Wen das Schicksal straft: Der Bergpfarrer 376 – Heimatroman
Von Toni Waidacher
()
Über dieses E-Book
Diese Serie enthält alles, was die Leserinnen und Leser von Heimatromanen interessiert.
»Grüß dich, Anton.« Der Bergpfarrer reichte dem alten Bauern die Hand. »Wie geht's dir?« Anton Straubinger strich sich über den eisgrauen Bart und zuckte die Schulter. »Wie soll's schon gehn, Hochwürden?« entgegnete er. »Die Arbeit nimmt kein End', und ich werd' net jünger.« Sebastian Trenker schmunzelte. »Na, wenn ich mir dich so anschau', dann muß ich sagen, daß du doch gar keinen Grund zum Klagen hast«, meinte er. »Du nimmst es doch noch mit jedem jungen Burschen auf.« Auch wenn der Bergbauer schon allmählich auf die Siebzig zuging, wirkte er tatsächlich mindestens zehn Jahre jünger. Er war groß und schlank, und zupacken konnte der alte Straubinger immer noch. »Schön, daß Sie mal wieder vorbeischaun«, sagte er zu dem Besucher und deutete auf einen Stuhl in der Diele. »Nehmen S' doch Platz. Ich koch' uns einen Kaffee.« Sebastian setzte sich, während der Alte in der Küche verschwand. Der gute Hirte sah sich um. Die Diele war im typisch ländlichen Stil eingerichtet.
Mehr von Toni Waidacher lesen
Der Bergpfarrer (ab 375)
Ähnlich wie Wen das Schicksal straft
Titel in dieser Serie (100)
Der Bergpfarrer 117 – Heimatroman: Weil sie eine Fremde war Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDer Bergpfarrer 107 – Heimatroman: Intrige aus Liebe Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDer Bergpfarrer 102 – Heimatroman: Die Tochter seines ärgsten Feindes… Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDer Bergpfarrer 78 – Heimatroman: Stille Tränen – neues Glück? Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDer Bergpfarrer 104 – Heimatroman: Der unbeugsame Bergbauer Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDer Bergpfarrer 105 – Heimatroman: Sagt mir, wer mein Vater ist Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDer Bergpfarrer 121 – Heimatroman: Ein teuflischer Plan Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDer Bergpfarrer 119 – Heimatroman: Braut für einen Tag Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDer Bergpfarrer 101 – Heimatroman: Nimm mich, wie ich bin Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDer Bergpfarrer 106 – Heimatroman: Er brach ihr das Herz Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDer Bergpfarrer 113 – Heimatroman: Ein Mann mit vielen Gesichtern Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDer Bergpfarrer 103 – Heimatroman: Dich hat mir der Himmel geschenkt Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDer Bergpfarrer 115 – Heimatroman: Katharinas neues Glück Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDer Bergpfarrer 79 – Heimatroman: Wo das Edelweiß blüht… Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDer Bergpfarrer 108 – Heimatroman: Solang du nur zu mir hältst! Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDer Bergpfarrer 116 – Heimatroman: Die Macht der Liebe wird uns helfen Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenAuf den Spuren des Glücks: Der Bergpfarrer 140 – Heimatroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDer Bergpfarrer 110 – Heimatroman: Wenn aus Freundschaft Liebe wird Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDer Bergpfarrer 109 – Heimatroman: Liebe auf den zweiten Blick Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDer Bergpfarrer 112 – Heimatroman: Was kümmern uns die Leut'? Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDer Bergpfarrer 100 – Heimatroman: Geh' nicht am Glück vorbei Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenSie fanden sich in St. Johann: Der Bergpfarrer 130 – Heimatroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDer Bergpfarrer 111 – Heimatroman: Verschmähte Liebe Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDer Bergpfarrer 126 – Heimatroman: Gefallener Engel? Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenLauf nicht deinem Glück davon: Der Bergpfarrer 143 – Heimatroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenAus einem Traum erwacht: Der Bergpfarrer 127 – Heimatroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDer Bergpfarrer 99 – Heimatroman: Von der Liebe vergessen Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDer Bergpfarrer 118 – Heimatroman: Wer andere auf die Probe stellt Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDer Bergpfarrer 114 – Heimatroman: Er wollte ihr eine Heimat geben Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDer Bergpfarrer 123 – Heimatroman: Hochzeit mit Hindernissen Bewertung: 0 von 5 Sternen0 Bewertungen
Ähnliche E-Books
Weil ich zu dir gehör'!: Der Bergpfarrer 380 – Heimatroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDas unbeugsame Herz: Der Bergpfarrer 246 – Heimatroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenWo das Edelweiß blüht…: Der Bergpfarrer 358 – Heimatroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDer Bergpfarrer 79 – Heimatroman: Wo das Edelweiß blüht… Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDas erste Busserl...: Der Bergpfarrer 393 – Heimatroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenMit dem Erbe kam die Liebe: Der Bergpfarrer (ab 375) 469 – Heimatroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenPlötzlich war es Liebe: Der Bergpfarrer (ab 375) 472 – Heimatroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenEin naheliegendes Opfer: Kriminalroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDer