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Sophienlust 334 – Familienroman: Der heimliche Gast
Sophienlust 334 – Familienroman: Der heimliche Gast
Sophienlust 334 – Familienroman: Der heimliche Gast
eBook131 Seiten1 Stunde

Sophienlust 334 – Familienroman: Der heimliche Gast

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Über dieses E-Book

Diese beliebte Romanserie der großartigen Schriftstellerin Patricia Vandenberg überzeugt durch ihr klares Konzept und seine beiden Identifikationsfiguren: Denise von Schoenecker verwaltet das Erbe ihres Sohnes Nick, dem später einmal, das Kinderheim Sophienlust gehören wird.

"Wisst ihr schon das Neueste?" Mit dieser wichtigtuerischen Frage, die durchblicken ließ, dass er etwas erfahren hatte, was den anderen noch unbekannt war, platzte Henrik von Schoenecker in den Aufenthaltsraum des Kinderheims Sophienlust. Die dort anwesenden Kinder saßen mit teils missmutigen, teils gelangweilten Mienen herum. Nicht einmal Henrik, der wie ein frischer Wirbelwind in den Raum gestürzt war, vermochte sie aus ihrer Lethargie aufzurütteln. "Was kann es denn schon Neues geben", murmelte Pünktchen, die diesen Spitznamen den lustigen Sommersprossen auf ihrer Nase verdankte, gelangweilt. "Seit Tagen ist nichts Interessantes passiert. Es regnet pausenlos, und wir sind hier eingeschlossen. Ich komme bald um vor Langeweile." "Warum unternehmt ihr nichts? Seit wann seid ihr so empfindlich, dass euch das bisschen Regen stört?" "Du bist gut, Henrik! Das bisschen Regen! Man kann keinen Schritt vor die Haustür gehen, ohne im Morast zu versinken!", rief Vicky Langenbach aus. Sie warf ihren Kopf zurück, dass ihre langen kastanienbraunen Haare nur so flogen. "Du übertreibst, Vicky. Ich bin gerade von Gut Schoeneich herübergekommen. Zu Fuß", betonte Henrik.
SpracheDeutsch
HerausgeberKelter Media
Erscheinungsdatum23. Feb. 2021
ISBN9783740977269
Sophienlust 334 – Familienroman: Der heimliche Gast

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    Buchvorschau

    Sophienlust 334 – Familienroman - Elisabeth Swoboda

    Sophienlust

    – 334 –

    Der heimliche Gast

    Wie Harald seinen Bruder nach Sophienlust schmuggelte...

    Elisabeth Swoboda

    »Wisst ihr schon das Neueste?« Mit dieser wichtigtuerischen Frage, die durchblicken ließ, dass er etwas erfahren hatte, was den anderen noch unbekannt war, platzte Henrik von Schoenecker in den Aufenthaltsraum des Kinderheims Sophienlust. Die dort anwesenden Kinder saßen mit teils missmutigen, teils gelangweilten Mienen herum. Nicht einmal Henrik, der wie ein frischer Wirbelwind in den Raum gestürzt war, vermochte sie aus ihrer Lethargie aufzurütteln.

    »Was kann es denn schon Neues geben«, murmelte Pünktchen, die diesen Spitznamen den lustigen Sommersprossen auf ihrer Nase verdankte, gelangweilt. »Seit Tagen ist nichts Interessantes passiert. Es regnet pausenlos, und wir sind hier eingeschlossen. Ich komme bald um vor Langeweile.«

    »Warum unternehmt ihr nichts? Seit wann seid ihr so empfindlich, dass euch das bisschen Regen stört?«

    »Du bist gut, Henrik! Das bisschen Regen! Man kann keinen Schritt vor die Haustür gehen, ohne im Morast zu versinken!«, rief Vicky Langenbach aus. Sie warf ihren Kopf zurück, dass ihre langen kastanienbraunen Haare nur so flogen.

    »Du übertreibst, Vicky. Ich bin gerade von Gut Schoeneich herübergekommen. Zu Fuß«, betonte Henrik. »Es war richtig lustig. Ich hatte natürlich Gummistiefel und meinen Regenmantel an. Ha, es war ein Riesenspaß, durch die Pfützen zu platschen. Wollt ihr euch nicht doch zu einem Spaziergang aufraffen?«

    »Nein, danke«, lehnte Pünktchen diese Anregung rundherum ab. »Wo steckt Nick? Ist er nicht mit dir gekommen?« Diese Frage galt Dominik von Wellentin-Schoenecker, Henriks älterem Halbbruder. Nick war der eigentliche Besitzer von Sophienlust und bei seinen Schützlingen sehr beliebt. Er hielt sich fast mehr im Kinderheim als auf dem benachbarten Gut Schoeneich auf. Doch seit zwei Tagen war er ebenso wie Henrik nicht in Sophienlust gewesen.

