Hör auf dein Herz, Annika!: Der neue Dr. Laurin 101 – Arztroman
Von Viola Maybach
()
Über dieses E-Book
Die Familiengeschichte des Klinikchefs Dr. Leon Laurin tritt in eine neue Phase, die in die heutige moderne Lebenswelt passt.
Da die vier Kinder der Familie Laurin langsam heranwachsen, möchte Dr. Laurins Frau, Dr. Antonia Laurin, endlich wieder als Kinderärztin arbeiten. Somit wird Antonia in der Privatklinik ihres Mannes eine Praxis als Kinderärztin aufmachen.
Damit ist der Boden bereitet für eine große, faszinierende Arztserie, die das Spektrum um den charismatischen Dr. Laurin entscheidend erweitert.
»Sind Sie schon lange mit Ihrer Freundin zusammen?«, fragte Julian Weigelt seinen neuen Mandanten Severin Bundschuh, der eben diese Freundin in einem Nebensatz erwähnt hatte. Nun runzelte er wegen der privaten Frage die Stirn, was Julian veranlasste, rasch hinzuzusetzen: »Ich frage, weil Sie erwähnt haben, dass sie noch in der Ausbildung ist, während Sie ja bereits sehr gut verdienen. Also, wenn Sie heiraten würden, könnten Sie sehr viel Geld sparen.« Um ganz sicherzugehen, dass er richtig verstanden wurde, setzte er noch hinzu: »Es wäre richtiger gewesen, Sie zu fragen, ob Sie nicht ohnehin an eine baldige Heirat denken. Finanziell wäre es für Sie beide äußerst vorteilhaft.« Er hatte sich erst vor einem halben Jahr als Steuerberater selbstständig gemacht, entsprechend froh war er um jeden Mandanten, der den Weg zu ihm fand. Mittlerweile war die Situation nicht mehr so dramatisch wie in den allerersten Wochen, aber es war trotzdem noch längst nicht so, dass er abends beruhigt hätte einschlafen können, in dem Wissen, dass er genug zu tun hatte, um einigermaßen gut davon leben zu können. Bis es so weit war, würde er sich wohl noch eine Weile gedulden müssen. Er wartete auf Severin Bundschuhs Erwiderung. Dieser war etwa in seinem Alter und arbeitete als Ingenieur bei einem großen Unternehmen. Zu Julian war er zufällig gekommen, weil er in der Nähe wohnte und sich ›mit dem Steuerkram‹ nicht mehr selbst beschäftigen wollte. »Es interessiert mich einfach nicht, und ich bin auch nicht gut darin«, hatte er erklärt und Julian seine Unterlagen in einer Mappe vorgelegt. »Wie viel?«, fragte er jetzt. »Also, wie viel würden wir denn sparen?« Julian stellte ihm noch ein paar Fragen, überschlug die Summe im Kopf und dann gab dann eine Schätzung ab. »Mindestens«, sagte er.
Mehr von Viola Maybach lesen
Der neue Dr. Laurin
Ähnlich wie Hör auf dein Herz, Annika!
