Verführung in der Karibik
Von Kate Hewitt
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Über dieses E-Book
Eine exklusive Geschäftsreise als Bonus: Susan fliegt mit ihrem Boss, dem Stararchitekten Julian Douglas, auf eine Karibikinsel. Kaum im Paradies unter Palmen angekommen, erfährt Susan entsetzt, was ihr überaus attraktiver Boss von ihr verlangt: Sie soll seine Verlobte spielen!
Kate Hewitt
Aufgewachsen in Pennsylvania, ging Kate nach ihrem Abschluss nach New York, um ihre bereits im College angefangene Karriere als Schauspielerin weiter zu verfolgen. Doch ihre Pläne änderten sich, als sie ihrer großen Liebe über den Weg lief. Bereits zehn Tage nach ihrer Hochzeit zog das verheiratete Paar nach England, wo Kate unter anderem als Schauspiellehrerin, Redaktionsassistentin und Sekretärin jobbte, bis bald darauf ihr erstes Kind auf die Welt kam. Kate, die mit 13 Jahren zum ersten Mal einen Liebesroman von Mills & Boon gelesen hatte und seither jede Romance begeistert verschlang, die sie in die Hände bekam, übte sich nun während ihrer Zeit als Mutter selbst an der Schriftstellerei. Als ihre Tochter ein Jahr alt war, der erste Erfolg: Sie verkaufte ihre erste Kurzgeschichte an das britisches Magazin „The People’s Friend“ Für sie gehören Eifer und Ausdauer genauso zum Schreiben wie Fantasie und Leidenschaft: „Schreibe jeden Tag“, rät sie allen Hobbyautoren, „und wenn es nur 10 bis 15 Minuten sind!“ Neben dem Schreiben liebt sie zu lesen, reisen und zu stricken. Unheimlich gerne würde sie auch ein Musikinstrument erlernen. Sollte es in ihrer Schreibkarriere einmal schlechter laufen, könnte sie sich auch einen Job als Kinderbibliothekarin vorstellen. Kate lebt mit ihrem Mann und ihren fünf Kindern im lieblichen Cotswolds in England und genießt das Landleben in vollen Zügen. Das Familienleben mit all seinen kleinen Gewohnheiten hat bei ihr dabei oberste Priorität. „Es ist so einfach, in Eile und beschäftigt zu sein – besonders mit fünf Kindern! – darum ist es umso wichtiger, sich so oft wie möglich zusammenzusetzen und über alle möglichen Dinge zu reden, die nichts mit dem Job oder unseren To-Do-Listen zu tun haben. Diese Augenblicke mit meinem Mann sind der Ausgleich, den ich brauche – und die uns das Gefühl geben, noch immer genauso jung und verliebt zu sein wie damals.“
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Buchvorschau
Verführung in der Karibik - Kate Hewitt
IMPRESSUM
Verführung in der Karibik erscheint in der Verlagsgruppe HarperCollins Deutschland GmbH, Hamburg
© 2008 by Kate Hewitt
Originaltitel: „Ruthless Boss, Hired Wife"
erschienen bei: Mills & Boon Ltd., London
Published by arrangement with HARLEQUIN ENTERPRISES II B.V./S.àr.l.
© Deutsche Erstausgabe in der Reihe JULIA EXTRA, Band 293
Übersetzung: Anike Pahl
Umschlagsmotive: GettyImages / SHansche, Povareshka, Thanabodin Jittrong
Veröffentlicht im ePub Format in 04/2022
E-Book-Produktion: GGP Media GmbH, Pößneck
ISBN 9783751514187
Alle Rechte, einschließlich das des vollständigen oder auszugsweisen Nachdrucks in jeglicher Form, sind vorbehalten.
CORA-Romane dürfen nicht verliehen oder zum gewerbsmäßigen Umtausch verwendet werden. Sämtliche Personen dieser Ausgabe sind frei erfunden. Ähnlichkeiten mit lebenden oder verstorbenen Personen sind rein zufällig.
