Was sie für wahre Liebe hielt: Dr. Norden Bestseller 363 – Arztroman
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Dr. Norden ist die erfolgreichste Arztromanserie Deutschlands, und das schon seit Jahrzehnten. Mehr als 1.000 Romane wurden bereits geschrieben. Die Serie von Patricia Vandenberg befindet sich inzwischen in der zweiten Autoren- und auch Arztgeneration.
Fee Norden sah die Post durch. Das überließ Daniel Norden grundsätzlich seiner Frau, und wenn ein Brief direkt an ihn gerichtet war, ließ er sich den von Fee vorlesen. Sie wußte, was wichtig war und auch, was ihn nicht sonderlich interessierte. Es blieb in jedem Fall ihr überlassen, die Post zu beantworten. »Julia Jennings und Thomas Weltin zeigen ihre Verlobung an«, sagte sie, als sie die Büttenkarte betrachtet hatte. »Da müssen wir gratulieren.« »Ich bin nicht überzeugt, daß Julia in diesem Fall zu gratulieren ist. Ihm schon eher, obgleich ich mich frage, warum Jonas Jennings nun doch zugestimmt hat.« »So skeptisch?« fragte Fee. »Ein sehr attraktiver junger Mann und dazu Juniorchef der Weltin-Gruppe, Hotels in aller Welt.« »Geld zu heiraten hat Julia wirklich nicht nötig«, stellte Daniel fest, »und als ich das letzte Mal mit Jonas Jennings gesprochen habe, war er nicht erbaut, daß seine einzige Tochter mit Thomas Weltin in einem Atemzug genannt wurde. Der junge Mann ist ein Playboy, Fee.« »Aber anscheinend doch schon ein recht erfolgreicher junger Unternehmer.« »Mit der Treue nimmt er es nicht genau, und Jennings bezweifelt auch, daß er sich ändern wird.« »Julia ist aber ein entzückendes Mädchen, für das er sich vielleicht gern ändert. Sie ist ein besonderes Mädchen«, stellte Fee fest.
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Buchvorschau
Was sie für wahre Liebe hielt - Patricia Vandenberg
Dr. Norden Bestseller
– 363 –
Was sie für wahre Liebe hielt
Patricia Vandenberg
Fee Norden sah die Post durch. Das überließ Daniel Norden grundsätzlich seiner Frau, und wenn ein Brief direkt an ihn gerichtet war, ließ er sich den von Fee vorlesen. Sie wußte, was wichtig war und auch, was ihn nicht sonderlich interessierte. Es blieb in jedem Fall ihr überlassen, die Post zu beantworten.
»Julia Jennings und Thomas Weltin zeigen ihre Verlobung an«, sagte sie, als sie die Büttenkarte betrachtet hatte. »Da müssen wir gratulieren.«
»Ich bin nicht überzeugt, daß Julia in diesem Fall zu gratulieren ist. Ihm schon eher, obgleich ich mich frage, warum Jonas Jennings nun doch zugestimmt hat.«
»So skeptisch?« fragte Fee. »Ein sehr attraktiver junger Mann und dazu Juniorchef der Weltin-Gruppe, Hotels in aller Welt.«
»Geld zu heiraten hat Julia wirklich nicht nötig«, stellte Daniel fest, »und als ich das letzte Mal mit Jonas Jennings gesprochen habe, war er nicht erbaut, daß seine einzige Tochter mit Thomas Weltin in einem Atemzug genannt wurde. Der junge Mann ist ein Playboy, Fee.«
»Aber anscheinend doch schon ein recht erfolgreicher junger Unternehmer.«
»Mit der Treue nimmt er es nicht genau, und Jennings bezweifelt auch, daß er sich ändern wird.«
»Julia ist aber ein entzückendes Mädchen, für das er sich vielleicht gern ändert. Sie ist ein besonderes Mädchen«, stellte Fee fest.
