Alle Herzen schlagen für Leon Laurin: Dr. Laurin 181 – Arztroman
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Patricia Vandenberg ist die Begründerin von "Dr. Norden", der erfolgreichsten Arztromanserie deutscher Sprache, von "Dr. Laurin", "Sophienlust" und "Im Sonnenwinkel". Sie hat allein im Martin Kelter Verlag fast 1.300 Romane veröffentlicht, Hunderte Millionen Exemplare wurden bereits verkauft. In allen Romangenres ist sie zu Hause, ob es um Arzt, Adel, Familie oder auch Romantic Thriller geht. Ihre breitgefächerten, virtuosen Einfälle begeistern ihre Leser. Geniales Einfühlungsvermögen, der Blick in die Herzen der Menschen zeichnet Patricia Vandenberg aus. Sie kennt die Sorgen und Sehnsüchte ihrer Leser und beeindruckt immer wieder mit ihrer unnachahmlichen Erzählweise. Ohne ihre Pionierarbeit wäre der Roman nicht das geworden, was er heute ist.
Dr. Leon Laurin schrieb gerade ein Rezept für eine Patientin aus, als es passierte. Seine Sprechstundenhilfe Karin hatte zufällig am Fenster gestanden, als die Bremsen kreischten und einige Passanten erschrocken aufschrien. »Eine Frau!« rief sie aufgeregt, »Herr Doktor, sie wäre fast überfahren worden!« Dr. Laurin überlegte nicht lange, er handelte. Er stürzte hinaus auf die Straße und bahnte sich einen Weg durch die Neugierigen, die ihm bereitwillig Platz machten, als sie seinen weißen Arztkittel bemerkten. Schreckensbleich stieg der Fahrer des Lieferwagens, der kurz vor der Frau stand, aus. »Ich habe keine Schuld«, ächzte er. »Sie ist einfach zusammengeklappt!« Er hatte sie nicht einmal gestreift, dennoch lag sie in einer Blutlache, die sich rasch ausbreitete. Neben ihr stand ein Kind und begann jämmerlich zu weinen. »Steh doch auf, Mami, steh auf. Du wolltest doch zum Doktor.« Sie war auf dem Weg zu mir, wußte Dr. Leon Laurin sofort, aber er kannte sie nicht. Die junge Frau war schwanger, wohl schon im sechsten und siebenten Monat, und die Blutlache rührte nicht von einer Verletzung her. Diese Frau befand sich in höchster Lebensgefahr.
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Dr. Norden
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Alle Herzen schlagen für Leon Laurin - Patricia Vandenberg
Dr. Laurin
– 181 –
Alle Herzen schlagen für Leon Laurin
Ein engagierter Arzt und sein Team sind immer für die Patienten da
Patricia Vandenberg
Dr. Leon Laurin schrieb gerade ein Rezept für eine Patientin aus, als es passierte. Seine Sprechstundenhilfe Karin hatte zufällig am Fenster gestanden, als die Bremsen kreischten und einige Passanten erschrocken aufschrien.
»Eine Frau!« rief sie aufgeregt, »Herr Doktor, sie wäre fast überfahren worden!«
Dr. Laurin überlegte nicht lange, er handelte. Er stürzte hinaus auf die Straße und bahnte sich einen Weg durch die Neugierigen, die ihm bereitwillig Platz machten, als sie seinen weißen Arztkittel bemerkten.
Schreckensbleich stieg der Fahrer des Lieferwagens, der kurz vor der Frau stand, aus.
»Ich habe keine Schuld«, ächzte er. »Sie ist einfach zusammengeklappt!«
Er hatte sie nicht einmal gestreift, dennoch lag sie in einer Blutlache, die sich rasch ausbreitete. Neben ihr stand ein Kind und begann jämmerlich zu weinen.
»Steh doch auf, Mami, steh auf. Du wolltest doch zum Doktor.«
Sie war auf dem Weg zu mir, wußte Dr. Leon Laurin sofort, aber er kannte sie nicht. Die junge Frau war schwanger, wohl schon im sechsten und siebenten Monat, und die Blutlache rührte nicht von einer Verletzung her.
Diese Frau befand sich in höchster Lebensgefahr. Das erkannte der junge, aber schon sehr erfahrene Allgemeinmediziner und Gynäkologe sofort. Es mußte schnellstens gehandelt werden.
Dr. Laurin hörte Karins Stimme hinter sich. »Die Trage«, rief er ihr zu. »Rasch, beeilen Sie sich!«
Und wie sie sich beeilte, die immer so tüchtige Karin. Gleich darauf kamen sie und Ilka Rohde, die Praxishilfe, mit der Trage.
Behutsam wurde die junge Frau darauf gebettet, und dann mit Hilfe einer der Passanten in die Praxis des Arztes getragen.
»Kliniken anrufen«, sagte Dr. Laurin im Befehlston. »Hoffentlich ist ein Operationssaal frei.«
Das Kind, ein etwa vierjähriges Mädchen, begann noch jämmerlicher zu weinen.
»Kann denn niemand das Kind beruhigen?« sagte Dr. Laurin energisch.
Was mit dem Kind geschah, darum konnte er sich augenblicklich nicht kümmern. Seine ganze Aufmerksamkeit galt der Frau, deren Leben an einem hauchdünnen Faden hing. Dazu bedurfte es keiner großen Untersuchung. Blutungen in diesem Stadium der Schwangerschaft bedeuteten immer allerhöchste Gefahr!
Von der Straße her tönte das Martinshorn der Funkstreife, die jemand herbeigerufen hatte. Wenig später erschien ein Polizist in der Praxis, der ein Protokoll aufnehmen wollte.
