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Ich will für dich da sein, Dennis: Mami 2055 – Familienroman
Ich will für dich da sein, Dennis: Mami 2055 – Familienroman
Ich will für dich da sein, Dennis: Mami 2055 – Familienroman
eBook109 Seiten1 Stunde

Ich will für dich da sein, Dennis: Mami 2055 – Familienroman

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Über dieses E-Book

Die Familie ist ein Hort der Liebe, Geborgenheit und Zärtlichkeit. Wir alle sehnen uns nach diesem Flucht- und Orientierungspunkt, der unsere persönliche Welt zusammenhält und schön macht. Das wichtigste Bindeglied der Familie ist Mami. In diesen herzenswarmen Romanen wird davon mit meisterhafter Einfühlung erzählt. Die Romanreihe Mami setzt einen unerschütterlichen Wert der Liebe, begeistert die Menschen und lässt sie in unruhigen Zeiten Mut und Hoffnung schöpfen. Kinderglück und Elternfreuden sind durch nichts auf der Welt zu ersetzen. Genau davon kündet Mami.

Jenny Hansen sah sich in dem kleinen Zimmer um. Dieser Raum in dem fremden Haus sollte jetzt hoffentlich für lange Zeit ihr Zuhause sein. Vor dem großen Fenster stand ein Schreibtisch. Vermutlich hatte Frau Starks Tochter dort ihre Hausaufgaben gemacht. Jenny setzte sich auf die Schreibtischkante und ließ die Beine baumeln, die in engen Jeans steckten. Trotz der alten Möbel und des Betts in seiner Nische wirkte das Zimmer anheimelnd. Sie wusste, dass sie sich hier wohlfühlen würde, sie wusste es einfach. Und überhaupt. Nicht mehr lange, dann würde sie Geld verdienen. Seit zwei Tagen durfte sie sich Journalistin nennen, denn sie hatte endlich ihr Examen in der Tasche. Und wenn sie Geld verdiente, würde sie sich als Erstes einen Teppich anschaffen, und zwar den, den sie bei Schmelter im Schaufenster gesehen hatte. Aber jetzt sollte sie zunächst einmal ihre Wirtin begrüßen. Vermutlich fand sie Frau Stark in der Küche. Als es am ihrer Tür klopfte, sprang sie vom Schreibtisch. Beim Anblick des verweinten Gesichts der alten Dame erlosch Jennys Lächeln. Verlegenheit machte sich breit. »Ich wollte gerade zu Ihnen kommen, Frau Stark.« Die Falten im Gesicht der alten Frau hatten sich vertieft. »Ich wollte Ihnen Blumen ins Zimmer stellen und Sie mit einem Kuchen begrüßen. Aber …«
SpracheDeutsch
HerausgeberKelter Media
Erscheinungsdatum17. Jan. 2023
ISBN9783987573217
Ich will für dich da sein, Dennis: Mami 2055 – Familienroman

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    Buchvorschau

    Ich will für dich da sein, Dennis - Eva-Maria Horn

    Mami

    – 2055 –

    Ich will für dich da sein, Dennis

    Nur bis dein Vater wiederkommt?

    Eva-Maria Horn

    Jenny Hansen sah sich in dem kleinen Zimmer um. Dieser Raum in dem fremden Haus sollte jetzt hoffentlich für lange Zeit ihr Zuhause sein.

    Vor dem großen Fenster stand ein Schreibtisch. Vermutlich hatte Frau Starks Tochter dort ihre Hausaufgaben gemacht.

    Jenny setzte sich auf die Schreibtischkante und ließ die Beine baumeln, die in engen Jeans steckten. Trotz der alten Möbel und des Betts in seiner Nische wirkte das Zimmer anheimelnd. Sie wusste, dass sie sich hier wohlfühlen würde, sie wusste es einfach.

    Und überhaupt. Nicht mehr lange, dann würde sie Geld verdienen. Seit zwei Tagen durfte sie sich Journalistin nennen, denn sie hatte endlich ihr Examen in der Tasche. Und wenn sie Geld verdiente, würde sie sich als Erstes einen Teppich anschaffen, und zwar den, den sie bei Schmelter im Schaufenster gesehen hatte.

    Aber jetzt sollte sie zunächst einmal ihre Wirtin begrüßen. Vermutlich fand sie Frau Stark in der Küche.

