Heiße Lust – kalte Rache?
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Über dieses E-Book
Wer ist die blonde Schönheit, die Inigo bei der exklusiven Silvesterparty in den Hamptons trifft? Er weiß nur eins: Marielles verführerischer Kuss um Mitternacht weckt einen nie gekannten Hunger in ihm, sodass er spontan die Nacht mit ihr verbringt. Schockiert erfährt er am nächsten Morgen, dass sie seiner Schwester einst den Mann ausspannte. Sofort fasst er einen Plan: Er wird so tun, als hätte er sich in Marielle verliebt - und sie dann eiskalt wegstoßen! Aber je besser er Marielle kennenlernt, desto mehr verfällt er ihrem Sex-Appeal …
Katherine Garbera
USA-Today-Bestsellerautorin Katherine Garbera hat schon mehr als neunzig Romane geschrieben. Von Büchern bekommt sie einfach nicht genug: ihre zweitliebste Tätigkeit nach dem Schreiben ist das Lesen. Katherine lebt mit ihrem Mann, ihren Kindern und ihrem verwöhnten Dackel in England.
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Buchvorschau
Heiße Lust – kalte Rache? - Katherine Garbera
IMPRESSUM
BACCARA erscheint in der HarperCollins Germany GmbH
© 2019 by Katherine Garbera
Originaltitel: „One Night to Risk It All"
erschienen bei: Harlequin Enterprises Ltd., Toronto
in der Reihe: DESIRE
Published by arrangement with HARLEQUIN ENTERPRISES II B.V./S.àr.l.
© Deutsche Erstausgabe in der Reihe BACCARA
Band 2157 - 2020 by HarperCollins Germany GmbH, Hamburg
Übersetzung: Maria Fuks
Abbildungen: Harlequin Books S.A., alle Rechte vorbehalten
Veröffentlicht im ePub Format in 10/2020 – die elektronische Ausgabe stimmt mit der Printversion überein.
E-Book-Produktion: GGP Media GmbH, Pößneck
ISBN 9783733726423
Alle Rechte, einschließlich das des vollständigen oder auszugsweisen Nachdrucks in jeglicher Form, sind vorbehalten.
CORA-Romane dürfen nicht verliehen oder zum gewerbsmäßigen Umtausch verwendet werden. Sämtliche Personen dieser Ausgabe sind frei erfunden. Ähnlichkeiten mit lebenden oder verstorbenen Personen sind rein zufällig.
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1. KAPITEL
Inigo, der jüngste der Velasquez-Brüder, lebte genau so, wie es ihm gefiel – in einem schnellen Rhythmus.
Er sah gut aus und genoss sein Leben in vollen Zügen. Noch nie hatte er daran gedacht, sich zu binden und eine Familie zu gründen. Vor allem sein Ehrgeiz hielt ihn davon ab. Denn als erfolgreicher Formel-1-Fahrer reiste er um die Welt, um auf den unterschiedlichsten Rennstrecken um den Sieg zu kämpfen.
Seine Mutter war nicht besonders glücklich darüber, dass sein Lebensstil es ihr so schwer machte, ihn mit jungen Frauen zusammenzubringen, die sie für geeignete Ehepartnerinnen hielt. Immerhin war es ihr gelungen, die gesamte Familie einschließlich Inigo zu einer Silvesterfeier zu vereinen.
Die Party fand nicht in ihrer texanischen Heimatstadt Cole’s Hill statt, sondern in den Hamptons am anderen Ende des Landes. Daheim war Inigo stets auf der Hut, schließlich kannte er die Absichten seiner Mutter nur zu gut. Hier jedoch, im Haus der schwangeren Ehefrau seines Bruders Alec, fühlte er sich unbeschwert und frei. Er ging davon aus, dass das Netzwerk seiner Mom nicht bis in die Hamptons reichte. Daher nahm er zunächst an, er würde auf Scarlet O’Malleys Party keiner Frau begegnen, die seine Mutter irgendwie auf die Gästeliste hatte setzen können, um sie ihm als mögliche Ehefrau zu präsentieren.
