Märchenhochzeit am Mittelmeer
Von Jules Bennett
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Über dieses E-Book
Jedes Mädchen träumt davon, einmal Prinzessin zu sein. Doch als Victoria ihren besten Freund Prinz Stefan in seinem Palast am Mittelmeer heiratet, ist ihr schwer ums Herz. Denn während sie ihn heimlich liebt, braucht er nur eine Ehefrau, um an die Krone zu kommen …
Jules Bennett
Jules Bennett, die ihren Jugendfreund geheiratet hat, ist Mutter von zwei Mädchen – und, natürlich, Autorin. Voller Tatkraft managt sie ihr Leben. Wenn sie sich erst einmal ein Ziel gesetzt hat, hält nichts sie davon ab, es zu erreichen. Davon kann ihr Mann ein Lied singen. Jules Bennet lebt im Mittleren Westen. Selbstverständlich steht ihre Familie im Mittelpunkt – und das Schreiben. Aber sie versteht sich auch als Expertin für Schuhe, Hüte und Handtaschen. Und sie ist fest überzeugt, dass ihr diese Modekenntnisse in ihren Romanen zu Gute kommen.
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Buchvorschau
Märchenhochzeit am Mittelmeer - Jules Bennett
IMPRESSUM
Märchenhochzeit am Mittelmeer erscheint in der HarperCollins Germany GmbH
© 2013 by Jules Bennett
Originaltitel: „Behind Palace Doors"
erschienen bei: Harlequin Books, Toronto
Published by arrangement with HARLEQUIN ENTERPRISES II B.V./S.àr.l.
© Deutsche Erstausgabe in der Reihe JULIA SOMMERLIEBE
Band 25 - 2014 by Harlequin Enterprises GmbH, Hamburg
Übersetzung: Nicole Lacher
Umschlagsmotive: Harlequin Books S.A.
Veröffentlicht im ePub Format in 02/2019 – die elektronische Ausgabe stimmt mit der Printversion überein.
E-Book-Produktion: GGP Media GmbH, Pößneck
ISBN 9783733739430
Alle Rechte, einschließlich das des vollständigen oder auszugsweisen Nachdrucks in jeglicher Form, sind vorbehalten.
CORA-Romane dürfen nicht verliehen oder zum gewerbsmäßigen Umtausch verwendet werden. Sämtliche Personen dieser Ausgabe sind frei erfunden. Ähnlichkeiten mit lebenden oder verstorbenen Personen sind rein zufällig.
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PROLOG
„Schon mal Nacktbaden ausprobiert?"
Victoria Dane schnappte nach Luft, als Stefan Alexander, Prinz von Galini Isle, sein Hemd auszog. „Ähm… Sie sah sich einem beeindruckenden Sixpack gegenüber und schluckte. „Nein. Nein, habe ich nicht.
Er schlüpfte aus seinen Schuhen.
„Du wirst doch nicht …"
Sein leises Lachen verursachte bei ihr eine Gänsehaut. Mit 15 fühlte sie sich beklommen in der Nähe dieses attraktiven Prinzen, der drei Jahre älter und damit genau genommen schon ein Mann war.
Sie hatten sich rasch angefreundet, seit die Dreharbeiten ihrer Mutter auf seinem Anwesen begonnen hatten. Victoria vermutete, dass es normal war, in den Prinzen verknallt zu sein. Aber würde er sich jetzt tatsächlich komplett ausziehen?
„Allein mache ich das nicht", sagte er, die Hände auf die schmalen Hüften gestützt.
Ihr Blick wanderte zu seinem Brustkorb. „Du hast ein Tattoo?"
Er grinste jungenhaft. „Das erste von vielen, hoffe ich."
„Was ist es?" Sie trat näher, um das Tattoo in Augenschein zu nehmen.
Wäre sie unhöflich, wenn sie es berührte? Wahrscheinlich, also vergrub sie die Hände in den Taschen ihres Strandkleides. Das hielt sie allerdings nicht davon ab, die schwarzen Linien des Tattoos in Gedanken mit den Fingerspitzen nachzufahren.
