Happy End mit dem Playboy-Doc?
Von Amy Andrews
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Über dieses E-Book
Dr. Adam Carmichael begehrt die süße Jessica geradezu schmerzlich. Aber jüngere Frauen wie sie stellen Ansprüche und wollen Liebeserklärungen hören, statt einfach nur leidenschaftliche Nähe zu genießen! Trotzdem kann der Playboy-Doc es nicht lassen, Jessica zu küssen …
Amy Andrews
Amy is a multi-award winning, USA Today bestselling author who has written over forty contemporary romances for several Harlequin imprints. She's an Aussie who loves good books, fab food, great wine and frequent travel - preferably all four together. She lives by the ocean with her husband of twenty-nine years. To keep up with her latest releases and giveaways, sign up for her newsletter at www.amyandrews.com.au/newsletter.html
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Buchvorschau
Happy End mit dem Playboy-Doc? - Amy Andrews
IMPRESSUM
Happy End mit dem Playboy-Doc? erscheint in der HarperCollins Germany GmbH
© 2011 by Amy Andrews
Originaltitel: „Waking Up With Dr Off-Limits"
erschienen bei: Mills & Boon Ltd., London
Published by arrangement with HARLEQUIN ENTERPRISES II B.V./S.àr.l.
© Deutsche Erstausgabe in der Reihe JULIA PRÄSENTIERT ÄRZTE ZUM VERLIEBEN
Band 91 - 2016 by HarperCollins Germany GmbH, Hamburg
Übersetzung: Nicole Lacher
Umschlagsmotive: Denis Duricin / Getty Images. d1sk, Miloje / shutterstock
Veröffentlicht im ePub Format in 03/2020 – die elektronische Ausgabe stimmt mit der Printversion überein.
E-Book-Produktion: GGP Media GmbH, Pößneck
ISBN 9783733715953
Alle Rechte, einschließlich das des vollständigen oder auszugsweisen Nachdrucks in jeglicher Form, sind vorbehalten.
CORA-Romane dürfen nicht verliehen oder zum gewerbsmäßigen Umtausch verwendet werden. Sämtliche Personen dieser Ausgabe sind frei erfunden. Ähnlichkeiten mit lebenden oder verstorbenen Personen sind rein zufällig.
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BACCARA, BIANCA, JULIA, ROMANA, HISTORICAL, TIFFANY
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1. KAPITEL
Das Letzte, was Jessica Donaldson an einem glühend heißen Morgen in ihrem Bett erwartet hätte, war ein nackter Mann. Erst recht dieser Mann – Auslöser all ihrer erotischen Fantasien der vergangenen drei Jahre.
Dr. Adam Carmichael. Gelegentlicher Mitbewohner, exzellenter Chirurg und Inbegriff eines Playboys.
Einen Moment lang überlegte sie, ob sie sich Adams Anwesenheit vor lauter Müdigkeit nur einbildete. War sie nach dem Notruf um Mitternacht und den anschließenden acht Stunden im Operationssaal derart erledigt, dass sie einen Mann in ihrem Bett sah?
Und zwar nicht irgendeinen Mann, sondern Adam?
Operierte er nicht gerade in einem Land der Dritten Welt oder schmierte hohen Tieren am Internationalen Gerichtshof in Den Haag Honig um den Bart? Sie schloss beide Augen, schüttelte den Kopf und öffnete sie wieder. Fehlanzeige. Der Mann war immer noch da. Noch immer eindeutig Adam.
Jess stand im Türrahmen und trug nichts als ein Handtuch. Ihre Haut war feucht. Auf einmal fühlte sie sich ausgesprochen wach. Ein eisiger Luftzug aus der Klimaanlage hüllte sie ein und kühlte ihre hochroten Wangen.
Adams makelloser Körper lenkte sie vorübergehend von der Tatsache ab, dass er in ihrem Bett schlief.
Nackt. Sie hatte noch nie einen Mann in ihrem Bett gehabt, ob nun nackt oder sonst wie. Jess atmete schneller, weil ihr das Schicksal gleich beim ersten Mal den Mann ihrer Träume bescherte.
