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Du sollst nicht einsam sein, Jacqueline: Im Sonnenwinkel – Neue Edition 11 – Familienroman
Du sollst nicht einsam sein, Jacqueline: Im Sonnenwinkel – Neue Edition 11 – Familienroman
Du sollst nicht einsam sein, Jacqueline: Im Sonnenwinkel – Neue Edition 11 – Familienroman
eBook135 Seiten1 Stunde

Du sollst nicht einsam sein, Jacqueline: Im Sonnenwinkel – Neue Edition 11 – Familienroman

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Über dieses E-Book

IM SONNENWINKEL ist eine Familienroman-Serie, bestehend aus 75 in sich abgeschlossenen Romanen. Schauplatz ist der am Sternsee verträumt gelegene SONNENWINKEL. Als weitere Kulisse dient die FELSENBURG, eine beachtliche Ruine von geschichtlicher Bedeutung. Der Sonnenwinkel ist eine Zusammenfassung der kleinen Orte Erlenried und Hohenborn, in denen die Akteure der Serie beheimatet sind. Die einzelnen Folgen behandeln Familienschicksale, deren Personen wechseln, wenn eine Handlung abgeschlossen ist. Im Mittelpunkt, jedoch als Rahmenhandlung, stehen die immer wiederkehrenden Hauptpersonen, die sich langsam weiterentwickeln. So trennt den ersten und letzten Roman in etwa ein Jahrzehnt.

»Daddy kommt!« Mit diesem Ausruf stürmte Freddy Ride in das Herrenhaus Erlenhof. »Wann?«, fragte seine Großmama Mary-Ann. »Das telegrafiert er natürlich nicht«, meinte Freddy. »Du weißt doch, dass er große Bahnhöfe hasst. Aber wie ich ihn kenne, werden wir ihn innerhalb der nächsten Tage erwarten können.« »Mir wäre es lieber, ich wüsste es genau«, murmelte Mary-Ann Ride. »Seine Überraschungseffekte habe ich nicht so gern. Plötzlich steht er vor einem, wenn man gar nicht darauf gefasst ist.« »Und wenn man vielleicht gerade herbe Kritik an ihm übt«, scherzte Tracy, Mrs Rides reizende Enkelin. »Granny, du musst an dich halten, damit du nichts Unbedachtes über deinen Sohn sagst. Aber Spaß beiseite. Ich freue mich, dass Daddy sich nun doch aufgerafft hat. Endlich wird er sehen, wie schön Erlenried ist. Und er wird auch verstehen, dass wir hierbleiben wollen.« »Wollt ihr das denn wirklich?«
SpracheDeutsch
HerausgeberKelter Media
Erscheinungsdatum24. Mai 2022
ISBN9783740994044
Du sollst nicht einsam sein, Jacqueline: Im Sonnenwinkel – Neue Edition 11 – Familienroman

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    Buchvorschau

    Du sollst nicht einsam sein, Jacqueline - Patricia Vandenberg

    Im Sonnenwinkel – Neue Edition

    – 11 –

    Du sollst nicht einsam sein, Jacqueline

    Patricia Vandenberg

    »Daddy kommt!«

    Mit diesem Ausruf stürmte Freddy Ride in das Herrenhaus Erlenhof.

    »Wann?«, fragte seine Großmama Mary-Ann.

    »Das telegrafiert er natürlich nicht«, meinte Freddy. »Du weißt doch, dass er große Bahnhöfe hasst. Aber wie ich ihn kenne, werden wir ihn innerhalb der nächsten Tage erwarten können.«

    »Mir wäre es lieber, ich wüsste es genau«, murmelte Mary-Ann Ride. »Seine Überraschungseffekte habe ich nicht so gern. Plötzlich steht er vor einem, wenn man gar nicht darauf gefasst ist.«

    »Und wenn man vielleicht gerade herbe Kritik an ihm übt«, scherzte Tracy, Mrs Rides reizende Enkelin. »Granny, du musst an dich halten, damit du nichts Unbedachtes über deinen Sohn sagst. Aber Spaß beiseite. Ich freue mich, dass Daddy sich nun doch aufgerafft hat. Endlich wird er sehen, wie schön Erlenried ist. Und er wird auch verstehen, dass wir hierbleiben wollen.«

    »Wollt ihr das denn wirklich?«

    »Zumindest die Hälfte des Jahres«, erklärte Freddy.

    Tracy warf ihm einen verschmitzten Blick zu.

    »Er scheint sein Herz für Evi Grossmann entdeckt zu haben«, bemerkte sie anzüglich.

