Ich will für dich da sein, Dennis: Mami 2055 – Familienroman
Von Eva-Maria Horn
()
Über dieses E-Book
Jenny Hansen sah sich in dem kleinen Zimmer um. Dieser Raum in dem fremden Haus sollte jetzt hoffentlich für lange Zeit ihr Zuhause sein. Vor dem großen Fenster stand ein Schreibtisch. Vermutlich hatte Frau Starks Tochter dort ihre Hausaufgaben gemacht. Jenny setzte sich auf die Schreibtischkante und ließ die Beine baumeln, die in engen Jeans steckten. Trotz der alten Möbel und des Betts in seiner Nische wirkte das Zimmer anheimelnd. Sie wusste, dass sie sich hier wohlfühlen würde, sie wusste es einfach. Und überhaupt. Nicht mehr lange, dann würde sie Geld verdienen. Seit zwei Tagen durfte sie sich Journalistin nennen, denn sie hatte endlich ihr Examen in der Tasche. Und wenn sie Geld verdiente, würde sie sich als Erstes einen Teppich anschaffen, und zwar den, den sie bei Schmelter im Schaufenster gesehen hatte. Aber jetzt sollte sie zunächst einmal ihre Wirtin begrüßen. Vermutlich fand sie Frau Stark in der Küche. Als es am ihrer Tür klopfte, sprang sie vom Schreibtisch. Beim Anblick des verweinten Gesichts der alten Dame erlosch Jennys Lächeln. Verlegenheit machte sich breit. »Ich wollte gerade zu Ihnen kommen, Frau Stark.« Die Falten im Gesicht der alten Frau hatten sich vertieft. »Ich wollte Ihnen Blumen ins Zimmer stellen und Sie mit einem Kuchen begrüßen. Aber …«
Mehr von Eva Maria Horn lesen
Ähnlich wie Ich will für dich da sein, Dennis
Titel in dieser Serie (100)
Mami 1754 – Familienroman: Ausgesetzt – und ich fand dich Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenMami 1734 – Familienroman: Papis Freundin wird vergrault Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenMami 1738 – Familienroman: Unverstanden und allein Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenMami 1731 – Familienroman: Gefährliche Freunde Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenMami 1730 – Familienroman: Entführt – zwei Kinder in Gefahr Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenMami 1748 – Familienroman: Das Opfer war Jonathan Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenMami 1742 – Familienroman: Eine Hochzeit in Sicht? Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenMami 1733 – Familienroman: Wir zwei sind noch zu haben Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenMami 1737 – Familienroman: Hat Mami nur das Brüderchen lieb? Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenMami 1762 – Familienroman: Sophies ganz große Liebe Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenMami 1735 – Familienroman: Paulas Flug ins Glück Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenMami 1732 – Familienroman: Als Baby wurde sie entführt Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenMami 1736 – Familienroman: Zwei starke Typen Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenMami 1739 – Familienroman: Dich verlassen? Niemals! Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenMami 1745 – Familienroman: Armes reiches Kind Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenMami 1740 – Familienroman: Gritli, das Kind aus dem Dorf Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenMami 1743 – Familienroman: Hoffnung für ein verlassenes Kind Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenMami 1773 – Familienroman: Große Liebe zu kleinen Tieren Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenMami 1744 – Familienroman: … und plötzlich war eine Cousine da Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenMami 1752 – Familienroman: Peter kann's nicht fassen Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenMami 1750 – Familienroman: Drei kleine Detektive Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenMami 1751 – Familienroman: Kinder träumen von Geborgenheit Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenMami 1759 – Familienroman: Wie Felix ein glücklicher Junge wurde Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenMami 1741 – Familienroman: Papi ist ein Abenteurer Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenMami 1757 – Familienroman: Lisa schafft sich ein Elternhaus Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenMami 1760 – Familienroman: Gibt es eine Rettung für Silvie? Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenMami 1746 – Familienroman: Traurige Kinderaugen tun weh Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenMami 1753 – Familienroman: Lisas Unfall Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenMami 1767 – Familienroman: Unser Papi darf nicht heiraten Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenMami 1765 – Familienroman: Meine berühmte Mami Bewertung: 0 von 5 Sternen0 Bewertungen