Bergpfarrer 124 – Heimatroman: Ich bringe dir das Glück zurück Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenIhr Bild in seinem Herzen: Der Bergpfarrer (ab 375) 487 – Heimatroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenWie sich das Blatt doch wenden kann…: Der Bergpfarrer 357 – Heimatroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenFang mich auf, wenn ich falle: Dr. Norden Extra 132 – Arztroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenIch lass mir das Glück nicht nehmen: Der Bergpfarrer 445 – Heimatroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenAufregung um Angelika: Der Bergpfarrer (ab 375) 486 – Heimatroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenFang mich auf, wenn ich falle: Familie Dr. Norden - Neue Edition 5 – Arztroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenEr gehört zu mir!: Der Bergpfarrer 457 – Heimatroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenLiebe und andere Missverständnisse: Der Bergpfarrer 192 – Heimatroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenWeine nicht aus Liebe: Der Bergpfarrer 399 – Heimatroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenGefahr aus der Vergangenheit: Der Bergpfarrer 270 – Heimatroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenIch lass mir das Glück nicht nehmen: Der Bergpfarrer Extra 19 – Heimatroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenWo ist Thomas?: Der Bergpfarrer 170 – Heimatroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenEr gehört zu mir!: Der Bergpfarrer Extra 7 – Heimatroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDas falsche Testament: Der Bergpfarrer 411 – Heimatroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDer Bergpfarrer 126 – Heimatroman: Gefallener Engel? Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDas Schicksal reist immer mit: Der Bergpfarrer 372 – Heimatroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenIch klage Sie an, Sebastian Trenker!: Der Bergpfarrer 391 – Heimatroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenHeimatkinder 18 – Heimatroman: Du kannst der Liebe nicht entfliehen Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDer verhängnisvolle Brief: Der Bergpfarrer 301 – Heimatroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenZuflucht in den Bergen: Toni der Hüttenwirt Classic 4 – Heimatroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenBlind vor Liebe: Der Bergpfarrer (ab 375) 484 – Heimatroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 Bewertungen
Zeitgenössische Romantik für Sie
Hot Shot: BDSM Romance Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenKelly und der Millionär Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenLieb mich so heiß wie damals Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDie Widerwillige Geisel des Scheichs: Die Quabeca Scheiche, #2 Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenMit dir auf der Insel der Liebe Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenHochzeitsnacht auf Spanisch Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenEntjungfert Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenJulia Extra Band 386 Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDas Licht, in dem wir glänzen Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenEine Braut für den spanischen Playboy Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenEine Nacht, ein Jahr - ein Leben? Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDoktorluder Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenHochzeitsnacht mit Hindernissen Bewertung: 4 von 5 Sternen4/5Die Gefangene der Mafia: Mafia Ménage Trilogie, #1 Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenSchmutzige kleine Jungfrau: Geheimnisse einer Unterwürfigen, #1 Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenFinnische Träume - Teil 1 | Roman: Eine verbotene Liebe ... Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenWie erobert man einen Earl? Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDenn ich will nur dich: Für Immer, #1 Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenUnter Feuer: Band 4: Unter Feuer, #4 Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenMein Boss, der Milliardär (Teil 1) Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenGerettet von dem Arzt Kurzgeschichten: Ein Urlaubsromanzen Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenFlitterwochen mit dem Feind Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenUnbedarft: Raw, #1 Bewertung: 5 von 5 Sternen5/5Lieben Sie mich, Marquess! Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenSei mein: Milliardär Liebesromane: Unwiderstehliche Brüder, #1 Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenGefährliches Vorspiel: Black Light Roulette: Chicago Bratwa, #1 Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDer Duke, der mein Herz stahl Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenUrlaubsromanzen Kurzgeschichten: Jahreszeit des Verlangens Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDie verbotene Babysitterin: Ein Milliardär - Liebesroman: Nachtclub-Sünden, #1 Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDem Paradies so nah Bewertung: 0 von 5 Sternen0 Bewertungen
Rezensionen für Wen das Schicksal straft
0 Bewertungen0 Rezensionen
Buchvorschau
Wen das Schicksal straft - Toni Waidacher
Der Bergpfarrer
– 376 –
Wen das Schicksal straft
Unveröffentlichter Roman
Toni Waidacher
»Grüß dich, Anton.«
Der Bergpfarrer reichte dem alten Bauern die Hand.