Sprach etwas dagegen, sich sattzusehen?
Sie war ein anständiger Mensch und stolz darauf. Bisher hatte sie auch nie einen Grund gehabt, ihren Moralkodex anzuzweifeln.
Aber die Morgensonne kroch an den Rändern der Jalousie ins Zimmer und ließ Adams braune Haut goldfarben schimmern.
Und er befand sich schließlich in ihrem Bett.
Also … sah sie sich satt.
Adam lag auf dem Bauch, den Kopf mit den hellblonden Haaren vom Fenster weggedreht. Er hatte beide Arme seitlich ausgestreckt und nahm dadurch das gesamte Bett in Anspruch. Ausgiebig betrachtete Jess die Ebenen und Kurven auf seinem Rücken. Dann ließ sie den Blick von den breiten Schultern abwärts zu seinem Po wandern.
Er hatte das geblümte Laken bis zu den Hüften gezogen. Ein Bein steckte unter dem Stoff, doch das andere lag darauf, weshalb Jess ein Stückchen nackten Po erspähen konnte. Was sie sah, war fest und ebenso braun wie der Rest von Adams Körper.
Offenbar lag er auch nackt in der Sonne.
Jess musterte das Bein auf dem Laken. Es war durchtrainiert und wirkte dank der feinen blonden Härchen noch männlicher. Sie prägte sich das Bild genau ein, während ihr Blick langsam vom Oberschenkel zu den Zehen glitt, die über die Bettkante hinausragten.
Zittrig atmete sie ein. Wie schaffte er es nur, trotz eines geblümten Lakens so maskulin auszusehen?
Sein eigenes Bett war mit marineblauem Satin bezogen. Das wusste sie, weil sie die Bettwäsche auf der Leine hatte hängen sehen. Seitdem tauchte in ihren Träumen ziemlich oft Satin auf.
Ausgerechnet in diesem Moment bewegte sich Adam, und Jess erstarrte wie ein Reh im Angesicht von Autoscheinwerfern. Wenn er nun aufwachte und sie dabei ertappte, wie sie ihn angaffte? Dummerweise schien sie einfach nicht damit aufhören zu können. Fasziniert beobachtete sie, wie sich seine Rücken- und Armmuskeln anspannten, als er sich umdrehte.
Jess hielt die Luft an.
Zum Glück schlief Adam weiter. Durch die Drehung hatte er mit dem verhüllten Bein das Laken über Hüften und Beine gezogen. Eine entscheidende Stelle blieb Jess daher verborgen, doch sie konnte nach wie vor viel nackte Haut sehen.
Jetzt beugte er einen Arm und schob ihn über seinen Kopf, wobei ein beachtlicher Bizeps hervortrat. Auf dem Kinn zeichnete sich ein dunkelblonder Dreitagebart ab. Wie in Trance hob Jess den Blick zu Adams vollen Lippen.
Dann senkte sie ihn auf seinen Oberkörper. Die Haare unter seinem Arm sahen weich aus, doch Jess hielt sich nicht lange bei ihnen auf, weil der glatte Brustkorb sie geradezu magnetisch anzog. Adams Bauchmuskeln erinnerten sie an die Statuen des Bildhauers Rodin.
Eine Linie feiner brauner Haare zog sich zwischen seinem Sixpack abwärts. Auf einmal fühlte sich Jess’ Mund wie ausgetrocknet an.
Sie wagte nicht, noch tiefer zu gucken.
Nicht, dass sie noch nie einen nackten Mann gesehen hätte. Als Krankenschwester tat sie das immer wieder, und wer wie sie auf dem Land aufgewachsen war, kannte sich mit der Natur ohnehin aus.
Aber hier ging es nicht um einen Patienten. Auch nicht um einen preisgekrönten Bullen.
Adam fiel in eine völlig andere Kategorie.