    Als es am ihrer Tür klopfte, sprang sie vom Schreibtisch. Beim Anblick des verweinten Gesichts der alten Dame erlosch Jennys Lächeln. Verlegenheit machte sich breit. »Ich wollte gerade zu Ihnen kommen, Frau Stark.«

    Die Falten im Gesicht der alten Frau hatten sich vertieft. »Ich wollte Ihnen Blumen ins Zimmer stellen und Sie mit einem Kuchen begrüßen. Aber …« Sie brach in Tränen aus.

    Jenny legte der alten Dame spontan den Arm um die Schultern und führte sie zum einzigen Sessel im Zimmer. »Soll ich Ihnen ein Glas Wasser holen, Frau Stark?«

    »Danke. Entschuldigen Sie, ich sollte mich besser zusammenreißen. Aber es ist so schwer.«

    Jenny ergriff ihre Hand, der das Alter anzusehen war. »Was ist denn passiert, Frau Stark? Möchten Sie darüber reden?«

    »Es ist mit wenigen Worten gesagt, und es ist das Schrecklichste, was mir in meinem Leben passiert ist. Meine Tochter, mein Schwiegersohn und mein Enkel sind mit seinem Flugzeug abgestürzt. Meine Tochter ist tot, mein Schwiegersohn liegt schwer verletzt im Krankenhaus; es wäre ein Wunder, wenn er überlebte. Mein Enkel Dennis ist unverletzt, ich kann es kaum glauben. Heute Abend kann ich ihn aus dem Krankenhaus abholen. Ich dachte, Rainers Eltern würden ihn zu sich nehmen. Aber Herr Stein hat mir auf der Beerdigung meiner Tochter erklärt, dass er das seiner Frau nicht zumuten kann. Ich kann es noch immer nicht glauben!«

    Mit dem Handballen wischte sie sich die Tränen ab. »Er hat doch tatsächlich vorgeschlagen, den Jungen ins Waisenhaus zu geben. Seinen Sohn hat er offenbar schon abgeschrieben.«

    Sie hob das Gesicht, wieder flossen die Tränen. Jennys Mitleid war grenzenlos.

    »Dennis ist vier Jahre alt. Seit dem Unfall hat er noch kein Wort gesprochen.«

    »Sie haben allen Grund, verzweifelt zu sein, Frau Stark. Wenn Sie erlauben, möchte ich Ihnen gern helfen. Wie holen Sie Dennis vom Krankenhaus ab?«

    »Darüber habe ich noch gar nicht nachgedacht. Mit dem Taxi, denke ich …«

    Sie straffte die Schultern und atmete tief durch. Jenny sah, dass sie zitterte, nahm ihre Hände und drückte sie fest.

    »Haben Sie das Zimmer für Dennis schon vorbereitet, Frau Stark? Sonst könnte ich Ihnen dabei helfen. Er soll doch spüren, dass er Ihnen willkommen ist.«

    »Wie gut, dass Sie da sind, Frau Hansen. Er hatte immer ein eigenes Zimmer, wenn die Familie mich besuchte.« Sie erhob sich und geriet leicht ins Schwanken. Jenny schlang den Arm um ihre Hüften.

    »Es ist noch früher Nachmittag, Frau Stark. Wir haben reichlich Zeit. Vielleicht zeigen Sie mir das Zimmer. Ich richte es dann, und Sie ruhen sich ein wenig aus.«

    »Nein, ich werde kochen. Ich werde Dennis’ Lieblingsgericht zubereiten. Arbeit hilft mir, wieder einen klaren Kopf zu bekommen.« Frau Stark ergriff Jennys Hand. Gemeinsam gingen sie durch den Flur an der Küche vorbei.

    »Mein Auto ist nicht groß, aber für Sie, Dennis und mich ist Platz genug. Wir holen ihn zusammen ab.«

    Frau Starks Hand zitterte, als sie die Tür öffnete. Das Zimmer war lichtdurchflutet und einfach, aber hübsch eingerichtet. Spielsachen standen in den Regalen, auf dem bunten Teppich lag ein großer Stoffhund.