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1. KAPITEL
Julian Douglas brauchte eine Frau. Schon morgen. Voller Ärger und Ungeduld trommelte er unablässig mit den Fingern auf seinen Schreibtisch. Draußen versanken die Zinnen der gemauerten Türme von Edinburgh Castle im zähen, trostlosen Oktobernebel.
Er brauchte eine Frau. Nur wen? Und wie sollte er es anstellen?
Keine Frau, die er kannte, eignete sich zur Ehefrau. Abgesehen davon würde keine von ihnen für ein Wochenende seine liebende Gattin spielen wollen.
Mit schmalen Augen sah er sich in seinem Büro um. Vor fünf Jahren hatte er die düstere, verfallene Etage dieses alten Gemäuers von Grund auf renoviert und zu riesigen, luftigen Räumen umgebaut, die von Tageslicht durchflutet wurden.
Normalerweise beruhigte ihn der Anblick dieser Umgebung, die so viele Erinnerungen für ihn barg, aber heute machte sie kaum Eindruck auf ihn.
Julian hatte den perfekten Auftrag in Aussicht, stand kurz vor dem Abschluss, der einzig und allein auf ihn zugeschnitten war, aber er würde ihn nicht bekommen, solange er keine Ehefrau vorweisen konnte.
Sein Telefongespräch mit einem Architekturkollegen kam ihm wieder in den Sinn.
„Die Hassells wollen ein Luxushotel in Sint Rimbert bauen, hatte Eric berichtet. „Ökologisch und trotzdem glamourös und hauptsächlich auf Familien ausgerichtet.
„Familien", erwiderte Julian tonlos.
„Ja. Sie sind der Überzeugung, das wäre eine Marktlücke, sozusagen Luxus für die Kleinen. Er kicherte. „Das ist ein Traumauftrag.
„Allerdings."
„Ich würde mich selbst daranmachen, aber sie wollen gleich im neuen Jahr beginnen, und ich bin schon ausgebucht. Dann machte er eine nachdenkliche Pause. „Außerdem scheide ich noch aus einem anderen Grund aus. Ich bin nicht verheiratet.
„Verheiratet? Julians Stimme wurde scharf. „Was, zum Teufel, hat das damit zu tun?
„Offenbar sind die Hassells eine sehr verbundene Familie. Sie möchten als Profi für ihr Resort jemanden, der wie sie Familienwerte schätzt und ihre Visionen entsprechend umzusetzen weiß. Vorzugsweise natürlich einen verheirateten Mann. Selbstverständlich haben sie das nie so offenkundig gesagt, aber man erzählt es sich hinter vorgehaltener Hand."
„Deshalb habe ich wohl auch noch nichts davon gehört", bemerkte Julian trocken.
„Exakt, stimmte Eric lachend zu. „Jeder weiß, dass du für diese Abteilung nicht zu haben bist.
„Noch nicht."
„Wieso, was hast du denn vor? Eine Flucht nach Gretna Green?"
Bereitwillig ging er auf Erics Scherz ein. „Keine schlechte Idee."
„Trotz deines Rufs, so skrupellos bist nicht einmal du", sagte Eric grinsend.
Nach diesem Telefonat starrte Julian lange in den düsteren Himmel. Er konnte sich nur allzu gut vorstellen, was für Anwärter die Hassells im Auge hatten: vermeintlich glücklich verheiratete Architekten mit einem geregelten Familienleben und dem Kopf voller einfallsloser Designs.
Es war absurd, dass ausgerechnet ein verheirateter Profi die Ideen der Hassells umsetzen sollte. Familiäre Werte hatten nicht den geringsten Einfluss auf die Arbeit – zumindest keinen positiven. Er selbst sollte es wohl wissen. Sein Leben bestand nur aus Arbeit, und was Familie betraf …
Er unterdrückte einen Fluch und ballte frustriert die Hände zu Fäusten. Um jeden Preis wollte er diesen Auftrag an Land ziehen. Es war mehr als nur eine fantastische Herausforderung. Mit dieser Chance konnte Julian endlich beweisen, was in ihm steckte. Er war einfach der beste Mann für den Job, falls er diese Gelegenheit beim Schopfe packte.