»Wie geht’s dir?«
Anton Straubinger strich sich über den eisgrauen Bart und zuckte die Schulter.
»Wie soll’s schon gehn, Hochwürden?« entgegnete er. »Die Arbeit nimmt kein End’, und ich werd’ net jünger.«
Sebastian Trenker schmunzelte.
»Na, wenn ich mir dich so anschau’, dann muß ich sagen, daß du doch gar keinen Grund zum Klagen hast«, meinte er. »Du nimmst es doch noch mit jedem jungen Burschen auf.«
Auch wenn der Bergbauer schon allmählich auf die Siebzig zuging, wirkte er tatsächlich mindestens zehn Jahre jünger. Er war groß und schlank, und zupacken konnte der alte Straubinger immer noch.
»Schön, daß Sie mal wieder vorbeischaun«, sagte er zu dem Besucher und deutete auf einen Stuhl in der Diele. »Nehmen S’ doch Platz. Ich koch’ uns einen Kaffee.«
Sebastian setzte sich, während der Alte in der Küche verschwand. Der gute Hirte sah sich um. Die Diele war im typisch ländlichen Stil eingerichtet. Auf den Stühlen hatten schon Generationen von Straubingers gesessen. Der Blick des Geistlichen wanderte zu den Bildern, die an der Wand, neben dem großen Dielenschrank, der mit prächtiger Bauernmalerei verziert war, hingen. Einige waren gemalt, andere gerahmte Fotos. Alle zeigten sie Angehörige der Bauernfamilie, angefangen beim Urgroßvater, bis zum jetzigen Bauern und seiner verstorbenen Frau.
Den weißen Fleck, auf der Tapete daneben betrachtete Sebastian länger. Eigentlich hätte dort auch ein Foto hängen müssen, aber Anton hatte es vor langer Zeit abgenommen…
Der Bauer kam zurück. In den Händen trug er ein Tablett, auf dem Kaffeekanne und Geschirr stand. Er setzte es auf dem Tisch ab und verteilte die Tassen.
»So«, sagte er, nachdem er eingeschenkt hatte, »lassen S’ sich’s schmecken.«
»Dank’ schön, Anton«, nickte der Besucher. »Der Kuchen schaut ja prächtig aus. Hast du ihn gebacken?«
»Du lieber Himmel, nein«, lachte der Alte. »Wo denken S’ hin? Das war der Franz. Ich wüßt’ ja net einmal wie lang’ so ein Kuchen überhaupt in der Röhre bleiben müßt’. Geschweige denn, daß ich überhaupt ein Rezept dafür hätt’. Den Haushalt hat immer meine Resi gemacht. Darum hab’ ich mich nie gekümmert.«
»Dann funktioniert eure Männerwirtschaft also immer noch«, stellte Sebastian fest.
Er trank einen Schluck Kaffee und stellte die Tasse wieder ab.
»Bist’ also ganz zufrieden, mit deinem Leben…«
In dem Gesicht des Bauern zuckte es unmerklich.
»Na ja, in der letzten Zeit mach’ ich mir schon Gedanken, wie’s einmal weitergehn’n soll«, gestand er nach kurzem Zögern. »Ich hab’s ja schon gesagt – man wird net jünger, und eines Tag’s muß mal Schluß sein. Da würd’ man schon wissen woll’n, was mit dem Hof geschieht…«
Er schluckte mehrfach bei diesen Worten, und Sebastian Trenker konnte unschwer erkennen, wie sehr den Bauern dieses Thema berührte.
»Von deiner Tochter hast’ nix gehört, was?«
Diese Frage stellte er so oder ähnlich bei fast jedem Besuch auf dem Straubingerhof, und immer war die Antwort ein stummes Kopfschütteln.
