Nur in deinen Armen ...
Von Maggie Cox
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Über dieses E-Book
Nach fünf Jahren steht Mac Simmonsen plötzlich bei seiner Frau vor der Tür. Er will eine neue Familie gründen und bittet Tara um die Scheidung. Aufgewühlt und zutiefst verletzt, berichtet Tara ihrem Mann von einem Geheimnis, das sie die ganze Zeit gehütet hat …
Maggie Cox
Schreiben und Lesen gingen bei Maggie Cox schon immer Hand in Hand. Als Kind waren ihre liebsten Beschäftigungen Tagträumen und das Erfinden von Geschichten. Auch als Maggie erwachsen wurde, zu arbeiten begann, heiratete und eine Familie gründete blieben ihre erfundenen Heldinnen und Helden ein wichtiger Bestandteil ihres Lebens. Was immer auch am Tag geschehen mochte – nachts kehrte Maggie in ihr Bett zurück und ließ ihre Figuren neue spannende und romantische Abenteuer erleben. Während ihrer langjährigen Karriere als Sekretärin drehte sich Maggies ganzes Leben um das Schreiben: Tagsüber verfasste sie nüchterne Geschäftsbriefe, abends füllte sie Seite um Seite in ihren Notizbüchern. Diese romantischen Geschichten blieben allerdings viele Jahre lang ihr Geheimnis – bis Maggie eines Tages ihren zweiten Mann kennenlernte, die große Liebe ihres Lebens! Er brachte Maggie dazu, ihre Geschichten bei verschiedenen Verlagen einzureichen. Und im Juli 2002 war sie endlich am Ziel ihrer Träume: Der berühmte Liebesromanverlag Mills & Boon veröffentlichte Maggies ersten Roman, der bei CORA unter dem Titel: Vertrau auf dein Herz erschien. Seitdem kann Maggie sich endlich ganz der Liebe widmen. Inzwischen sind bereits zahlreiche romantische Geschichten aus ihrer Feder erschienen, und ihre weltweite Fangemeinde wächst mit jedem neuen Buch.
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Buchvorschau
Nur in deinen Armen ... - Maggie Cox
IMPRESSUM
Nur in deinen Armen ... erscheint in der Verlagsgruppe HarperCollins Deutschland GmbH, Hamburg
© 2003 by Maggie Cox
Originaltitel: „The Marriage Renewal"
erschienen bei: Mills & Boon Ltd., London
Published by arrangement with HARLEQUIN ENTERPRISES II B.V./S.àr.l.
© Deutsche Erstausgabe in der Reihe JULIA EXTRA
Band 231 - 2004 by Harlequin Enterprises GmbH, Hamburg
Übersetzung: Dorothea Ghasemi
Umschlagsmotive: LightField Studios / shutterstock
Veröffentlicht im ePub Format in 02/2023.
E-Book-Produktion: GGP Media GmbH, Pößneck
ISBN 9783751521543
Alle Rechte, einschließlich das des vollständigen oder auszugsweisen Nachdrucks in jeglicher Form, sind vorbehalten.
CORA-Romane dürfen nicht verliehen oder zum gewerbsmäßigen Umtausch verwendet werden. Sämtliche Personen dieser Ausgabe sind frei erfunden. Ähnlichkeiten mit lebenden oder verstorbenen Personen sind rein zufällig.
Weitere Roman-Reihen im CORA Verlag:
BACCARA, BIANCA, JULIA, ROMANA, HISTORICAL, TIFFANY
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1. KAPITEL
Das Baby war schuld. Das hübsche blonde Baby, das ihr gegenüber auf dem Schoß seiner Mutter gesessen und sie angelächelt hatte, hatte es geschafft, dass ihr Herz sich verkrampfte und sie ihren Vorsatz, einen schönen Tag zu verleben, völlig vergaß. Und das nur, weil sein Name Gabriel war. Als Tara in der Liverpool Street aus dem Zug stieg, versuchte sie verzweifelt, die Fassung zu bewahren und die aufsteigenden Tränen fortzublinzeln. Schnell suchte sie die Damentoilette auf.