Titel in dieser Serie (100)
Das Geheimnis der schönen Antonia: Der neue Dr. Laurin 1 – Arztroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenKann das wirklich Liebe sein?: Der neue Dr. Laurin 19 – Arztroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenElsas Geheimnis: Der neue Dr. Laurin 13 – Arztroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenNacht in Angst: Der neue Dr. Laurin 4 – Arztroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenIch will ein Baby!: Der neue Dr. Laurin 2 – Arztroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDas Findelkind: Der neue Dr. Laurin 7 – Arztroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenKannst du mich noch lieben?: Der neue Dr. Laurin 15 – Arztroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenSeine letzte Chance: Der neue Dr. Laurin 24 – Arztroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenAngriff am Nachmittag: Der neue Dr. Laurin 3 – Arztroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenWenn lange Schatten dich begleiten: Der neue Dr. Laurin 8 – Arztroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenBöser Verdacht: Der neue Dr. Laurin 12 – Arztroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenEin dreister Überfall: Der neue Dr. Laurin 17 – Arztroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDieser Tag musste nicht sein!: Der neue Dr. Laurin 5 – Arztroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenLetzte Ausfahrt: Liebe: Der neue Dr. Laurin 29 – Arztroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDie Macht der Liebe: Der neue Dr. Laurin 6 – Arztroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDas habe ich nicht gewollt!: Der neue Dr. Laurin 22 – Arztroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenEs begann an einem Tag im Herbst: Der neue Dr. Laurin 11 – Arztroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDer Neue aus dem dritten Stock: Der neue Dr. Laurin 26 – Arztroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenAuf Umwegen ins große Glück?: Der neue Dr. Laurin 18 – Arztroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDie Königin der Nacht: Der neue Dr. Laurin 27 – Arztroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenEin altes Versprechen: Der neue Dr. Laurin 28 – Arztroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDie Schöne und der Graf: Der neue Dr. Laurin 9 – Arztroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDas Testament und die Liebe: Der neue Dr. Laurin 37 – Arztroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenMeine beste Freundin: Der neue Dr. Laurin 14 – Arztroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenEntführt - und so sehr geliebt!: Der neue Dr. Laurin 35 – Arztroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenGib nicht auf, Jasmin!: Der neue Dr. Laurin 20 – Arztroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenLiebe auf den dritten Blick: Der neue Dr. Laurin 16 – Arztroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDie Stimme der Fremden: Der neue Dr. Laurin 10 – Arztroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenEin Frauenheld - Irrtum ausgeschlossen?: Der neue Dr. Laurin 34 – Arztroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenEin böser Wunsch wird wahr: Der neue Dr. Laurin 23 – Arztroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 Bewertungen
Ähnliche E-Books
Du bist so schön, Svenja!: Der neue Dr. Laurin 38 – Arztroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenBleib doch für immer! Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenKleine Küstenmorde Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDie verkaufte Braut: Der kleine Fürst 395 – Adelsroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDivorces with Aftershocks: Liebe ist die einzige Gefahr Band 1 Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenEntdecke mein Herz: Der Bergpfarrer 173 – Heimatroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenVom Paradies in die Klinik: Notarzt Dr. Winter 9 – Arztroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDie verkaufte Braut: Der kleine Fürst 196 – Adelsroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenVerschwunden in der Nebelnacht: Gaslicht 66 Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenRiskante Affäre mit dem Playboy Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenAngriff am Nachmittag: Der neue Dr. Laurin 3 – Arztroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenGefühle für ein ganzes Leben?: Der neue Sonnenwinkel 56 – Familienroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenKurfürstenklinik 9 – Arztroman: Vom Paradies in die Klinik Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenCenratels Blut: Die Eria Saga Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDr. Norden Bestseller 181 – Arztroman: Das Glück das nicht am Wege lag Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenSie handelte aus Liebe: Fürstenkrone 253 – Adelsroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenZum Küssen, diese Nanny! Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenWas sie für wahre Liebe hielt: Dr. Norden Bestseller 363 – Arztroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenMami und der Millionär Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenEiner wie keiner: Dr. Norden Extra 108 – Arztroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenEine Frau zwischen Glück und OP: Notarzt Dr. Winter 37 – Arztroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenUnser Glück fängt doch jetzt erst an: Die Klinik am See 33 – Arztroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenEin Abschied, der keiner war: Dr. Norden Extra 30 – Arztroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenSparks of Joy: Roman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDIE SCHRULLEN DER ALTEN LADY: Der Krimi-Klassiker! Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenKönigin für eine Nacht: Dr. Norden Gold 72 – Arztroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenEine Frau zwischen Glück und OP: Kurfürstenklinik 45 – Arztroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenKapellensinfonie: Ein Krimi aus dem Siebengebirge Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenEiner wie keiner: Dr. Norden Bestseller 458 – Arztroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenWie gut, dass es dich gibt! - 3. Teil der Miniserie "Positively Pregnant" Bewertung: 0 von 5 Sternen0 Bewertungen
Allgemeine Belletristik für Sie
Grimms Märchen: Mit hochauflösenden, vollfarbigen Bildern Bewertung: 4 von 5 Sternen4/5Denke (nach) und werde reich: Die 13 Erfolgsgesetze - Vollständige Ebook-Ausgabe Bewertung: 5 von 5 Sternen5/5Schneewittchen und die sieben Zwerge: Ein Märchenbuch für Kinder Bewertung: 4 von 5 Sternen4/5Der Struwwelpeter - ungekürzte Fassung: Der Kinderbuch Klassiker zum Lesen und Vorlesen Bewertung: 4 von 5 Sternen4/5Italienisch lernen durch das Lesen von Kurzgeschichten: 12 Spannende Geschichten auf Italienisch und Deutsch mit Vokabellisten Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDie Welle: In Einfacher Sprache Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenWalter Benjamin: Gesamtausgabe - Sämtliche Werke: Neue überarbeitete Auflage Bewertung: 0 von 5 Sternen0 Bewertungen1984 Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenSchöne neue Welt von Aldous Huxley (Lektürehilfe): Detaillierte Zusammenfassung, Personenanalyse und Interpretation Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenImmanuel Kant: Gesammelte Werke: Andhofs große Literaturbibliothek Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenGerman Reader, Level 1 Beginners (A1): Eine Begegnung im Zug: German Reader, #4 Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenJames Bond 01 - Casino Royale Bewertung: 4 von 5 Sternen4/5Heinrich Heine: Gesammelte Werke: Anhofs große Literaturbibliothek Bewertung: 5 von 5 Sternen5/5Germanische Mythologie: Vollständige Ausgabe Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenAna im Kreis: Novela en alemán (nivel A1) Bewertung: 3 von 5 Sternen3/5City on Fire: Thriller Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDer Tod in Venedig Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDas Schloss Bewertung: 4 von 5 Sternen4/5Das Nibelungenlied Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenKaiserin Elisabeth und die historische Wahrheit Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenKulturgeschichte des Altertums: Ägypten + Alter Orient + Antikes Griechenland Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenAnnas Tagebuch: A Short Story for German Learners, Level Elementary (A2): German Reader Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenMein Leben: Autobiographie Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenSämtliche Creative Writing Ratgeber: 5 x Kreatives Schreiben Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenSämtliche Werke von Shakespeare in einem Band: Zweisprachige Ausgabe (Deutsch-Englisch): Tragödien, Komödien, Historiendramen und Versdichtungen Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDienstanweisung für einen Unterteufel Bewertung: 4 von 5 Sternen4/5Jugend ohne Gott: - mit Leitfaden zur Interpretation - Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDie Eleganz des Igels von Muriel Barbery (Lektürehilfe): Detaillierte Zusammenfassung, Personenanalyse und Interpretation Bewertung: 0 von 5 Sternen0 Bewertungen
Rezensionen für Hör auf dein Herz, Annika!
0 Bewertungen0 Rezensionen
Buchvorschau
Hör auf dein Herz, Annika! - Viola Maybach
Der neue Dr. Laurin
– 101 –
Hör auf dein Herz, Annika!
Es gibt nur einen Weg für dich
Viola Maybach
»Sind Sie schon lange mit Ihrer Freundin zusammen?«, fragte Julian Weigelt seinen neuen Mandanten Severin Bundschuh, der eben diese Freundin in einem Nebensatz erwähnt hatte.