Ähnliche E-Books
Ich habe keinen Vater: Sophienlust Extra 131 – Familienroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenGebt mir meine Mutti wieder!: Sophienlust 217 – Familienroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenGebt mir meine Mutti wieder!: Sophienlust Bestseller 109 – Familienroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDer Kampf um Lilly: Sophienlust, wie alles begann 3 – Familienroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDr. Norden Bestseller 80 – Arztroman: Es fing ganz harmlos an Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenGeschwisterliebe macht stark: Sophienlust Bestseller 29 – Familienroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenWenn es um das Leben eines Kindes geht: Dr. Norden 11 – Arztroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenEs war jugendlicher Leichtsinn: Dr. Norden Bestseller 377 – Arztroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenFür euch will ich leben: Sophienlust (ab 351) 403 – Familienroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenSie waren der Tante lästig: Sophienlust 296 – Familienroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenHochzeitsglocken in Sophienlust: Sophienlust Extra 1 – Familienroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenZwei sind nicht genug: Dr. Norden – Unveröffentlichte Romane 25 – Arztroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenMami 1772 – Familienroman: Liebe, aber freche Gäste Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenEs war jugendlicher Leichtsinn: Dr. Norden 49 – Arztroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenHeimatkinder 38 – Heimatroman: Ein Mann, ein Kind und ein Geheimnis Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenLiebe, aber freche Gäste: Mami Classic 73 – Familienroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDu liebst sie doch!: Dr. Norden 60 – Arztroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenWas Liebe alles bewirkt: Toni der Hüttenwirt Extra 101 – Heimatroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDu liebst sie doch!: Dr. Norden – Unveröffentlichte Romane 51 – Arztroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDie fremde Mutter: Sophienlust, wie alles begann 14 – Familienroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenAufregende Zeiten für Stefanie: Sophienlust, wie alles begann 11 – Familienroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenEs war jugendlicher Leichtsinn: Dr. Norden – Unveröffentlichte Romane 40 – Arztroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenStiefmütter sind so lieb: Mami 1966 – Familienroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenIm Stich gelassen: Sophienlust 399 – Familienroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenGeliebte Esther: Sophienlust 435 – Familienroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenFür euch will ich leben: Sophienlust 411 – Familienroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenGeliebte Esther: Sophienlust (ab 351) 379 – Familienroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenNur Liebe macht Kinder glücklich: Sophienlust 473 – Familienroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenGeliebte Esther: Sophienlust 379 – Familienroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenEine ist zu viel im Bunde: Familie Dr. Norden 774 – Arztroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 Bewertungen
Familienleben für Sie