    »Nein, Nick ist zu Hause geblieben«, antwortete Henrik. »Er brütet über einigen alten Büchern, die er in der Bibliothek aufgestöbert hat. Ich habe ihn aufgefordert, mit mir Tischtennis zu spielen, aber er war von den Büchern nicht wegzulocken. Da dachte ich, ich könnte einmal nachschauen, was ihr so treibt.«

    »Na, das siehst du ja jetzt. Wir treiben gar nichts«, seufzte Angelika Langenbach, Vickys blonde Schwester.

    »Ihr seid eine fade Gesellschaft!«, rügte Henrik. »Ihr seid einundzwanzig Kinder, und keinem von euch fällt etwas ein.«

    »Daran ist nur dieser unaufhörliche Regen schuld«, meinte Pünktchen. »Der lähmt einen direkt. Laut Wettervorhersage sollen weitere Niederschläge folgen. Und das ausgerechnet jetzt in den Ferien …!«

    »Wo wir den ganzen Tag über im Waldsee baden oder Ausflüge machen könnten«, stimmte Fabian Schöller in Pünktchens Klage ein.

    »Dabei sind die großen Ferien bald zu Ende. Im Herbst kann es dann meinetwegen regnen, so viel es will. Aber jetzt sollte die Sonne scheinen«, seufzte Vicky.

    »Hört doch auf mit eurem Gejammer!«, rief Henrik und hielt sich die Ohren zu.

    »Henrik hat recht«, sagte Fabian. »Anstatt zu jammern, sollten wir überlegen, wie wir trotz des schlechten Wetters die letzten Ferientage ausnützen könnten.«

    »Es sind mehr als bloß ein paar Tage. Wir haben noch über zwei Wochen Ferien«, korrigierte Pünktchen.

    »Glaubst du, es wird die ganze Zeit über regnen?«, fragte Angelika mit banger Stimme.

    »Fängst du schon wieder damit an?«, knurrte Henrik und hob seine Hände neuerlich in Ohrenhöhe.

    »Halt, Henrik, du brauchst dir nicht die Ohren zuzuhalten«, rief Pünktchen lachend. »Wir sagen kein Wort mehr über das Wetter. Was war das übrigens für eine Neuigkeit, die du uns vorhin angekündigt hast?«

    »Ach ja! Euer Gejammer hat mich so durcheinandergebracht, dass ich die Sache beinahe vergessen hätte. In Andreas Tierheim gibt es einen Neuzugang. Das heißt – es sind zwei. Andrea hat zwei … Nein, ich sage es euch nicht. Ihr müsst raten. Ratet, was Andrea bekommen hat.«

    »Zwei Kätzchen«, piepste Heidi, das jüngste Kind im Kinderheim Sophienlust.

    »Falsch geraten«, sagte Henrik und bemühte sich, ein möglichst geheimnisvolles Gesicht zu machen.

    »Ein Kätzchen und einen Hund!«, rief Angelika.

    »Wiederum falsch.«

    »Zwei Papageien?«

    »Nein, nein, nein«, krähte Henrik und tanzte ausgelassen vor den Kindern herum.

    »Es müssen ziemlich ausgefallene Tiere sein, weil Henrik gar so ein Aufhebens von ihnen macht«, mutmaßte Irmela Groote, ein hochaufgeschossenes hübsches Mädchen mit langen blonden Haaren.

    »Worum geht es eigentlich?«, erkundigte sich ein ungefähr elfjähriger Junge, der sich bisher schweigsam verhalten hatte. »Ich habe nicht begriffen, wovon Henrik spricht. Wer ist diese Andrea, und warum ist so wichtig, was für Tiere sie hat?«

    »O Harald, entschuldige, dass dir niemand die Zusammenhänge erklärt hat«, gab Irmela leise zurück. »Du bist ja erst so kurz bei uns und weißt nicht Bescheid. Andrea von Lehn ist Henriks Halbschwester. Sie ist mit einem Tierarzt verheiratet und wohnt in Bachenau, dem Nachbarort von Wildmoos. Neben der Praxis betreiben sie und ihr Mann ein Tierheim. Manchmal bringen die Leute recht seltene Tiere zu Waldi & Co. So heißt das Tierheim nämlich. Zur Zeit lebt sogar ein junger Schimpanse dort.«

    Weitere Erklärungen konnte Irmela nicht geben, denn es hatte sich mittlerweile ein solches Geschrei erhoben, dass Irmela ihr eigenes Wort nicht mehr verstand. Die verschiedensten Tierarten wurden genannt, aber Henrik stand da und schüttelte jedes Mal den Kopf.

    »Du hältst uns zum Besten!«, beschuldigte Pünktchen den Jungen. »Wir haben so ziemlich alle Tiere genannt, die es gibt.«

    »Nein, habt ihr nicht«, widersprach Henrik ihr grinsend.