Nun runzelte er wegen der privaten Frage die Stirn, was Julian veranlasste, rasch hinzuzusetzen: »Ich frage, weil Sie erwähnt haben, dass sie noch in der Ausbildung ist, während Sie ja bereits sehr gut verdienen. Also, wenn Sie heiraten würden, könnten Sie sehr viel Geld sparen.« Um ganz sicherzugehen, dass er richtig verstanden wurde, setzte er noch hinzu: »Es wäre richtiger gewesen, Sie zu fragen, ob Sie nicht ohnehin an eine baldige Heirat denken. Finanziell wäre es für Sie beide äußerst vorteilhaft.«
Er hatte sich erst vor einem halben Jahr als Steuerberater selbstständig gemacht, entsprechend froh war er um jeden Mandanten, der den Weg zu ihm fand. Mittlerweile war die Situation nicht mehr so dramatisch wie in den allerersten Wochen, aber es war trotzdem noch längst nicht so, dass er abends beruhigt hätte einschlafen können, in dem Wissen, dass er genug zu tun hatte, um einigermaßen gut davon leben zu können. Bis es so weit war, würde er sich wohl noch eine Weile gedulden müssen.
Er wartete auf Severin Bundschuhs Erwiderung. Dieser war etwa in seinem Alter und arbeitete als Ingenieur bei einem großen Unternehmen. Zu Julian war er zufällig gekommen, weil er in der Nähe wohnte und sich ›mit dem Steuerkram‹ nicht mehr selbst beschäftigen wollte. »Es interessiert mich einfach nicht, und ich bin auch nicht gut darin«, hatte er erklärt und Julian seine Unterlagen in einer Mappe vorgelegt.
»Wie viel?«, fragte er jetzt. »Also, wie viel würden wir denn sparen?«
Julian stellte ihm noch ein paar Fragen, überschlug die Summe im Kopf und dann gab dann eine Schätzung ab. »Mindestens«, sagte er. »Vielleicht sogar mehr.« Mit Sicherheit mehr, aber das sagte er nicht laut. Es war immer besser, wenn es am Ende eine positive Überraschung gab und keine Enttäuschung.
Severin Bundschuh machte große Augen. Es waren schöne blaue Augen, er war überhaupt ein gut aussehender Mann, fand Julian. Er hatte ein klassisches Profil, die dunkelblonden Haare waren akkurat geschnitten, gekleidet war er für sein Alter etwas zu brav, aber er war schlank und wirkte sportlich, was sein langweiliges Hemd und die zu weite Hose wieder aufwog.
»Das wäre ja … Sind Sie sicher?«
»Natürlich bin ich sicher. So etwas auszurechnen, ist schließlich mein Beruf. Ich müsste mir natürlich auch noch die Zahlen Ihrer Freundin ansehen, vielleicht kämen mir dann noch weitere Ideen …«
Sein neuer Mandant sprang auf. »Wissen Sie was? Das ist eine großartige Idee, ich hätte längst selbst darauf kommen sollen. Wir sind schon lange zusammen, meine Freundin und ich, es gibt überhaupt keinen Grund, noch länger zu warten. Es würde sich an unserem Leben praktisch nichts ändern, wir leben ja schon längst so, als wären wir verheiratet.«
Julian lachte. »Dann überlegen Sie sich mal, wie Sie ihr einen Antrag machen wollen!«
Severin Bundschuh sah ihn verwundert an. »Einen Antrag machen? Sie sind ja gut. Ich erkläre ihr, was Sie gesagt haben, und dann fragen wir beim Standesamt nach dem nächstmöglichen Termin. Fertig. Wir sind schließlich erwachsene Menschen. Für diesen romantischen Kram habe ich nichts übrig, das ist alles nur Geldschneiderei. Wissen Sie, was die Leute heute für Hochzeiten ausgeben? Die verschulden sich auf Jahre hinaus! Für uns ist das nichts.«
Julian hatte eine schnelle Erwiderung auf der Zunge, schluckte sie aber gerade noch hinunter. Nie wäre er auf die Idee gekommen, einen Heiratsantrag und eine Hochzeit so auf die leichte Schulter zu nehmen. Das war immerhin eine Entscheidung fürs Leben! Gut, heutzutage vielleicht nicht mehr, da sich die meisten Leute wieder scheiden ließen, aber für ihn, wenn es so weit war, würde es eine sein, das wusste er jetzt schon. Dafür musste man doch einen würdigen Rahmen schaffen, und das konnte man schließlich auch, ohne sich auf Jahre zu verschulden. Aber sein Mandant sah das offenbar anders, und das war natürlich sein gutes Recht.
