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Das erste Busserl...: Der Bergpfarrer 393 – Heimatroman
Das erste Busserl...: Der Bergpfarrer 393 – Heimatroman
Das erste Busserl...: Der Bergpfarrer 393 – Heimatroman
eBook97 Seiten1 Stunde

Das erste Busserl...: Der Bergpfarrer 393 – Heimatroman

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Über dieses E-Book

Mit dem Bergpfarrer hat der bekannte Heimatromanautor Toni Waidacher einen wahrhaft unverwechselbaren Charakter geschaffen. Die Romanserie läuft seit über 13 Jahren, hat sich in ihren Themen stets weiterentwickelt und ist interessant für Jung und Alt! Toni Waidacher versteht es meisterhaft, die Welt um seinen Bergpfarrer herum lebendig, eben lebenswirklich zu gestalten. Er vermittelt heimatliche Gefühle, Sinn, Orientierung, Bodenständigkeit. Zugleich ist er ein Genie der Vielseitigkeit, wovon seine bereits weit über 400 Romane zeugen.
Diese Serie enthält alles, was die Leserinnen und Leser von Heimatromanen interessiert.

»Wolfgang, wach' auf!« Kathie Ambacher hatte ihren Bruder an der Schulter gepackt und rüttelte ihn. Allerdings vergeblich. Er lag in seinem Bett und schnarchte, wie ein Bär im Winterschlaf. »Wolfgang!« rief das junge Madel laut und eindringlich. »Jetzt steh' endlich auf. Der Vater hat schon nach dir gefragt.« Endlich regte sich der Schlafende. Sein Kopf fuhr hoch, und er rieb sich die Augen. »Wie spät ist's denn?« fragte der Bauernsohn, während er sich ausgiebig reckte und gähnte. »Gleich fünf. Du solltest wirklich schau'n, daß du hinunter kommst. Du weißt doch, wie leicht der Vater grantig wird. Gib ihm doch net immer wieder einen Grund.« Der Bursche warf die Decke von sich und schwang die Beine aus dem Bett. »Der regt sich auch wieder ab«, meinte er leichthin und verschwand im Bad, draußen auf dem Flur. Kathie sah ihm kopfschüttelnd nach und eilte dann in die Küche hinunter.
SpracheDeutsch
HerausgeberKelter Media
Erscheinungsdatum30. Juli 2023
ISBN9783989360105
Das erste Busserl...: Der Bergpfarrer 393 – Heimatroman

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    Buchvorschau

    Das erste Busserl... - Toni Waidacher

    Der Bergpfarrer

    – 393 –

    Das erste Busserl...

    Die große Liebe der Kathie Ambacher

    Toni Waidacher

    »Wolfgang, wach’ auf!«

    Kathie Ambacher hatte ihren Bruder an der Schulter gepackt und rüttelte ihn. Allerdings vergeblich. Er lag in seinem Bett und schnarchte, wie ein Bär im Winterschlaf.

    »Wolfgang!« rief das junge Madel laut und eindringlich. »Jetzt steh’ endlich auf. Der Vater hat schon nach dir gefragt.«

    Endlich regte sich der Schlafende. Sein Kopf fuhr hoch, und er rieb sich die Augen.

    »Wie spät ist’s denn?« fragte der Bauernsohn, während er sich ausgiebig reckte und gähnte.

    »Gleich fünf. Du solltest wirklich schau’n, daß du hinunter kommst. Du weißt doch, wie leicht der Vater grantig wird. Gib ihm doch net immer wieder einen Grund.«

    Der Bursche warf die Decke von sich und schwang die Beine aus dem Bett.

    »Der regt sich auch wieder ab«, meinte er leichthin und verschwand im Bad, draußen auf dem Flur.

    Kathie sah ihm kopfschüttelnd nach und eilte dann in die Küche hinunter. Sie deckte den Tisch für das Frühstück. Kurz darauf hörte sie polternde Schritte auf der Diele.

    »Ist der Kerl immer noch net aufgestanden?« rief ihr Vater ärgerlich, noch bevor er die Küchentür geöffnet hatte.

    »Doch, doch. Wolfgang ist im Bad. Er wird gleich da sein«, beruhigte sie ihn.

    Joseph Ambacher funkelte sie an. Der Bauer war von gedrungener Statur, das Gesicht von Wind und Wetter gegerbt und das Haupthaar wurde immer weniger.

    »Brauchst’ ihn gar net in Schutz nehmen, diesen nichtsnutzigen Kerl«, raunzte er seine Tochter an. »Er soll sich mehr um seine Arbeit kümmern und weniger im Wirtshaus herumlungern.«

    »Das wirst’ mir kaum verbieten können«, ließ sich Wolfgang Ambacher vernehmen.

    Er war, ohne daß sie es bemerkt hätten, die Treppe heruntergekommmen und stand in der Küchentür.

    »Ich geh’ so oft ins Wirtshaus, wie ich will. Schließlich ist’s ja der einzige Trost, den man hier hat.«

    Er ignorierte den warnenden Blick, den seine Schwester ihm zuwarf.

    »Und wenn’s dir net paßt, dann geh’ ich, und zwar für immer!« setzte er noch eins drauf.

    Der Ambacherbauer machte den Eindruck, als wolle er sich jeden Augenblick auf seinen Sohn stürzen, um ihn für diese freche Bemerkung mit einer Tracht Prügel zu strafen. Doch dann lockerten sich die Fäuste, und mit einer unwirschen Bewegung schob der Alte seinen Stuhl zurecht und setzte sich.