    »Wie hübsch! Das ist ein wunderschönes Kinderzimmer. Sogar einen kleinen Tisch hat er …«

    Schon wieder flossen die Tränen. »Mir ist, als wäre es erst gewesen, dass er mit meiner Tochter auf dem Teppich hockte. Ich konnte sein Lachen in der Küche hören. Er war ein so fröhlicher Junge. Und meine ­Tochter war eine glückliche Frau. Rainer, ihr Mann, wird ihren Tod nicht verkraften. Er hat sie über alles geliebt.«

    »Mag Dennis Blumen?«

    »Ich weiß es nicht. Aber ich habe immer ganz bestimmte Kekse für ihn gekauft. Und ich habe ihm einen Teller mit Lakritz und Schokolade bereit gestellt. Seine Eltern fanden das nicht gut, aber sie haben nichts gesagt. Und Dennis strahlte.«

    »Sagen Sie mir, um welche Kekse es sich handelt, dann besorge ich welche.«

    »Frau Hansen …«

    »Bitte, nennen Sie mich Jenny.«

    »Jenny, ich wollte ja das Schicksal verfluchen. Aber ich glaube, es hat Sie zu mir geschickt. Vielleicht ist es ein Versuch, es mir leichter zu machen. Danke, dass Sie da sind.«

    *

    Jenny hatte die Süßigkeiten sehr sorgfältig ausgewählt und verteilte sie jetzt auf kleine Teller, so wie Frau Stark es immer gemacht hatte. Als sie das Spielzeug in den Regalen betrachtete, klingelte ihr Handy.

    Sie kramte es aus dem Rucksack, den sie auf einen Stuhl gestellt hatte. Als sie die Nummer auf dem Display sah, stöhnte sie genervt.

    »Sag mal, wo steckst du?«, drang Michaels gereizte Stimme an ihr Ohr. »Ich stehe hier im Studentenwohnheim, und Lisa erklärt mir, dass du schon ausgezogen bist. Warum diese Eile? Und sag jetzt nicht, dass du in dieses kleine Haus am Stadtrand ziehst?

    »Darf ich vielleicht auch mal was sagen, mein lieber Michael? Da ich keine Studentin mehr bin, muss ich mein Zimmer im Studentenwohnheim räumen. Ja, ich wohne jetzt in diesem kleinen Haus am Stadtrand.«

    Er schnaubte vor Wut.

    »Du hast wohl eine Schraube locker! Wirklich, Jenny, du bist verrückt. Mir gehört ein Haus mit sechs Zimmern, einem Wintergarten, einem tollen Garten. Verdammt. Du kannst einen Heiligen zum Fluchen bringen. Ich kann gar nicht mehr zählen, wie oft ich dich gebeten habe, zu mir zu ziehen. Ich habe es mir so gewünscht. Sag mir, was ich tun muss, um dich zur Vernunft zu bringen. Weißt du, deine Sturheit ist alles andere als lustig.«

    Jetzt atmete er ein wenig ruhiger. »Sei doch vernünftig, Jenny. Pack deinen Koffer gar nicht erst aus. Ich lasse es nicht zu, dass du dich in dieser Einöde verkriechst. Setz dich ins Auto und komm zu mir. Du gehörst nämlich hierher. Und ich habe eine Überraschung für dich, auch, wenn du sie gar nicht verdient hast. Aber ich möchte dir eine Freude machen. Na, bist du jetzt gespannt?«

    Jenny lag bereits eine ungeduldige Antwort auf der Zunge. Sie hasste diesen Ton. Sie brauchte niemanden, der ihr sagte, was sie tun musste.

    »Willst du mich heute Abend zum Essen in das neue Restaurant einladen? Dann muss ich dich leider enttäuschen.«

    »Nein. Und jetzt halte dich fest. Wir sind heute Abend bei meinen Eltern zum Essen eingeladen. Weil du gestern Abend keine Zeit hattest, habe ich sie besucht und natürlich von dir erzählt. Sie wollen dich unbedingt kennenlernen. Was sagst du nun?«

    Das war wirklich das Letzte, was sie wollte. Immer wieder hatte sie Michael erklärt, dass er für sie nur ein guter Freund war und sie keine Ambitionen für mehr hatte.

    Wie oft hatte sie ihm gesagt, dass sie reisen wollte, bevor sie einen Beruf ergriff, und zwar unabhängig reisen. Sie schnaubte und spürte, wie diese verhasste Unsicherheit wieder über sie kam.

    »Michael, das ist wirklich dumm gelaufen. Es ist ja sehr nett von deinen Eltern, aber es geht nicht.«

    »Wieso nicht?«

    »Ich habe heute Abend keine Zeit. Ich habe meiner

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