Doch er war nicht verheiratet.
Einige Stunden nach dem Telefongespräch mit Eric gelang es Julian, Jan Hassell zu kontaktieren. Und nachdem er ihm seinen Lebenslauf und ein paar Entwürfe gefaxt hatte, bekam er von Hassell sogar eine Wochenendeinladung nach Sint Rimbert, zusammen mit zwei anderen Architekten.
Jetzt war Julian lediglich einen Steinwurf von seiner persönlichen Erfolgschance entfernt. Er brauchte nur noch eine geeignete Frau an seiner Seite, um zu beweisen, dass er über das erwartete, verflixte Familienverständnis verfügte, das für diese Aufgabe so unabdinglich zu sein schien.
Unwirsch kritzelte er ein paar Unterschriften auf die Papiere, die seine Sekretärin ihm vorgelegt hatte, als er plötzlich erstarrte. Ein Lächeln breitete sich auf seinem Gesicht aus. Er hatte die perfekte Idee – die perfekte Frau.
Nur wusste sie noch nichts von ihrem Glück …
„Ich bin froh, dass es dir so gut geht, Dani", sagte Susan am Telefon und schluckte den Kloß in ihrem Hals hinunter. Es war albern, sich so niedergeschlagen zu fühlen. Dani war glücklich, genoss ihr Leben an der Universität und tat all die Dinge, die eine Achtzehnjährige tun sollte.
Das hatte Susan sich immer für ihre Schwester gewünscht.
Am anderen Ende der Leitung ertönte dumpfes Männerlachen. „Ich muss gehen, rief Dani in den Hörer. „Ein paar Freunde kommen heute zum Feiern vorbei.
„Es ist doch erst fünf Uhr!" Erschrocken hörte Susan den strengen Unterton in ihrer eigenen Stimme.
„Aber es ist schon Donnerstag, Susan, erwiderte ihre Schwester lachend. „An der Uni beginnen die Wochenenden eben immer früh!
Wieder erklang männliches Gelächter, und Dani setzte schuldbewusst hinzu: „Hast du auch Pläne fürs Wochenende? Dein Erstes ganz allein!"
„Ja. Erfolglos bemühte sie sich, enthusiastisch zu klingen. „Ja, ich werde …
In ihrem Kopf war nur Leere. Ein Buch lesen? Baden gehen? Einfach schlafen?
„Die Stadt auf den Kopf stellen? Wenn das sarkastisch klingen sollte, verbarg Dani es zumindest gut, trotzdem versetzte diese Bemerkung Susan einen Stich. „Du solltest es wagen, Susan! Bisher hast du viel zu viel Zeit damit verbracht, dich um mich zu kümmern. Genieße dein Leben – oder wenigstens einen Mann!
Sie kicherte übermütig. „Jemand ruft nach mir, ich muss jetzt gehen." Immer noch kichernd legte sie den Hörer auf.
Genieße dein Leben! dachte Susan spöttisch. Leichter gesagt als getan. Für Dani war das natürlich einfach, so unbeschwert, gedankenlos und jung, wie sie war. Sie hatte keinerlei Sorgen, Verbindlichkeiten und Rechnungen, die sie in die Knie zwangen.
Susan seufzte schwer. Sie wollte nicht schlecht über ihre Schwester denken. Denn schließlich hatte Susan freiwillig so hart gearbeitet und ihre eigenen Träume geopfert, um Dani die ihren zu erfüllen.
Jetzt war es endlich so weit, und Susan sollte sich eigentlich für sie freuen. Und das tat sie ja auch, das tat sie wirklich!
