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Schenk mir dein Vertrauen: Der Bergpfarrer 292 – Heimatroman
Schenk mir dein Vertrauen: Der Bergpfarrer 292 – Heimatroman
Schenk mir dein Vertrauen: Der Bergpfarrer 292 – Heimatroman
eBook106 Seiten1 Stunde

Schenk mir dein Vertrauen: Der Bergpfarrer 292 – Heimatroman

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Über dieses E-Book

Mit dem Bergpfarrer hat der bekannte Heimatromanautor Toni Waidacher einen wahrhaft unverwechselbaren Charakter geschaffen. Die Romanserie läuft seit über 13 Jahren, hat sich in ihren Themen stets weiterentwickelt und ist interessant für Jung und Alt! Toni Waidacher versteht es meisterhaft, die Welt um seinen Bergpfarrer herum lebendig, eben lebenswirklich zu gestalten. Er vermittelt heimatliche Gefühle, Sinn, Orientierung, Bodenständigkeit. Zugleich ist er ein Genie der Vielseitigkeit, wovon seine bereits weit über 400 Romane zeugen.
Diese Serie enthält alles, was die Leserinnen und Leser von Heimatromanen interessiert.

Schwungvoll hängte Marina Waidner Handtasche und Kostümjacke an den Garderobenständer, nahm mit übereinandergeschlagenen Beinen hinter ihrem Schreibtisch Platz und warf den Computer an. Ihre Mittagspause war zu Ende, und sie musste sich wieder an die Arbeit machen. Sieben Jahre lang schrieb sie nun schon für die Frauenzeitschrift ›Elena‹. Gleich nach dem Abitur hatte sie in dem modernen Redaktionsgebäude in der Münchner Innenstadt ein Volontariat begonnen und war nach dessen Abschluss rasch auf der Karriereleiter nach oben geklettert. In jüngster Zeit waren aus ihrer Feder eine Reihe erfolgreicher Reisereportagen erschienen, daneben ein paar Beiträge über moderne Freizeitgestaltung. Im Moment legte Marina letzte Hand an einen Artikel über Reiterferien im spanischen Galicien. Sie hatte gewissenhaft und detailgenau vor Ort recherchiert. Sogar Reitstunden hatte sie genommen, um auch praktische Erfahrungen verwerten zu können. Für den Rest würde ihr viel gelobter flotter Schreibstil sorgen. Marina war sich sicher, mit ihrer neuesten Arbeit nicht nur Chefredakteur Dieter Thomsen, sondern auch die Leserschaft des Magazins ›Elena‹ zu beeindrucken und zu begeistern. Was Dieter Thomsen betraf, hatte er ihr vor ein paar Wochen sogar Hoffnungen gemacht, ihre Urlaubs- und Freizeitreportagen demnächst als Buch herauszubringen. Ein Klopfen an der Bürotür riss Marina aus ihren Gedanken. »Hey, Marina, schon vom Mittagessen zurück?«, vernahm sie fast im selben Moment die Stimme ihrer Kollegin und Freundin Nicole. Noch ehe Marina auch nur mit einer einzigen Silbe hätte antworten können, stürmte Nicole wie ein Wirbelwind auf sie zu. »Stell dir vor, ich habe gerade den Chef getroffen. Du sollst zu ihm kommen! Dringend!« Irritiert runzelte Marina die Stirn. »Zum Chef?
SpracheDeutsch
HerausgeberKelter Media
Erscheinungsdatum21. Sept. 2021
ISBN9783740985288
Schenk mir dein Vertrauen: Der Bergpfarrer 292 – Heimatroman

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    Buchvorschau

    Schenk mir dein Vertrauen - Toni Waidacher

    Der Bergpfarrer

    – 292 –

    Schenk mir dein Vertrauen

    War Marinas Entscheidung richtig?

    Toni Waidacher

    Schwungvoll hängte Marina Waidner Handtasche und Kostümjacke an den Garderobenständer, nahm mit übereinandergeschlagenen Beinen hinter ihrem Schreibtisch Platz und warf den Computer an. Ihre Mittagspause war zu Ende, und sie musste sich wieder an die Arbeit machen.

    Sieben Jahre lang schrieb sie nun schon für die Frauenzeitschrift ›Elena‹. Gleich nach dem Abitur hatte sie in dem modernen Redaktionsgebäude in der Münchner Innenstadt ein Volontariat begonnen und war nach dessen Abschluss rasch auf der Karriereleiter nach oben geklettert.