„Mein Familienwappen. Ich fand es angemessen, damit zu starten. Außerdem könnte mein Vater wegen des Symbols weniger Einwände haben."
Die Nachmittagssonne brannte auf sie herab, doch Victoria wusste, dass die Hitze, die sie förmlich verzehrte, nichts mit dem Wetter zu tun hatte. Seit fast zwei Monaten leistete sie ihrer Mutter nun Gesellschaft bei den Dreharbeiten. Von Anfang an hatte die Chemie zwischen Stefan und ihr gestimmt. Er sah in ihr wohl eine kleine Schwester und hatte keine Ahnung, dass sie dabei war, sich in ihn zu verlieben.
Die Jungs zu Hause waren völlig anders als er.
„Hat dein Vater es schon gesehen?", erkundigte sie sich, wobei sie das Tattoo zum Vorwand nahm, um weiter auf Stefans Brust zu starren.
„Nein. Seit ich es vor zwei Wochen machen ließ, habe ich in Dads Nähe immer ein Hemd getragen. Er wird ausrasten, aber es lässt sich nicht rückgängig machen, also kann er wenig ausrichten."
Victoria schlenderte zum Pool, setzte sich an den Beckenrand und baumelte mit den Füßen im kühlen Wasser. „Du bist so entspannt, wenn du Regeln brichst und dich Leuten widersetzt. Machst du dir keine Sorgen, dass du eines Tages ernsthafte Schwierigkeiten kriegst?"
„Schwierigkeiten? Lachend setzte er sich neben sie. „Vor denen habe ich keine Angst. Ich will ich selbst sein und mein Leben so leben, wie es mir gefällt. Nicht beherrscht werden von dem, was andere richtig finden. Wer kann schon beurteilen, was richtig oder falsch für mich ist?
Sie bewunderte seine zupackende Art, das Leben anzugehen. Darin erinnerte er sie an ihren Bruder, Bronson. „Fällt das für dich nicht unter Lügen? Ich meine, du wusstest doch, dass du dich tätowieren lassen würdest. Warum hast du es deinem Dad nicht einfach gesagt?"
Stefan sah sie an. Der Blick aus seinen strahlend blauen Augen hielt den ihren fest. „Lügen durch Weglassen zählt für mich nicht."
„Also, für mich schon. Vielleicht ist das ein kultureller Unterschied."
Er tauchte eine Hand ins Wasser und spritzte Victorias bloße Oberschenkel nass. Ein Schauer rieselte ihr über den Rücken.
„Ich denke, der Unterschied liegt darin, ob man brav ist oder das tut, was einem gefällt, meinte er leichthin. „Was ist jetzt mit dem Nacktbaden?
„Du weißt doch, ich bin brav. Kein Nacktbaden für mich." Lächelnd legte sie ihm eine Hand auf den Rücken und schubste ihn in den Pool.
1. KAPITEL
Jedes Mädchen träumt von einer Märchenhochzeit. Die lange weiße Schleppe, die von Pferden gezogene Kutsche, der große schöne Prinz mit der ordensgeschmückten Brust und der blauen Schärpe, die genau zu seiner Augenfarbe passt.
Victoria Dane lebte dieses Märchen zwar nicht, doch sie hatte den ehrenvollen Auftrag, das königliche Brautkleid zu entwerfen. Millionen würden dieses Kleid sehen, wenn die künftige Königin von Galini Isle es trug.
Zugegeben, das Kleid zu entwerfen, konnte nicht annähernd damit konkurrieren, Königin zu werden.
„Victoria."
Als sie die vertraute Stimme ihres Freundes hörte, wandte sie sich vom atemberaubenden Blick auf das smaragdfarbene Meer ab. Wie es in diesem Land Brauch war, begrüßte sie den Prinzen mit einer leichten Verbeugung.
Er hatte sein enges schwarzes T-Shirt in die Designerjeans gesteckt. Viele Menschen hätten sich nur schwer vorstellen können, dass Prinz Stefan Alexander – Besitzer eines auffällig blauen Augenpaares und eines neuen Tattoos, das unter einem Ärmel auf einem beeindruckenden Bizeps hervorlugte – als Nächster dieses schöne Land regieren würde.
