Sinnliches Spiel in Las Vegas
Von Zuri Day
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Über dieses E-Book
Ein Blick in Ryans große braune Augen genügt, um Milliardär Adam Breedlove mit heftigem Verlangen zu erfüllen. Dabei hat er die Schwester seines neuen Geschäftspartners gerade erst kennengelernt! Doch beim prickelnden Champagnerdinner über den Dächern von Las Vegas kommt er Ryan schnell näher und beginnt eine berauschende Affäre mit ihr. Immer tiefer gerät Adam in den Sog nie gekannter Sinnlichkeit. Bis er fürchten muss, dass Ryan ein falsches Spiel mit ihm treibt. Was verbirgt seine faszinierende Geliebte vor ihm?
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Buchvorschau
Sinnliches Spiel in Las Vegas - Katja Wagner
IMPRESSUM
BACCARA erscheint in der HarperCollins Germany GmbH
© 2019 by Zuri Day
Originaltitel: „Ready for the Rancher"
erschienen bei: Harlequin Enterprises Ltd., Toronto
in der Reihe: DESIRE
Published by arrangement with HARLEQUIN ENTERPRISES II B.V./S.àr.l.
© Deutsche Erstausgabe in der Reihe BACCARA
Band 2149 - 2020 by HarperCollins Germany GmbH, Hamburg
Übersetzung: Katja Wagner
Abbildungen: FOTOS
Veröffentlicht im ePub Format in 09/2020 – die elektronische Ausgabe stimmt mit der Printversion überein.
E-Book-Produktion: GGP Media GmbH, Pößneck
ISBN 9783733726348
Alle Rechte, einschließlich das des vollständigen oder auszugsweisen Nachdrucks in jeglicher Form, sind vorbehalten.
CORA-Romane dürfen nicht verliehen oder zum gewerbsmäßigen Umtausch verwendet werden. Sämtliche Personen dieser Ausgabe sind frei erfunden. Ähnlichkeiten mit lebenden oder verstorbenen Personen sind rein zufällig.
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BIANCA, JULIA, ROMANA, HISTORICAL, TIFFANY
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1. KAPITEL
Der Lärm, der zum Breedlove-Imperium nun mal dazugehörte, ging Adam Breedlove nach einem Zwölf-Stunden-Tag gewaltig auf die Nerven. Es war die gewohnte Geräuschkulisse aus sich drehenden Rouletterädern, Musikgedudel und ständigen Pieptönen – so wie man sie in jedem Spielcasino hörte, selbst bei denen im Internet. Trotzdem nahm Adam sich Zeit, während er die riesige Halle mit ihren unterschiedlichen Bereichen durchquerte, die zwei Etagen unter der vornehmen und ruhigen Lobby des CANN Casino Hotel und Spa lag. Die Quelle des Familienvermögens im Blick zu behalten bedeutete nämlich auch, sich immer daran zu erinnern, was wirklich zählte – der Kunde.
Vor dem Verlassen der Verwaltungsbüros, wo Adam als Vizepräsident für Forschung und Entwicklung von CANN International arbeitete, hatte er Jackett und Schlips abgelegt und die Ärmel seines blütenweißen Hemdes hochgerollt. Es war ein Ritual, mit dem er seine Position hinter sich lassen und sich unter die Gäste mischen konnte. Zufrieden musterte er die Menge der Spieler und der belegten Spielautomaten an diesem Freitagabend. Lächelnd grüßte er einige Mitarbeiter und registrierte dabei die Frauen, die ihm aufreizende Blicke zuwarfen oder ihn anstarrten. Männer ebenso. Adam nahm alles locker.
„Yo, Adam!"
Adam blieb stehen und drehte sich in Richtung der Stimme. Ein untersetzter Mann mittlerer Größe kam winkend auf ihn zu. Das Gesicht kam ihm bekannt vor, aber …
„Ich bin’s, Dennis. Dennis Washington."
„Dennis Waschbrett?" Lachend schüttelte Adam die ausgestreckte Hand des Mannes.
Dennis tätschelte seinen Bierbauch. „Nicht mehr."
„Deswegen habe ich dich nicht erkannt. Wie läuft’s, Mann? Ich hab dich ja ewig nicht gesehen."