    In jüngster Zeit waren aus ihrer Feder eine Reihe erfolgreicher Reisereportagen erschienen, daneben ein paar Beiträge über moderne Freizeitgestaltung. Im Moment legte Marina letzte Hand an einen Artikel über Reiterferien im spanischen Galicien. Sie hatte gewissenhaft und detailgenau vor Ort recherchiert. Sogar Reitstunden hatte sie genommen, um auch praktische Erfahrungen verwerten zu können. Für den Rest würde ihr viel gelobter flotter Schreibstil sorgen. Marina war sich sicher, mit ihrer neuesten Arbeit nicht nur Chefredakteur Dieter Thomsen, sondern auch die Leserschaft des Magazins ›Elena‹ zu beeindrucken und zu begeistern.

    Was Dieter Thomsen betraf, hatte er ihr vor ein paar Wochen sogar Hoffnungen gemacht, ihre Urlaubs- und Freizeitreportagen demnächst als Buch herauszubringen. Wenn sie sich vorstellte …

    Ein Klopfen an der Bürotür riss Marina aus ihren Gedanken.

    »Hey, Marina, schon vom Mittagessen zurück?«, vernahm sie fast im selben Moment die Stimme ihrer Kollegin und Freundin Nicole.

    Noch ehe Marina auch nur mit einer einzigen Silbe hätte antworten können, stürmte Nicole wie ein Wirbelwind auf sie zu. »Stell dir vor, ich habe gerade den Chef getroffen. Du sollst zu ihm kommen! Dringend!«

    Irritiert runzelte Marina die Stirn.

    »Zum Chef? Jetzt gleich? Hat er irgendeine Andeutung gemacht, was er von mir will?«

    Nicole schüttelte den Kopf.

    »Nein, natürlich nicht. Du weißt doch, dass der Chef sich mir gegenüber nie über seine Pläne und Projekte auslässt«, gab sie zurück. »Obwohl ich mir trotzdem denken kann, warum er dich in sein Allerheiligstes bestellt. Bestimmt hat er einen neuen, aufregenden Auftrag für dich. Wer weiß, wohin deine nächste Reportage dich führt! Vielleicht nach Afrika. Oder sogar nach Australien!« Nicole seufzte. »Aus­tralien war schon immer mein Traum! Sydney, Melbourne, der Ayers Rock … Wenn du nicht meine beste Freundin wärst, würde ich langsam vor Neid platzen. Das darfst du mir glauben.«

    Die beiden jungen Frauen sahen sich an, dann lachten sie.

    »Tu ich aber nicht«, meinte Marina. Sie wurde wieder ernst und zog skeptisch die Augenbrauen hoch. »Dann werde ich mich also jetzt in die Höhle des Löwen begeben. Hoffentlich hast du Recht, und es geht wirklich nur um einen neuen Auftrag. Und nicht doch um irgendetwas Unangenehmes.«

    »Bestimmt nicht«, beschwichtigte Nicole. »Jedenfalls hatte Dieter Thomsen richtig gute Laune. Fast so, als würde er sich auf irgendetwas freuen. Auf deinen Anblick zum Beispiel.«

    Marina runzelte die Stirn.

    »Das meinst du doch nicht wirklich, oder?«, entfuhr es ihr. »Weißt du nicht, was ich von den Männern halte? Von den Männern im Allgemeinen und von Dieter Thomsen im Besonderen?«

    Nicole hob abwehrend beide Hände.

    »Ich weiß, ich weiß, Marina. Du traust den Männern alles Schlechte zu und hältst sie deshalb gerne auf Abstand. Was für Dieter Thomsen wohl eher nicht klug ist, schließlich ist es kein Schaden, seinem Chef zu gefallen. Selbst dann nicht, wenn man so hervorragend schreiben kann wie du.«

    Marina verdrehte die Augen.

    »So sehe ich das nicht. Meinetwegen kann mich der Thomsen gerne für eine Vogelscheuche halten«, erklärte sie. »Es wäre mir, ehrlich gesagt, sogar lieber. Dann könnte ich nämlich vollkommen sicher sein, dass ihm nur meine Arbeit wichtig ist.«

    Sie stand auf, nahm die Kostümjacke und stöckelte in Richtung Tür. »Ich mache mich nun auf die Socken«, sagte sie. »Schließlich will ich nicht, dass Dieter Thomsen schon wieder schlecht gelaunt ist, weil ich ihn habe warten lassen.«

    Nicole nickte und sah der Freundin dann mit einem Kopfschütteln nach.

