Lieb mich so heiß wie damals
Von Tara Pammi
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Über dieses E-Book
"Drei Monate noch, dann gebe ich dich frei." Soll Valentina sich wirklich auf diesen Deal mit ihrem skrupellosen Noch-Ehemann Kairos Constantinou einlassen? Aber sie will die Scheidung unbedingt, denn sie glaubt, dass der reiche Unternehmer sie nur aus Berechnung geheiratet hat. Also sagt sie Ja - und besiegelt ihr Schicksal! Denn jede sinnliche Berührung, jeder süße Kuss in der Öffentlichkeit lassen ihre Sehnsucht nach dem stolzen Griechen so heiß wie zum Beginn ihrer Ehe brennen. Dabei scheint Kairos sie aus tiefster Seele zu verachten …
Tara Pammi
Tara schreibt sexy Romanzen mit anbetungswürdigen Helden und sexy Heldinnen. Ihre Heldinnen sind manchmal laut und rebellisch und manchmal schüchtern und nerdig, aber jede von ihnen findet ihren perfekten Helden. Denn jede Frau verdient eine Liebesgeschichte! Tara lebt in Texas mit ihrem ganz persönlichen Helden und zwei Heldinnen in der Ausbildung. Wenn sie nicht gerade schreibt oder liest, kann man sie beim Versagen in der Küche oder beim Netflix-Serienmarathon antreffen.
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Buchvorschau
Lieb mich so heiß wie damals - Tara Pammi
IMPRESSUM
JULIA erscheint in der HarperCollins Germany GmbH
© 2018 by Tara Pammi
Originaltitel: „Blackmailed by the Greek’s Vow"
erschienen bei: Mills & Boon Ltd., London
in der Reihe: MODERN ROMANCE
Published by arrangement with HARLEQUIN ENTERPRISES II B.V./S.àr.l.
© Deutsche Erstausgabe in der Reihe JULIA
Band 062019 - 2019 by HarperCollins Germany GmbH, Hamburg
Übersetzung: Christine Svenson
Abbildungen: Harlequin Books S. A., alle Rechte vorbehalten
Veröffentlicht im ePub Format in 03/2019 – die elektronische Ausgabe stimmt mit der Printversion überein.
E-Book-Produktion: GGP Media GmbH, Pößneck
ISBN 9783733712068
Alle Rechte, einschließlich das des vollständigen oder auszugsweisen Nachdrucks in jeglicher Form, sind vorbehalten.
CORA-Romane dürfen nicht verliehen oder zum gewerbsmäßigen Umtausch verwendet werden. Sämtliche Personen dieser Ausgabe sind frei erfunden. Ähnlichkeiten mit lebenden oder verstorbenen Personen sind rein zufällig.
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1. KAPITEL
Sie war angezogen wie eine Hure!
Nein, nicht wie eine Hure … Er kannte keine einzige Hure, die so viel Klasse und natürliche Eleganz ausstrahlte wie seine Ehefrau. Eher wie ein Luxus-Escort-Girl.
Kairos Constantinou brauchte einen Moment, um sich zu fassen.
Verdammt …
Es hatte ihn nicht sonderlich überrascht, als sein Mitarbeiter ihm mitgeteilt hatte, dass Valentina zu der Party auf seiner Jacht kommen würde. Er war auf einiges gefasst gewesen von seiner feurigen und impulsiven Frau, aber ganz sicher nicht auf so etwas.
Valentina war schon damals in Mailand der Mittelpunkt der Partyszene gewesen. Mit ihrer Lebendigkeit und Sinnlichkeit hatte sie alle fasziniert und war wie ein Schmetterling mal hier, mal dort umhergeflattert.
Als ihr Bruder Leandro ihn damals auf sie aufmerksam gemacht hatte, hatte sie gerade inmitten einer Gruppe Bewunderer gestanden, die sich um sie scharten wie Motten um das Licht. Und Kairos hatte gewusst, dass er sie besitzen wollte. Und schon ein paar Minuten, nachdem sie einander vorgestellt worden waren, wusste er, dass er sie heiraten würde.