    »Du hörst das Gras wachsen«, brummte Freddy ungehalten. »Nur weil ich manchmal mit ihr spreche, brauchst du nicht sofort Vermutungen anzustellen!«

    »Werde nur nicht gleich wild«, entgegnete Tracy unbeschwert. »Und lass dich nicht von ihrem Vater erwischen, sonst legt er sie in Ketten.«

    »Ich bin der Meinung, dass er das schon lange genug getan hat«, äußerte Freddy gereizt. »Er behandelt Evi wie eine Sklavin. Und damit will ich sagen, was immer wir auch an Daddy bemängeln können, ein großzügiger Vater ist er!«

    »Nur von Erlenried und den Riedings will er nichts wissen«, warf Tracy ein.

    *

    Die, von denen hier die Rede war, wussten nicht, was für Gedanken man sich um sie machte. Weder Eric Ride noch Titus Grossmann hatten davon auch nur die geringste Ahnung. Dabei waren ihre Väter einmal Freunde gewesen!

    Der Baron von Rieding und der Großbauer Grossmann hatten manches gemein gehabt, vor allem den Dickschädel. Nur hatte Frederic von Rieding sehr jung geheiratet und Titus Grossmann sehr spät. Er war erst Vater geworden, als Frederic von Rieding schon der Geburt seines ersten Enkels entgegensah.

    Titus Grossmann hatte den Schmerz erfahren müssen, seinen Erstgeborenen wieder früh zu verlieren, vier Jahre später war seine Tochter Eva geboren worden, die nun neunzehn Jahre alt war.

    Immer hatte er sich um das Glück, einen Sohn und Erben zu besitzen, betrogen gefühlt. Darunter hatte Eva zu leiden. Er verlangte von ihr das, was er von einem Sohn verlangt hätte; denn nach Titus Grossmanns Ansicht musste man sein Teil dazu beitragen, um das zu erhalten, was die Ahnen geschaffen hatten.

    Eric Ride, der schon von Geburt an so genannt wurde, weil seinem Vater der Name Rieding lästig geworden, nachdem er nach Amerika ausgewandert war, hatte einen sehr jungen Vater gehabt und war selbst sehr jung Vater geworden. Seine Eltern blieben nicht in Amerika, sondern gingen nach Australien und gehörten dort seit vielen Jahren zu den obersten Hundert des Landes.

    Er erzog seine Kinder, beeinflusst von einer sehr großzügigen und modernen Mutter, weltoffen. Der Adel seines Herkommens bedeutete ihm nichts.

    Ein immenses Vermögen stand heute hinter ihm, das Frederic mit ungeheurem Fleiß und Ehrgeiz geschaffen hatte, das er vermehrte und sein Sohn noch vergrößern sollte.

    Er war nicht sehr erbaut gewesen, als seine Mutter erklärte, mit ihren Enkelkindern dorthin zu reisen, wo sie vor vielen Jahren hergekommen waren.

    Die begeisterten Briefe von Freddy und Tracy bewogen ihn schließlich doch dazu, wenigstens einen kurzen Besuch in Erlenried zu machen.

    Nun war sein Flug gebucht. Morgen würde die große Reise in das ihm unbekannte Europa beginnen. Er kannte die halbe Welt. Europa hatte er gemieden.

    Ein wenig mürrisch stand er vor den Koffern, die sein Butler Gerson gepackt hatte.

    »Wenn ich in einer Woche nicht zurück bin, haben sie mich mit ihren romantischen Neigungen überzeugt«, brummte er.

    Gerson machte ein betrübtes Gesicht.

    »Wenn mir eine Bemerkung gestattet ist, Sir, so möchte ich sagen, dass Sie sich ruhig einmal einen längeren Urlaub leisten sollten.«

    »Willst du mich los sein?«, knurrte Eric Ride.

    »Ich werde Sie bestimmt sehr vermissen, Sir, aber wo es Lady Ride und den jungen Herrschaften gefällt, wird es auch Ihnen gefallen.«

    »Ich will den Teufel nicht an die Wand malen, aber wenn es mir gefallen sollte, kommen Sie nach, Gerson. Jetzt habe ich noch zu tun.«

    Bis auf die letzte Minute war er beschäftigt. Doch am nächsten Morgen war er pünktlich auf dem Flugplatz.

    Eine ganz verflixte Sehnsucht hatte er nach seinen Kindern und nach Granny. Aber noch ahnte er nicht, welche Abenteuer ihm bevorstanden.

    *

    »Wer war der Bursche, mit dem du gestern gesprochen hast?«, fragte Titus Grossmann seine Tochter Eva barsch.

    »Freddy Ride«, erwiderte sie ruhig.

    »Ein Ausländer?«, fragte er erregt.

    »Ein Nachkomme von Frederic von Rieding. War der nicht einmal dein Freund, Vater?«

    Titus Grossmann war Ende sechzig, aber noch sehr rüstig. Eva hätte man allerdings eher für seine Enkelin gehalten.

    »Frederics Sohn?«, fragte er elektrisiert.

    »Sein Enkel«, entgegnete Eva. »Er hat früh geheiratet. Seine Frau und seine Enkelkinder sind im Erlenhof zu Besuch.«

    »Und das erfahre ich erst jetzt?«, brauste er auf.