»Sie haben Nerven!« fauchte ihn Dr. Laurin an. »Wir brauchen einen Operationssaal, nichts weiter. – Karin, was ist los?«
»Alles besetzt«, stöhnte sie verzweifelt. »Dr. Riemann sagt, wir sollen es in der Prof.-Kayser-Klinik versuchen.«
Der Name dieser Privatklinik war Leon Laurin bekannt, aber nur einen Augenblick dachte er, daß es wohl ein seltsamer Zufall wäre, wenn er ausgerechnet dort mit der Patientin landen würde.
»Versuchen Sie es. Ich will dann selbst den Chefarzt sprechen.«
Er tat es, und wenig später stand auch die Ambulanz bereit. Der Krankenwagen raste dem Funkstreifenwagen nach zur Prof.-Kayser-Klinik.
Dr. Leon Laurin schwang sich hinter das Steuer seines Wagens und jagte in halsbrecherischem Tempo die breite Alleestraße entlang.
Der junge Arzt wußte: Ihm stand ein Wettlauf mit dem Tod bevor!
*
»Ein verrücktes Mannsbild«, meinte Antonia Kayser kopfschüttelnd zu ihrem Onkel, als der Sportwagen an ihnen vorbeisauste. »Ein Draufgänger nicht nur bei Frauen.«
Er warf ihr einen überraschten Blick zu. »Du kennst den Fahrer?«
»Mein ›lieber‹ Kollege, der Allgemeinmediziner und Gynäkologe Dr. Leon Laurin«, erwiderte sie spöttisch.
»Hast du die Sirenen gehört? Vielleicht ist ein Unfall passiert. Es mag sein, daß er es deshalb so eilig hat«, stellte Bert Kayser nachsichtig fest. »Schau, vor eurem Haus muß etwas los gewesen sein. Ich habe was gegen sensationslustige Menschen, Antonia. Ich verziehe mich lieber gleich.«
»Nett, daß du mich hergebracht hast. Danke, Onkel Bert.«
»Bis heute abend ist dein Wagen bestimmt in Ordnung. Ich werde schon dafür sorgen.«
»Ich komme dann noch zu euch. Du bist wirklich der beste Onkel der Welt!«
Dann eilte Antonia auf das Haus zu, in dem sich ihre Praxis befand. Aufgeregt diskutierten die herumstehenden Menschen immer noch. Zwei Polizeibeamte stellten dem Fahrer des Lieferwagens Fragen.
Antonia hielt sich nicht auf. Was geschehen war, würde sie schon noch zeitig genug erfahren. Sie hörte das jammervolle Weinen eines Kindes, das immer wieder rief: »Ich will zu meiner Mami! Was ist mit meiner Mami?«
Die junge Ärztin konnte sich denken, daß das Weinen des Kindes mit dem Unglück in Zusammenhang stehen mußte. Sie eilte in Dr. Laurins Praxis, wo Karin und Ilka Rohde sich vergeblich bemühten, das kleine Mädchen zu beruhigen.
Erleichtert atmete Karin auf, als sie Antonia bemerkte. »Ein Glück, Fräulein Doktor, daß Sie kommen! Das Kind muß einen Schock haben. Dr. Laurin bringt die Mutter zur Klinik – zur Prof.-Kayser-Klinik«, fügte sie leise hinzu. »Ein schlimmer Fall.«
Ilka warf Antonia einen gehässigen Blick zu, als diese behutsam und liebevoll auf das Kind einsprach, das darauf tatsächlich ruhiger wurde.
»Wie heißt du denn?« fragte die Ärztin.
»Sabine«, erwiderte das Kind. »Ich will zu meiner Mami!«
»Ich werde die Kleine mit zu mir hinaufnehmen«, sagte Antonia freundlich. »Es ist Ihnen doch recht? Hat man den Vater schon benachrichtigt?«
»Daran hatte in der Aufregung niemand gedacht. Man wußte nicht einmal den Namen der Patientin. Eine zerknautschte Handtasche hatte sie bei sich gehabt, aber in ihr befand sich nur eine schmale Geldbörse mit einem Zwanzigeuroschein, jedoch keinerlei Ausweispapiere.
»Wie heißt du denn weiter, Sabine?« fragte Antonia Kayser das kleine Mädchen.
»Nur Sabine«, erwiderte es stockend.
»Und wie heißt dein Vati?«
Trotzig schob die Kleine ihre Unterlippe vor. »Papa ist fort. Papa ist böse!« stieß sie hervor.
Guter Gott, auch noch solche Probleme, dachte Antonia.
»Benachrichtigen Sie mich bitte, wenn Dr. Laurin zurück ist«, sagte Antonia Kayser zu Sprechstundenhilfe Karin. »Ich werde mit ihm sprechen müssen.«
Ihr Tonfall verriet, daß sie das sehr gern umgangen hätte, aber in diesem Fall würde es sich nicht mehr vermeiden lassen.
*
Im Operationssaal der Prof.-Kayser-Klinik war alles für den Eingriff vorbereitet. Der Chef der Klinik hatte es persönlich veranlaßt.
Professor Dr. Joachim Kayser – Dr. Antonia Kayser – überlegte Leon Laurin, während er sich wusch. In welchem Verhältnis standen sie zueinander?
Die Schwester brachte den sterilen Kittel, Schürze und Mundschutz und streifte ihm die Handschuhe über.
»Ist die Blutgruppe bereits festgestellt?« fragte Leon Laurin kurz.
Sie nickte. »AB, Rhesusfaktor positiv. Es ist alles zur Transfusion bereit. In solcher Hektik wird bei uns