Leandro hatte folglich nicht lange gebraucht, um Kairos den Deal schmackhaft zu machen. Für Kairos öffneten sich durch die Heirat mit Valentina, einer Erbin der einflussreichen Conti-Dynastie, viele Türen und Handelsbeziehungen, die für ihn sonst für immer verschlossen geblieben wären, und Valentina würde gut versorgt sein mit einem reichen Ehemann.
Kairos hatte sich nie gefragt, warum Leandro zu solchen Mitteln griff, um seine wunderschöne Schwester zu verkuppeln. Er hatte sie einfach haben wollen.
Doch schon kurz nach der Hochzeit war ihm klar geworden, dass sie nicht einfach nur ein hübsches Mädchen war, mit dem er sich schmücken konnte. Sie war ein Hitzkopf, sehr verletzlich und unheimlich impulsiv. So hatte sie ihn auch vor neun Monaten einfach verlassen, ohne ein einziges Wort.
Und jetzt war sie wieder da.
Blitzschnell analysierte er die Gruppe um Valentina – seine Jugend auf den Straßen von Athen, inmitten rivalisierender Gangs, hatte ihm eine gute Menschenkenntnis beschert. Da waren die drei russischen Investoren, deren Geschäfte sich am Rand der Legalität bewegten, und die sein Freund Max heute hierher eingeladen hatte, um mit ihnen ins Geschäft zu kommen. Außerdem erkannte er einen Freund von Valentina, der als Fotograf arbeitete. Und dann waren da noch fünf andere Frauen, die zweifellos dem ältesten Gewerbe der Welt nachgingen. Keine billigen Flittchen, wie manche seiner Bekannten von früher, aber ganz sicher von einem Escort-Service.
Das gewagteste Kleid trug jedoch mit Abstand seine Frau Valentina. Ein glitzerndes, paillettenbesetztes Nichts aus Gold mit tiefem Ausschnitt und Spaghettiträgern, die den Blick auf ihre wohlgeformten Schultern und Arme lenkten. Außerdem zeichneten sich unter dem engen Stoff ihre perfekten Brüste ab. Brüste, die er gestreichelt und geküsst hatte, während sie sich unter ihm wand vor Lust, damals, als sie noch Liebende waren.
So viel goldene, seidige Haut … Beim Anblick der drei Männer, die sie gierig begafften, biss er wütend die Zähne zusammen.
Am schlimmsten traf ihn jedoch das strahlende Lächeln, mit dem sie die Männer bedachte, während sie lebhaft mit ihrem charmanten italienischen Akzent eine Anekdote erzählte. Und wie sie Max die Hand auf den Arm legte, als sie sich dafür bedankte, dass er ihr Glas nachfüllte. Es lief ihm kalt den Rücken hinunter. Emotionale Distanz war für ihn die einzige Möglichkeit, sich zu schützen. Er hatte sich mit der Zeit einen eisigen Schutzpanzer zugelegt und ließ die Dinge einfach nicht mehr an sich heran. Und genau das tat er auch jetzt.
Das war nur Verlangen, was er verspürte, nicht mehr.
Eine rein körperliche Sache.
Natürlich wollte er sie noch, einfach weil sie Valentina war. Trotz ihres unberechenbaren Temperaments und ihrer unberechenbaren Wutanfälle war sie ihm unter die Haut gegangen. Was er brauchte, war mehr Zeit mit ihr. Zeit, um über sie hinwegzukommen. Ein paar Monate vielleicht. Und dann könnte er sie gehen lassen.
Für immer.
Falls Valentina Conti Constantinou in irgendeiner romantischen Fantasie gehofft hatte, dass ihr Ehemann Kairos auf der Party aufgetaucht war, um sich mit ihr zu versöhnen, dann hatte sie sich gründlich getäuscht. Nicht genug, dass Nikolai, ein befreundeter Fotograf, sie dazu überredet hatte, überhaupt hierherzukommen und sie auch noch irgendwie dazu gebracht hatte, dieses geschmacklose Kleid zu tragen. Nein, nun befand sie sich auch noch inmitten von Escort-Girls und diesen Männern, die sich von diesen Frauen unterhalten lassen wollten.