    »Na warte, ich hole jetzt mein Biologiebuch.«

    »Nein, bleib da«, bat Henrik das Mädchen. »Ich sage es euch. Andrea hat zwei Ponys in ihrem Tierheim aufgenommen.«

    »Ponys? Daraus musstest du so ein Geheimnis machen? Seit wann sind Ponys ausgefallene, seltene Tiere?«

    »Ich habe nie behauptet, dass es sich um seltene Tiere handelt«, rechtfertigte sich Henrik.

    »Aber ich habe dich gefragt, ob es sich um Pferde handelt!«, rief Fabian, begreiflicherweise erzürnt. »Du hast jedoch den Kopf geschüttelt.«

    »Ponys und Pferde sind ja auch nicht dasselbe«, behauptete Henrik. »Fallt nicht über mich her – freut euch lieber über die Ponys. Andrea hat mir aufgetragen, euch auszurichten, dass sie euch alle für Sonntag einlädt. Dann dürft ihr auf den beiden Ponys reiten. Das eine ist weiß, das andere schwarz. Das schwarze heißt Moppel, das weiße Zottel. Beide sind sehr lieb und zutraulich. Freut ihr euch auf Sonntag? Seid ihr jetzt besser aufgelegt, nachdem ich euch von Moppel und Zottel erzählt habe?«

    Der Großteil der Kinder nickte mit leuchtenden Augen. Lediglich Vicky wandte ein: »Die beiden Ponys werden sicher scheu sein, wenn sie so viele Kinder auf einmal sehen.«

    »O nein, sie sind Kinder gewöhnt«, erklärte Henrik. »Sie haben früher zwei Jungen aus Rimstein gehört, die mit ihren Eltern nach Südamerika übersiedelt sind. Weil sie die Ponys nicht mitnehmen konnten, wurden die Tiere zu Waldi & Co. gebracht. Die beiden Jungen hatten oft Freunde zu Besuch, die auf den Ponys geritten sind. Für Moppel und Zottel ist es daher nichts Neues, wenn sich viele Kinder um sie drängen.«

    »Werden Moppel und Zottel lange im Tierheim bleiben?«, erkundigte sich Fabian.

    »Vermutlich«, erwiderte Henrik. »Andrea sucht natürlich einen guten Platz für die beiden. Sie möchte sie beisammen lassen, aber Hans-Joachim meint, dass das nicht so einfach sein wird.«

    »Wer ist Hans-Joachim?« Harald wandte sich mit dieser Frage leise an Irmela.

    »Dr. Hans-Joachim von Lehn ist Andreas Mann und somit Henriks Schwager«, erklärte das Mädchen.

    »Was flüstert ihr da hinten?«, fragte Henrik misstrauisch. »Redet ihr über mich?«

    »Aber nein«, beschwichtigte Irmela den Buben. »Ich habe Harald bloß erklärt, wer Hans-Joachim ist.«

    »Richtig, Harald, du kennst ja meine Schwester, Hans-Joachim und das Tierheim noch nicht. Na, du wirst am Sonntag staunen. Ich werde dich überall herumführen und dir alles zeigen«, setzte er ein wenig großspurig hinzu.

    »Es tut mir leid, aber ich kann am Sonntag nicht mit euch kommen«, versetzte Harald ruhig. Er war ein hübscher, wenn auch etwas blasser Junge mit einem dichten braunen Haarschopf, intelligenten grauen Augen und blendend weißen Zähnen.

    »Wieso kannst du nicht mitkommen? Bei Andrea von Lehn geht es stets sehr lustig zu. Du musst sie, ihren kleinen Sohn Peterle und das Tierheim unbedingt kennen lernen«, sagte Pünktchen.

    »Ich würde ja wirklich gern mitkommen«, bekannte Harald, »aber es geht nicht. Die Sonntage verbringe ich stets bei meiner Mutter und bei meinem Bruder. Sigurd wartet jedes Mal schon auf mich.«

    Harald Neuhauser stieß einen tiefen Seufzer aus, der Henriks Neugier weckte. Henrik wusste ebenso wie die Kinder in Sophienlust lediglich, dass Haralds Eltern geschieden waren und dass die Scheidung der Eltern auch eine Trennung der beiden Brüder mit sich gebracht hatte. Der neunjährige Sigurd lebte seitdem bei seiner Mutter, der elfjährige Harald war dem Vater zugesprochen worden. Die Scheidung lag nun schon über ein Jahr zurück, aber Harald hatte sich noch immer nicht damit abgefunden. Sein Alltag war seither eher freudlos verlaufen. Ohne seinen jüngeren Bruder machte ihm nichts richtig Spaß. Nicht einmal den Aufenthalt in Sophienlust vermochte er ungetrübt zu genießen. Immer wieder musste er daran denken, um wie viel lustiger alles wäre, wenn Sigurd dabei sein könnte.

    »Du machst so ein trauriges Gesicht, Harald«, sagte Henrik. »Ist dein Bruder etwa krank?«

    »Nein, das nicht, aber … Früher, als wir noch ständig beisammen waren, da war alles viel lustiger. Jetzt ist Sigurd allein und ich bin

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