    Wolfgang setzte sich ebenfalls und grinste stillvergnügt in sich hinein. Seine Drohung, fortzugehen, hatte wieder einmal gewirkt. So schnell würde ihn sein Vater nicht mehr zurechtweisen.

    Vielleicht war es nicht richtig, ihm damit zu drohen, aber es schien ihm die einzige Möglichkeit zu sein, das Leben auf dem Berghof einigermaßen erträglich zu machen, wenn er sich derart gegen den alten Tyrannen zur Wehr setzte.

    Das Frühstück verlief schweigend, und Joseph Ambacher beendete es schnell. Ohne ein weiteres Wort gesagt zu haben, stand er auf und ging hinaus. Wenig später hörten die Geschwister den Traktor vom Hof fahren.

    »Hat das wirklich sein müssen?« fragte Kathie ihren Bruder.

    Der Vorwurf in ihrer Stimme war nicht zu überhören.

    »Ja«, antwortete Wolfgang nachdrücklich, »das hat sein müssen. Vater muß endlich einsehen, daß er so net mit mir umspringen kann. Immerhin mach’ ich hier meine Arbeit auf dem Hof, und da wird er mir das bissel Vergnügen net verbieten können.«

    Er stopfte sich den letzten Bissen Brot in den Mund.

    »Gut, es ist wirklich ein bissel spät geworden, gestern abend«, räumte er ein. »Aber es kommt ja net immer vor, daß ich verschlaf.«

    Der Bauernsohn trank seinen Kaffee aus und ging an seine Arbeit. Kathie räumte den Tisch ab und machte sich daran, das Geschirr vom Frühstück abzuwaschen.

    Natürlich hat Wolfgang recht, überlegte sie. Er arbeitete wirklich hart, wie sie auch, und da war es nicht mehr als recht, wenn er sich zum Ausgleich mit seinen Spezis auf eine Maß traf. Früher ist Vater doch selber auch öfter ins Wirtshaus gegangen.

    Das junge Madel erinnerte sich noch gut an die Zeit. Damals – da hatte die Mutter noch gelebt…

    Einen Moment hielt sie in ihrer Arbeit inne und dachte an die Verstorbene. Sechs Jahre war es jetzt her, und wenn sie es recht bedachte, dann war es seit dieser Zeit, daß der Vater sich so sehr verändert hatte. Früher war er ein guter, liebenswerter Vater gewesen, immer für einen Scherz zu haben. Einer, zu dem man mit all seinen Problemen kommen konnte.

    Doch heut’?

    Heute war er ein ungerechter Tyrann, der nur seine Meinung gelten ließ, dem man nichts recht machen konnte und der an alles und jedem etwas auszusetzen hatte.

    Kathie seufzte und wandte sich wieder dem Geschirr zu. Wahrscheinlich hat er Mutters Tod nie überwunden, dachte sie, während sie Tassen und Teller abtrocknete.

    Aber er hat uns auch nie gefragt, ob wir damit fertig geworden sind…

    *

    »Hm, was duftet denn hier so gut?«

    Max Trenker hatte die Küche des Pfarrhauses betreten und hob schnuppernd die Nase. Sophie Tappert stand am Herd und rührte in einem Topf.

    »Krautwickel«, stellte der junge Polizist fest. »Wann sind s’ denn soweit?«

    Die Haushälterin schmunzelte. Max war heute früher als

    sonst herübergekommen. Offenbar hatte er großen Hunger.

    »In einer Viertelstunde gibt’s Essen«, antwortete sie. »Wenn S’ mögen, dann können S’ schon den Tisch decken.«

    »Das mach’ ich gern’. Wo steckt übrigens mein Bruder?«

    »Hochwürden ist noch drüben in der Küche. Der Herr Kammeier wollt’ ihm da etwas zeigen.«

    Der Polizist holte Teller und Bestecke aus dem Schrank und deckte den Tisch. Die Haushälterin hatte inzwischen die Sauce mit etwas Schwitze angedickt und einen Löffel saure Sahne hineingerührt. Sie schmeckte noch einmal ab und nickte zufrieden.

    »Grüß’ euch, zusammen«, hörten sie Pfarrer Trenker kurz darauf im Flur rufen.

    »Wird Zeit, daß du kommst«, rief Max zurück. »Das Essen ist fertig!«

    Sebastian kam herein und lachte.

    »Du Armer, hoffentlich bist noch net verhungert.«

    »Es geht grad noch so«, meinte der Jüngere und setzte sich.

    Die Haushälterin stellte zwei Schüsseln auf den Tisch. In der einen waren Kartoffeln, in der anderen die Krautwickel mit der köstlich duftenden Sauce.

    »Das ist ein Gedicht«, schwärmte Max, nachdem er gekostet hatte. »Schad’, daß die Claudia net da ist. Da könnt’ sie noch was von Ihnen lernen, Frau Tappert.«

    Sebastian wurde hellhörig.

    »Was soll sie denn lernen? Etwa, wie man Krautwickel macht?«

    »Warum net? Schaden kann’s gewiß net.«

    Der Geistliche sah seinen Bruder mit großen Augen an.

    Das hörte sich ja fast so an, als…

    »Sag’ mal, ihr habt

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