Fürstin meines Herzens: Fürstenkrone Classic 79 – Adelsroman
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Über dieses E-Book
In der völlig neuen Romanreihe "Fürstenkrone" kommt wirklich jeder auf seine Kosten, sowohl die Leserin der Adelsgeschichten als auch jene, die eigentlich die herzerwärmenden Mami-Storys bevorzugt.
Romane aus dem Hochadel, die die Herzen der Leserinnen höherschlagen lassen. Wer möchte nicht wissen, welche geheimen Wünsche die Adelswelt bewegen? Die Leserschaft ist fasziniert und genießt "diese" Wirklichkeit.
In der VIP-Lounge des großen internationalen Flughafens Frankfurt am Main saß Prinz Kamal Bhupen und schaute durch die großen Fenster auf das Rollfeld. Flugzeuge landeten, Maschinen starteten. In einigen Stunden würde er auch in die Heimat fliegen. Das war unabänderlich. Fast zehn Jahre hatte Kamal diesem Augenblick entgegengesehen. Jetzt war es in wenigen Stunden so weit. Dieses Mal trug er kein Hin- und Rückflug Ticket in seinem Reisegepäck. Es war nur ein Ticket nach Delhi. Dort würde er abgeholt werden. Prinz Kamal stellte sich die Fahrt vor. Je nach Beschaffenheit der Straßen würde der Fahrer zwei Tage benötigen. Kamal hoffte, dass seine Familie ihm seinen alten Diener mit dem großen Rolls Royce zum Flughafen schicken würde. Kamal freute sich darauf, dass ihn George abholen würde. George? Wie hieß George eigentlich mit indischem Namen? Ich habe ihn nie danach gefragt, fiel ihm ein. Er, Kamal, war zwölf, als seine Eltern, Nachkommen eines alten Fürstengeschlechts, George in ihre Dienste nahmen, dieser war damals etwas über dreißig Jahre alt. Nachts schlief der Diener in einer kleinen Kammer neben Kamals Schlafzimmer. Wie ein Schatten war George immer in der Nähe des Erben und einzigen Sohnes. Er war Diener, Spielgefährte, Beichtvater und wurde im Laufe der Jahre zu einem vertrauten Freund.
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Buchvorschau
Fürstin meines Herzens - Friederike von Buchner
Fürstenkrone Classic
– 79 –
Fürstin meines Herzens
Ein Roman aus der geheimnisvollen Welt Indiens
Friederike von Buchner
In der VIP-Lounge des großen internationalen Flughafens Frankfurt am Main saß Prinz Kamal Bhupen und schaute durch die großen Fenster auf das Rollfeld. Flugzeuge landeten, Maschinen starteten. In einigen Stunden würde er auch in die Heimat fliegen.
Das war unabänderlich. Fast zehn Jahre hatte Kamal diesem Augenblick entgegengesehen. Jetzt war es in wenigen Stunden so weit. Dieses Mal trug er kein Hin- und Rückflug Ticket in seinem Reisegepäck. Es war nur ein Ticket nach Delhi. Dort würde er abgeholt werden. Prinz Kamal stellte sich die Fahrt vor.
Je nach Beschaffenheit der Straßen würde der Fahrer zwei Tage benötigen. Kamal hoffte, dass seine Familie ihm seinen alten Diener mit dem großen Rolls Royce zum Flughafen schicken würde.
Kamal freute sich darauf, dass ihn George abholen würde. George? Wie hieß George eigentlich mit indischem Namen? Ich habe ihn nie danach gefragt, fiel ihm ein. Er, Kamal, war zwölf, als seine Eltern, Nachkommen eines alten Fürstengeschlechts, George in ihre Dienste nahmen, dieser war damals etwas über dreißig Jahre alt.
Nachts schlief der Diener in einer kleinen Kammer neben Kamals Schlafzimmer. Wie ein Schatten war George immer in der Nähe des Erben und einzigen Sohnes. Er war Diener, Spielgefährte, Beichtvater und wurde im Laufe der Jahre zu einem vertrauten Freund. Zwei Tage mit ihm unterwegs zu sein, darauf freute sich Kamal – und das war die einzige wirkliche Freude.
