Ein Mädchen macht Karriere: Dr. Norden Gold 33 – Arztroman
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Über dieses E-Book
Dr. Norden ist die erfolgreichste Arztromanserie Deutschlands, und das schon seit Jahrzehnten. Mehr als 1.000 Romane wurden bereits geschrieben.
Für Dr. Norden ist kein Mensch nur ein 'Fall', er sieht immer den ganzen Menschen in seinem Patienten. Er gibt nicht auf, wenn er auf schwierige Fälle stößt, bei denen kein sichtbarer Erfolg der Heilung zu erkennen ist. Immer an seiner Seite ist seine Frau Fee, selbst eine großartige Ärztin, die ihn mit feinem, häufig detektivischem Spürsinn unterstützt. Auf sie kann er sich immer verlassen, wenn es darum geht zu helfen.
»Wenn es doch endlich mal schneien würde!« Wie oft hatten das Danny und Felix Norden gesagt in diesem Winter, der gar kein richtiger Winter gewesen war. Oft hatten Fee Norden und die gute Lenni nach den Sträuchern im Garten geschaut, die schon im Januar zu treiben begonnen hatten, und auch Primeln hatten sich im Schutz der Hauswand früh hervorgewagt. Aber dann war er doch noch gekommen, der Winter, und in den Bergen waren sie im Schnee erstickt. Allerdings stand schon Ostern vor der Tür, und betrübt erzählte Anneka den Zwillingen, daß das Osterhäschen durch den Schnee wohl gar nicht den Weg zu ihnen finden würde. Jan und Désirée, noch keine zwei Jahre, machten sich darüber allerdings keine Gedanken, und ihnen machte es auch nicht allzuviel aus, als sie mal am Wochenende bei Lenni bleiben mußten, weil Daniel und Fee Norden nun doch mal mit den drei »Großen« in die Berge wollten, damit sie das Skifahren nicht ganz verlernten. Hinauf nach Königsleiten sollte es gehen, wo die Mordecks, gute Bekannte von den Nordens, ein Ferienhaus besaßen. Deren Nachbarn stellten der Familie Norden das ihre für die eine Nacht gern zur Verfügung. Fee war das recht, denn mit den Kindern war es immer besser, wenn sie für sich sein konnten. Obgleich Fee nicht um die kleinen Zwillinge besorgt sein brauchte, denn Lenni kam mit ihnen blendend zurecht, fiel ihr die Trennung nicht leicht. Aber Lenni meinte, daß ihr ein Wochenende bei herrlichem Wetter auch mal guttun würde, und für die Kleinen war es in den verschneiten Bergen doch nicht so unterhaltsam. Das Wetter war herrlich. Schon am Morgen des Samstages, an dem sie losfuhren, kam die Sonne strahlend empor und tauchte die schon so nahe scheinenden Berge in ein Lichtspiel, das faszinierend war. »Föhn«, sagte Fee lakonisch. Ja, der Föhn ließ die Berge so nahe erscheinen, aber weit war die Fahrt auch nicht. Und es war nicht so viel Verkehr, wie Daniel gefürchtet hatte. »Ich glaube, die Menschen haben zu lange vergeblich auf den Winter gewartet, und nun zieht es sie in den sonnigen Süden«, meinte Daniel.
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Buchvorschau
Ein Mädchen macht Karriere - Patricia Vandenberg
Dr. Norden Gold
– 33 –
Ein Mädchen macht Karriere
Patricia Vandenberg
»Wenn es doch endlich mal schneien würde!« Wie oft hatten das Danny und Felix Norden gesagt in diesem Winter, der gar kein richtiger Winter gewesen war. Oft hatten Fee Norden und die gute Lenni nach den Sträuchern im Garten geschaut, die schon im Januar zu treiben begonnen hatten, und auch Primeln hatten sich im Schutz der Hauswand früh hervorgewagt.
Aber dann war er doch noch gekommen, der Winter, und in den Bergen waren sie im Schnee erstickt. Allerdings stand schon Ostern vor der Tür, und betrübt erzählte Anneka den Zwillingen, daß das Osterhäschen durch den Schnee wohl gar nicht den Weg zu ihnen finden würde.
