geht", meinte er.
Brant holte tief Luft. „Es geht um Ani."
Adam versuchte, bei der Erwähnung des Namens keine Reaktion zu zeigen, was ihm nicht leichtfiel. „Deine jüngere Schwester?"
„Richtig."
„Ist etwas passiert? Das Letzte, was ich von ihr hörte, war, dass sie auf dem besten Weg ist, die internationale Musikwelt zu erobern." Anikita Terrance war ein musikalisches Wunderkind, schon im Alter von sechsundzwanzig Jahren eine Weltklassepianistin.
Brant nickte stolz. „Stimmt. Sie soll demnächst in Paris spielen. Dann in Brüssel."
„Das Talent hat sie von ihrer Mutter", fügte Edward hinzu, und seiner Stimme war noch immer die Trauer um Brants und Anis Mutter anzuhören, die vor mehr als zehn Jahren unerwartet gestorben war.
„Ist sie denn in Schwierigkeiten?", fragte Adam.
„Ich fürchte, ja, erwiderte Brant. „Wenn auch nicht durch ihre Schuld. Und ich halte dich für den Einzigen, der ihr da helfen kann.
Ani unterdrückte ein ärgerliches Stöhnen und betrat das Hochhaus im Zentrum von Dallas, in dem sich der Hauptsitz des Familienunternehmens befand. Sosehr sie ihren Bruder und ihren Vater liebte, dieses Meeting würde eine Geduldsprobe werden.
Sie wusste, worüber die beiden mit ihr sprechen wollten. Und sie wusste auch, dass sie nur ihr Bestes im Sinn hatten. Trotzdem fand sie, dass sie wieder einmal übertrieben. Berühmte Leute erhielten immer beunruhigende Nachrichten. Oder solche, die beinahe berühmt waren, so wie sie.
Ja, sie hatte ein paar anonyme Briefe und E-Mails erhalten, in denen jemand von sich behauptete, ihre einzig wahre Liebe zu sein. Ihr Seelengefährte. Aber diese Nachrichten hatten nicht besonders bedrohlich auf sie gewirkt. Doch Brant und ihr Vater waren in Panik geraten, als ihr heimlicher Bewunderer im letzten Brief schrieb, er würde sich ihr zu erkennen geben, wenn die Zeit dafür gekommen wäre. Er würde sie mit sich nehmen, und sie würden dann glücklich bis ans Ende ihrer Tage zusammenleben. Das genügte, um die beiden wichtigsten Männer in ihrem Leben in helle Aufregung zu versetzen.
Deswegen war sie an diesem Morgen in das Büro ihres Vaters bestellt worden.
Natürlich kannte sie Horrorgeschichten von scheinbar harmloser Fanpost, die sich dann plötzlich als gefährlich und bedrohlich herausstellte. Sie fand nur, dass das in ihrem Fall nicht zutraf.
Der Fahrstuhl war endlich im obersten Stockwerk angekommen. Ani stieg aus. Je eher sie Brant und ihren Vater beruhigte, desto schneller konnte sie sich wieder auf die Proben für ihre bevorstehende Europatournee konzentrieren.
Im Vorübergehen winkte sie der Sekretärin ihres Vaters zu, die ihr ein Lächeln schenkte.
Zu ihrer Überraschung waren Brant und ihr Vater nicht allein. Bei ihrem Eintreten erhob sich ein Mann von seinem Stuhl. Er war groß und dunkelhaarig und hätte geradewegs dem Polo Magazine entstiegen sein können. Sein hervorragend geschnittener Maßanzug konnte seine muskulöse Figur nicht verbergen. Und irgendwie kam er Ani bekannt vor.
Er hielt ein kleines Notizbuch in der Hand, und langsam begann sie zu verstehen. Wie es schien, war einer von Dads Angestellten ein Fan von ihr.
Mit einem höflichen Lächeln nahm sie ihm das Notizbuch aus der Hand. Und hatte ein seltsames Gefühl, als sich dabei kurz ihre Finger berührten. Wirklich nur ganz kurz, doch sie verspürte ein eigenartiges Verlangen. Wirklich verrückt so etwas!
Sie verdrängte die beunruhigenden Gedanken, gab dem Mann ein Autogramm in sein Notizbuch, malte noch eine Note neben ihre Unterschrift und reichte ihm das Notizbuch.
Er stand da und sagte nichts. Noch nicht einmal: Danke. War er so beeindruckt von ihr? Und warum war es plötzlich so still im Raum?
Verwirrt sah Ani ihren Vater an. Der rieb sich die Stirn, während Brant sich zu amüsieren schien. Irgendetwas musste ihr entgangen sein.
Na gut, wenn kein anderer das Schweigen unterbrechen wollte … „Es ist immer schön, einen Fan zu treffen."
Ihr Vater räusperte sich. „Er ist kein Fan, Ani."
Ohne den Blick von ihr abzuwenden, zog der Fremde eine Augenbraue hoch. „Im Gegenteil, ich bin ein großer Bewunderer von Miss Terrance’ Kunst."