„Bestimmt seit der Highschool nicht mehr."
„Wo warst du so? Lebst du immer noch hier in Las Vegas?" Adam bewegte sich auf einen Ausgang zu, der vom Casino in einen ruhigeren Flur führte. Dennis folgte ihm.
Er schüttelte den Kopf. „Bakersfield. Meine Familie ist kurz nach meinem Abschluss und bevor ich zum Militär gegangen bin, dort hingezogen. Nach meiner Rückkehr habe ich mich dort niedergelassen."
„Du hast gedient? Ich kann mir nicht vorstellen, dass dir irgendjemand Befehle erteilen könnte", frotzelte Adam.
Dennis lächelte. „Es war eine Umstellung."
„Wie lange warst du dabei?"
„Vier Jahre. Ein schmerzlicher Ausdruck flackerte über Dennis’ Gesicht. „Das hat gereicht.
„Das ist toll, Dennis. Vielen Dank für deinen Einsatz. Dennis’ Erwiderung war irgendetwas zwischen einem Grunzen und einem Schnauben. Adam fragte vorsichtshalber nicht weiter nach. „Wohnst du hier im Hotel?
„Nein, das liegt außerhalb meines Budgets. Dennis sah sich bewundernd um. „Ihr Breedloves wart immer eine Stufe besser als die Konkurrenz. Aber das hier ist drei Stufen besser.
Adam konnte nicht widersprechen. Seine Familie hatte Geschichte geschrieben, als CANN International das erste 7-Sterne-Hotel in Nordamerika baute. Jeder mit Geld und Einfluss wollte hier übernachten. „Wie lange bleibst du?, fragte er Dennis. „Es wäre doch cool, wenn wir uns treffen könnten.
„Das wäre toll! Ich würde nämlich gern mit dir über euer anderes Unternehmen sprechen, die Breedlove-Ranch. Ich habe gelesen, dass ihr dort Rinder züchtet und einen eigenen Verarbeitungsbetrieb aufbaut."
Adam nickte. „Das stimmt. Er ist schon fast fertig."
„Das ist die Branche, in der ich arbeite."
„Ach, wirklich?"
„Ja. Ich leite ein Schlachthaus in Bakersfield, eines der größten im Bundesstaat."
„Im Ernst? Wie lange schon?"
„Seit ich vor acht Jahren aus der Armee ausgeschieden bin. Seit vier Jahren bin ich in der Leitung."
„Wir sollten uns auf jeden Fall unterhalten. Wie lange bleibst du?"
„Ich fliege morgen Abend zurück."
Adam zog sein Handy heraus. „Gib mir deine Nummer. Ich rufe dich an. Vielleicht können wir morgen Mittag zusammen essen."
„Guter Plan."
Sie verabschiedeten sich herzlich und gingen auseinander.
Nachdem er am nächsten Morgen ein Treffen mit Dennis vereinbart hatte, nahm Adam ein rasches Frühstück zu sich und genoss einen Ausritt auf seinem preisgekrönten Hengst Thunder. Danach sprang er in seinen brandneuen Pick-up und fuhr in die Innenstadt von Breedlove, Nevada.
Adams Vater Nicholas und eine Gruppe von Geschäftsleuten hatten die Stadt vor über zwanzig Jahren gegründet. Sie lag inmitten von Bergen circa fünfundzwanzig Meilen nordöstlich des Las Vegas Strip. Im Zentrum von Breedlove gab es einen malerischen Platz mit zahlreichen Geschäften. An einer Ecke lag ein Restaurant, das Adam gehörte. Der Name BBs stand für Breedlove Burgers, die hier verkauft wurden, um das Fleisch zu präsentieren, das auf der Ranch produziert wurde.
Adam erreichte den Parkplatz. Es gab nur noch wenige freie Plätze. Das erschwingliche Essen, das gemütliche Dekor und die guten Drinks machten den Laden beliebt, besonders bei jüngeren Gästen. Er fuhr auf einen reservierten Parkplatz an der Rückseite des Restaurants und trat durch den Personaleingang ein.
„Hey, Adam!"
„Hola, Miguel." Adam begrüßte seinen Restaurantchef herzlich. „Qué pasa, hombre?"