Bahnwärter Thiel Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenEine Frau sein ist kein Sport: Eine Frau sein ist kein Sport Teil 1 Bewertung: 4 von 5 Sternen4/5Schlaflos Bewertung: 4 von 5 Sternen4/5Brennendes Berlin - die letzte Schlacht der "Nordland": Information - Fotos - Roman - Zeitgeschichte Zweiter Weltkrieg Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenLibellen im Winter: Roman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenNikolas Nickleby: Illustrierte Ausgabe - Sozialkritischer Gesellschaftsroman aus dem 19. Jahrhundert Bewertung: 5 von 5 Sternen5/5Leninplatz Bewertung: 5 von 5 Sternen5/5Reigen Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenSierra - Der rote Faden des Lebens: Roman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenSex ohne Grenzen - Erotische Kurzgeschichten: Vulgärer Erotikroman für Sie und Ihn Bewertung: 4 von 5 Sternen4/5Der Duft des Regens Bewertung: 4 von 5 Sternen4/5Wahrscheinliche Herkünfte Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDie Familie Buchholz: Humorvolle Chronik einer Familie (Berlin zur Kaiserzeit, ausgehendes 19. Jahrhundert) Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenHabt besseren Sex - 10 versaute Sexgeschichten: Erotik für Sie und Ihn Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenPerlefter: Die Geschichte eines Bürgers Bewertung: 4 von 5 Sternen4/5Sie kämpften gegen Brüder: Schicksale im Amerikanischen Bürgerkrieg 1861 - 1865 Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenFrau Jenny Treibel - Wo sich Herz zum Herzen findt: Einblick in die bürgerliche Gesellschaft des 19. Jahrhunderts Bewertung: 4 von 5 Sternen4/5Okaasan: Meine unbekannte Mutter Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenSara will einen Papa: Sophienlust - Die nächste Generation 93 – Familienroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenTierkommunikation mit Pferden Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenAnne weiß sich zu helfen: Sophienlust 125 – Familienroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDie verlorenen Kinder: Sophienlust - Die nächste Generation 79 – Familienroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDas Strandcafé der Träume Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenAuf der Suche nach Jan: Sophienlust - Die nächste Generation 96 – Familienroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenBleak House (Justizthriller) Bewertung: 4 von 5 Sternen4/5Geschichten aus dem Wiener Wald: Ein satirisches Schauspiel Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenEntführung in Sophienlust!: Sophienlust - Die nächste Generation 21 – Familienroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenUnglück in den Bergen: Sophienlust - Die nächste Generation 82 – Familienroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenL'Adultera: Das Schicksal einer Ehebrecherin in der Berliner Gesellschaft Bewertung: 0 von 5 Sternen0 Bewertungen
Rezensionen für Ich will für dich da sein, Dennis
0 Bewertungen0 Rezensionen
Buchvorschau
Ich will für dich da sein, Dennis - Eva-Maria Horn
Mami
– 2055 –
Ich will für dich da sein, Dennis
Nur bis dein Vater wiederkommt?
Eva-Maria Horn
Jenny Hansen sah sich in dem kleinen Zimmer um. Dieser Raum in dem fremden Haus sollte jetzt hoffentlich für lange Zeit ihr Zuhause sein.
Vor dem großen Fenster stand ein Schreibtisch. Vermutlich hatte Frau Starks Tochter dort ihre Hausaufgaben gemacht.
Jenny setzte sich auf die Schreibtischkante und ließ die Beine baumeln, die in engen Jeans steckten. Trotz der alten Möbel und des Betts in seiner Nische wirkte das Zimmer anheimelnd. Sie wusste, dass sie sich hier wohlfühlen würde, sie wusste es einfach.
Und überhaupt. Nicht mehr lange, dann würde sie Geld verdienen. Seit zwei Tagen durfte sie sich Journalistin nennen, denn sie hatte endlich ihr Examen in der Tasche. Und wenn sie Geld verdiente, würde sie sich als Erstes einen Teppich anschaffen, und zwar den, den sie bei Schmelter im Schaufenster gesehen hatte.
Aber jetzt sollte sie zunächst einmal ihre Wirtin begrüßen. Vermutlich fand sie Frau Stark in der Küche.
Als es am ihrer Tür klopfte, sprang sie vom Schreibtisch. Beim Anblick des verweinten Gesichts der alten Dame erlosch Jennys Lächeln. Verlegenheit machte sich breit. »Ich wollte gerade zu Ihnen kommen, Frau Stark.«
Die Falten im Gesicht der alten Frau hatten sich vertieft. »Ich wollte Ihnen Blumen ins Zimmer stellen und Sie mit einem Kuchen begrüßen. Aber …« Sie brach in Tränen aus.
