Ohne Hirn bist halt ein Depp: Dorfgeschichten aus Niederbayern
Von Johann Eckerl
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Über dieses E-Book
Böse und unappetitlich wird's in Teufels Küche, ein alter Mann baut ein fragwürdiges Ding auf seiner Ziegenweide, die Ortsfeuerwehren ziehen in eine außergewöhnliche Schlacht gegeneinander und im Beichtstuhl erwartet den Herrn Pfarrer eine bitterböse Überraschung. Schließlich führt ein skurriler Krankentransport in einem merkwürdigen Fahrzeug zu unerwarteten Verwicklungen und am Dorfplatz bringt eine Statue den Frauenbund auf die Barrikaden. Und wieder einmal verzweifelt der Wirt an seinen zwei alten Streithanseln.
In leicht lesbarer und launiger bajuwarischer Plaudersprache, mit viel Lokalkolorit und Wortwitz, hier und da mit satirischen Spitzen gespickt und auch mal schwarz und böse sind die humorvollen Geschichten aus Augsee, einer fiktiven Dorfgemeinde in Niederbayern.
*** Teufels Küche *** Der Alois baut ein Ding *** Kampf der Feuerwehren *** Die böse Beichte *** Von Fröschen und Särgen *** Gertrud greift ein *** Xaver und Vitus im Wirtshaus (Folge 2).
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Buchvorschau
Ohne Hirn bist halt ein Depp - Johann Eckerl
Dorfgeschichten aus Niederbayern
Band 2
Ohne Hirn bist halt ein Depp
Teufels Küche – Der Alois baut ein Ding – Kampf der Feuerwehren – Die böse Beichte – Von Fröschen und Särgen – Gertrud greift ein – Xaver und Vitus im Wirtshaus (2)
Alle Personen und Vorkommnisse in den Erzählungen sind frei erfunden. Ähnlichkeiten mit lebenden oder verstorbenen Personen wären rein zufällig. Die Erzählungen sind in jeder Hinsicht rein fiktiv.
Label_oisisaus.jpg06_TeufelsK%c3%bcche_eBook.pngTeufels Küche
„Den Schwanninger Herbert fand der Fritz erst später beim Aufräumen unter einem der Tische. Der Herbert selber wusste aber nicht, dass er dort lag, weil er war wohl verstorben, sonst hätte er noch gelebt, der Herbert!"
Im niederbayerischen Augsee zieht der ehemalige Schaffner Jakob ins alte Bahnwärterhäuschen ein und verdingt sich bald als Aushilfskoch im Ort. Trotz zweifelhafter Kochkünste werden seine Dienste erfreut in Anspruch genommen – mit ebenso merkwürdigen wie denkwürdigen Ergebnissen. Bis die Augseeer Feuerwehr sich gar nicht mehr auskennt.
„Der natürliche Feind des Bahnwärters ist ja der Bus!"
Der Murauer Sepp, der hatte Busse ja nie gemocht. Die Leute sollten lieber mit der Bahn fahren, hatte er immer gemeint, weil die Bahn würde viel weniger Unfälle bauen, als die stinkenden Autobusse. Womit er ja recht hatte, weil von einem Zug war er nie überfahren worden, aber von einem Bus schon.
Er war der letzte Augseeer Bahnwärter, der Murauer Sepp. Viele Jahre lang hatte er dafür gesorgt, dass am Bahnsteig im niederbayerischen Augsee alles seine Ordnung hatte. Mehrmals am Tag drehte er die Schranke am Bahnübergang runter und vergaß nur manchmal, sie wieder hochzudrehen, nachdem der Zug durchgefahren war. Er verkaufte Fahrkarten, schimpfte mit Kindern, die am Bahnsteig zu heftig rumtobten und schickte den Zugführer mit einem selbstbewussten Trillerpfeifen wieder des Weges. Eine wichtige Autoritätsperson war der Sepp am Bahnsteig in Augsee gewesen.
Da es nach dem Sepp keinen Bahnwärter mehr brauchte in der kleinen Landgemeinde, durfte er die letzten Jahre seines Ruhestandes mit seiner Resi zur Miete im ehemaligen Bahnwärterhäuschen verleben. Bis er vom Bus erwischt worden war. Weil der Busfahrer damals, der war recht in Eile gewesen und der Sepp nicht so sehr. Und das trifft sich halt manchmal ein wenig saudumm, wenn der eine schneller fährt als der andere geht.