„Nada, Mann. Miguel schüttelte den Kopf über Adams Spanisch-Versuche. „Kommst du, um zu arbeiten?
„Ich bin hier, um einen guten Burger zu essen. Bekomme ich einen Tisch?"
„Ich weiß nicht, Boss. Vielleicht musst du warten."
Während Adam durch die Küche lief, redete und scherzte er mit einigen der Angestellten. Als er im Restaurantbereich ankam, sah er Dennis an einem Tisch am Fenster sitzen. Doch was ihn fast stehen bleiben und nach Luft schnappen ließ, war die Tatsache, dass sein alter Schulfreund nicht allein war.
Falls der Himmel einen Engel vermisste, konnte Adam Gott verraten, wo er zu finden war. Hier – direkt vor seinen Augen im BBs.
Ryan Washington war übel. Das Gefühl beschränkte sich nicht nur auf ihren Magen. Als Dennis sie eingeladen hatte, musste ihm klar gewesen sein, dass ein Burgerladen für sie als Vegetarierin der letzte Ort war, wo sie essen wollte. Außerdem hätte sie wissen müssen, dass Dennis bei seiner Einladung Hintergedanken gehabt hatte. Als Kind hatte sie ihren Bruder angebetet, doch sie hatten sich nie richtig nahegestanden, was sie bedauerte. Vor seinem Anruf heute Morgen hatte sie nicht einmal gewusst, dass er in Las Vegas war.
Zuerst hatte sie rundweg abgelehnt. Ihr Tag war verplant, und eine Praxis wartete auf ihre Eröffnung. Außerdem gab es da diese sehr persönliche Angelegenheit, die sie ihrer Familie noch nicht verraten hatte. Doch wie so oft hatte Dennis sie überredet – um ihr dann zu gestehen, dass er sich mit einem alten Freund treffen würde, der jetzt sehr erfolgreich war. Er hoffte, mit ihm ins Geschäft zu kommen, wobei ihre Anwesenheit vielleicht helfen würde. Als sie fragte, warum, hatte er nur gesagt, dass sein Freund hübsche Mädchen mochte. Ryan wurde immer noch wütend bei der Erinnerung daran.
Das hätte reichen sollen, um erneut abzulehnen. Aber Dennis war nicht großzügig mit Komplimenten. Wenn er sie hübsch nannte, musste er wirklich glauben, ihre Hilfe zu brauchen. Also saß sie hier, erledigte so viel Arbeit wie möglich mithilfe ihres Smartphones, versuchte, den Duft nach Burgern zu ignorieren, und wollte nur noch, dass es vorbei war.
„Da ist er ja!", rief Dennis.
Ryan sah hoch und erstarrte. Der Mann, der Dennis’ Gruß erwiderte, sah aus wie ein Model. Wahnsinnig attraktiv. Er schien geradewegs einem Werbeplakat für den Wilden Westen entsprungen zu sein. Alles an ihm schrie nach Cowboy: Stetson, Karohemd, schmale Jeans und Cowboystiefel. Und das alles an einem Körper …
Aber ein Cowboy mit sauberen, gepflegten Fingernägeln? Ryan sah ihm wieder ins Gesicht. Groß, dunkel und attraktiv war eine viel zu banale Beschreibung für dieses Prachtstück von Mann. Aber sie passte. Er war athletisch und außergewöhnlich gut aussehend mit seinen kurz geschnittenen Locken, den dunklen, intensiven Augen und den Lippen, die zum Küssen gemacht waren. Dann lächelte er, und auf seiner Wange bildete sich ein Grübchen. Dafür hatte sie schon immer eine Schwäche gehabt. Ryan seufzte auf.
Und sie war sprachlos. Zum ersten Mal war sie dankbar für die große Klappe ihres Bruders. Sie sah auf ihr Handy hinunter, um sich zu sammeln und ihr Hirn zurück an die Arbeit zu zwingen.
„Schön, dich zu sehen, sagte Dennis, als sich der Cowboy zu ihnen an den Tisch setzte. „Ich konnte es kaum glauben, als die Kellnerin sagte, der Laden würde dir gehören. Hätte mich nicht überraschen sollen, schließlich betreibst du eine Rinderranch. Die Kellnerin meinte, dass die Burger hier die besten im Westen seien. Nicht wahr, Ryan?