»Eben und deswegen«, sagte Daniel mit einem nachdenklichen Unterton. »Sie hätte sich, wie Jennings meint, lieber für Fabian Weltin entscheiden sollen.«
»Man kann Gefühle nicht programmieren. Zum Glück nicht«, erklärte Fee.
Julia Jennings war unendlich glücklich. Sie schwebte wie auf Wolken, und sie sah wunderschön aus in dem mintgrünen duftigen Seidenkleid, das ihren schlanken grazilen Körper umspielte. Kastanienbraunes lockiges Haar fiel bis auf die Schultern, und ihre violetten Augen hatten einen träumerisch-sehnsüchtigen Ausdruck.
Sie sah im Spiegel, daß ihr Vater eintrat, drehte sich um und flog ihm um den Hals.
»Ich danke dir tausendmal, daß du nun doch ja gesagt hast, liebster Daddy«, flüsterte sie. »Ich bin ja so glücklich.«
»Und ich wünsche nichts anderes, als dich glücklich zu sehen, mein Liebling«, sagte er rauh. »Aber ich schwöre dir, wenn Thomas dir auch nur ein Härchen krümmt, wird er es mit mir zu tun bekommen.«
Julia spürte, daß er nicht bedingungslos ja sagte. Sie liebte ihren Vater über alles, und sie hing noch mehr an ihm, seit ihre Mutter vor zwei Jahren nach langer, schwerer Krankheit gestorben war. Darunter hatte das sehr empfindsame Mädchen sehr gelitten, und das war auch ein Grund, daß Jonas Jennings der Verlobung zugestimmt hatte, denn er wollte seine heißgeliebte Tochter nicht traurig sehen.
Er hatte es auch hingenommen, daß die Weltins die Verlobung in ihrem Hotel Sonnenhöhe vor den Toren Münchens feiern wollten. Hätte Julia einen Mann gewählt, der mehr seinem Geschmack entsprach, hätte er es sich nicht nehmen lassen, ein Fest zu arrangieren.
Jonas Jennings war als Kunsthändler weit über die Grenzen der Bundesrepublik bekannt. Er war ein sehr vermögender Mann, wenngleich er das nicht so präsentierte wie die Familie Weltin.
Es war aber nicht so, daß er gegen alle eingenommen war. Er schätzte Berthold Weltin, und er mochte den zweiten Sohn Fabian sogar sehr gern. Er war das Gegenteil von dem smarten Thomas, ein sehr ernsthafter, zurückhaltender junger Mann. Er studierte Medizin, und für seine ehrgeizige und exzentrische Mutter war er ein Träumer. Sie hatte Thomas immer vorgezogen.
Jonas Jennings sah in Ursula eine eiskalte, berechnende Frau, und er konnte sich nicht vorstellen, daß ein Mann es mit ihr mehr als fünfundzwanzig Jahre aushalten konnte.
Es gab auch noch eine Tochter, aber die hatte sich früh selbständig gemacht, lebte in Berlin und war dort Managerin einer Großhandelskette.
Das hatte Jonas Jennings einmal so ganz nebenbei erfahren und nicht etwa von der Familie Weltin.
Auf der Fahrt zum Hotel Sonnenhöhe fragte Jonas seine Tochter, ob sie Roberta schon kennengelernt hätte.
»Nein, es wird auch nicht über sie gesprochen. Anscheinend hat es da große Differenzen gegeben, aber vielleicht ist sie auch ein schwarzes Schaf.«
»Das wohl kaum, wenn sie eine führende Position in einem großen Unternehmen bekleiden kann, das nicht zur Weltin-Gruppe gehört«, sagte er.