Die Resi überlebte den Sepp noch um fast zehn Jahre, bis auch sie schließlich auf den Augseeer Friedhof umzog. Mit ein wenig Verspätung, könnte man sagen. Denn als man sie damals fand, da war sie wohl schon ein paar Wochen tot in der kleinen Küche auf dem Stuhl gesessen und war darauf schon recht arg festgeklebt. Vornüber gebeugt lag ihr Kopf auf dem Küchentisch in einer rotbraunen, klebrig eingetrockneten Lache. Dem Feuerwehrmann, der sie damals gefunden hatte, dem war ja gleich recht schlecht geworden bei dem Anblick, hatte gar gemeint, sie hätte sich selber was angetan, wegen dem vielen getrockneten Blut auf dem Tisch. Aber das war nur der Saft vom Beerenkompott gewesen. Wie sie zusammengebrochen war, hatte sie wohl versehentlich das große Glas eingemachter Beeren umgestoßen, welches vor ihr auf dem Tisch gestanden war.
Ihr schrumpeliges Kinn lag auf dem Glasschälchen, aus dem sie ihr letztes Kompott gelöffelt hatte und welches bereits irgendwie ein wenig mit ihrer linken Wange verwachsen war. Ihre Fußknöchel waren von Ratten angenagt und überall um Tisch und Stuhl herum waren Beerenreste am Boden verstreut; manche etwas aufgedunsen von schleimiger Körperflüssigkeit, die über die Wochen an den Stuhlbeinen entlang zäh auf den Boden gekrochen war.
Nach dem Tod ihres Mannes, dem Sepp, wäre die Resi ja eine rechte „Kräuterhexe" geworden, hieß es im Dorf. Immer im Wald auf der Suche nach Kräutern, Beeren und Schwammerln wäre sie gewesen – sogar in der Nacht – und sie hätte kaum mehr mit jemandem gesprochen, wurde erzählt. Und in die Kirche wäre sie auch nie mehr gegangen.
Seit Resis Tod vor etwa fünfzehn Jahren wohnte niemand mehr in dem alten Häuschen und keiner kümmerte sich mehr darum. Die Bahn – Besitzerin des Bahnwärter-Anwesens – erledigte nur die allernötigsten Reparaturen am Dach oder hie und da an einem kaputten Fenster. Ein paar Ratten-Großfamilien bevölkerten seither das unbehelligte Anwesen. Die wurden von den Augseeer Gemeindearbeitern zwischendurch mit Giftködern versorgt. Die Ratten wurden dadurch zwar nicht weniger, dafür gab‘s eine Zeit lang weniger Katzen in Augsee.
„Der hätt‘ ja gleich sagen können, was er meint. Und nicht, was er nicht meint!"
Der Jakob war bei der Eisenbahn angestellt gewesen und hatte sich für sein einsames Pensionistendasein ein beschauliches Plätzchen gewünscht. Ein Häuschen in einem kleinen Ort, in der Nähe einer Bahnlinie sollte es sein. Die zuständigen Damen und Herren der Bahn verkauften ihm das Bahnwärterhäuschen in Augsee gleich recht gerne und auch recht billig, damit da endlich mal ein Ende herginge mit den ständigen Anfeindungen des Bürgermeisters von Augsee.
Der Bürgermeister Haberecht ist ja von Natur aus ein zorniger Mann. Ein aufg‘stellter Mausdreck sei er, heißt es manchmal am Kirchenwirt-Stammtisch, weil der Helmut Haberecht ist ja eher klein für seine Größe. Und manchmal erinnert er ein wenig an selbst gebastelte Kastanienmännchen, mit den dünnen Beinen, dem dicken Bauch und der glänzenden Glatze – vor allem im Sommer, wenn er mit kurzen Hosen und hochrotem Kopf seinen Rasen mäht.
Das heruntergekommene Bahnwärteranwesen in seiner Gemeinde war ihm schon lange ein Dorn im Auge gewesen. Deshalb hatte er sich regelmäßig in Wort und Schrift und auch in eigener Person an die Bahn gewandt und nachdrücklich nach Renovierung oder Abriss des Schandfleckes am Augseeer Bahnsteig verlangt. Was den Herrschaften von der Bahn schon recht lästig geworden war.
Der Bürgermeister Haberecht nahm den Jakob sogleich in die Pflicht, als dieser neuer Besitzer des Bahnwärterhäuschens geworden war:
„Da müssens jetzt aber schon schauen, dass das Ganze da mal ein G‘sicht kriegt, gell! Weil so kann das natürlich nicht bleiben. Und um die Ratten müssen Sie sich auch gleich kümmern!", hatte er dem Jakob mit auf den Weg gegeben.
Manchmal sagen die Leute ja ganz was anderes, als was sie meinen. Das kennt man ja. Wenn jetzt zum Beispiel gerade Ihre Frau oder Ihre Freundin zu Ihnen ins Auto steigen möchte und sagt: „Stell mir doch bitte den Sitz vor!, dann wissen Sie ja auch erstmal nicht, was sie wieder meint. Und wenn Sie dann sagen: „Ja, also Renate, das ist Sitz, Sitz, das ist Renate!