Seine Muskeln schienen zwischen jeder ihrer Begegnungen zu wachsen. Kein Wunder, Stefan kletterte leidenschaftlich gern. Ja, das würde ein tolles Bild abgeben. Ein starker griechischer Gott, der mit freiem Oberkörper hoch über dem Boden an einem Fels hing …
Die Frau, die ihn heiraten würde, konnte sich glücklich schätzen. Victoria hätte gelogen, wenn sie abgestritten hätte, in ihrer Fantasie schon einmal jene Frau gewesen zu sein, die Prinz Alexander endlich zähmte. Doch im wirklichen Leben hatte sie seine unschätzbare Freundschaft nicht aufs Spiel setzen wollen.
Mit den starken Armen, die sie während der letzten paar Jahre vermisst hatte, zog er sie an sich. Die warme einladende Umarmung war ein Band, das Telefonate und E-Mails nicht ersetzen konnten.
„Prinz Alexander", sagte sie, während sie seine Umarmung erwiderte.
„Nenn mich nicht so. Sein Lachen machte sie noch aufgeregter, als sie nach der langen Trennung ohnehin war. „Und um Himmels willen verbeuge dich nicht. Unser letztes Treffen liegt eine Weile zurück, aber das heißt nicht, dass ich ein königlicher Snob geworden bin.
„Es ist so schön, dich zu sehen. Sie trat zurück und blickte ihm in die Augen. „Als du mir am Telefon von deiner Hochzeit erzählt hast, bin ich aus allen Wolken gefallen. Deine Braut muss außergewöhnlich sein.
„Die wichtigste Frau in meinem Leben." Er hob ihre Hand zu seinen Lippen.
Ein Märchenprinz konnte Stefan nicht das Wasser reichen. Eifersucht keimte in Victoria auf, weil eine andere Frau in sein Leben treten würde … Nicht nur kommen und gehen, wie all die anderen weiblichen Wesen.
Er deutete auf die Sitzecke mit den orangefarbenen Kissen. „Wollen wir über meine schöne Braut reden?"
Mit einem Nicken entließ er seine Assistenten. Ein Mann in seiner Position und mit seiner Macht brauchte dafür keine Worte. Für Victoria war er allerdings noch immer jener verwegene Teenager, der sie zum Nacktbaden im königlichen Pool überreden wollte – während eine Dinnerparty im großen Ballsaal stattfand.
„Ich habe einige Entwürfe mitgebracht, damit deine Verlobte und du einen Blick darauf werfen könnt. Sie legte ihre Mappe auf den Tisch und schlug sie auf. „Wenn es deiner Braut lieber ist, kann ich Stilrichtungen kombinieren oder mir etwas völlig anderes überlegen. Es sind klassische Entwürfe, allerdings mit eigenen Akzenten. Jedes dieser Kleider würde einer künftigen Königin gut stehen.
„Du wirst zweifellos das perfekte Kleid schneidern. Er legte seine Hand auf ihre, und ein Lächeln breitete sich auf seinem Gesicht aus. „Wie schön, dass du hier bist, Victoria. Du hast mir gefehlt.
Sie lächelte zurück, unfähig, ihre Nervosität wegen des Wiedersehens und auch wegen der Tatsache, dass Stefan endlich die große Liebe gefunden hatte, zu verbergen. Ihr waren schon Zweifel gekommen, ob ihm das jemals gelingen würde. Früher einmal hatte sie gewünscht, seine große Liebe zu sein, aber ihre Freundschaft war wichtiger. Als seine beste Freundin freute sie sich, weil er so glücklich und verliebt war. Sie brauchte dieses gute Beispiel, dass nicht alle Männer ihre Heiratsversprechen brachen.
„Es ist mir ein Vergnügen, das Kleid zu entwerfen. Außerdem haben wir auf diese Weise einen Grund, uns trotz der vielen Termine zu sehen. Victoria strich sich die langen Haare über die Schulter zurück. „Telefonate sind nicht dasselbe.