Ryan wollte ihren Bruder anschauen, aber ihr Blick wurde magisch von den Augen des Fremden angezogen. Wie er sie ansah! Mit Augen von der Farbe schmelzender Schokopralinen, die umrahmt waren von dichten Augenbrauen und langen Wimpern.
Sie konzentrierte sich wieder auf Dennis. „Ja, das hat sie."
Tatsächlich hatte sie gar nicht aufgepasst, als Dennis mit der Kellnerin flirtete. Aber da der Kerl, dem ihr Bruder zu imponieren versuchte, der Besitzer hier war, hielt sie ein wenig, nun ja, kreative Wahrheit für gerechtfertigt.
„Du erinnerst dich doch an die Breedloves, oder? Die Familie, der das CANN Hotel auf dem Strip gehört? Dies ist Adam, einer der Brüder. Wir waren zusammen auf der Highschool."
„Hallo." Adams Lächeln wirkte warm und aufrichtig.
„Hi." Plötzlich fühlte Ryan sich schüchtern, was selten vorkam. Aber sie hielt Blickkontakt.
„Ich glaube, du bist Ryan nie begegnet, fuhr Dennis fort. „Sie ist meine kleine Schwester. Als Kind war sie eine Nervensäge. Ich musste sie ständig abschütteln.
Ryan zog eine Augenbraue hoch, auch wenn es stimmte, was ihr Bruder sagte. Als altkluge Achtjährige mit einer Vorliebe für Brettspiele und Sport war sie ihrem damals vierzehnjährigen furchtlosen und athletischen Bruder wie ein Hündchen gefolgt, das alles tun wollte, was er tat. Was ihm natürlich nicht gepasst hatte.
„Ich kann mir dich nicht als Nervensäge vorstellen. Adam hielt ihr die Hand hin. „Freut mich, dich kennenzulernen.
Seine Stimme erinnerte sie an den Geschmack eines guten Brandys – erdig, würzig und mit einer Wärme, die sich sanft die Kehle hinunterbrannte. Seine Hand war weich. Ihm mochte eine Ranch gehören, aber er verbrachte seine Zeit ganz sicher nicht damit, Kühe einzufangen und Heuballen zu stemmen.
„Gleichfalls", sagte sie.
Es war nur ein leichter Druck, mit dem er ihre Hand umfasste. Aber für Ryan übermittelte diese Berührung jede Menge Informationen. Dass er umsichtig und freundlich war, aber auch stark und verlässlich. Vermutlich war er ein fabelhafter Liebhaber.
Ups, wo war das denn hergekommen? Es sollte ihr egal sein, aber da war irgendetwas an ihm …
Ryan war nicht die Einzige, die von ihm begeistert war. Begeistert? Wohl eher verzaubert! Das traf auf mindestens ein halbes Dutzend Frauen in ihrem Blickfeld zu. Ganz sicher auf die niedliche Bedienung mit dem perfekt zu kleinen Zöpfchen geflochtenen Haar, die an ihren Tisch hüpfte. Ihr Lächeln war so blendend wie ihr blütenweißes Hemd.
„Hey, Adam!"
„Hallo, Zoe. Ein Sonnenstrahl wie immer. Zoe ist unsere beste Bedienung, sagte Adam zu Dennis und Ryan. „Uns steht ein großer Verlust bevor, wenn sie nächstes Jahr aufs College geht.
„Mir auch, beklagte Zoe sich. „Ich werde es vermissen, hier fast jeden Tag zu essen und … euch alle zu sehen.
Beim Anblick des liebestrunkenen Teenagers war anzunehmen, dass mit „alle" Adam gemeint war.
Sie sah Ryan an. „Was darf ich Ihnen bringen?"
„Wieso versorgst du uns nicht erst mal mit Getränken und einer Vorspeisenplatte für drei?, warf Adam ein. „Ich gehe derweil mit ihnen die Karte durch.
„Tolle Idee." Zoe zog ein kleines Tablet hervor und nahm ihre Getränke auf. „Wie wäre es als Vorspeise mit Bierbällchen, gebratenen Pickles und Zwiebelstreifen?