Seufzend hatte Tina die Schultern gestrafft und Nikolai gebeten, den Russen zu erzählen, dass sie zu ihm gehörte und nicht zu haben sei. Dann hatte sie sich unter die Gäste gemischt, um sie zu unterhalten. Das Einzige, das sie gut konnte. Sie mochte zwar die letzten Monate von fast nichts gelebt haben, aber sie hatte Stil. Außerdem hatte sie jahrelange Erfahrung darin, das perfekte Society-Girl zu sein und kannte sich aus in Themen wie Politik und Mode.
Doch dann stand da plötzlich Kairos.
Sie hatte so getan, als sei alles in Ordnung und ein künstliches Lächeln aufgesetzt. Geistesabwesend nickte sie, als Nikolai ihr irgendetwas ins Ohr flüsterte, und nippte wie ferngesteuert an ihrem Gin Tonic. Doch eigentlich war nichts in Ordnung. Innerlich herrschte Chaos. Ihr falsches Lachen klang schrill in ihren Ohren, und alles in ihr rebellierte dagegen, die Kühle und Unnahbare zu spielen. Am liebsten hätte sie die fremde Frau, die sich gerade mit Kairos unterhielt, weggeschubst und laut vor allen verkündet, dass er ihr gehörte. Ihr ganz allein.
Aber er hatte ihr nie wirklich gehört.
Tinas Hand zitterte so sehr, dass die Eiswürfel in ihrem Glas klirrten. Schnell stellte sie ihr Getränk ab und rang um Fassung.
Selbst nach so langer Zeit hatte seine starke männliche Präsenz eine beeindruckende Wirkung auf sie. Und allen anderen erging es ähnlich, Kairos zog sie alle in seinen Bann. Die Frauen umschwärmten ihn mit hochgepushten Brüsten und koketten Augenaufschlägen, und die Männer drängten sich um den Gastgeber, um Kairos vorgestellt zu werden.
Sein blütenweißes Hemd umspannte straff seine breiten Schultern und unterstrich seine raue, markante Schönheit. Seine schmalen Hüften und die langen, muskulösen Beine steckten in einer gut sitzenden schwarzen Maßanzughose. Er trug die Haare kurz, so wie er es bevorzugte, und bei der Erinnerung daran, wie sich sein Haar unter ihren Fingern angefühlt hatte, zitterten ihre Hände, so dass sie sie schnell zu Fäusten ballte.
Sein Blick schnellte zu ihren geballten Fäusten, wanderte dann langsam und besitzergreifend ihren Körper entlang nach oben – über ihre langen Beine, ihre straffen Oberschenkel, den kurzen Saum ihres Kleides, über die sanfte Rundung ihrer Hüfte weiter über ihren flachen Bauch bis zu ihren Brüsten, wo er einen Augenblick verweilte, und dann endlich zu ihrem Gesicht zurückkehrte.
Allein mit diesem einen Blick aus seinen silbergrauen Augen schaffte er es, Valentinas Lust zu entflammen. Sie erinnerte sich, wie er ihr er mit seinen starken Händen über ihren Körper gestrichen war, mit diesem drängenden, fast verzweifelten Verlangen, welches ihn immer kurz vor dem Höhepunkt erfasst hatte, und erschauerte.
Vergessen war all die Trauer und Verzweiflung der letzten Monate, als sie jetzt seinen Blick erwiderte und herausfordernd das Kinn hob.
Kairos hatte es immer gehasst, wie sie sich angezogen hatte. Auch ihre ungezwungene, flirtende Art, sich mit Männern zu unterhalten, hatte er nicht gemocht. Sie hatten sich unzählige Male gestritten – wegen ihrer Kleidung, ihrer Frisur, ihrer Schuhe, ihres Verhaltens und sogar wegen ihrer Figur. Endlos lange Diskussionen, die zu nichts führten.