Umso erstaunter war er, als er eine blonde Schönheit entdeckte, die genau seinem Traumbild entsprach. Sie war groß, vermutlich kaum drei Zentimeter kleiner als er. Ihr langes blondes Haar, das sie offen trug, wurde von honigfarbenen Strähnen durchzogen. Ein Abendkleid aus saphirblauer Seide umschmeichelte ihren schlanken, femininen Körper und zauberte einen besonderen Glanz in ihre silbergrauen Augen. Obwohl sie alle Frauen und einige Männer im Raum überragte, hatte sie sich nicht davon abhalten lassen, High Heels zu tragen.
Sie war eindeutig die atemberaubendste Erscheinung weit und breit. Und während Inigo sie beobachtete, wuchs seine Neugier. Gern hätte er gewusst, wer sie war.
„Mom, sagte er, als seine Mutter zu ihm trat und ihm ein Glas Champagner reichte, „du hast dich selbst übertroffen.
„Danke, mein Schatz, aber es nichts weiter als ein bisschen Champagner."
„Ich meine die Blondine."
„Welche Blondine?"
„Willst du etwa behaupten, dass die einzige ledige Frau im Raum nicht auf dein Drängen hin hier ist? Gib zu, dass du eine zufällige Begegnung zwischen uns geplant hast."
„Inigo, ich habe niemanden eingeladen, dem du zufällig begegnen sollst. Wie du weißt, ist es mein größter Wunsch, meine Kinder in der Nähe zu haben. Aber nur dein Bruder Mo und deine Schwester Bianca leben in Texas. Diego hält sich die Hälfte des Jahres in London auf. Und wie es aussieht, wird Alec seine Zeit zwischen New York und Texas aufteilen. Sie seufzte. „Dabei würde ich mich so freuen, wenn ich meine Enkelkinder möglichst oft sehen und verwöhnen könnte.
Es wunderte Inigo immer wieder, dass all seine Brüder sich in festen Händen befanden. Diego hatte die Schmuckdesignerin Pippa Hamilton-Hoff geheiratet. Alec war mit Scarlet zusammen. Und Alecs Zwillingsbruder Mauricio, genannt Mo, hatte sich nach vielem Hin und Her kürzlich mit seiner Freundin Hadley verlobt.
„Dann hast du diese Schönheit also nicht für mich ausgesucht, Mom?"
Seine Mutter schüttelte lachend den Kopf. „Erstaunlich, wie egozentrisch du bist."
„Ich bin nicht egozentrisch. Ich kenne dich nur gut genug, um zu wissen, dass du mich als Bräutigam vor dem Traualtar sehen willst."
„Von welcher Frau reden wir überhaupt?"
Inigo nickte in Richtung der Blonden.
„Oh, eine echte Schönheit. Aber wie kommst du darauf, dass sie ledig ist?"
Er zuckte mit den Schultern, weil er nicht zugeben wollte, dass er inzwischen Erkundigungen über sie eingeholt hatte.
Seine Mutter allerdings hatte ihn längst durchschaut. Lächelnd sagte sie: „Sie gefällt dir also?"
„Ja. Aber mach dir keine falschen Hoffnungen. Ich habe ein hartes, arbeitsreiches Jahr vor mir, denn ich will endlich unter die ersten drei kommen."
„Daran zweifele ich nicht, mein Schatz. Du bist ehrgeizig. Dein Vater und ich drücken dir die Daumen. Trotzdem solltest du sie ansprechen, wenn sie dir gefällt."
„Nun, da ich weiß, dass du sie nicht eingeladen hast, werde ich das auch tun."
„Was willst du tun, Sohn?" Sein Vater legte ihm eine Hand auf die Schulter.
„Er will die Blondine kennenlernen, antwortete seine Mutter, nahm Inigo das Champagnerglas ab und reichte es ihrem Gatten. „Trink du das. Inigo muss trainieren und sollte sich von Alkohol fernhalten.
Sein Vater nahm einen Schluck. „Was für eine Party. Er schmunzelte. „Man hat mich vorhin für Antonio Banderas gehalten.