»Gut, dann sagen Sie mir bitte Bescheid, damit ich weiß, wie wir mit Ihrer Steuererklärung verfahren sollen. Wenn Sie noch in diesem Jahr heiraten …«
Severin Bundschuh fing an zu lachen. »Machen Sie Witze? Natürlich heiraten wir noch dieses Jahr. Wenn möglich heiraten wir in den nächsten paar Wochen. Ich habe ja keine Ahnung, wie lange man auf einen Termin warten muss, aber von mir aus kann das ganz schnell gehen. Wir haben ja nicht vor, auf den Malediven zu heiraten und dort eine Jahrhunderthochzeit zu veranstalten. Wir gehen aufs Standesamt, sagen ›ja‹ und fertig.«
Dieses Mal konnte sich Julian einen Einwand nicht versagen. »Aber Ihre Freundin sieht das vielleicht anders? Und die Familien? Die legen vielleicht Wert darauf, etwas größer zu feiern, und das muss gut vorbereitet …«
»Nicht bei uns, glauben Sie mir. Von unseren Eltern lassen wir uns nicht reinreden, und all unsere Freunde wissen, dass wir schon lange zusammen sind. Warum sollten wir dann plötzlich groß feiern, wenn sich im Grunde überhaupt nichts ändert – außer, dass wir durch einen Wisch Papier Geld sparen und plötzlich verheiratet sind? Das sind doch alles nur Äußerlichkeiten. Ich habe noch nie verstanden, warum die Leute so einen Zirkus veranstalten, wenn es ums Heiraten geht.«
Als sich Severin Bundschuh verabschiedet hatte, stellte sich Julian ans Fenster und ließ das Gespräch nachwirken. Erst dann blätterte er die Unterlagen noch einmal in Ruhe durch. Die beiden würden in der Tat viel Geld sparen durch die Eheschließung, und sie würden ihm entsprechend dankbar sein. Er hatte also einen guten Rat erteilt und hätte eigentlich zufrieden mit sich sein können. Stattdessen ertappte er sich dabei, dass er sich wünschte, er hätte nichts gesagt.
Ja, er war Steuerberater, und ja, es gehörte zu seinen Aufgaben, den Leuten, die er beriet, kluge Hinweise zu geben – aber war es tatsächlich ein kluger Hinweis gewesen? Eine Hochzeit, fand er, musste doch mehr sein als ein schneller Gang zum Standesamt, der nur dazu diente, Geld zu sparen.
»Was ist los?«, fragte eine Stimme von der Tür her.
Julian drehte sich zu Marion Öhler um. Ohne sie wäre er verloren gewesen. Marion war zweiundsechzig Jahre alt und seine ›Angestellte‹. So sagte sie es selbst, er hätte sie niemals so genannt, denn er konnte sie nicht angemessen bezahlen, deshalb bezeichnete er sie viel lieber als Mitarbeiterin. Sie war Steuerfachgehilfin, hatte aber vor einem halben Jahr ihren Job verloren und fand seitdem keinen neuen – jedenfalls keinen, den sie annehmen wollte.
»In die meisten Steuerbüros passe ich nicht rein, da fühle ich mich unwohl«, hatte sie ihm erklärt. »Aber bei dir ist das anders. Du willst was aufbauen, dabei kann ich dir helfen. Und wenn der Laden ordentlich läuft, wirst du mich auch ordentlich bezahlen, das weiß ich. Ich komme mit dem, was