Und was sie hier tat, war voyeuristisch. Jess riss sich zusammen. Was zum Teufel dachte sie sich dabei? Der Mann war zwölf Jahre älter als sie und obendrein ein Sexgott. Er spielte in einer anderen Liga.
Ganz abgesehen davon, dass er Rubys Bruder war.
Ach ja, und zu allem Überfluss auch noch Jess’ Vermieter!
Was sollte sie jetzt tun? Er lag in ihrem Bett.
In dem sie gern selbst gelegen und endlich geschlafen hätte.
An das sie den ganzen Heimweg vom Krankenhaus den Hügel hinunter gedacht hatte.
Das sie förmlich unter ihrem Körper fühlen konnte, als sie schnurstracks ins Bad marschiert war, um mit einer kühlen Dusche die Spuren der Klinik wegzuspülen. Was bitte schön machte er in ihrem Bett?
Er besaß doch ein einwandfreies eigenes Exemplar. Jess hatte es zwar noch nie gesehen, aber es stand in seinem Schlafzimmer, gegenüber der Küche, und dieser Gedanke folterte sie ständig.
Wenn Adam verreiste, was oft vorkam, blieb seine Tür zu. War er zu Hause, wurde sie mit monotoner Regelmäßigkeit geöffnet und geschlossen, während eine Frau nach der anderen kam und ging.
Ehrlich, er hätte eine Drehtür einbauen lassen sollen.
Warum also schlief er in Jess’ Bett?
Ich sollte ihn wecken und fragen, dachte sie.
Aber … wie? Seinen Namen rufen? Ihn an der Schulter rütteln?
Anfassen?
Die Vorstellung schockierte und reizte sie gleichermaßen so sehr, dass ihr der Atem stockte. Ihr Pulsschlag verdoppelte sich ja schon, wenn sie Adam nur ansah. Was um Himmels willen würde erst passieren, wenn sie seine nackte Haut berührte?
Jess ballte die Hände zu Fäusten.
Sie seufzte. Es gab nichts, was sie tun konnte. Ruby und Tilly waren heute früh von der Nachtschicht gekommen und schliefen jetzt tief und fest. Ellie musste erst nachmittags arbeiten und lag ebenfalls noch im Bett.
Also musste sich Jess wohl oder übel mit dem Sofa begnügen. Im nicht klimatisierten Wohnzimmer. An einem Tag, für den 40 Grad vorausgesagt waren – und der sich schon jetzt deutlich heißer anfühlte.
Während Adam Carmichael in einer wohltemperierten Umgebung schlief.
In ihrem Bett.
Wäre sie nicht dermaßen in ihn verknallt und auch nicht so ein Tugendbolzen gewesen, hätte sie ihn hochkant aus ihrem Zimmer geworfen. Aber er sah so friedlich aus. Ganz zu schweigen von unglaublich sexy. Und wenigstens besaß sie nun echte Anregungen für ihre erotischen Fantasien.
An das Bild von ihm in ihrem Bett würde sie sich ihr Leben lang erinnern.
Allerdings brauchte sie ihre Kleidung, deshalb blieb ihr nur eine Möglichkeit …
Leise stellte sie die Tasche mit ihren getragenen Sachen auf den Boden und vergewisserte sich, dass ihr Handtuch so saß, wie es sollte. Wenn sie etwas nicht gebrauchen konnte, dann war es ein Klamottendesaster – ein nackter Mensch im Zimmer reichte!
Auf Zehenspitzen schlich Jess näher, unfähig, ihren Blick von Adams Brustkorb zu lösen, der sich gleichmäßig hob und senkte.
Das war ihr erster Fehler.
Sie stolperte über eins ihrer bestickten Kissen, die normalerweise auf dem Bett lagen. Adam musste es heruntergeworfen haben. Erschrocken presste sie das Handtuch an ihre Brust, während sie vorwärtsstolperte und sich erst bedrohlich nah am Bett wieder fing.
Ihr Herz hämmerte. Eine geschlagene Minute stand sie stocksteif da, voller Angst, Adam könnte aufwachen. Dann zwang sie ihren Blick von ihm weg auf den Boden und setzte ihren Weg fort.
