Sehnsucht nach deinen süßen Küssen
Von Dani Wade
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Über dieses E-Book
Keine dauerhaften Bindungen! Playboy-Millionär Blake Boudreaux hält die Frauen in seinem Leben auf Abstand. Wegen seiner schlechten Erfahrungen glaubt er nicht an wahre Liebe. Auch als er die süße Madison trifft, soll es nur ein One-Night-Stand sein. Aber je mehr Zeit er mit der sinnlichen Rothaarigen verbringt, desto tiefer werden seine Gefühle für sie. Zum ersten Mal denkt Blake über eine gemeinsame Zukunft nach. Doch wie wird Madison reagieren, wenn sie erfährt, dass Blake ihre Begegnung bewusst eingefädelt hat … um sie zu bestehlen?
Dani Wade
Als Jugendliche erstaunte Dani Wade die Mitarbeiter der örtlichen Bibliothek regelmäßig. Sie lieh sich wöchentlich bis zu zehn Bücher aus – und las diese dann tatsächlich bis zu ihrem nächsten Besuch. Sie stellte sich gerne vor, selbst in der Rolle der weiblichen Heldin zu stecken. Vielleicht gelingt es ihr auch deshalb heute so gut, ihren eigenen Figuren Leben einzuhauchen … Ihre Geschichten regen zum Mitfiebern an, ihre Helden sind zum Verlieben, ihre Romane die reinste Achterbahn der Gefühle! Die geborene Südstaatlerin ist ihrer Heimat treugeblieben, heute lebt sie mit ihrem Ehemann, ihren zwei Kindern, zwei Hunden und einer mürrischen Katze zusammen in Alabama, USA und nutzt jede freie Minute in ihrem chaotischen Alltag, indem sie an ihren Romanen arbeitet.
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Buchvorschau
Sehnsucht nach deinen süßen Küssen - Dani Wade
IMPRESSUM
BACCARA erscheint in der HarperCollins Germany GmbH
© 2020 by Katherine Worsham
Originaltitel: „Reclaiming His Legacy"
erschienen bei: Harlequin Enterprises Ltd., Toronto
in der Reihe: DESIRE
Published by arrangement with HARLEQUIN ENTERPRISES II B.V./S.àr.l.
© Deutsche Erstausgabe in der Reihe BACCARA
Band 2143 - 2020 by HarperCollins Germany GmbH, Hamburg
Übersetzung: Roswitha Enright
Abbildungen: Harlequin Books S.A., alle Rechte vorbehalten
Veröffentlicht im ePub Format in 07/2020 – die elektronische Ausgabe stimmt mit der Printversion überein.
E-Book-Produktion: GGP Media GmbH, Pößneck
ISBN 9783733726287
Alle Rechte, einschließlich das des vollständigen oder auszugsweisen Nachdrucks in jeglicher Form, sind vorbehalten.
CORA-Romane dürfen nicht verliehen oder zum gewerbsmäßigen Umtausch verwendet werden. Sämtliche Personen dieser Ausgabe sind frei erfunden. Ähnlichkeiten mit lebenden oder verstorbenen Personen sind rein zufällig.
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BIANCA, JULIA, ROMANA, HISTORICAL, TIFFANY
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1. KAPITEL
„Und was ist mit der Nanny, Vater?"
Sekundenlang hatte Blake Boudreaux den Eindruck, sein Vater würde diese Frage übergehen, denn Armand Boudreaux warf ihm einen ungerührten und arroganten Blick zu, die Augenbrauen leicht hochgezogen. Was typisch für ihn war und perfekt zu seiner makellosen Erscheinung passte. Der Maßanzug saß tadellos, das Haar hatte einen erstklassigen Schnitt, und in den teuren Lederschuhen konnte man sich spiegeln.
„Da meine betrügerische Frau ihr Konto geräumt hat, eine beachtliche Summe übrigens, muss ich meine Ausgaben irgendwie einschränken."
„Indem du die Pflegerin für ein krankes Kind entlässt? Bist du verrückt geworden?"
„Du bist doch auch ohne Nanny aufgewachsen und trotzdem ganz gut geraten."