Dort tupfte sie sich vor dem Spiegel die verschmierte Wimperntusche ab, trug noch etwas Rouge auf und atmete anschließend einige Male durch. Es war fünf Jahre her … Warum tat es dann immer noch so weh? Es war nur ein Zufall gewesen, dass das Baby im Zug genauso hieß wie ein anderer hübscher kleiner Junge … Sie war einfach überarbeitet und urlaubsreif, das war alles. In dem Antiquitätengeschäft ihrer Tante hatte sie eine ganze Schublade voller Prospekte mit den unterschiedlichsten Traumzielen. Und falls sie je dazu kam, eine Reise zu buchen, würde ihr vielleicht bewusst werden, dass sie erst dreißig war und ihr Leben noch vor sich hatte.
„Das Victoria and Albert Museum", sagte Tara zu ihrem Spiegelbild, als müsste sie sich in ihrem Vorsatz bestärken. Dann nahm sie ihre Bürste aus der Handtasche, um sich das schulterlange blonde Haar zu kämmen, atmete noch einmal tief durch und ging zurück auf den Bahnsteig. Als sie kurz darauf in die U-Bahn stieg, um ihre Fahrt nach South Kensington fortzusetzen, fühlte sie sich wieder besser.
Im Museum war es unerträglich heiß. Nur schwer konnte Tara sich auf die prächtigen historischen Kostüme konzentrieren. Plötzlich begann sich alles vor ihren Augen zu drehen.
„Oh nein!" Tara lehnte die Stirn an eine der Glasvitrinen, in der das Ballkleid einer Adligen ausgestellt war, und hoffte, der Schwindelanfall würde vorübergehen. Wäre sie an diesem Tag etwas früher aufgestanden, hätte sie das Haus nicht ohne Frühstück verlassen müssen.
„Ist alles in Ordnung, Liebes?" Eine ältere Dame legte ihr vorsichtig die Hand auf die Schulter, und Tara stieg der schwache Duft von Lavendel in die Nase. Sie wollte gerade erwidern, dass sie sich nur einen Moment setzen müsste, als ihr schwarz vor Augen wurde und sie zu Boden sank.
„Tara … Tara, wach auf. Hörst du mich?"
Sie kannte diese Stimme. Kannte sie sogar sehr gut. Sie war wie eine Liebkosung. Tara verspürte ein erregendes Prickeln. Zuerst das Baby, und nun das … seine Stimme … Fünf lange Jahre hatte sie sie nicht mehr gehört. Offenbar spielten ihre Nerven ihr einen Streich, weil sie überarbeitet war. Anders konnte sie es sich nicht erklären.
Ihr Herz pochte wie wild, als sie die Augen aufschlug. Die hohe Decke schien sehr weit weg zu sein, doch es war etwas ganz anderes, das Tara erstarren ließ. Es war das Gesicht eines Mannes mit blauen, von dichten Wimpern gesäumten Augen, einem markanten Kinn mit einem Grübchen und hohen Wangenknochen – skandinavische Züge, die er von seinem norwegischen Vater geerbt hatte.
„Mac."
An seiner Wange zuckte ein Muskel, aber sonst zeigte der Mann keine Reaktion. Tara war erst enttäuscht, dann verletzt und schließlich verwirrt.
„Kennen Sie die Frau?" Das war die alte Dame, die nach Lavendel duftete. Sie sah Mac skeptisch an.
„Ja, ich kenne sie, erwiderte er mit leicht skandinavischem Akzent. „Zufällig ist sie meine Frau.
„Oh. Na, Sie hätten sie lieber nicht allein herumlaufen lassen sollen. Ich finde, sie ist sehr blass. Warum helfen Sie ihr nicht beim Aufstehen und geben ihr etwas von diesem Wasser?" Die Frau nahm eine kleine Flasche Mineralwasser aus ihrer großen Handtasche.
