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Du hast mich nur ausgenutzt!: Fürstenkrone 270 – Adelsroman
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Du hast mich nur ausgenutzt!: Fürstenkrone 270 – Adelsroman
eBook105 Seiten1 Stunde

Du hast mich nur ausgenutzt!: Fürstenkrone 270 – Adelsroman

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Über dieses E-Book

In der völlig neuen Romanreihe "Fürstenkrone" kommt wirklich jeder auf seine Kosten, sowohl die Leserin der Adelsgeschichten als auch jene, die eigentlich die herzerwärmenden Mami-Storys bevorzugt.
Romane aus dem Hochadel, die die Herzen der Leserinnen höherschlagen lassen. Wer möchte nicht wissen, welche geheimen Wünsche die Adelswelt bewegen? Die Leserschaft ist fasziniert und genießt "diese" Wirklichkeit.
"Fürstenkrone" ist vom heutigen Romanmarkt nicht mehr wegzudenken.

»Hallo, ist hier jemand?« Es war diese weibliche Stimme, die ihn aus der Versunkenheit seiner Arbeit riß. Nur eine rote Glühbirne glomm über der Tür, während Philipp Brenning sich am Entwicklerbad zu schaffen machte. Die ersten Fotos hingen bereits zum Trocknen auf der Leine. Zwei Filme hatte er verknipst und den untreuen Ehemann in flagranti erwischt. Eigentlich hatte er sich die Arbeit eines Detektivs interessanter vorgestellt, spannender und abwechslungsreicher. Doch in erster Linie waren es untreue Ehepartner, denen er auf die Schliche kommen mußte, flüchtige Zechpreller ausfindig machen oder auch mal einen Schuldner auftreiben, wenn der Auftraggeber selbst die Polizei fürchtete. Alles in allem ein wenig erträglicher, manchmal gefährlicher und nicht selten unangenehmer Job. Aber nach der Pleite seines Fotogeschäfts blieb Philipp Brenning nichts anderes übrig, als seine nicht gerade üppigen Brötchen auf diese Weise so zu verdienen. »Ist hier jemand?« fragte die Stimme schon fordernder. »Moment, ich komme«, rief Philipp zurück, doch im gleichen Moment wurde bereits die Tür aufgerissen. »Halt, he, sind Sie verrückt?« Er riß der Dame, die sekundenkurz im hellen Licht im Türrahmen erschien, die Klinke aus der Hand und knallte die Tür wieder zu. Er hörte einen undamenhaften Fluch von jenseits des Türblatts, dann warf er einen Deckel auf das Entwicklerbad und schlüpfte aus der Dunkelkammer. »Sehen Sie denn nicht, daß ich in der Dunkelkammer arbeite?« knurrte er die Frau an, die sich die schmerzende Hand rieb. »Nein, Sie Grobian, es war ja dunkel.« Philipp kniff die Augen zusammen und betrachtete diesen seltsamen Gast.
SpracheDeutsch
HerausgeberKelter Media
Erscheinungsdatum6. Juni 2023
ISBN9783987579615
Du hast mich nur ausgenutzt!: Fürstenkrone 270 – Adelsroman

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    Buchvorschau

    Du hast mich nur ausgenutzt! - Susan Hastings

    Fürstenkrone

    – 270 –

    Du hast mich nur ausgenutzt!

    Unveröffentlichter Roman

    Susan Hastings

    »Hallo, ist hier jemand?«

    Es war diese weibliche Stimme, die ihn aus der Versunkenheit seiner Arbeit riß. Nur eine rote Glühbirne glomm über der Tür, während Philipp Brenning sich am Entwicklerbad zu schaffen machte. Die ersten Fotos hingen bereits zum Trocknen auf der Leine. Zwei Filme hatte er verknipst und den untreuen Ehemann in flagranti erwischt.

    Eigentlich hatte er sich die Arbeit eines Detektivs interessanter vorgestellt, spannender und abwechslungsreicher. Doch in erster Linie waren es untreue Ehepartner, denen er auf die Schliche kommen mußte, flüchtige Zechpreller ausfindig machen oder auch mal einen Schuldner auftreiben, wenn der Auftraggeber selbst die Polizei fürchtete. Alles in allem ein wenig erträglicher, manchmal gefährlicher und nicht selten unangenehmer Job. Aber nach der Pleite seines Fotogeschäfts blieb Philipp Brenning nichts anderes übrig, als seine nicht gerade üppigen Brötchen auf diese Weise so zu verdienen.