»So nachdenklich, Kamal?«, riss ihn eine Stimme aus seinen Gedanken.
Kamal erschrak und drehte sich um.
»Peter! Du?«
Die beiden Männer begrüßten sich herzlich.
»Was machst du am Flughafen, Peter?«
Peter lachte. »Ich bin extra gekommen, um dich zu sehen!« Er blinzelte Kamal zu. Dann schüttelte er den Kopf. »Nein! War nur ein Scherz! Ich warte auf Britta. Sie kommt aus London. In Heathrow herrschte mal wieder Nebel. Alle Maschinen haben Verspätung. Und du?«
»Setz dich!« Kamal bestellte für Peter Tee.
»Was ich mache?«, fuhr er dann fort. »Ich warte auf meine Maschine nach Delhi. Ich gestehe, ich wollte schon vorgestern fliegen, dann gestern, dann heute morgen – ich habe immer wieder umgebucht.«
»Warum?«
»Vielleicht, um dich zu treffen? Nein! Kleiner Scherz!«
Kamal trank einen Schluck Tee.
»Vielleicht bin ich feige, Peter! Dieses Mal ist es ein Oneway-Ticket. Das wurde mir gestern erst so richtig bewusst. Meine große Zeit in Europa, mein freies Leben hier ist zu Ende. Da habe ich den endgültigen Abschied wohl hinausgeschoben.«
Peter schaute Kamal an.
»Ich wundere mich ein wenig. Ich dachte immer, du vermisst Indien, deine Familie, deine Jugendfreunde und euren Palast. Ist es nicht so?«
Kamal zuckte mit den Schultern.
»Halb und halb! Ich würde gern in Europa bleiben – mir in einer Stadt eine Wohnung nehmen, eine Arbeit suchen – dann ein liebes Mädchen kennenlernen – sie heiraten – Kinder bekommen. Träume, Träume! Du hast das alles, Peter! Auch wenn es ein schlechter Charakterzug ist, ich beneide dich! Wie geht es Britta?«
»Gut! Wir wollen bald heiraten! Ihre Tante will uns als Geschenk die Hochzeit ausrichten. An Stelle von Brittas verunglücktem Vater übernimmt seine Schwester diese Tradition. Dagegen können wir natürlich nichts sagen. Es wird bestimmt sehr schön werden.«
Kamal trank wieder einen Schluck Tee.
»So lange die Tradition nur dies von euch verlangt, ist es gut. Das könnt ihr annehmen«, seufzte er.
»Klingt irgendwie seltsam, so wie du das sagst.«
»Dir kann ich wohl nichts vormachen, Peter.«
»Nein! Fünfzehn Jahre Zimmergenosse, da kenne ich dich ziemlich gut.«
Sie lächelten sich an. Als Kamal mit fünfzehn Jahren von seinen Eltern nach England ins Internat geschickt worden war, teilte er das Zimmer mit Peter. Später studierten sie zusammen Jura und Betriebswirtschaft.
»Also, was ist, Kamal?«
»Ich hoffe immer, ich würde auch jemanden finden. Ein liebes Mädchen. Britta wird dich bestimmt sehr glücklich machen.«
»Das wird sie. Aber gib die Hoffnung nicht auf, Kamal!«
»Es ist vorbei, Peter. Ich hatte viele Jahre Zeit. Mein Herz war immer auf der Suche. Doch ich habe sie nicht gefunden. Jetzt ist es zu spät.«
»Was soll das jetzt heißen? Kannst du mir das näher erklären?«
Peter empfand in einem solchen Augenblick die Verschiedenheit der Kulturen, der sie beide angehörten, obwohl Kamal westlich erzogen worden war.
»Wenn ich ein Mädchen gefunden hätte, dann hätte ich sie in Europa geheiratet. Ich hätte es meinen Eltern mitgeteilt. Ich wäre mit ihr einfach in Europa geblieben. Doch das Schicksal hat diesen Weg nicht für mich bereitgehalten. Jetzt muss ich den anderen Weg gehen.«
Peter schaute Kamal ernst an. Er empfand für ihn wie für einen Bruder, den er nicht hatte.
Was meinte er mit dem anderen Weg?