Jan und Désirée, noch keine zwei Jahre, machten sich darüber allerdings keine Gedanken, und ihnen machte es auch nicht allzuviel aus, als sie mal am Wochenende bei Lenni bleiben mußten, weil Daniel und Fee Norden nun doch mal mit den drei »Großen« in die Berge wollten, damit sie das Skifahren nicht ganz verlernten.
Hinauf nach Königsleiten sollte es gehen, wo die Mordecks, gute Bekannte von den Nordens, ein Ferienhaus besaßen. Deren Nachbarn stellten der Familie Norden das ihre für die eine Nacht gern zur Verfügung. Fee war das recht, denn mit den Kindern war es immer besser, wenn sie für sich sein konnten.
Obgleich Fee nicht um die kleinen Zwillinge besorgt sein brauchte, denn Lenni kam mit ihnen blendend zurecht, fiel ihr die Trennung nicht leicht. Aber Lenni meinte, daß ihr ein Wochenende bei herrlichem Wetter auch mal guttun würde, und für die Kleinen war es in den verschneiten Bergen doch nicht so unterhaltsam.
Das Wetter war herrlich. Schon am Morgen des Samstages, an dem sie losfuhren, kam die Sonne strahlend empor und tauchte die schon so nahe scheinenden Berge in ein Lichtspiel, das faszinierend war.
»Föhn«, sagte Fee lakonisch.
Ja, der Föhn ließ die Berge so nahe erscheinen, aber weit war die Fahrt auch nicht. Und es war nicht so viel Verkehr, wie Daniel gefürchtet hatte.
»Ich glaube, die Menschen haben zu lange vergeblich auf den Winter gewartet, und nun zieht es sie in den sonnigen Süden«, meinte Daniel.
»Wo das Wetter laut Wetterbericht aber bedeutend schlechter sein soll«, warf Fee ein.
»Man kann sich halt nicht mehr nach dem Wetterbericht richten«, sagte Anneka tiefsinnig, »sondern eben bloß danach, wie es Petrus will.«
»Petrus«, brummte Danny, aber als Felix ihn anstieß, sagte er nichts mehr. Für Anneka gab es neben dem lieben Gott auch Petrus und andere Heilige, und das wollte man ihr nicht nehmen. Für ihre Brüder war sie die kleine Schwester.
An der Grenze gab es keinen Aufenthalt, aber dann mußten die Schneeketten angelegt werden. Und da bekamen sie unerwartet Hilfe.
»Kann ich helfen, Herr Dr.
Norden?« fragte ein junger Mann, der hinter ihnen angehalten hatte. Es war Poldi Brugger, ein Patient von Dr. Norden, und wie dieser wußte, ein glänzender Skifahrer.
»Das ist aber nett von Ihnen, Poldi«, sagte Daniel.
»Sie sind doch auch immer nett«, erwiderte Poldi munter. »Sagen Sie bloß, daß Sie auch nach Königsleiten wollen.«
»Wollen wir«, erwiderte Daniel, und die Kinder stimmten ein.
»Ist ja toll, daß du auch da bist, Poldi«, sagte Danny hocherfreut, »da kannst du uns gleich wieder mal was beibringen.«
»Hoppla, wie haben wir es denn«, wurde er von Fee ermahnt. »Spannt Poldi nicht gleich ein. Er hat sicher etwas anderes vor.« Sie hatte so eine Ahnung, daß Connie der Anlaß für Poldies Anwesenheit war, denn seine Skikurse hielt er meist am Spitzing ab.
Er verdiente sich damit ein zusätzliches Taschengeld. Eigentlich hatte er es nicht nötig, denn sein Vater besaß zwei Fleisch- und Wurstfabriken, aber der hätte es natürlich auch gern gesehen, wenn Poldi dafür Interesse gezeigt hätte. Aber Poldis Wunsch war es von jeher gewesen, Sportmedizin zu studieren, und weil er das auch durchsetzte, wollte er seinen Eltern nicht allzusehr auf der Tasche liegen, obgleich die sich damit abgefunden hatten, daß ihr Sohn unbeirrbar sein Ziel verfolgte. Freilich verstand er sich auch deshalb mit dem Arztehepaar Norden so gut.
