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Werde erwachsen, Josy!: Dr. Norden 15 – Arztroman
Werde erwachsen, Josy!: Dr. Norden 15 – Arztroman
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eBook95 Seiten1 Stunde

Werde erwachsen, Josy!: Dr. Norden 15 – Arztroman

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Über dieses E-Book

Für Dr. Norden ist kein Mensch nur ein 'Fall', er sieht immer den ganzen Menschen in seinem Patienten. Er gibt nicht auf, wenn er auf schwierige Fälle stößt, bei denen kein sichtbarer Erfolg der Heilung zu erkennen ist. Immer an seiner Seite ist seine Frau Fee, selbst eine großartige Ärztin, die ihn mit feinem, häufig detektivischem Spürsinn unterstützt. Auf sie kann er sich immer verlassen, wenn es darum geht zu helfen.
Patricia Vandenberg ist die Begründerin von "Dr. Norden", der erfolgreichsten Arztromanserie deutscher Sprache, von "Dr. Laurin", "Sophienlust" und "Im Sonnenwinkel". Ohne ihre Pionierarbeit wäre der Roman nicht das geworden, was er heute ist.

»Weißt du, wo die Akte von Carla Baumann verschwunden ist?« Dr. Nordens langjährige Assistentin Annemarie Wendel, von allen nur Wendy genannt, stand vor der großen Schublade mit den Patientenkarten. »Ich hab den Buchstaben B schon mindestens drei Mal durchforstet. Sie ist weg. Oder ich bin blind.« Janine kam aus der Küche, wo die Kaffeemaschine vielversprechend blubberte und zischte. Es war noch früh am Morgen, die Sprechstunde begann erst in einer halben Stunde. »Carla Baumann?«, wiederholte sie und trat an Wendys Schreibtisch. »Die hast du doch vorhin schon rausgelegt, weil du eine Impfung nachtragen wolltest.« Wendy sah sie ungläubig an, ehe sie beschloss, sich selbst davon zu überzeugen. Sie trat an ihren Tisch und nahm die Karte, die ihre Freundin und Kollegin ihr hinhielt. »Tatsächlich.« Sie schüttelte den Kopf. »Jetzt ist es so weit. Ich werde alt.« »Ach, Quatsch. Das passiert doch jedem Mal.« Janine lachte.
SpracheDeutsch
HerausgeberKelter Media
Erscheinungsdatum13. Dez. 2022
ISBN9783987571657
Werde erwachsen, Josy!: Dr. Norden 15 – Arztroman

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    Buchvorschau

    Werde erwachsen, Josy! - Patricia Vandenberg

    Dr. Norden

    – 15 –

    Werde erwachsen, Josy!

    Dein Freund braucht dich in seiner Not

    Patricia Vandenberg

    »Weißt du, wo die Akte von Carla Baumann verschwunden ist?« Dr. Nordens langjährige Assistentin Annemarie Wendel, von allen nur Wendy genannt, stand vor der großen Schublade mit den Patientenkarten. »Ich hab den Buchstaben B schon mindestens drei Mal durchforstet. Sie ist weg. Oder ich bin blind.«

    Janine kam aus der Küche, wo die Kaffeemaschine vielversprechend blubberte und zischte. Es war noch früh am Morgen, die Sprechstunde begann erst in einer halben Stunde.

    »Carla Baumann?«, wiederholte sie und trat an Wendys Schreibtisch. »Die hast du doch vorhin schon rausgelegt, weil du eine Impfung nachtragen wolltest.«

    Wendy sah sie ungläubig an, ehe sie beschloss, sich selbst davon zu überzeugen. Sie trat an ihren Tisch und nahm die Karte, die ihre Freundin und Kollegin ihr hinhielt.

    »Tatsächlich.« Sie schüttelte den Kopf. »Jetzt ist es so weit. Ich werde alt.«

    »Ach, Quatsch. Das passiert doch jedem Mal.« Janine lachte. Aber nur kurz. Ihr Blick war auf ein Kuvert gefallen, das auf Wendys Schreibtisch lag. »Da liegt ja noch der Brief an Dr. Schneider. Der Chef hat doch gestern gesagt, dass der dringend weg muss.«

    Wendys Augen folgte ihrem Fingerzeig. Sie wurde bleich wie eine Wand und schlug die Hände auf die Wangen.

    »O mein Gott, den hab ich total vergessen.« Obwohl es noch so früh war, sank sie kraftlos auf den Stuhl.

    Janine sah auf die Uhr und dachte nach.

    »Wenn ich gleich loslaufe und ihn per Express wegschicke, kommt er bestimmt noch pünktlich an.« Mit wenigen Schritten war sie an der Garderobe und schlüpfte in die leichte Sommerjacke, während Wendy immer noch wie versteinert auf dem Stuhl saß.

    »Ich versteh das nicht …«, murmelte sie vor sich hin. »Wie konnte das passieren …«

    »Darüber reden wir später. Jetzt musst du dich erst einmal um unseren geschätzten Pharmareferenten kümmern.« Janine deutete aufs Fenster, an dem in diesem Augenblick Sebastian Klotz mit geschäftigem Schritt vorbeieilte. »Der liebe Gott straft jede kleine Sünde sofort.«

    »Mir bleibt heute aber auch nichts erspart«, seufzte Wendy gottergeben und stand auf.