»Gibt es etwas, das ich nicht weiß?«
»Ja!« Kamal seufzte. »Ich habe es die ganzen Jahre verdrängt. Doch jetzt holt es mich wieder ein.« Kamal brach ab. Er bestellte zwei Whisky mit Eis.
»Es ist leider oft immer noch so, dass Familien vereinbaren, ihre Kinder zu verheiraten. So auch bei mir. Ich kann mich an das Fest nur dunkel erinnern. Ich war damals fünf Jahre alt. Meine Braut war ein Baby. Sie ist jetzt fünfundzwanzig Jahre alt, hat Sprachen studiert und gerade Examen gemacht. Ich bin dreißig, habe meinen Doktortitel und bin auch mit dem Studium fertig. Also wird es Zeit zu heiraten, Zeit, das vor einem Vierteljahrhundert gegebene Versprechen einzulösen.«
»Das möchtest du nicht! Verständlich!« Peter schüttelte den Kopf.
»Nicht, dass ich etwas gegen Dulari habe. Sie ist sehr schön, ein wirklich elegante Erscheinung. Sie ist die beste Freundin meiner Schwester Charu. Die beiden waren zusammen in einem Internat in Indien. Sie sind wie Schwestern.«
»Habt ihr nie über die Zukunft geredet?«
»Nein! Ich habe, wenn ich sie sah, nie an die Abmachung unserer Familien gedacht. Sie ist schön, anmutig, intelligent. Aber ich liebe sie nun einmal nicht. Deshalb hätte ich einfach Tatsachen geschaffen, wenn ich mich in ein Mädchen aus Europa verliebt hätte. Ich kann eine Familie ernähren. Ich will aus Liebe heiraten, so wie du und Britta. Ach, ihr Glücklichen!«
»Davon hast du nie etwas erzählt!« Peter war tief erschüttert. »Vielleicht kannst du mit Dulari reden. Möglich, dass sie dich nicht will. Vielleicht liebt sie dich auch nicht.«
Kamel seufzte. »So einfach ist das nicht! Frauen sind in unserem Land oft nur dem Anschein nach modern und selbständig. Sie würde mich heiraten, auch wenn sie mich nicht liebt. Man sagt in Indien, dass Liebe nicht unbedingt notwendig sei. Es genügt, wenn zu Anfang gegenseitiger Respekt vorhanden ist. Im Laufe der Jahre würde daraus Zuneigung und dann Liebe. Meine Großmutter wurde auch verheiratet. Viele Paare aus der großen Verwandtschaft der Familie Bhupen haben so die Ehe geschlossen. Es ging immer gut, so weit man das als Außenstehender sehen und beurteilen kann. Weißt du, im Hinduismus gibt es eine Gottheit. Sie wird als zwei Wesen verehrt, als Shiva und als Shakti. Shiva steht für das Männliche im Leben und Shakti für alles Weibliche. Jeder Teil strebt danach, den anderen Teil zu finden und mit ihm zusammen zu sein, vereint zu sein. Es gibt viele Tempel, in denen Shiva und Shakti verehrt werden. In jedem Mann steckt Shiva, und in jeder Frau ist Shakti. Wenn also zwei zusammenkommen, dann wird es zur Liebe. Die Liebe erblüht.«
Kamal lächelte. »Das ist sicherlich für dich unverständlich.«
Peter trank einen Schluck Whisky. »Du hast mein ganzes Mitgefühl!«, sagte er leise, noch immer tief bewegt über den Kummer des besten Freundes.
Eine junge Frau mit langen blonden Haaren nahm am Nebentisch Platz. Sie trug einen hellblauen Pullover mit vielen kleinen Elefanten. Kamal lächelte unwillkürlich.
»Sie gefällt dir? Sprich sie an!«, flüsterte Peter leise.
Kamal sagte nichts.
Nach einiger Zeit schaute Peter auf die Uhr. »Oh, schon so spät! Ich muss in die Ankunftshalle. Britta wird gleich landen.«
Die beiden Männer standen auf und verabschiedeten sich herzlich voneinander.
»Du besuchst uns, Kamal! Du kommst zu unserer Hochzeit!«
»Bestimmt!«
Sie schüttelten sich die Hände. Peter versuchte unbeholfen, Kamal etwas