„Du hast wohl zu viel getrunken." Seine Gattin nahm ihm das Glas wieder ab.
Inigo, der wusste, wie sehr seine Eltern solche Scherze genossen, betrachtete die beiden lächelnd. Manchmal träumte er von einer ähnlich harmonischen und dabei überhaupt nicht langweiligen Ehe. Allerdings waren seine Eltern einander begegnet, als das Leben noch einfacher war. Für ihn konnte es – zumindest vorerst – keine feste Beziehung geben. Er musste sich auf sein Ziel konzentrieren und durfte sich durch nichts ablenken lassen. Er wollte gewinnen. Später dann, vielleicht, wenn er Mitte dreißig war, würde er seine Karriere als Rennfahrer beenden und nach einer passenden Frau suchen.
„Für welches Mädchen interessierst du dich?", fragte sein Vater, als seine Mutter auf einen bekannten Fernsehkoch zusteuerte, der zu den Gästen zählte.
„Dad, die Zeiten, in denen man eine junge Frau als Mädchen bezeichnen durfte, sind vorbei. Siehst du die Blonde in dem saphirblauen Kleid?"
„Ich wollte nicht unhöflich sein, Junge. Aber für mich seid ihr alle noch so jung. Neben dir und deinen Geschwistern komme ich mir eben alt vor."
„Lass Mom das besser nicht hören."
Sein Vater lachte. „Vielleicht sollte ich die Dame suchen, die mich für Antonio Banderas gehalten hat."
„Mach das, wenn du das neue Jahr mit einem Ehekrach beginnen willst", neckte Inigo ihn.
„Du bist ein kluger Junge. Wie kommt das bloß?"
„Das muss wohl an meinen Genen liegen. Und daran, dass ich keinen Alkohol trinke."
Sein Vater klopfte ihm wohlwollend auf die Schulter. „Dieses Mäd… diese junge Frau macht einen sympathischen Eindruck. Hast du schon mit ihr gesprochen?"
„Nein."
„Dann geh endlich zu ihr. Sie ist gerade allein." Sein Vater gab ihm einen kleinen Schubs.
In eben diesem Moment sah die Blonde zu ihnen herüber. Ihre Augen blitzten auf, ein Lächeln huschte über ihr Gesicht und mit dem gekrümmten Finger bedeutete sie ihm, zu ihr zu kommen.
Marielle Bisset, die lieber Mari genannt werden wollte, wäre beinahe nicht auf die Party gegangen. Sie kannte kaum jemanden, hatte aber schließlich dem Drängen ihrer Freundin Scarlet nachgegeben. Letztere war eine bekannte Influencerin und hatte Mari, die ebenfalls eine solche Karriere anstrebte, versichert, dass sie auf der Silvesterfeier einige Menschen treffen würde, die ihr nützlich sein könnten. In der Hoffnung, vorteilhafte Kontakte zu knüpfen und zukünftig anstelle ihrer schwangeren Freundin in den sozialen Netzwerken für bestimmte Markenprodukte Werbung zu machen, hatte sie die Einladung angenommen.
Scarlet hatte Mari unter ihre Fittiche genommen, als diese nach einem unglücklich verlaufenen Jahr im Ausland in die USA zurückkehrte. Sie vertrauten einander. Und so war Scarlet zu einer Art Mentorin für Mari geworden. Irgendwann hatte Mari ihren eigenen Blog „Living with Mari" eingerichtet. Seitdem war die Zahl ihrer Follower langsam, aber stetig angestiegen. Um genauso einflussreich zu werden wie Scarlet, arbeitete sie hart.
Es war nun mehr als fünf Jahre her, dass Mari mit gebrochenem Herzen nach Amerika zurückgekommen war und zunächst Unterschlupf bei ihren Eltern in den Hamptons gesucht hatte. Vor Scham und Kummer hätte sie sich damals am liebsten vor aller Welt versteckt. Es war so schrecklich gewesen herauszufinden, dass der Mann, den sie zu lieben glaubte, sie belogen hatte und tatsächlich bereits mit einer anderen verheiratet war. Die Erinnerung daran quälte sie noch immer.