An der Wand neben dem Nachttisch stand der Art-déco-Schrank ihrer Granny. Die hatte darauf beharrt, dass Jess ihn als Erinnerung an zu Hause mit nach Sydney nahm. Es war ein schönes Stück aus dunklem Holz mit abgerundeten Ecken und einem langen Spiegel mit Facettenschliff zwischen den beiden glänzenden Türen. Jess erreichte ihr Ziel ohne weitere Zwischenfälle und hielt den Atem an, als sie den Schlüssel drehte. Das Kratzen von Metall auf Metall kam ihr zehnmal so laut vor wie sonst, und als die Tür aufging, quietschte sie wie ein Sargdeckel in einem Horrorfilm.
Regungslos stand Jess hinter der Tür. Schließlich vergewisserte sie sich mit einem schnellen Blick, dass die Geräusche Adam nicht gestört hatten.
Das war ihr zweiter Fehler.
Während er friedlich weiterschlief, starrte sie auf seinen Mund. Seine Lippen waren leicht geöffnet und sahen so weich aus, die Bartstoppeln verführerisch rau. Jess überlegte, wie sich diese Mischung aus zart und kratzig auf ihrem Mund anfühlen mochte. Sie schluckte.
Wie fühlte es sich wohl an, jene Frau zu sein, die ihn küssen durfte?
Adam machte eine leichte Bewegung, und sie huschte wieder hinter die Schranktür wie eine viktorianische Jungfrau. Allerdings nicht, ohne zu registrieren, dass ihr Pyjama unter dem Kissen und damit auch unter Adams Kopf hervorlugte.
Klasse.
Sie spielte mit der Idee, den Pyjama irgendwie an sich zu bringen.
Aber das wäre der dritte Fehler gewesen.
Außerdem lagen im Schrank etliche Sachen, die sie anziehen konnte. Mit bebenden Fingern zog sie eine Schublade auf und nahm einen weißen Baumwollslip und ein ebenfalls weißes knielanges Nachthemd, um dessen kleinen Ausschnitt ihre Mutter Gänseblümchen gestickt hatte.
Aus Gewohnheit drückte Jess ihr Gesicht gegen den Stoff. Er roch nach Sonnenschein und zu Hause, und sie wünschte sich, dort zu sein. Da, wo alles einfach war.
Wo Adam unmöglich in ihrem Bett liegen konnte.
Egal, wie oft sie sich ausgemalt hatte, mit ihm in ihrem alten Kinderzimmer aufzuwachen, in dem ihre Wünsche genauso unschuldig gewesen waren wie die Black-Beauty-Motive auf der Tapete.
Jetzt hingegen waren ihre Wünsche überhaupt nicht unschuldig.
Sie unterdrückte einen Seufzer, schob vorsichtig die Lade zu und griff mit unsicheren Fingern nach ihrem Deo, das auf einem Regal stand. Prompt polterte die Flasche gegen die Schrankwand und rollte ihr entgegen. Bevor Jess sie schnappen konnte, fiel sie auf das glänzende Parkett. Der Krach hätte Tote zum Leben erwecken können.
Jäh setzte sich Adam auf. Das Laken bauschte sich um seine Taille. „Was zum Henker …?"
Zögernd guckte Jess um die Schranktür. „Entschuldige. Ich wollte dich nicht wecken."
Oh nein, oh nein, oh nein.
Er sah prachtvoll aus.
Seine zerzausten blonden Haare waren dermaßen sexy. Und erst der Oberkörper mit dem Sixpack! Als käme er gerade vom Surfen auf Hawaii zurück, nicht von einem weiteren humanitären Einsatz.
Jess blickte hastig weg und verfluchte sich, weil sie es erst jetzt tat. Dieser Mann war ein brillanter Chirurg, kein männliches Pin-up.
Adam runzelte die Stirn. Der Jetlag machte ihm zu schaffen. Er wurde langsam zu alt, um ständig die Zeitzonen