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Rendezvous zu viert: Fürstenkrone 161 – Adelsroman
Rendezvous zu viert: Fürstenkrone 161 – Adelsroman
Rendezvous zu viert: Fürstenkrone 161 – Adelsroman
eBook115 Seiten1 Stunde

Rendezvous zu viert: Fürstenkrone 161 – Adelsroman

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Über dieses E-Book

In der völlig neuen Romanreihe "Fürstenkrone" kommt wirklich jeder auf seine Kosten, sowohl die Leserin der Adelsgeschichten als auch jene, die eigentlich die herzerwärmenden Mami-Storys bevorzugt.
Romane aus dem Hochadel, die die Herzen der Leserinnen höherschlagen lassen. Wer möchte nicht wissen, welche geheimen Wünsche die Adelswelt bewegen? Die Leserschaft ist fasziniert und genießt "diese" Wirklichkeit.
"Fürstenkrone" ist vom heutigen Romanmarkt nicht mehr wegzudenken.

Am Anfang war die Anzeige in einem eleganten Frauenmagazin. Es ging schlicht um einen Wohnungstausch für ein paar Urlaubswochen. Zwei Frauen, die diese Anzeige lasen, waren ganz begeistert von dieser Idee: Gräfin Adrienne in ihrer süddeutschen Heimat, und Merle Blomberg auf ihrer einsamen finnischen Insel. Sie bestürmten ihre Männer, die aber von einem solchen Tausch nichts wissen wollten. Doch gegen die Redegewandtheit ihrer Frauen kamen sie nicht an. Und es war schon eigenartig, daß beide Männer unabhängig voneinander zu einer tückischen List griffen, um das Unternehmen zu sabotieren. Es gab Tage, an denen Merle alles meterweit zum Hals heraushing. Sie haßte dann das Holzhaus, den See und das Boot, die violetten Schatten genauso wie die prunkvollen Sonnenuntergänge, sogar die Ponys, vor allem die Bäume, sich selbst und natürlich Toivo. Dabei konnte Toivo doch gar nichts dafür. Oder Toivo war an allem schuld, wie man es nahm. Aber Merle hatte ja gewußt, auf was sie sich einließ, als sie Toivos Frau geworden und ihm in seine finnische Heimat gefolgt war! Am Anfang waren da eben nur die Liebe gewesen und die Leidenschaft und ringsherum das Paradies. Waren sie denn nicht auch das Paradies auf Erden, die Äland-Inseln mit ihren Moos- und Heideteppichen, ihren Seen, Wäldern und klappernden Windmühlen? »Wasserland« bedeutete ihr Name, doch man nannte sie auch das »Land der tausend Einsamkeiten«. Sie waren eine einzige Idylle. Nur manchmal, da wurde die Idylle zum Gefängnis. Das passierte immer dann, wenn Merle ihren ganz persönlichen »Insel-Koller« hatte, der sich in unregelmäßigen Abständen einzustellen pflegte. Die Symptome waren stets dieselben.
SpracheDeutsch
HerausgeberKelter Media
Erscheinungsdatum10. Sept. 2019
ISBN9783740955069
Rendezvous zu viert: Fürstenkrone 161 – Adelsroman

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    Buchvorschau

    Rendezvous zu viert - Viola Larsen

    Fürstenkrone

    – 161 –

    Rendezvous zu viert

    Vergnüglicher Roman um ein ungewöhnliches Inserat

    Viola Larsen

    Am Anfang war die Anzeige in einem eleganten Frauenmagazin. Es ging schlicht um einen Wohnungstausch für ein paar Urlaubswochen.

    Zwei Frauen, die diese Anzeige lasen, waren ganz begeistert von dieser Idee: Gräfin Adrienne in ihrer süddeutschen Heimat, und Merle Blomberg auf ihrer einsamen finnischen Insel. Sie bestürmten ihre Männer, die aber von einem solchen Tausch nichts wissen wollten. Doch gegen die Redegewandtheit ihrer Frauen kamen sie nicht an.

    Und es war schon eigenartig, daß beide Männer unabhängig voneinander zu einer tückischen List griffen, um das Unternehmen zu sabotieren. Sie hielten ihre Idee für genial, doch was dann geschah, konnten sie nicht voraussehen…

    Es gab Tage, an denen Merle alles meterweit zum Hals heraushing. Sie haßte dann das Holzhaus, den See und das Boot, die violetten Schatten genauso wie die prunkvollen Sonnenuntergänge, sogar die Ponys, vor allem die Bäume, sich selbst und natürlich Toivo.