Blake hätte gern einiges dazu gesagt, aber er wusste, es hatte keinen Sinn. Sein Vater würde ihm sowieso nicht zuhören. Außerdem fühlte er sich in seinem Elternhaus auf der großen Boudreaux-Plantage ausgesprochen unwohl, selbst nach all den Jahren noch. „Ich leide auch nicht an Epilepsie. Das ist schließlich eine sehr ernsthafte Krankheit. Abigail muss unter Aufsicht sein, sie muss jemanden haben, der für sie sorgt."
„Das bildet sie sich doch alles nur ein. Sonst hätte ihre leichtsinnige Mutter sie nicht im Stich gelassen, um nach Europa abzuhauen."
Wie mitfühlend von dir. „Dann lügen die Ärzte?"
„Sie machen aus einer Mücke einen Elefanten. Stattdessen sollten sie tun, was ihre Aufgabe ist. Ihr eine Pille geben, sodass die Sache aufhört. Ich bin sicher, mehr ist nicht nötig. Solange sie ihre Medikamente nimmt, geht es ihr gut. Und, was mindestens ebenso wichtig ist: Sie glaubt daran, dass es ihr gut geht. Nur darauf kommt es an."
Blake machte sich keine Illusionen, was seinen Vater betraf. Er wusste, dass Armand kalt und berechnend und für die Menschen, die mit ihm zu tun hatten, schwer erträglich war. Aber zum ersten Mal ertappte er ihn dabei, wie er mit dem Leben eines anderen Menschen spielte. Das ging entschieden zu weit. Blakes Halbschwester Abigail war sieben Jahre alt, und die Symptome ihre Erkrankung waren immerhin so eindeutig, dass ihre „leichtsinnige" Mutter sie zu einem Spezialisten gebracht hatte. Allerdings hatte diese Mutter, sowie die Diagnose feststand, ihre Koffer gepackt und das Weite gesucht.
„Die Ärzte lügen nicht, sagte Blake mit Nachdruck. „Das ist eine gefährliche und schwere Krankheit.
„Längst nicht so schlimm, wie es aussieht, meinte Armand Boudreaux schulterzuckend. „Du scheinst dir ja ernsthaft Gedanken zu machen. Immerhin hast du dich hier nicht blicken lassen, seit du auf mein Geld verzichtet und meine Rechte als Vater in Abrede gestellt hast. Und das ist jetzt schon siebzehn Jahre her.
Er lächelte boshaft. „Da muss ich dich wohl ernst nehmen."
Stimmt. Mit achtzehn hatte Blake das väterliche Haus verlassen und war seitdem nie wiedergekehrt. Und er hätte kein Problem damit gehabt, seinen Vater und das Herrenhaus, mit dem er so viele schlechte Erinnerungen verband, nie wiederzusehen. Er führte ein gutes, ja luxuriöses Leben in Europa und sehnte sich nicht nach der Atmosphäre in seinem Elternhaus zurück, die eisig war, sogar wenn draußen tropische Hitze herrschte.
Ganz sicher hätte er Marisa, die sehr viel jüngere zweite Frau seines Vaters, und seine damals fünfjährige Halbschwester nie kennengelernt, wenn Marisa und Abigail nicht zufällig zur selben Zeit wie er in Deutschland gewesen wären. Er war zu der Zeit mit einer jungen Frau der High Society liiert, auf deren Partys manchmal auch Marisa auftauchte, die offenbar den Luxus liebte. Auf ihren Reisen musste Marisa ihre Tochter mitnehmen, weil Armand sie nicht bei sich im Haus haben wollte. Das ging natürlich nicht ohne Nanny. Offensichtlich war Marisa so oberflächlich wie ihr Mann, sie hatte nur nicht seine Neigung zur Bösartigkeit.
Blake hätte nicht gedacht, dass er sich je für Kinder interessieren würde. Er lebte das unabhängige Leben eines Playboys. Wenn die Frauen, die zahlreich seinen Weg kreuzten, versuchten, ihn zu ändern oder ihn gar festzunageln, war die Geschichte schnell vorbei. Ja, Kinder waren süß, und er hatte nichts gegen sie, solange sie zu jemand anderem gehörten.