Der leicht ironische Ton in seiner Stimme war nicht zu überhören. Ani wäre am liebsten im Boden versunken. Wer immer der Mann war, er war nicht wegen eines Autogramms gekommen. Kein Wunder, dass Brant aussah, als würde er gleich vor Lachen platzen.
Der Fremde trat näher an sie heran. Ani musste sich beherrschen, um nicht vor ihm zurückzuweichen. Er übte eine rätselhafte Anziehungskraft auf sie aus.
„Vielleicht sollte ich mich vorstellen", meinte er.
Anis Verwirrung und Verlegenheit wuchs, als er hinzufügte: „Oder, besser gesagt, mich wieder in Erinnerung bringen, da Sie mich wirklich nicht zu erkennen scheinen."
Doch bevor er fortfahren konnte, fiel Ani sein Name wieder ein. Natürlich! Adam Steele.
Wieso hatte sie ihn nicht sofort erkannt? Brant und Adam waren seit der Schule befreundet und später zusammen beim Militär gewesen. In seiner Gegenwart hatte Ani sich immer wie ein unbeholfener Teenager gefühlt. Und er schien sich schon über ihre bloße Gegenwart geärgert zu haben. Vielleicht weil sie ihn wie ein Schulmädchen angehimmelt hatte. Und sie war ja auch noch ein Schulmädchen gewesen. Wenn sie an ihre erste Reaktion auf ihn dachte, dann hatte ihr Körper ihn eher erkannt als ihr Kopf.
Sie erinnerte sich noch genau an einen bestimmten Nachmittag. Sie war zum Pool hinuntergegangen, ohne zu ahnen, dass Brant Adam und einige andere Freunde zum Schwimmen eingeladen hatte. Kaum war sie in ihrem neuen Bikini auf der Terrasse aufgetaucht, sprang Adam aus dem Pool. Ohne sich Zeit zum Abtrocknen zu nehmen, entschuldigte er sich nur kurz und verschwand.
Noch jetzt wurde ihr ganz heiß, wenn sie sich an den Anblick seiner durchtrainierten gebräunten Brust und seiner breiten Schultern erinnerte, von denen das Wasser tropfte. Ohne sie eines Blickes zu würdigen, war er an ihr vorbeigestürmt.
Wenn sie ihn jetzt so betrachtete, wunderte es sie nicht, dass sie ihn nicht erkannt hatte. Alle Anzeichen von Jungenhaftigkeit waren aus seinem Gesicht verschwunden. Er trug das dunkle Haar kürzer, und ein dunkler Schatten lag auf seinem markanten Kinn. Die Augen blickten härter.
Ani versuchte, ihre Erinnerungen zu verdrängen. Sie hatte peinlicherweise auf ihn gestanden, doch er war absolut eine Nummer zu groß gewesen für sie. Anders als die anderen Freunde von Brant war Adam immer von einer Aura umgeben gewesen, die sie schwer beschreiben konnte. Eine Aura der Unnahbarkeit. Der perfekte Köder, um einen linkischen Teenager in Verzückung geraten zu lassen.
Kein Wunder, dass er ihr erster richtiger Schwarm gewesen war. Und jetzt hatte sie sich gerade vor ihm zum Narren gemacht.
Adam fragte sich, ob sie irgendwelche Spielchen mit ihm trieb. So naiv konnte sie doch nicht sein! Es ärgerte ihn ein wenig, dass sie ihn nicht erkannt hatte.
Und sie hatte doch tatsächlich geglaubt, er wäre wegen eines Autogramms von ihr gekommen!
Um der Fairness willen musste er zugeben, dass er ihr gegenüber im Vorteil war. Immerhin wusste er, wer sie war. Wäre es andersherum gewesen, gut möglich, dass er sie auch nicht erkannt hätte.
Anikita war nicht länger der schlaksige Teenager mit Brille. Wie oft hatte er sie wegen der dicken Gläser und des straff gebundenen Pferdeschwanzes aufgezogen.
Jetzt gab es nichts mehr, womit er sie hätte aufziehen können. Die Brille war verschwunden. Ihr dichtes, glänzendes rotes Haar umrahmte jetzt in sanften Wellen ihr Gesicht und fiel ihr bis auf die Schultern. Was ihr Aussehen betraf, so hatte sie von beiden Elternteilen das Beste vererbt bekommen. Die dunklen mandelförmigen Augen ihrer Mutter, die aus Singapur stammte, und das feuerrote Haar von ihrem amerikanischen Vater. Es war eine umwerfende Kombination.
Damals hatte er sich auf unerklärliche Weise zu ihr hingezogen gefühlt. Vielleicht, weil sie ihn nie nach seiner Herkunft gefragt hatte. Vielleicht auch, weil sie eine der wenigen war, die ihm nicht das Gefühl gaben, in ihrem betuchten Freundeskreis fehl am Platz zu sein.
Außerdem hatte er schon damals die attraktive junge Frau hinter dem linkischen Äußeren von Brants kleiner Schwester erahnt. Und er hatte sich nicht getäuscht! Die erwachsene Anikita Terrance war eine Wucht.
Brant trat