Eine der Blondinen, Stella mit der üppigen Oberweite und dem runden Po, berührte Kairos am Arm. Wie erstarrt beobachtete Tina das Ganze. Mit einem wissenden Lächeln wandte er sich von ihr ab und schenkte der anderen Frau seine ganze Aufmerksamkeit.
Tränen brannten Tina in den Augen, und sie schaute schnell zur Seite, damit niemand bemerkte, wie verletzt sie war. Vor neun Monaten hätte sie der Frau eine Ohrfeige verpasst. Sie schauderte bei der Erinnerung daran, wie sie in ihrer blinden, eifersüchtigen Wut genau das ihrer Schwägerin Sofia angetan hatte. Damals hätte sie Kairos vor allen Leuten eine Szene gemacht, und jeder – auch Kairos – hätte gesehen, wie verrückt sie in Wahrheit nach ihm war. Vor neun Monaten hätte sie sich noch von ihren Gefühlen beherrschen lassen und ohne zu überlegen gesagt und getan, was ihr in den Sinn kam. Doch damals hatte sie auch noch geglaubt, dass Kairos sie aus Liebe geheiratet hatte. Dass es ihm um sie, Valentina, ging und er etwas für sie empfand, auch wenn er nie darüber sprach.
Doch er hatte sie nur wegen einer Abmachung mit ihrem Bruder Leandro zur Frau genommen. Sie war lediglich Teil eines Deals.
Selbst nachdem sie die bittere Wahrheit erfahren hatte, war sie bereit gewesen, ihrer Ehe noch eine Chance zu geben. Doch Kairos besaß kein Herz. Er wusste nicht, wie man sich um jemanden kümmerte und sich sorgte. Sie hatte sich vollkommen lächerlich gemacht, ihm ihr ganzes Ich zu Füßen gelegt, doch das hatte ihm nicht gereicht. Sie hatte ihm nicht genügt.
Als die Party langsam zu Ende ging, entschuldigte Tina sich damit, sich frisch machen zu wollen. Müde verkroch sie sich in eine elegant in Grau und Blau gehaltene Kajüte, um ihre angespannten Nerven ein wenig zu beruhigen. Sie war am Ende ihrer Kräfte. Es war anstrengend, die Fassade der kühlen, gelassenen Society-Lady aufrechtzuerhalten, während ihr Kairos’ Gegenwart die ganze Zeit überdeutlich bewusst gewesen war. Sie hatte ihre Emotionen die ganze Zeit so gut sie konnte zur Seite geschoben, die Sehnsucht, den Schmerz und die Wut.
Doch auch hier unten hatte sie keine Ruhe. Nikolai war ihr gefolgt.
Auch wenn er generell recht harmlos war, wie sie in den letzten Monaten festgestellt hatte, so war er jetzt stark angetrunken.
„Ich rufe dir ein Taxi", sagte sie zu ihm und zog ihr Handy aus ihrer Handtasche.
„Oder wir beide verbringen die Nacht hier zusammen, Tina, mi amore. Jetzt wo die Dinge zwischen dir und dem griechischen Schlägertypen endgültig vorbei sind …", säuselte er. Er hatte es sich auf dem großen Bett bequem gemacht, streckte sein langes Bein und rieb mit seinem Lederstiefel an Tinas nacktem Bein. Doch sie wusste sich zu helfen und bohrte ihm den Absatz ihres Stiletto-Pumps in die Wade, bis er mit einem Schmerzenslaut das Bein zurückzog.
Sie hatte Kopfschmerzen. Sie hatte den ganzen Abend kaum Wasser getrunken, weil Kairos’ Anwesenheit sie viel zu sehr abgelenkt hatte. Das Letzte, was sie jetzt brauchte, war Nikolai, der sie bedrängte.
„Kairos und ich sind nicht geschieden. Außerdem habe ich kein Interesse an einer Beziehung", fügte sie noch hinzu.
„Ich habe ihn heute Abend beobachtet, cara mia. Er hat dich nicht einmal angeschaut. Als wärt ihr euch komplett fremd. Dafür schien er umso mehr an dieser Nutte Stella interessiert gewesen