Praktisch veranlagt war Poldi obendrein. Die Schneeketten waren schnell montiert, und Daniel gab gern zu, daß er das so schnell und fachmännisch nicht geschafft hätte.
»Ein Bein richtig einzugipsen ist schwieriger«, meinte Poldi lächelnd. Dann ging die Fahrt weiter, aber jetzt fuhr Poldi voraus, der alle Tücken des Passes kannte, und Daniel folgte.
Es war noch ein steiles Stück zu bewältigen, bis sie dann vor Mordecks Haus hielten, um das sich Schneeberge türmten.
»Wird Connie auch da sein?« fragte Danny.
»Ich weiß es nicht«, erwiderte Poldi, und jetzt lächelte er nicht.
»Ist sie aus Amerika zurück?« fragte Felix. »Da ist sie bloß Dritte geworden.«
»Das ist doch auch toll«, meinte Anneka.
»Und außerdem hat sie dieses Jahr schon dreimal gesiegt«, erklärte Danny. »Stimmt doch, Poldi?«
»Ja, es stimmt«, bestätigte Poldi.
Nun kamen Karl und Janet Mordeck aus dem Haus, und die Gäste wurden mit großem Hallo begrüßt.
»Fein, daß du auch gekommen bist, Poldi«, sagte Janet. »Wir rechnen auch mit Connie. Sie will mit ein paar Freunden kommen.«
Ein Schatten fiel über Poldis Gesicht, aber das nahm nur Fee wahr, die sich über Poldi und Connie einige Gedanken machte, denn sie wußte um diese innige Freundschaft und auch um Poldis Beständigkeit.
»Es wird heute abend eine fröhliche Runde geben«, sagte Janet in ihrem drolligen, noch nicht abgelegten kanadischen Akzent. Fünfundzwanzig Jahre lebte sie nun schon in ihres Mannes Heimat, und sie fühlte sich ganz zu Hause, aber der Akzent war ihr geblieben, obgleich sie sonst perfekt deutsch sprach. Sie hatten sich beim Skifahren in Kanada kennengelernt. Zu Goldmedaillen hatten sie es beide nicht gebracht, aber sie waren einstimmig der Meinung gewesen, daß der schönste Sieg ihre Liebe war, die bald mit der Heirat besiegelt worden war.
Mit großem Elan und kreativen Ideen hatten sie eine Firma für Sportbekleidung aufgebaut, und heute waren sie auch ganz oben. Dazu hatten sie auch noch das Glück, daß ihr Sohn Sebastian sich sehr für das Unternehmen engagierte. Und ihre Tochter, Connie? Nun, man würde sehen, wieviel Ausdauer sie beweisen würde, denn sie haderte rasch mit sich und auch mit anderen, wenn sie nicht an der Spitze lag. Ehrgeizig waren Karl und Janet für ihre Tochter nicht. Das war nur sie selbst, und die Eltern ließen sie gewähren.
Mit diesem manchmal übersteigerten Ehrgeiz war Poldi Brugger nicht einverstanden, aber er hütete sich, dies auch laut zu sagen, denn Connie konnte schnell aufbrausen, und sie setzte ihren Kopf sowieso immer durch.
Er war ein willkommener Gast im Hause Mordeck. Janet brachte die Familie Norden hinüber zum Nachbarhaus, aber Poldi hatte den Buben vorher noch versprochen, sie bald zum Skifahren abzuholen, denn der herrliche Sonnenschein mußte ausgenutzt werden.
Gemütlich würden es auch die Nordens haben. Das Haus war geräumig und hübsch eingerichtet, es war warm, und Fee fand alles vor, was nötig war, um ihren Mann und die Kinder auch gut zu versorgen. Sie wollte es lieber langsam angehen lassen, während sich Daniel schon sehr unternehmungslustig zeigte. Und als Poldi kam, um sie abzuholen, blieb nur Anneka bei ihrer Mami.
»Wir gehen lieber an den kleinen Hang, damit Anneka sich erst einfährt«, sagte Fee, denn sie wußte, daß ihre Kleine keine solche Draufgängerin war. Auch Fee war