Abigail, das kleine Mädchen mit den großen braunen Augen und den Ringellocken, hatte jedoch sein Herz gewonnen. Bis vor einigen Monaten hatte Marisa auch nichts dagegen gehabt, dass er mit der Kleinen in Kontakt blieb. Als ihn dann Abigails Nanny anrief und ihm sagte, dass sein Vater sie gefeuert hätte, hatte er sich sofort in das nächste Flugzeug gesetzt und war nach New Orleans geflogen.
Glücklicherweise war er nicht vom Geld seines Vaters abhängig. Seine Mutter hatte ihm ein reichliches Erbe hinterlassen, sodass er ein sorgloses Leben führen konnte. Außerdem hatte er sich als Kunsthändler einen Namen gemacht. Von seinem finanziellen Erfolg wusste allerdings kaum jemand.
„Ich mag Abigail, sagte er schlicht. „Sie ist mir wichtig. Jemand muss sich um sie kümmern.
„Ach was! Sie ist nur wehleidig. Das Leben wird sie schon abhärten."
Sein Vater sah ihn durchdringend an, und Blake zwang sich, seinem Blick furchtlos zu begegnen. Auf keinen Fall durfte er sich einschüchtern lassen. Armand würde das sofort ausnutzen.
„Aber da du nun hier bist, fuhr sein Vater ironisch lächelnd fort, „kann ich dir ja den Job geben.
„Was für einen Job?"
„Auf Abigail aufzupassen. Ihre Nanny zu sein. Obgleich du mit Kindern ja nicht viel Erfahrung hast, oder?"
Immerhin bin ich bereit, es zu versuchen. Blake schwieg und wartete ab. Irgendwas hatte der Alte vor.
„Obwohl … Armand nestelte an seinen goldenen Manschettenknöpfen herum. „Ich habe mich noch nicht entschieden, ob du sie überhaupt sehen darfst.
Ein Seufzer, zwar leise, jedoch hörbar, kam vom großen Sessel, der hinten in der Ecke stand.
Blitzartig wandte Armand den Kopf. „Ich habe dir doch gesagt, du sollst in deinem Zimmer bleiben!", brüllte er.
Langsam kam ein kleines Mädchen hinter dem Sessel hervor. Abigail hatte sich in den letzten zwei Jahren nicht sehr verändert. Etwas größer war sie vielleicht geworden. Sie hatte immer noch die braunen Ringellocken und die großen Augen, die jetzt ihren Vater erschreckt ansahen. Dann richtete sie den Blick flehend auf Blake, als fürchte sie, ihn nie mehr wiederzusehen. Ihre Angst war durchaus berechtigt, denn sein Vater brachte es fertig, ihm den Kontakt mit der Kleinen nur deshalb zu verbieten, weil sie ihm wichtig war.
Also nickte Blake ihr kurz zu und wies mit dem Kopf auf die Treppe. Abigail verstand und ging nach oben. Erleichtert wandte Blake sich wieder seinem Vater zu. Er wusste, dass Armand sich gleich beschweren würde, was für ein Problem das Mädchen für ihn war. Blake hatte so etwas als Kind oft genug selbst hören müssen. Das würde er nie vergessen. Davor wollte er Abigail bewahren.
Solange Abigails Mutter oder wenigstens die Nanny anwesend gewesen waren, war die Kleine solchen Beschimpfungen nicht ausgesetzt gewesen, so hoffte er zumindest. Aber jetzt? Wer sollte sie schützen? Hin und wieder vielleicht die Haushälterin Sherry, doch die hatte andere Dinge zu tun.
Blake hatte als Kind weder eine Nanny noch eine Haushälterin gehabt, zu der er sich hätte flüchten können. Er erinnerte sich an endlos lange Tage, an denen er niemanden sah außer dem Koch, der ihm etwas zu essen machte. Er war sehr einsam gewesen, und wenn sein Vater sich um ihn „kümmerte", bestand das darin, dass er sich endlos darüber beschwerte, welche Last Blake für ihn war.
Das sollte Abigail nicht passieren. Bis vor zwei Jahren hatte Blake nie an seine elende Kindheit gedacht. Aber Abigails Schicksal brachte all die Erinnerungen zurück, die er sehr gut verdrängt hatte.