Entschlossen stand sie von ihrem Schreibtisch auf. Wenn sie die Stadt vielleicht nicht ganz auf den Kopf stellte, konnte sie doch zumindest versuchen, sich etwas zu amüsieren. Vielleicht einen Abstecher in ein Weinlokal der Rose Street wagen, möglicherweise kam ja auch der eine oder andere Kollege von ihr mit.
Insgeheim hatte sie sogar ein Auge auf einen befreundeten Architekten geworfen: John Soundso. Natürlich kannte er nicht einmal ihren Vornamen, niemand im Büro kannte ihn.
Selbst während der Wochenendplan allmählich in ihrem Kopf Gestalt annahm, wusste Susan schon, dass sie ihn niemals in die Tat umsetzen würde. Sie traute sich nicht und hatte obendrein gar keine Ahnung, wie sie es anstellen sollte.
Seufzend griff sie nach ihrer Handtasche. Jetzt musste sie nur noch sichergehen, dass ihr Boss ihre Dienste heute nicht mehr benötigte, dann konnte sie nach Hause gehen. Allein, einsam, so wie jeden Tag.
Sachte klopfte sie an Julian Douglas’ Tür.
„Herein."
Sein scharfer Tonfall ließ sie zusammenzucken. Julian Douglas war nur etwa eine Woche pro Monat im Edinburgh-Büro, und Susan musste zugeben, dass ihr die restlichen drei Wochen weitaus angenehmer waren. Seine barsche, dominante Art war via E-Mail oder Kurznachricht wesentlich besser zu ertragen als von Angesicht zu Angesicht.
Sie öffnete die Tür. „Mr. Douglas? Ich wollte gerade gehen, es sei denn, Sie brauchen mich noch?"
Julian stand am Fenster und hatte die Hände in die Hosentaschen geschoben. „Sie brauchen?, wiederholte er gedehnt und schien über diese Frage nachzudenken. Dann sah er Susan beinahe feindselig an. „Um offen zu sein, das tue ich.
„In Ordnung." Geduldig wartete sie auf weitere Instruktionen. Sie war es gewohnt, Überstunden zu machen, wenn Julian in der Stadt war.
„Verfügen Sie über einen gültigen Reisepass?"
Verwirrt blinzelte sie ein paar Mal. „Ja …"
„Gut. Er machte eine kurze Pause. „Ich habe einen geschäftlichen Termin und benötige eine Sekretärin, die mich begleitet.
Susan nickte, so als hätte sie derartige Termine schon öfter wahrgenommen. Aber in den zwei Jahren, die sie bereits für Douglas Architectual Designs arbeitete, hatte sie Julian niemals begleitet, nicht einmal auf eine der Baustellen. Er zog es vor, die meisten Ortstermine allein wahrzunehmen. Außerdem würde er wohl eher eine seiner Londoner Assistentinnen mitnehmen und kein einfaches Mädchen aus der Provinz.
„Wo soll es denn hingehen?", erkundigte sie sich zaghaft.
„Wir reisen morgen Abend ab in Richtung holländische Antillen, Rückflug ist dann am Montag. Es handelt sich um einen äußerst wichtigen Auftrag. Er zog die Stirn in Falten und sah Susan direkt in die Augen. „Verstehen Sie das?
Wieder nickte sie, und ihre Gedanken überschlugen sich. Die Antillen lagen in der Karibik, und das bedeutete mindestens acht Stunden Flug dorthin. Wenn Julian nur wegen eines potenziellen Auftrags so weit reiste, musste es sich um eine ernste Angelegenheit handeln.
Susan hatte sich schnell wieder im Griff. „Kann ich etwas tun, um diese Reise vorzubereiten?"
„Ja, buchen Sie die Tickets." Er schob ihr ein paar Unterlagen entgegen. „Hier steht alles drin, was Sie wissen müssen. Morgen werde ich nicht im Büro sein, und das bedeutet, wir treffen uns erst am