Julia warf ihm einen Seitenblick zu. »Du suchst gern nach tadelnswerten Eigenschaften bei den Familienmitgliedern, Daddy«, sagte sie mit leisem Vorwurf. »Kannst du sie nicht ganz objektiv betrachten?«
»Ich bemühe mich, aber ich sehe nicht ein, daß ich akzeptieren soll, was mir nicht behagt. Ich kann nur hoffen, daß du nie negative Erfahrungen machen mußt, mein Liebling.«
»Wenn man einen Menschen liebt, muß man auch mit möglichen Fehlern zurechtkommen. Fehler hat doch jeder, oder sagen wir besser, daß niemand unfehlbar ist.«
»Sag mir, was du an mir auszusetzen hast, Julia.«
»Daß du mich immer wie ein unmündiges Kind behandelst. Trau mir doch bitte auch eigene Ansichten zu.«
»Die lasse ich dir gern, Kleines, aber du bist noch sehr jung und besitzt wenig Menschenkenntnis. Aber lassen wir das jetzt. Du weißt ja, was du willst.«
»Ja, das weiß ich genau«, erwiderte sie mit fester Stimme.
*
Es war nicht zu leugnen, daß Thomas Weltin ein blendend aussehender junger Mann war. Groß, blond, immer elegant, und wenn er lächelte, schmolzen die Frauen aller Altersklassen dahin.
Als er im Abendanzug durch die Halle des Hotels Sonnenhöhe schlenderte, um Ausschau nach Julia zu halten, vertrat ihm eine sehr elegante schwarzhaarige Frau den Weg, und sie schmolz nicht dahin, als er lächelte, sondern betrachtete ihn mit flammenden Augen.
»Du begibst dich also aufs Glatteis, lieber Tommy«, sagte sie mit einem frivolen Unterton. »Paß nur auf, daß du nicht ausrutscht.«
»Wartest du etwa darauf, mich auffangen zu dürfen?« fragte er spöttisch. »Mach dich bloß nicht lächerlich, Jo. Und laß dir gesagt sein, wenn ich etwas überhaupt nicht vertragen kann, sind es Intrigen. Wir haben eine geschlossene Gesellschaft, und du bist nicht eingeladen.«
So konnte er auch sein. Ja, er konnte Hiebe verteilen, und er steckte nichts ein, ohne es mit noch mehr Schärfe heimzuzahlen.
Joana Bartosch zog es vor zu gehen. Ein Zimmer hatte sie nicht bekommen, wie sie es geplant hatte, und sie sagte sich jetzt auch, daß es wohl doch nicht der richtige Zeitpunkt war, Thomas eine Lektion zu erteilen.
Als sie zum Parkplatz ging, entstiegen Julia und Jonas Jennings gerade ihrem Wagen. Mit ihrem liebenswürdigsten Lächeln ging sie auf die beiden zu.
»Welch ein Zufall, Sie hier zu treffen, Herr Jennings« sagte sie lässig. »Wie geht es Ihnen?«
»Ich kann nicht klagen. Ich darf Sie mit meiner Tochter bekannt machen, Frau Bartosch?«
»Wie reizend. Es freut mich sehr. Sie gehören zur Verlobungsgesellschaft? Ich habe gerade vernommen, daß hier gefeiert wird.«
»Es ist meine Verlobung«, sagte Julia trotzig, da sie etwas in dem Tonfall der anderen seltsam berührte.
»Oh, das ist eine Überraschung, da möchte ich doch gleich gratulieren. Thomas ist ja wohl zu gratulieren zu der bezaubernden Braut.«
»Sie sind auch Gast?« fragte Jonas rauh.
»O nein, ich hatte eine geschäftliche Verabredung und bin schon im Wegfahren begriffen. Dann viel Spaß und auch viel Glück.«
»Ziemlich impertinent«, stellte Julia fest, als Joana sich in ihren Wagen setzte, ein sehr teures Cabrio, das man nicht oft sah.
»Sie ist steinreich«, stellte Jonas fest, »eine gute Kundin von mir. Zweimal verheiratet, zweimal geschieden mit riesigen Abfindungen. Manche Frauen verstehen es, und sie ist zudem