Jenny legte der alten Dame spontan den Arm um die Schultern und führte sie zum einzigen Sessel im Zimmer. »Soll ich Ihnen ein Glas Wasser holen, Frau Stark?«
»Danke. Entschuldigen Sie, ich sollte mich besser zusammenreißen. Aber es ist so schwer.«
Jenny ergriff ihre Hand, der das Alter anzusehen war. »Was ist denn passiert, Frau Stark? Möchten Sie darüber reden?«
»Es ist mit wenigen Worten gesagt, und es ist das Schrecklichste, was mir in meinem Leben passiert ist. Meine Tochter, mein Schwiegersohn und mein Enkel sind mit seinem Flugzeug abgestürzt. Meine Tochter ist tot, mein Schwiegersohn liegt schwer verletzt im Krankenhaus; es wäre ein Wunder, wenn er überlebte. Mein Enkel Dennis ist unverletzt, ich kann es kaum glauben. Heute Abend kann ich ihn aus dem Krankenhaus abholen. Ich dachte, Rainers Eltern würden ihn zu sich nehmen. Aber Herr Stein hat mir auf der Beerdigung meiner Tochter erklärt, dass er das seiner Frau nicht zumuten kann. Ich kann es noch immer nicht glauben!«
Mit dem Handballen wischte sie sich die Tränen ab. »Er hat doch tatsächlich vorgeschlagen, den Jungen ins Waisenhaus zu geben. Seinen Sohn hat er offenbar schon abgeschrieben.«
Sie hob das Gesicht, wieder flossen die Tränen. Jennys Mitleid war grenzenlos.
»Dennis ist vier Jahre alt. Seit dem Unfall hat er noch kein Wort gesprochen.«
»Sie haben allen Grund, verzweifelt zu sein, Frau Stark. Wenn Sie erlauben, möchte ich Ihnen gern helfen. Wie holen Sie Dennis vom Krankenhaus ab?«
»Darüber habe ich noch gar nicht nachgedacht. Mit dem Taxi, denke ich …«
Sie straffte die Schultern und atmete tief durch. Jenny sah, dass sie zitterte, nahm ihre Hände und drückte sie fest.
»Haben Sie das Zimmer für Dennis schon vorbereitet, Frau Stark? Sonst könnte ich Ihnen dabei helfen. Er soll doch spüren, dass er Ihnen willkommen ist.«
»Wie gut, dass Sie da sind, Frau Hansen. Er hatte immer ein eigenes Zimmer, wenn die Familie mich besuchte.« Sie erhob sich und geriet leicht ins Schwanken. Jenny schlang den Arm um ihre Hüften.
»Es ist noch früher Nachmittag, Frau Stark. Wir haben reichlich Zeit. Vielleicht zeigen Sie mir das Zimmer. Ich richte es dann, und Sie ruhen sich ein wenig aus.«
»Nein, ich werde kochen. Ich werde Dennis’ Lieblingsgericht zubereiten. Arbeit hilft mir, wieder einen klaren Kopf zu bekommen.« Frau Stark ergriff Jennys Hand. Gemeinsam gingen sie durch den Flur an der Küche vorbei.
»Mein Auto ist nicht groß, aber für Sie, Dennis und mich ist Platz genug. Wir holen ihn zusammen ab.«
Frau Starks Hand zitterte, als sie die Tür öffnete. Das Zimmer war lichtdurchflutet und einfach, aber hübsch eingerichtet. Spielsachen standen in den Regalen, auf dem bunten Teppich lag ein großer Stoffhund.