    Dass Marina es vor dem Treffen mit ihrem Chef nicht einmal für nötig hielt, einen flüchtigen Blick in ihren Taschenspiegel zu werfen, ihre Lippen nachzuziehen und ihr Haar ein wenig zu ordnen, war ihr unbegreiflich.

    Aber so war Marina eben.

    »Du musst mir nachher unbedingt erzählen, wohin die Reise diesmal geht«, rief Nicole Marina nach. »Und vielleicht …, vielleicht fragst du den Boss so ganz nebenbei, ob er dir eine Assistentin als Reisebegleitung bewilligt? Zum Beispiel mich?«

    Marina warf einen raschen Blick über die Schulter zurück.

    »Wenn du schön brav und artig bist, lässt sich darüber reden«, grinste sie und zog die Tür hinter sich ins Schloss.

    *

    »Wie bitte? Ich soll eine Reportage über St. Johann im Wachnertal schreiben?«, wiederholte Marina und starrte dabei ihren Chef an, als sähe sie ihn zum ersten Mal. »Wo ist …, wo liegt denn dieses St. Johann überhaupt? Gehört hab ich den Namen schon einmal, glaub ich wenigstens. Aber …«

    Sie warf einen Blick auf den Schreibtisch des Chefredakteurs, auf dem ein paar Reiseprospekte herumlagen.

    Wiesen, Wälder und hohe Berge mit schneebedeckten Gipfeln waren darauf zu sehen. Dazu ein paar Aufnahmen von mit Lüftlmalereien geschmückten typisch alpenländischen Häusern. Und auch eine mit einem Zwiebelturm gekrönte strahlend weiß getünchte Barockkirche fehlte nicht.

    Marina schluckte. Entgeistert musterte sie die Postkartenidylle Bild um Bild, während Dieter Thomsens Lippen sich amüsiert kräuselten.

    »St. Johann im Wachnertal liegt im Wachnertal. Das sagt schließlich schon der Name«, erklärte er mit freundlichem Spott. »Sollte das Wachnertal Ihnen ebenfalls kein Begriff sein …, das Tal grenzt an Österreich und ist ziemlich bekannt und beliebt bei den Urlaubern.«

    Marina Waidner fühlte, wie ihr heiß wurde.

    »Natürlich. Ich …, ich weiß«, gab sie hastig zurück. »Es war mir nur im Moment entfallen. Aber …, aber trotzdem bin ich mir einfach nicht sicher, ob das Ganze Sinn macht. Eine Reportage über einen kleinen Ort in den bayerischen Bergen, praktisch vor unserer Haustür … Wird so ein Artikel unsere Leserinnen nicht langweilen?«

    Thomsen legte die Spitzen seiner langen schmalgliedrigen Finger aneinander und ließ sie hin- und herwippen.

    »Nein, Marina, das denke ich nicht«, antwortete er. »Urlaub in den Bergen ist zwar nicht jedermanns Sache, aber zurzeit grenzenlos in Mode. Bergwandern und Klettern zählen nach einer neuen Umfrage zu den beliebtesten Sportarten überhaupt.«

    Marina rutschte unruhig auf ihrem Stuhl hin und her.

    Sie verspürte nicht die geringste Lust, sich mehrere Wochen in einem Bergdorf um die Ohren zu schlagen, in dem sich Füchse und Hasen gute Nacht wünschten.

    Da hatte sie von fremden Ländern und Menschen geträumt, und nun sollte sie wie eine Gämse zwischen Felsen herumkraxeln und hinterher auch noch darüber schreiben! Wenn Sie Pech hatte, würde Dieter Thomsen sie vielleicht auch noch zum Besuch eines Heimatabends verdonnern!

    »Ich …, ich bin mir nicht sicher, ob ich die geeignete Person bin, um einen derartigen Artikel zu schreiben«, versuchte sie, sich vor der ungeliebten Aufgabe zu drücken. »Meine bisherigen Erfolge habe ich mit ganz anderen Reportagen erzielt. An die exotischsten Orte habe ich mich gewagt und …«

    Sie brach ab, als sie merkte, dass ihre Worte ihren Chef nicht im Geringsten beeindruckten.

    »Sie haben bisher noch

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