    »Ist hier jemand?« fragte die Stimme schon fordernder.

    »Moment, ich komme«, rief Philipp zurück, doch im gleichen Moment wurde bereits die Tür aufgerissen. »Halt, he, sind Sie verrückt?« Er riß der Dame, die sekundenkurz im hellen Licht im Türrahmen erschien, die Klinke aus der Hand und knallte die Tür wieder zu. Er hörte einen undamenhaften Fluch von jenseits des Türblatts, dann warf er einen Deckel auf das Entwicklerbad und schlüpfte aus der Dunkelkammer.

    »Sehen Sie denn nicht, daß ich in der Dunkelkammer arbeite?« knurrte er die Frau an, die sich die schmerzende Hand rieb.

    »Nein, Sie Grobian, es war ja dunkel.«

    Philipp kniff die Augen zusammen und betrachtete diesen seltsamen Gast. Die Frau war hübsch, ausgesprochen hübsch sogar und sehr elegant. Mit einem Blick erkannte er, daß das korallenrote Kostüm, das sie trug, von irgendeinem teuren Modedesigner stammte und die Perlenkette um ihren Hals echt war. Sie wirkte außerordentlich gepflegt und edel von Kopf bis Fuß. Sie paßte in sein schmuddeliges Büro wie ein Flamingo an den Südpol.

    »Kann ich Ihnen helfen, Lady?« fragte er und versuchte, seiner Stimme einen rauchigen Klang zu geben.

    Sie musterte ihn, wie er sie zuvor gemustert hatte.

    »Vielleicht«, gab sie gedehnt zurück.

    Wortlos wies er auf den Besucherstuhl vor seinem breiten, wurmstichigen Schreibtisch mit den Löwentatzen, den er einmal aus der Konkursmasse eines korrupten Rechtsanwalts erstanden hatte. Langsam und mit wiegenden Hüften ging sie zum Schreibtisch und warf ihm dabei unter halb gesenkten Lidern einen herablassenden Blick zu. Philipp folgte ihr, und seine Augen verirrten sich unwillkürlich zu ihrem wohlgerundeten Hinterteil.

    Sie setzte sich und schlug betont lässig ihre langen, schlanken Beine übereinander. Er mußte mit Gewalt seinen Blick von ihr reißen. Gleichzeitig erwachte in ihm das angeborene Mißtrauen. Wenn so eine Frau sich in seine Detektei verirrte, dann mußte sie selbst allerhand auf dem Kerbholz haben. Er war neugierig, was es war.

    Er ging um seinen Schreibtisch herum, warf sich in den abgewetzten Ledersessel und lehnte sich bequem zurück. Jetzt betrachtete er sie herablassend unter halb gesenkten Lidern. Er wartete.

    Das Schweigen, das zwischen ihnen lastete, schien sie zu irritieren. Hastig legte sie eine dünne Ledermappe, die sie bis dahin unter dem Arm getragen hatte, auf ihren Schoß und öffnete sie. Sie entnahm einen Packen Fotos, die sie ihm auf den Tisch warf.

    Stumm warf er einen Blick darauf. Sie erhob sich von ihrem Stuhl und beugte sich über den Schreibtisch. Mit den Händen schob sie die Fotos breit. Er erhaschte einen Blick in ihr Dekolleté. In seinem Hals wurde es trocken. Seine Augen wanderten zu ihren Fingern. Sie waren lang und schmal und sehr gepflegt. Ihre Fingernägel waren korallenrot lackiert, passend zum Kostüm. Für einen Moment stellte er sich vor, wie ihm diese roten Korallen ins Gesicht fuhren, und ihn schauderte. Gleich darauf schüttelte er diese Phantasien ab und konzentrierte sich auf die Bilder.

    Sie zeigten eine Menschenansammlung, freudige, lachende, bewundernde Gesichter. Auf mehreren Fotos erkannte er ein Brautpaar, das durch diese Menschenmenge ging. Er nahm ein Bild zur Hand und betrachtete es genauer.