    »Du kümmerst dich ja nicht darum, was hier geschieht«, stellte sie fest.

    Sie war ein herbes Mädchen, fast jungenhaft. Aber so war sie ja auch aufgezogen worden. Titus Grossmann hatte etwas gegen Mädchen, gegen ihre kleinen Eitelkeiten. Er hatte seine Tochter hart erzogen.

    Spät hatte er eine Frau gefunden, die nach seinem Geschmack war, wenngleich viel jünger.

    Marta Grossmann war eine tüchtige Frau gewesen. Dass ihr Sohn Diethard im Alter von zwei Jahren an einer Gehirnhautentzündung gestorben war, hatte sie jedoch nicht verwunden. Auch die Geburt von Eva hatte sie darüber nicht hinweggetröstet. Sie war früh gestorben, und Eva war mit ihrem strengen Vater allein geblieben.

    Evas Gesicht war schmal, ihr Profil jedoch von gemmenhafter Klarheit. Ihr Haar hatte die Farbe dunklen Bernsteins, und wenn es nicht so kurz geschnitten wäre, hätte es seine Pracht voll entwickeln können.

    Eng saßen die Reithosen, die sie trug, auf knabenhaft schmalen Hüften. Ihre langen schlanken Beine steckten in Reitstiefeln.

    »Was hast du mit dem jungen Rieding geredet?«, fragte Titus Grossmann barsch.

    »Sie nennen sich jetzt Ride«, betonte sie. »Sie sind schon seit vielen Jahren in Australien ansässig.«

    »Dann hat er es wahr gemacht, der Frederic«, brummte ihr Vater. »Er wollte immer hinaus in die weite Welt. Und weil auch Albrecht es auf die Annemarie abgesehen hatte, sind sie ausgezogen.«

    »Mary-Ann heißt die Großmutter von Freddy«, stellte Eva fest.

    Seine dichten Augenbrauen schoben sich zusammen.

    »Freddy nennst du ihn?«, fragte er erzürnt.

    »Er heißt Frederic, wie sein Großvater«, erklärte Eva gelassen.

    »Früher hieß sie Annemarie und war ein verdammt hübsches Mädchen«, knurrte er. »Alle waren hinter ihr her.«

    »Du auch, Vater?«, fragte Eva unverblümt.

    Er starrte sie an. »Werde nicht frech!«, fauchte er. »Was ist das überhaupt für ein Ton!«

    »Du behandelst mich wie ein Kind, aber ich bin erwachsen, und ich werde mir doch wohl meine Gedanken machen dürfen«, entgegnete sie selbstbewusst.

    Zu ihrer Überraschung wurde er nicht ausfallend.

    »Wie lange sind die Riedings schon hier?«, fragte er.

    »Vier Wochen.«

    »Und wie lange kennst du den jungen Frederic bereits?«

    Freddy war ihm doch etwas zu fremd. Albern fand er es, genauso wie wenn man seine Tochter Evi statt Eva nannte.

    »Zehn Tage, Vater«, erwiderte sie ruhig.

    »Und du hast mir noch nicht davon erzählt?«

    »Du hast mich nicht gefragt. Ich habe gelernt, nur zu antworten, wenn ich gefragt werde.«

    »Ich verbitte mir diesen Ton!«, knurrte er.

    »Ich kann ja gehen«, erklärte sie stolz.

    »Hat dieser Freddy dir diese Aggressivität beigebracht?«, fauchte er.

    Sie überlegte einige Sekunden.

    »Er hat mir bewusst gemacht, dass ich ein Mensch bin und keine Marionette, die du nach Belieben herumschieben kannst«, stellte sie fest.

    »Ich will diesen Burschen kennenlernen!«, platzte er heraus.

    »Dazu wird er jetzt keine Zeit haben. Sein Vater kommt in den nächsten Tagen«, erwiderte sie beherrscht.

    Er runzelte die Stirn. »Geh an die Arbeit. Das Vieh muss versorgt werden.«

    »Diese Absicht hatte ich«, sagte sie gelassen.

    »Eva!«, rief er, als sie schon an der Tür war.

    »Ja, Vater, was ist?«, fragte sie über die Schulter.

    »Wie weit hat es der Frederic gebracht?«

    »Sehr weit. Sie sind steinreich.«

    »Wir sind auch nicht gerade arm«, entfuhr es ihm.

    »Mit dem, was wir besitzen, werden wir ihnen kaum imponieren können«, konterte sie.

    *

    Eric Ride hatte sich auf seinem reservierten Fensterplatz niedergelassen.

    Die Maschine war ausgebucht, was ihn sehr verwunderte. Wie viel Menschen doch zwischen den Erdteilen hin und her flogen. Er konnte nur den Kopf schütteln.

    Der Platz neben

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