    Dabei konnte Toivo doch gar nichts dafür. Oder Toivo war an allem schuld, wie man es nahm.

    Aber Merle hatte ja gewußt, auf was sie sich einließ, als sie Toivos Frau geworden und ihm in seine finnische Heimat gefolgt war! Am Anfang waren da eben nur die Liebe gewesen und die Leidenschaft und ringsherum das Paradies.

    Waren sie denn nicht auch das Paradies auf Erden, die Äland-Inseln mit ihren Moos- und Heideteppichen, ihren Seen, Wäldern und klappernden Windmühlen? »Wasserland« bedeutete ihr Name, doch man nannte sie auch das »Land der tausend Einsamkeiten«. Sie waren eine einzige Idylle.

    Nur manchmal, da wurde die Idylle zum Gefängnis.

    Das passierte immer dann, wenn Merle ihren ganz persönlichen »Insel-Koller« hatte, der sich in unregelmäßigen Abständen einzustellen pflegte.

    Die Symptome waren stets dieselben. Merle verfiel in Melancholie, wurde erst depressiv und dann aggressiv, und schließlich war sie jedesmal wild entschlossen, Toivo unter der Mitternachtssonne in seinem von ihm so sehr geliebten »Land der tausend Einsamkeiten« sitzenzulassen und in ein normales, freundliches, geselliges Leben zurückzukehren.

    Nach einer Weile, wenn der Koller sich genügend ausgetobt hatte, war alles wieder ganz anders, und sie blieb.

    Diesmal war es besonders schlimm.

    Dabei bestand absolut kein Anlaß dazu, durchzudrehen. Doch ein solcher Anlaß bestand eigentlich nie.

    Es war an einem ganz gewöhnliches Dienstag.

    Merle watete seit dem frühen Morgen aus unerfindlichen Gründen durch den trüben Teich der Schwermut und befand sich gegen Abend bereits in der rebellischen Phase ihres Kollers.

    Deshalb dachte sie auch nicht im Traum daran, vielleicht etwas zu kochen, obwohl Toivo bald hungrig von einem langen und harten Arbeitstag in den Wäldern nach Hause zurückkommen würde.

    Toivo freute sich jeden Abend herzlich auf sein gemütliches Zuhause.

    Gemütlich war dieses Zuhause bestimmt.

    Da die Blombergs kein Stadthaus hatten, sondern immer auf ihrer Insel lebten, war ihr Holzhaus, das äußerlich recht bescheiden wirkte, komfortabel ausgestattet.

    Die Wohnfläche im Erdgeschoß bestand aus einem einzigen großzügigen Raum. Holz strahlte Wärme aus, und die Wände, die Decke, der Fußboden, alles war aus Holz. Das wenige schlichte Mobiliar war aus hellem getönten Holz gefertigt. Die bunten Leinendecken, Kissen und Flickenteppiche paßten dazu. Und vor allem, es war viel Platz

    da.

    Merle kauerte in dem Schaukelstuhl, der in der Nähe des grünen Kachelofens stand und eine Menge Raum für sich beanspruchte. Sie wippte gereizt auf und ab, als sie Toivo kommen hörte.

    Es hatte Zeiten gegeben, da war Merle in helles Entzücken geraten, wenn sie Toivos Schritte hatte heimkommen hören.

    Nach sieben Ehejahren sah das etwas anders aus, und als sie an diesem Dienstag seine Schritte kommen hörte, war sie nahe daran, ein paar schrille Schreie auszustoßen.

    Sie beherrschte sich gerade noch, aber es fiel ihr schwer.

    Dabei war Merle beileibe keine Schreiliesel, sondern eine ganz entzückende Person, und sie liebte Toivo ja noch immer wahnsinnig. Nur machte er sie nun manchmal auch wahnsinnig.

    Kennengelernt hatten sie sich in einem Camp in Kanada. Beide waren auf dem großen Fahrten-Trip gewesen, um fremde Länder zu erkunden. Sie hatten sich zusammengeschlossen, und nach einem zauberhaften Wandersommer durch die unendliche Weite Kanadas hatten sie Hals über Kopf geheiratet.

    Merle war gar nicht erst in ihre deutsche Heimat zurückgekehrt, dort hatte sie ja auch niemanden mehr. Die große Stadt, in der sie aufgewachsen und die eigentlich ihre Heimat war, hatte sie als Kind nicht leiden mögen. Sie war ihr zu laut, zu schrill, zu unpersönlich und hektisch gewesen. Deshalb hatte sie sich nach dem Tod ihrer Mutter auch auf die Wanderschaft gemacht.