„Es geht mir gut. Wirklich." Tara setzte sich mühsam auf und wunderte sich selbst darüber, dass sie einen zusammenhängenden Satz sagen konnte, obwohl ihr das Herz bis zum Hals klopfte. Sie war in Ohnmacht gefallen, so viel stand fest. Aber woher war Mac gekommen, und was machte er hier im Museum? Und warum hatte ausgerechnet er diese peinliche Szene beobachten müssen – abgesehen von der alten Dame natürlich?
„Hast du heute schon etwas gegessen?" Mac schraubte den Deckel ab, legte ihr den Arm um den Nacken und setzte ihr die Flasche an die Lippen. Tara verschluckte sich ein wenig an dem Wasser und hustete, fühlte sich allerdings gleich besser.
„Sie vergisst immer, etwas zu essen, informierte er die ältere Dame mit einem resignierten Unterton. „Es ist nicht das erste Mal, dass sie ihn Ohnmacht gefallen ist.
„Jemand muss sich um sie kümmern. Nachdem die hilfsbereite Museumsbesucherin die halb leere Flasche von ihm entgegengenommen hatte, schraubte sie sie wieder zu und verstaute sie in ihrer Handtasche. „Warum gehen Sie nicht mit ihr in die Cafeteria und kaufen ihr ein Sandwich?
„Danke. Genau das wollte ich gerade tun", erwiderte Mac in trügerisch charmantem Tonfall und schenkte ihr sein berühmtes Lächeln. Dann wandte er sich langsam wieder an Tara.
Sie schluckte mühsam. „Ich möchte kein Sandwich." Zorn stieg in ihr auf. Während sie aufstand und sich ihren langen Jeansrock abklopfte, funkelte sie ihn an, um ihm zu zeigen, dass er sich nicht einmischen sollte. Genau wie damals übernahm er wieder das Kommando. Wie konnte er es wagen? Hatte er vergessen, dass sie sich fünf Jahre lang nicht gesehen hatten? Glaubte er, er könnte einfach wieder in ihrem Leben auftauchen und da weitermachen, wo er aufgehört hatte?
Natürlich tat er es nicht. Tara wurde traurig. Sie war unglaublich naiv. Hätte Mac tatsächlich dort weitermachen wollen, hätte er sich längst mit ihr in Verbindung gesetzt – lange bevor sie den Schutzwall um sich errichtet hatte, um gegen weitere Enttäuschungen gefeit zu sein.
„Dann passen Sie gut auf sich auf … Sie beide." Nachdem sie ihnen ein liebevolles Lächeln geschenkt hatte, wie ältere Damen es bei ihren Enkelkindern taten, verließ die Frau sie.
Tara befeuchtete sich die Lippen und blickte Mac verstohlen an. Groß, breitschultrig und athletisch, überragte er sie um einiges und wirkte dabei so überheblich wie damals. Sein Haar war etwas länger als vor fünf Jahren, aber immer noch blond, glatt und verführerisch weich. Am liebsten hätte sie die Finger hindurchgleiten lassen …
Tara spürte, wie ihr ein Schweißtropfen zwischen den Brüsten hinunterrann.
„Was machst du hier?", fragte sie und merkte dabei, dass ihre Stimme nicht so fest klang wie sonst. Es bestärkte sie in ihrem Vorsatz, gegen diesen Mann immun zu bleiben.
Ein Lächeln umspielte seine Lippen, als Mac die Ärmel seiner teuren Anzugjacke zurechtzog. „Ich habe nach dir Ausschau gehalten. Was dachtest du denn?"
Mac beobachtete, wie Tara mit angewidertem Gesichtsausdruck ihr Sandwich aß. Sie war noch genauso stur, wie er sie in Erinnerung hatte … und genauso bezaubernd. Mit dem leicht zerzausten blonden Haar, dem hellen Teint und den schönen smaragdgrünen Augen sah sie einfach atemberaubend aus.
Er hatte sie vermisst – wie zum Beweis dafür verspürte er ein seltsames Gefühl in der Magengegend. Da er plötzlich nicht mehr wusste, warum er überhaupt hier war, ermahnte er sich, sich zusammenzureißen. Er musste ihr nur sagen, was er wollte, und dann wieder gehen. Danach würde er sie nicht mehr wiedersehen müssen. Irgendetwas ließ ihn jedoch davor zurückschrecken.