Zum Glück war kaum etwas über die Affäre an die Öffentlichkeit gelangt. Und auch das wenige war inzwischen vergessen. Mari konnte zu Recht hoffen, einen Platz als Influencerin zu erobern.
Im Laufe des Abends hatte sie einige Werbefachleute getroffen, die vielleicht mit ihr zusammenarbeiten würden. Nun, da das Geschäftliche erledigt war, schaute sie sich im Raum um. Ihr Blick fiel auf einen heißen Typen, der gerade von einem älteren Mann in ihre Richtung geschoben wurde. Der Jüngere der beiden hatte dunkelbraunes Haar und eine durchtrainierte Figur. Da er dem Älteren, der gut gelaunt lachte, ähnlich sah, vermutete Mari, dass sie Vater und Sohn waren.
Amüsiert lächelte sie. In diesem Moment hob der Jüngere den Kopf – und ihre Blicke trafen sich. Ein heißer Schauer lief ihr den Rücken hinunter. Himmel, es war lange her, dass ihr so etwas passiert war. Der sexy Typ wirkte ein bisschen verlegen, was sie süß fand. Sie streckte die Hand aus und bedeutete ihm mit dem gekrümmten Zeigefinger, dass er zu ihr kommen sollte.
Er hob die Augenbrauen und bewegte sich in ihre Richtung.
„Jemand ist der Meinung, wir sollten uns kennenlernen, sagte sie, als er vor ihr stand. „Aber du brauchtest einen Schubs.
„Brauchte ich nicht, widersprach er. „Mein Dad ist etwas übereifrig, in Party-Stimmung eben.
Er runzelte leicht die Stirn. „Du glaubst hoffentlich nicht, ich wäre immer mit meinen Eltern unterwegs."
Sie lachte. Seine offene Art gefiel ihr. „Schon gut. Dein Dad scheint ein netter Mensch zu sein. Da ich weder ihn noch dich auf einer der Dezember-Partys gesehen habe, nehme ich an, dass ihr nicht in den Hamptons oder in New York lebt?"
„Ich bin in Texas aufgewachsen. Und du? Wohnst du in den Hamptons?"
„Meine Eltern besitzen ein Haus nicht weit von hier. Da habe ich als Kind immer die Sommerferien verbracht. Deshalb kenne ich Scarlet schon lange." Redete sie zu viel? Falls ja, lag es an ihm. An seinen dunklen Augen und der kleinen Narbe über der linken Augenbraue. Außerdem hatte er ein beeindruckendes Kinn und einen faszinierenden Mund.
„Dann seid ihr sozusagen Nachbarinnen, Scarlet und du?"
„Nachbarinnen und Freundinnen. Sie hat mir geholfen, als ich beschloss, mich als Influencerin zu versuchen." Sie war Scarlet sehr dankbar, denn zunächst hatte niemand ihren Plan ernst genommen. Ihr Vater hatte ihr sogar Vorwürfe gemacht, weil sie sich nicht darauf konzentrierte, einen passenden Ehemann zu finden. Das war typisch für ihn. Seit sie denken konnte, gab er ihr das Gefühl, eine große Enttäuschung zu sein. Der Dad dieses gut aussehenden Texaners hingegen hatte einen beneidenswert freundlichen Eindruck gemacht. Aber vielleicht war er auch nur betrunken. Sie erinnerte sich, ihn ein paarmal an der Bar gesehen zu haben.
„Dein Dad ist lustig", sagte sie.
„Er ist eine Katastrophe. Heute Nacht ist er allerdings glücklich, weil alle seine Kinder hier sind. Das kommt nicht oft vor. Im Allgemeinen ist immer mindestens einer von uns unterwegs."
„Wie süß, dass er euch um sich versammeln will. Normalerweise sind es die Mütter, die die Familie zusammenhalten."
„Meine Mom hat als Nachrichtensprecherin gearbeitet, als wir klein waren. Deshalb hat Dad sich oft um uns gekümmert. Er