„Du meinst, ich könnte so etwas wie Abigails Nanny sein?", nahm er das Gespräch wieder auf.
„Warum nicht? Du hängst doch so an ihr. Armands schmale Lippen verzogen sich zu einem boshaften Lächeln. „Vielleicht bist du sogar bereit, es dich etwas kosten zu lassen? Damit du mit ihr zusammen sein darfst, meine ich.
Widerlich. „Hast du nicht genug Geld?"
Sekundenlang zögerte Armand, und Blake fragte sich, ob es ihm wirklich um Geld ging. Das konnte nicht sein, Geld war für seinen Vater nie ein Thema gewesen.
„Es geht mir nicht um Geld, Sohn. Sondern um Freiheit."
Freiheit? „Wieso?"
Armand Boudreauxs Absätze klickten auf dem Marmorfußboden, als er hin und her ging. Das tat er immer, wenn er nachdachte, besser gesagt, wenn er etwas im Schilde führte. Wie gut Blake das von früher kannte. Das Herz wurde ihm schwer.
Armand blieb stehen und legte einen Zeigefinger an seine Unterlippe, als müsse er gründlich nachdenken. „Ich glaube, es gibt eine Lösung, die beide Seiten zufriedenstellt."
Von wegen. „So? Das wäre ja mal was ganz Neues. Bisher haben deine Lösungen immer nur dir genützt."
„Das kommt auf den Blickwinkel an. Armand sah ihn kalt an. „Diesmal wäre sie gut für Abigail. Das ist es doch, was du willst, oder?
„Ich habe bisher nichts dergleichen gesagt."
„Deine Körpersprache ist deutlich genug."
Blake biss sich auf die Lippen. Er hatte geglaubt, seine Gefühle verborgen zu haben. Schweigend sah er seinen Vater an. Erstaunlich, wie gut Armand in die sterile Schönheit dieses großen Hauses passte, der perfekte Hintergrund für seinen eleganten und eiskalten Auftritt.
„Ja, ich glaube, so wird es funktionieren, sagte Armand. „Ich habe lange darauf gewartet.
Sein silbergraues Haar glänzte in der Sonne, die durch die hohen Fenster fiel. „Und ich kriege das von dir, was ich will."
Blakes Magen krampfte sich zusammen. Plötzlich war er wieder der achtzehnjährige Junge, der seinem Vater nicht gewachsen war und deshalb sein Zuhause hinter sich gelassen hatte. Schon wandte er sich um, um die Flucht anzutreten, da sah er aus dem Augenwinkel eine kleine Gestalt mit braunen Locken und pinkfarbenen Leggings, die oben auf dem Treppenabsatz stand.
Himmel, was soll ich nur tun?
Er konnte seinen Vater wegen Vernachlässigung seiner Tochter anzeigen, aber das würde er nie durchkriegen. Dazu kannte Armand viel zu viele Leute in einflussreichen Positionen. Außerdem festigte das nur den Ruf von Armand Boudreaux, unbesiegbar zu sein. Dann würde Abigail unter seinem Einfluss bleiben müssen.
Soll ich sie jetzt einfach mitnehmen? ging es Blake plötzlich durch den Kopf. Aber dann würde er wegen Kindesentführung angeklagt werden, und Abigail landete schnell wieder bei ihrem Vater.
Er brauchte mehr Zeit, musste sich alles sehr genau überlegen. Auf keinen Fall konnte er Abigail im Stich lassen, auch wenn das bedeutete, dass sich sein Leben von Grund auf ändern würde. Ein Playboy mit einem Gewissen – ob ihm das jemand abnehmen würde?
Er wandte sich wieder um. „Was soll ich tun?"
Mit einem kurzen triumphierenden Lächeln stieß Armand die Tür zu seinem Büro auf, ging hinein und kam mit einem Ordner in der Hand zurück. Blake zwang sich, ihn zu fixieren und keinen Blick auf Abigail zu werfen, die oben auf der ersten Treppenstufe saß, gerade außerhalb von Armands Sichtweite.
„Hier in der Stadt lebt eine Frau, die etwas hat, das mir gehört. Du wirst es mir zurückholen. Sie heißt Madison Landry."
Blake runzelte die Stirn. „Dafür hast du