    »Die Hochzeit von Prinz Alexander«, stellte er nüchtern fest.

    »Ganz recht«, erwiderte sie.

    Philipp fixierte sie mit einem mißtrauischen Blick. »Und?«

    Ihr rot lackierter Zeigefingernagel tippte mit einem klackenden Geräusch auf ein Foto. »Dieser Mann hier. Bekommen Sie heraus, wer das ist.«

    Auf mehreren Fotos war ein Mann zu sehen, der ganz offensichtlich nicht zu den Hochzeitsgästen gehörte. Das lag nicht nur an seiner Kleidung, sondern auch an seinem Aussehen. Im Gegensatz zu den sonstigen Personen auf den Bildern war er ärmlich gekleidet. Sein bräunlicher Anzug war zerknittert und unmodern. Er trug ein Hemd von grauweißer Farbe ohne Krawatte. Der obere Knopf fehlte. Seine Wangen waren schlecht rasiert. Graue Bartstoppeln bildeten einen silbernen Schimmer, und seinem schütteren Haar fehlte seit längerer Zeit ein Schnitt.

    Aber das Interessanteste war sein Blick. Es war eine Mischung aus Verwunderung und Freude, Stolz und Schmerz, Resignation und Ablehnung.

    Philipp blickte auf. »Wissen Sie etwas von ihm, was mir helfen könnte?«

    Sie schüttelte den Kopf, und ihr seidiges blondes Haar umschmeichelte ihr fast perfektes Gesicht. Ihre Augen blickten kühl und gefühllos. Darunter glomm ein unterdrücktes Fieber. »Finden Sie ihn!«

    »Und dann?«

    »Nichts weiter.«

    »Wie kann ich Sie erreichen?«

    »Gar nicht. Ich melde mich bei Ihnen.«

    »Ich bin nicht billig.«

    Wortlos griff sie erneut in die Mappe, zog einige Geldscheine hervor und warf sie zu den Fotos auf den Tisch. »Als Anzahlung. Den Rest bekommen Sie, wenn Sie ihn gefunden haben.«

    Einen Herzschlag lang versenkte sie ihren Blick in seinen, und ihn überlief es gleichzeitig heiß und eisig kalt. Dann drehte sie sich um und verließ sein Büro. Das letzte, was er von ihr sah, war ihre ansehnliche Kehrseite. Dann sprang er auf und rannte in die Dunkelkammer. Doch der Film war bereits im Entwicklerbad zerstört.

    *

    Philipp brauchte sich nicht erst zu verkleiden, um ein bißchen abgerissen auszusehen. Sein Kleiderschrank hatte nicht viel Besseres zu bieten. Dort, wo er hingehen wollte, war ein kultiviertes Aussehen auch nicht angebracht. In sein schäbiges Jackett steckte er ein Foto und einige Geldscheine. Dann begab er sich an die Hinterseite des Supermarktes. Hier war der Platz von verschiedenen gestrandeten Existenzen.

    Zuvor hatte Philipp sich einige Büchsen Bier gekauft. Mit denen schlenderte er zu den Männern, die auf umgekippten Gemüsekisten saßen, Bier oder Schnaps konsumierten, und ihm in einer Mischung aus Neugier und Mißtrauen entgegen sahen.

    »Schönen Tag auch!« sagte er und fingerte nach einer Bierbüchse. Manche der Männer erwiderten den Gruß, andere nicht. Philipp setzte sich zu ihnen auf eine Gemüsekiste, öffnete zischend eine Bierbüchse und nahm einen tiefen Zug. Die anderen beobachteten ihn schweigend.

    »Eigentlich kein schöner Tag«, setzte Philipp seinen Monolog fort. »Zum Glück gibt es ja einen Tröstertropfen.« Er setzte die Bierbüchse wieder an die Lippen. Dann blickte er auf die anderen. Die starrten ihn immer noch an. »Ach so, ja«, sagte er. »Bin neu hier.« Er zog die anderen Büchsen unter der Jacke hervor und reichte jedem der Männer eine. »Als Einstand.« Er grinste. »Ich bin Philipp.«

    Zögernd nahmen die Männer die dargebotenen Bierbüchsen an. »Bin der Heinz«, meinte einer. »Und ich Rolf.« – »Ich heiße Fritz.« – »Harald.«

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