    Merle war praktisch, flink und tüchtig, und so hatte sie überall Jobs gefunden, nichts auf Dauer, alles nur auf Zeit, und das war ihr gerade recht so gewesen.

    Sie war ein quirliger Typ, zierlich von Figur, aber unheimlich zäh und standfest, wenn es darauf ankam. Das hellbraune Haar war von Natur so kraus, daß sie nie zum Friseur mußte.

    Merle hatte schwarze glänzende Augen, und ihre Haut sah aus, als sei sie immer von der Sonne gebräunt, auch in den Jahreszeiten, in denen die Sonne in Finnland kaum oder gar nicht schien. Ihr Mund war voll und rot, und ihre Bewegungen waren so behende und geschmeidig wie die einer verspielten Katze.

    Toivos Schritte kamen näher.

    Merle wippte mit dem Schaukelstuhl heftiger auf und ab.

    Sie wußte ganz genau, was nun passieren würde, denn so war es jeden Abend, wenn Toivo heimkam, und das schon seit sieben Jahren! Er würde vor der Tür die Schuhe wechseln, dann würde die Tür aufgehen, und Toivo würde sagen: »Grüß’ dich, Pirita, da bin ich wieder. Hast du einen schönen Tag gehabt? Ich bin ziemlich hungrig. Was gibt es denn heute Feines zu essen?«

    Draußen vor der Tür polterte es. Toivo wechselte die Schuhe, und die schweren Stiefel, die er tagsüber trug, waren wieder einmal umgefallen.

    Kurz danach ging die Tür auf.

    »Grüß’ dich, Pirita, da bin ich wieder«, sagte Toivo. »Hast du einen schönen Tag gehabt? Ich bin ziemlich hungrig. Was gibt es denn heute Feines zu essen?«

    »Nichts.«

    Der Schaukelstuhl stand abrupt still.

    Merles schwarze glänzende Augen sahen Toivo so herausfordernd an, als habe sie ihn noch nie zuvor gesehen, und überlege nun angestrengt, wer dieser Mensch, der da kam, denn wohl sein könnte. Dabei war es eigentlich ausgeschlossen, den Anblick eines so schmucken Mannsbildes jemals wieder zu vergessen.

    Toivo war ein einsneunzig langer Prachtbursche. Er hatte eine kräftige Stutur, Schultern zum Anlehnen und Ausweinen, aber erstaunlich kleine Füße und feingliedrige Hände. Er hatte jedenfalls immer Last damit, passende Stiefel und Fäustlinge zu bekommen.

    »Du meinst, du hast nichts gekocht, Pirita?«

    »Volltreffer!«

    Seine buschigen Brauen zuckten leicht in die Höhe und blieben in der kantigen, hohen Stirn wie zwei Fragezeichen stehen.

    »Gar nichts?« Die tiefe Stimme paßte zu ihm.

    Der Schaukelstuhl wurde wieder in Bewegung gesetzt.

    »Gar nichts!«

    Toivos blaue gescheite Augen musterten Merle. »Gar nichts«, wiederholte er mit seiner tiefen Stimme. »Na, gut.« Die Leute von den Äland-Inseln redeten nun einmal nicht viel. »Vielleicht ist noch etwas Bärenschinken da?«

    »Ich hasse Bärenschinken!«

    Er stutzte. »So.«

    Sie habe sowieso keinen Hunger, tönte Merle.

    »Aber ich.«

    Toivo stapfte in die Küche.

    Nur dieses Stapfen verriet, daß er innerlich nicht so ruhig war, wie er sich äußerlich den Anschein gab.

    Merle registrierte es mit einer stillen, bösen Genugtuung. Es wäre ihr sehr willkommen gewesen, wenn Toivo geschimpft, getobt oder eben doch überhaupt irgendwie reagiert hätte, damit sie eine Chance gehabt hätte, ihren Frust loszuwerden. Aber das machte Toivo nie! Und das brachte Merle erst recht auf die Palme.

    Er rumorte in der Küche.

    »Genau zweitausendfünfhundertfünfzig«, murmelte Merle.

    »Was ist?« fragte Toivo aus der Küche herüber.

    »Genau zweitausendfünfhundertfünfzig«, bellte Merle zurück.

    Eine Weile erfolgte keine Reaktion auf diese mysteriöse Mitteilung hin.

    Die Kühlschranktür wurde auf- und wieder zugemacht. Die Mehlschütte wurde

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