    »Wer weiß. Vielleicht sind ein paar Komplimente von unserem Herrn Klotz genau das Richtige jetzt.«

    »Das sagst du nur, weil du gleich weg bist«, unkte Wendy.

    »Du kannst auch gehen«, bot Janine großzügig an.

    Aber ihrer Freundin war nicht nach hektischer Bewegung.

    »Alles in Ordnung. Ich krieg das hier schon hin.« Die Tür öffnete sich, und sie setzte ein Lächeln auf.

    Doch zunächst galt die Aufmerksamkeit des Pharmareferenten Janine, die ihm entgegenkam.

    »Holla, schöne Frau, wohin des Wegs?«

    »Ich muss dringend zur Post. Aber Wendy erwartet Sie bereits.«

    So eine freundliche Begrüßung war Sebastian Klotz nicht gewohnt.

    »Wirklich?« Seine Augen leuchteten auf. Ehe er eintrat, strich er sich die Strähnen glatt, die er jeden Morgen über die Halbglatze drapierte. Er versicherte sich des tadellosen Sitzes des braunen Cordsakkos. Dann trat er durch die Tür.

    »Ich hörte, dass Sie mich bereits erwarten«, begrüßte er Wendy freundlich. Die wusste sofort, dass sie sein erwartungsvolles Gesicht Janine zu verdanken hatte und nahm sich vor, sich bei allernächster Gelegenheit zu rächen.

    Doch zunächst hieß es, gute Miene zum bösen Spiel zu machen.

    »Herr Klotz, Sie waren ja schon lang nicht mehr hier«, begrüßte sie ihn so freundlich wie möglich.

    »Nach der letzten Abfuhr hab ich mich nicht mehr hergetraut«, gestand er. Er stellte die Aktentasche vor dem Tresen ab und lächelte sie an.

    Peinliches Schweigen erfüllte den Vorraum. Verzweifelt suchte Wendy nach ein paar unverfänglichen Worten. In ihre Gedanken hinein brodelte die Kaffeemaschine.

    »Lust auf einen Kaffee?«, fragte sie erleichtert.

    »Sehr gern.« Wenn möglich, wurde Sebastians Strahlen noch tiefer. »Wenn ich das gewusst hätte, hätte ich ein Stück Kuchen mitgebracht.«

    »Nicht nötig.« Unbemerkt war Danny Norden hereinkommen. Schon an der Statur hatte er den Pharmareferenten erkannt, der in mehr oder weniger regelmäßigen Abständen vorbeikam, um Salben und Tinkturen anzupreisen und nebenbei den beiden Assistentinnen den Hof zu machen. Anfangs war Danny genervt gewesen von dem hartnäckigen Besucher, der nicht zu merken schien, dass er lästig war. Inzwischen nahm er die Besuche aber sportlich. Deshalb schwenkte er die Tüte mit Leckereien durch die Luft, die er wie fast jeden Morgen in der Bäckerei seiner Freundin besorgt hatte. »Kirschrollen, Rahmschnitten, Mandelbögen … alles, was das Herz begehrt«, pries er seine Waren an.

    Verdutzt blickte Sebastian Klotz von einem zum anderen.

    »So ein freundlicher Empfang! Wenn ich das gewusst hätte, wäre ich schon viel früher wiedergekommen.«

    Wendy verzog das Gesicht zu einem gequälten Lächeln.

    »Ich hol dann mal den Kaffee«, verkündete sie und floh in die Küche.

    Ermutigt sah Sebastian ihr nach.

    »Aber kommen Sie bald wieder. Auf Ihren hübschen Anblick verzichte ich nicht gern.«

    Um ein Haar wäre Danny geplatzt vor unterdrücktem Lachen und freute sich schon jetzt auf den schnippischen Kommentar der langjährigen Assistentin.

    Doch Wendy sagte nichts und wunderte sich selbst darüber, wo ihr Widerspruchsgeist geblieben war.

    *

    In letzter Zeit erfreute sich Tatjana Bohdes Geschäft ›Schöne Aussichten‹ immer größerer Beliebtheit. Schon am Morgen machte die Bäckerei guten Umsatz mit Brot und Backwaren. Auch die Tische des kleinen Cafés waren fast alle besetzt. Das änderte sich auch im Laufe des Tages nicht. Frühe und späte Frühstücksgäste gaben sich die Klinke in die Hand, ehe sie von der Mittagskundschaft abgelöst wurden.

    In der Backstube hatte der Auszubildende Titus alle Hände voll zu tun.

    »Aus dem Weg! Die Brezen sind fertig!«, rief er seiner Chefin Tatjana zu, die zwischen dem Klinikkiosk und der Bäckerei pendelte und hier wie dort nach dem Rechten sah. In der einen Hand balancierte er ein neues Tablett mit Teigrohlingen. Der Ofen gab ein durchdringendes Signal von sich. Tatjana sah einen Schatten auf sich zukommen. Mit einem beherzten Sprung zur Seite rettete sie sich vor dem drohenden Zusammenstoß.

    »Meine Güte, das ist ja lebensgefährlich hier.«

    »Das ist effektive Arbeit hier.« Mit wenigen Handgriffen tauschte Titus die Tabletts, ehe er die Ofentür zustieß und die Uhr einstellte. Er griff sich an den Kopf, um die obligatorische Mütze zurechtzurücken und drehte sich zu Tatjana um.

    Die musterte ihn

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