„Nein, sind sie nicht."
Er lächelte sexy, beinahe herausfordernd. Dieser Mann war in der Tat der Inbegriff eines Prinzen. Das T-Shirt schmiegte sich um seine breiten Schultern und die durchtrainierten Oberarme. Victoria fragte sich, was das neue Tattoo darstellte. Wie sie Stefan kannte, würde er bald einen Grund finden, um sein Hemd auszuziehen. Er hatte sich im Laufe der Jahre verändert, und zwar ausnahmslos an den richtigen Stellen. Klettern tat dem Körper offensichtlich gut.
„Beeindruckend, sagte er, während er in den Skizzen blätterte. „Hast du sie selbst gemacht, oder arbeitest du mit einem Team?
Stolz meldete sich in Victoria. Sie mochte eine der gefragtesten Designerinnen sein, widmete aber jeder Kundin ihre ungeteilte Aufmerksamkeit. Auch hörte sie gern Lob für ihre Arbeit … Vor allem von so einem guten Freund.
„Ich habe ein kleines Team, aber diese Entwürfe stammen von mir. Als es um deine Braut ging, war ich egoistisch. Sie legte ein Blatt beiseite, um Stefan die übrigen Entwürfe zu zeigen. „Dieses Kleid gefällt mir am besten, wegen seiner klaren Linien, des Ausschnitts und der Korsage. Klassisch und doch sexy.
Fast wie jenes Kleid, das sie für ihre eigene Hochzeit entworfen hatte. Natürlich war das sechs Monate, etliche hämische Zeitungsartikel und einen niederschmetternden Liebeskummer her. Damals hatte ihr Verlobter, ein aufstrebender Schauspieler, beschlossen, Victoria öffentlich zu erniedrigen. Mit Stefan und seiner Verlobten zu arbeiten, würde sie daran erinnern, dass es doch noch Happy Ends gab.
Als Teenager war sie von dem Jungen mit der goldfarbenen Haut und dem verwegenen Lächeln hin und weg gewesen, um es milde auszudrücken. Doch rasch hatte sich eine Freundschaft entwickelt, die die Jahre überdauerte. Fantasien waren gekommen und gegangen … Und wieder gekommen, wenn sie sich ausmalte, wie Stefan ihr einen Antrag machte und ihr seine heimliche endlose Liebe gestand. Kleinmädchenträume halt. Außerdem hatte er stets eine oder zwei Gespielinnen gehabt.
„In diesem Kleid würdest du wunderschön aussehen."
Mit einer abrupten Kopfbewegung schüttelte Victoria ihre Gedanken ab und wandte sich Stefan zu.
„Entschuldige. Ich weiß, deine eigene Verlobung liegt noch nicht lange zurück, aber …"
Sie stellte sich kerzengerade hin. „Nein, schon okay. Lass uns nicht davon reden. Ich möchte mich viel lieber auf dein Glück konzentrieren."
Stefan legte ihr die Hände auf die Schultern und drückte sie tröstend. „Ich bin nach wie vor dein Freund. Mir ist klar, dass du am Telefon nicht näher darüber reden wolltest, weil mein Vater gerade gestorben war. Aber jetzt bist du hier, und wenn du jemanden zum Anlehnen brauchst, stehe ich dir zur Verfügung."
Eine wohlige Wärme durchströmte sie. Neben ihren Brüdern war dies der dritte Mann, auf den sie sich stets hatte verlassen können. Auch, als sie älter geworden waren und viel arbeiteten, hatte sie gewusst, dass Stefan immer für sie da war.
„Vielleicht komme ich auf dein Angebot zurück, sagte sie lächelnd. „Aber jetzt geht es um dich.
Weil sie an ihren Beruf und diese Freundschaft denken wollte statt an die erlittene Demütigung, ließ sie ihren Blick über die Skizzen wandern. „Ein Kleid soll bewirken, dass eine Frau sich schön und anziehend fühlt. Diese Schönheit wollte ich ausdrücken, mit der Andeutung eines Märchens. Wenn ich die