»Ich wünscht’, ich würd’, Hochwürden«, sagte der alte Bergbauer. »Immer wieder hab’ ich mich gefragt, warum es so gekommen ist. Ich weiß, daß ich die Katja net gut behandelt hab’. Heut’ weiß ich’s…«
»Die Einsicht kommt meist zu spät. Aber trotzdem solltest’ die Hoffnung net aufgeben. Eines Tag’s steht sie vor der Tür, und dann wird alles gut.«
Anton Straubinger seufzte tief auf.
»Ach, Hochwürden, wenn ich Ihren Glauben nur teilen könnt’!«
»Versuch’s, meinte der Geistliche. »Zu glauben schadet net, und wenn man die Hoffnung aufgibt, dann ist man ganz und gar verloren.«
Damit hatten sie scheinbar das Thema gewechselt. Anton Straubinger machte kein Geheimnis daraus, daß er mit der Kirche mehr oder weniger auf dem Kriegsfuß stand. Bei jedem Besuch des Bergpfarrers kam es zu einem Disput über Fragen des Glaubens, und Sebastian konnte sich dabei des Eindrucks nicht erwehren, daß es dem Bauern sichtlich Spaß bereitete, mit ihm darüber zu streiten. Nein, ein Kirchengänger war Anton wahrlich nicht, aber er genoß die Besuche des Seelsorgers auf seinem Hof, und die Diskussionen endeten nie mit einem bösen Wort.
Sie unterhielten sich eine ganze Weile, doch Sebastian merkte, daß er mit seinen Gedanken immer wieder abstreifte.
Katja Straubinger, die Tochter und einziges Kind des Bauern, nahm immer mehr Raum in seinen Gedanken ein. Sieben Jahre war es her, daß sie von zu Hause fortgelaufen war. Niemand wußte, wo sie steckte und was aus ihr geworden war.
Anfangs hatte der Alte gewettert und getobt. Inzwischen bereute er alles, was geschehen war, und beteuerte Sebastian gegenüber immer wieder seine Bereitschaft, der Tochter zu vergeben und sie wieder aufzunehmen.
Doch Katja blieb verschwunden.
*
Auf dem Heimweg vom Straubingerhof nach St. Johann grübelte Pfarrer Trenker weiter über das Problem nach, aber herausfinden zu wollen, wo die Tochter des Bauern jetzt lebte, glich der Suche nach der berühmten Stecknadel im Heuhaufen. Bei Nacht und Nebel war sie verschwunden und hatte nie wieder ein Lebenszeichen von sich gegeben. Über die Hintergründe für diese Flucht aus dem Elternhaus, erfuhr Sebastian erst nur spärlich etwas. Streit hatte es auf dem Berghof oft gegeben. Besonders, seit die Mutter gestorben war. Vielleicht, so mutmaßte der Seelsorger, hatte Anton Straubinger den Tod seiner Frau nie verwunden.
Wie auch immer, Katja war und blieb verschwunden, und dem alten Grantler zerriß es das Herz. Offenbar hatte er eingesehen, wie einsam es auf seine alten Tage um ihn geworden war. Außer seinem Knecht, den jungen Franz Brandmayr, hatte er keinen Menschen mehr, und wenn Sebastian Trenker ihn nicht ab und zu besuchte, dann wären die beiden Männer wohl die einsamsten Menschen im ganzen Wachnertal gewesen.
Beim Mittagessen kam der Geistliche noch einmal auf das Thema zu sprechen. Zusammen mit seinem Bruder und der Haushälterin saß er am Küchentisch. Sophie Tappert hatte aus ihrem schier unerschöpflichen Fundus an Rezepten wieder einmal eine besondere Köstlichkeit auf den Tisch gebracht. Diesmal waren es Schweinekoteletts, die sie rasch in der Pfanne gebraten hatte. Anschließend kamen sie in eine feuerfeste Form und wurden mit einer Masse bestrichen, die aus gedünsteten Zwiebelwürfeln bestand, die zuvor mit Salz und Pfeffer gewürzt, etwas Weißwein abgelöscht und mit Sahne aufgegossen wurden. Das Besondere allerdings war eine gute Handvoll geriebener Bergkäse, den die Haushälterin daruntermischte. Das ganze wurde nun in den Backofen geschoben und unter dem Grill überbräunt.