„Meine Tante hätte dir nicht verraten dürfen, wo du mich findest. Tara machte einen Schmollmund. „Woher wusstest du überhaupt, wo du mich suchen sollst?
Mac rührte seinen Kaffee um und trank einen Schluck, bevor er antwortete. „Du hast dir immer zuerst die Kostüme angeguckt, glaubst du, das hätte ich vergessen?"
Das stimmte. Und meistens hatte sie ihn ins Museum mitgeschleppt und ihm dafür versprochen, ihn zu einem seiner langweiligen Geschäftsessen zu begleiten.
Tara biss wieder von ihrem Thunfischsandwich ab. Sie schmeckte allerdings nichts und hatte immer noch ein flaues Gefühl, und das nur, weil Mac – der Mann, dem sie vor all den Jahren ihr Herz geschenkt hatte – ihr gegenübersaß, als wäre er nie fort gewesen. Er lächelte jedoch nicht und wirkte distanziert, genauso distanziert wie in den letzten, schmerzlichen sechs Monaten ihrer Beziehung. Es waren die längsten, einsamsten und schwersten Monate ihres Lebens gewesen, Monate, in denen sie kaum miteinander gesprochen und woanders Trost gesucht hatten. Mac hatte sich in seine Arbeit geflüchtet und sie sich ins Tanzen.
„Da du dir so viel Mühe gemacht hast, mich zu finden, solltest du mir sagen, was du willst." Er ist nicht der Einzige, der unnahbar wirken kann, dachte Tara trotzig. Auf keinen Fall sollte Mac merken, dass sie ihn immer noch vermisste. Aber das Wiedersehen mit ihm hatte so viele längst verschüttete Gefühle wieder wachgerufen – Liebe, Angst, Bitterkeit und Reue. Sie hatte geglaubt, diese Gefühle längst hinter sich gelassen zu haben, doch offenbar hatte sie sich getäuscht.
„Was ich will? Wieder zuckte ein Muskel an seiner Wange. „Ich möchte die Scheidung, Tara.
„Du meinst, du willst wieder heiraten?" Sie konnte sich keinen anderen Grund dafür vorstellen, dass Mac nun das tat, was sie beide in den letzten fünf Jahren vermieden hatten. Tara wappnete sich gegen das, was nun kommen würde. Er antwortete nicht sofort, und sie blickte sich betont desinteressiert in der Cafeteria um, während ihr das Herz bis zum Hals klopfte.
„Ich habe jemanden kennengelernt."
„Es überrascht mich nur, dass du mich nicht früher darum gebeten hast." Sie schob ihren Teller mit dem Sandwich weg und biss sich auf die Lippe, um die aufsteigenden Tränen zu unterdrücken. Unter keinen Umständen würde sie in seiner Gegenwart die Fassung verlieren. Als es ihr so schlecht gegangen war wie nie zuvor, hatte er sie einfach verlassen.
Mac beobachtete, wie Tara blass wurde, und fragte sich, warum. Da ihre Ehe seit Langem nur noch auf dem Papier bestand, konnte sie kaum schockiert darüber sein, dass er nun einen Schlussstrich ziehen wollte. Tatsächlich hatte es ihn gewundert, dass sie nicht zuerst die Initiative ergriffen hatte. Er war fest davon überzeugt gewesen, dass irgendein junger Mann sie ihm wegschnappen würde, sobald sie nicht mehr an ihn gebunden wäre. Daher hatte ihn im ersten Jahr ihrer Trennung jedes Mal eine unangenehme Nervosität erfasst, wenn das Telefon klingelte oder er die Post durchsah.
„Bis jetzt habe ich keinen Sinn darin gesehen." Als Mac sich durchs Haar strich, bemerkte Tara schockiert den schmalen Platinring an seinem Finger. Warum, in aller Welt, trug er ihn