»Wie hübsch! Das ist ein wunderschönes Kinderzimmer. Sogar einen kleinen Tisch hat er …«
Schon wieder flossen die Tränen. »Mir ist, als wäre es erst gewesen, dass er mit meiner Tochter auf dem Teppich hockte. Ich konnte sein Lachen in der Küche hören. Er war ein so fröhlicher Junge. Und meine Tochter war eine glückliche Frau. Rainer, ihr Mann, wird ihren Tod nicht verkraften. Er hat sie über alles geliebt.«
»Mag Dennis Blumen?«
»Ich weiß es nicht. Aber ich habe immer ganz bestimmte Kekse für ihn gekauft. Und ich habe ihm einen Teller mit Lakritz und Schokolade bereit gestellt. Seine Eltern fanden das nicht gut, aber sie haben nichts gesagt. Und Dennis strahlte.«
»Sagen Sie mir, um welche Kekse es sich handelt, dann besorge ich welche.«
»Frau Hansen …«
»Bitte, nennen Sie mich Jenny.«
»Jenny, ich wollte ja das Schicksal verfluchen. Aber ich glaube, es hat Sie zu mir geschickt. Vielleicht ist es ein Versuch, es mir leichter zu machen. Danke, dass Sie da sind.«
*
Jenny hatte die Süßigkeiten sehr sorgfältig ausgewählt und verteilte sie jetzt auf kleine Teller, so wie Frau Stark es immer gemacht hatte. Als sie das Spielzeug in den Regalen betrachtete, klingelte ihr Handy.
Sie kramte es aus dem Rucksack, den sie auf einen Stuhl gestellt hatte. Als sie die Nummer auf dem Display sah, stöhnte sie genervt.
»Sag mal, wo steckst du?«, drang Michaels gereizte Stimme an ihr Ohr. »Ich stehe hier im Studentenwohnheim, und Lisa erklärt mir, dass du schon ausgezogen bist. Warum diese Eile? Und sag jetzt nicht, dass du in dieses kleine Haus am Stadtrand ziehst?
»Darf ich vielleicht auch mal was sagen, mein lieber Michael? Da ich keine Studentin mehr bin, muss ich mein Zimmer im Studentenwohnheim räumen. Ja, ich wohne jetzt in diesem kleinen Haus am Stadtrand.«
Er schnaubte vor Wut.
»Du hast wohl eine Schraube locker! Wirklich, Jenny, du bist verrückt. Mir gehört ein Haus mit sechs Zimmern, einem Wintergarten, einem tollen Garten. Verdammt. Du kannst einen Heiligen zum Fluchen bringen. Ich kann gar nicht mehr zählen, wie oft ich dich gebeten habe, zu mir zu ziehen. Ich habe es mir so gewünscht. Sag mir, was ich tun muss, um dich zur Vernunft zu bringen. Weißt du, deine Sturheit ist alles andere als lustig.«
Jetzt atmete er ein wenig ruhiger. »Sei doch vernünftig, Jenny. Pack deinen Koffer gar nicht erst aus. Ich lasse es nicht zu, dass du dich in dieser Einöde verkriechst. Setz dich ins Auto und komm zu mir. Du gehörst nämlich hierher. Und ich habe eine Überraschung für dich, auch, wenn du sie gar nicht verdient hast. Aber ich möchte dir eine Freude machen. Na, bist du jetzt gespannt?«
Jenny lag bereits eine ungeduldige Antwort auf der Zunge. Sie hasste diesen Ton. Sie brauchte niemanden, der ihr sagte, was sie tun musste.
»Willst du mich heute Abend zum Essen in das neue Restaurant einladen? Dann muss ich dich leider enttäuschen.«
»Nein. Und jetzt halte dich fest. Wir sind heute Abend bei meinen Eltern zum Essen eingeladen. Weil du gestern Abend keine Zeit hattest, habe ich sie besucht und natürlich von dir erzählt. Sie wollen dich unbedingt kennenlernen. Was sagst du nun?«
Das war wirklich das Letzte, was sie wollte. Immer wieder hatte sie Michael erklärt, dass er für sie nur ein guter Freund war und sie keine Ambitionen für mehr hatte.
Wie oft hatte sie ihm gesagt, dass sie reisen wollte, bevor sie einen Beruf ergriff, und zwar unabhängig reisen. Sie schnaubte und spürte, wie diese verhasste Unsicherheit wieder über sie kam.
»Michael, das ist wirklich dumm gelaufen. Es ist ja sehr nett von deinen Eltern, aber es geht nicht.«
»Wieso nicht?«
»Ich habe heute Abend keine Zeit. Ich habe meiner