, dann ist‘s vielleicht auch wieder verkehrt und Sie sind der Depp, obwohl Sie gar nichts dafür können.
Der Jakob hatte das mit den Ratten auch anders verstanden, als der Bürgermeister das wohl gemeint hatte. Und als er beim Entrümpeln des alten Häuschens im Keller große Regale voller Eingemachtem gefunden hatte, da dachte er sich, das wäre gerade recht für die Ratten. Die würden sich gewiss darüber freuen, wenn er sie mit diesen Leckereien versorgen würde. Bisher hatten sie sich hier selbst bedient, wie der Jakob aus den zerborstenen Gläsern schloss, die vor dem Regal auf dem klebrigen Fußboden verstreut waren.
So fütterte er also die nacktschwänzigen Nager regelmäßig mit Gulasch, Krautwickerln und diversen Eintöpfen, hatte doch der Bürgermeister selbst den Jakob aufgefordert, sich um die Ratten zu kümmern.
Ein wenig saudumm war jetzt aber, dass auch die Augseeer Katzen bald auf die neuen Futterquellen aufmerksam wurden, die der Jakob rund ums Bahnwärterhäuschen angerichtet hatte. Das war den Ratten jedoch gar nicht recht. Und man glaubt es ja nicht, wie arm so eine Katze dran sein kann, wenn sie mit zornigen Ratten um deren Futter rauft. Da kam es dann schon mal vor, dass sich die Leute fragten, wo denn ihr Stubentiger plötzlich das Ohr oder gar die Nasenspitze verloren hätte. Weil den Ratten war das ja völlig wurscht, wie so eine Katze ohne Ohr oder ohne Nasenspitze ausschaute. Kampferprobte Katzen wiederum hatten bald einen rechten Spaß daran gefunden, die pelzigen Gefährten im heiteren Spiel zu blutigen Klumpen zu hauen. Verspeist hatten sie die Kadaver aber nicht, bevorzugten Gulasch und Krautwickerl als Mahlzeit.
„Am Stammtisch, da sitzen ja die da, die da immer dasitzen!"
„Wer ist jetzt er?", fragte der Armlehner Bertl laut, als er beim Kirchenwirt den Jakob am Stammtisch sitzen sah.
Der Bertl kam gerade vom Stockschießen und gesellte sich zu den Stammtischlern, unter denen heute auch der Jakob saß. Noch bevor er eine Antwort bekam, rief er dem Wirt zu:
„Hast was zum Essen da, Fritz? Mich tät‘s recht hungern!"
„Heiße Würstl kannst haben."
Beim Kirchenwirt in Augsee wird ja nur auf Bestellung gekocht, wenn‘s gar sein muss. Bei Vereinsversammlungen oder für eine Hochzeit oder auch für einen Leichenschmaus, wenn mal wieder einer im Friedhof nebenan eingezogen ist. Da gibt‘s dann Schweinsbraten, Schnitzel oder Ochsenfleisch oder so was eben. Aber sonst gibt‘s beim Kirchenwirt nur eine kleine Brotzeit. Oder eben gar nichts, wenn gerade nichts da ist.
„Du immer mit deinen Würstln!", meinte der Bertl mürrisch, bestellte aber mangels Alternative drei Paar davon zu seinem Bier.
„Und? Wer bist jetzt du?", wandte er sich dann dem Jakob zu.
„Jakob! Der Jakob bin ich", lächelte dieser ihm entgegen.
„Wer bist?", fragte der Bertl mit lauter Stimme nach.
Der Armlehner Bertl, der spricht ja immer recht laut, auch wenn er sich gerade nicht aufregt, weil sonst würde er wegen seiner Schwerhörigkeit ja selber nicht hören, was er gerade sagt.
„Jakob heiß‘ ich! Ich wohn‘ drunten im alten Bahnwärterhäusl", prostete der Jakob dem Bertl zu und nahm einen großen Schluck aus seinem Weißbierglas.
„Ja, der Jakob vom Bahnwärterhäusl ist er. Wie kommst jetzt du zu dem alten Bahnhäusl da drunten?"
„Ich bin letztes Jahr hergezogen. Wie ich noch g‘arbeitet hab‘, da hab ich in Passau zur Miete g‘wohnt. Aber jetzt bin ich in Rente und da hab‘ ich mir halt das kleine Häusl hergerichtet."
Schaffner bei der Bahn wäre er gewesen, erklärte der Jakob etwas lauter, weil er gemerkt