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So ist das eben- die Liebe, das Leben: Märchen geschehen auch heute noch
So ist das eben- die Liebe, das Leben: Märchen geschehen auch heute noch
So ist das eben- die Liebe, das Leben: Märchen geschehen auch heute noch
eBook173 Seiten2 Stunden

So ist das eben- die Liebe, das Leben: Märchen geschehen auch heute noch

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Über dieses E-Book

Einer der kuriosen Zufälle, die es so im Leben gibt, lässt zwei reife Menschen aufeinander treffen. Ein glücklicher weiterer Verlauf verändert nicht nur sie, sondern auch ihr Umfeld in vielfältiger Weise
AUCH FÜR MÄNNER DIE WISSEN WOLLEN; WIE FRAUEN IN SACHEN ROMANTISCHE LIEBE TICKEN.
SpracheDeutsch
Herausgeberneobooks
Erscheinungsdatum17. Aug. 2014
ISBN9783847666585
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    Buchvorschau

    So ist das eben- die Liebe, das Leben - Gerlinde Roth

    Kapitel 1

    Der elegante, ältere Herr in dem Bahnabteil 2. Klasse lehnt den Kopf zurück, und versucht etwas zu schlafen. Aber der Schlaf will sich nicht einstellen.

    Innerlich verflucht er den Vulkan mit dem unaussprechlichen Namen auf Island, der ihn in diese Situation gebracht hat. Eigentlich sässe er jetzt in seiner Cessna auf dem Weg nach K.-jetzt wäre er kurz vor der Landung.

    Aber dieser Vulkan hat ihm mit seinem Ausbruch einen gewaltigen Strich durch die Rechnung gemacht. Riesige Staubmengen schleudert er durch die Luft, die jetzt bedingt durch unglückliche Windbedingungen riesige Staubwolken über Nord-. und Mitteleuropa ausbreiten. Von England bis Russland ist der gesamte Flugverkehr lahm gelegt.

    Jetzt muss er mit der Bahn fahren- aber diese Idee hatten schon viele Andere, so dass er froh sein konnte, dass er überhaupt noch einen Platz in der 2. Klasse bekam. Das bedauerte er nicht, denn er hatte schnell festgestellt, dass die 2. Klasse Abteile lange nicht so überfüllt waren, wie die der ersten Klasse.

    Aber es geht langsamer als das Fliegen, denkt er. Zwar hat er heute, an einem Sonntag, keine Termine, aber 6 Stunden Fahrtzeit, überlegt er gelangweilt,6 Stunden- ich habe nicht mal eine Zeitung gekauft. Das habe ich einfach vergessen.

    Vergessen in seinem Bestreben schnell aus S. von seiner letzten Geliebten wegzukommen.

    Gerade einmal 20 Jahre war sie alt. Wie so viele zuvor.

    Er hatte einmal den Satz gelesen : 'Geld macht sexy'- aber er hatte im Laufe seines bewegten Lebens festgestellt, dass Geld nicht sexy machte, sondern gierig.

    So hatte er sich sein Leben darauf eingerichtet. Warum nicht? war seine Lebensdevise, wenn es sie nicht stört, dass ich soviel älter bin, warum nicht?

    Viele mutmassten, natürlich nur hinter vorgehaltener Hand, dass er in Wahrheit bei keiner bleiben könne, weil er absonderliche Vorlieben hatte.

    Dabei war die Wahrheit viel banaler: Die jeweiligen Affären erreichten ihn nicht wirklich, man hätte auch sagen können, es war ihm egal mit welcher der Frauen er zusammen war, er machte keine Anstrengungen die Beziehungen zu vertiefen.

    Sie waren für ihn wie schöne Schmetterlinge, man sah sie an, aber schon der nächste Schmetterling in anderer Farbe liess einen den vorhergehenden vergessen.

    Dabei war er sich auch klar, dass die meisten der jungen Mädchen sich nicht mit ihm abgaben, weil sie ihn sexy fanden.

    Er war zwar ein grosser Mann, aber übergewichtig, mit dünnen Haarkranz um die Tonsur, war nicht er es als Person den sie wollten. Sie waren nur des Geldes wegen bei ihm. Bei irgendeinem Geschenk würden sie ihre Vorsicht vergessen, und ihre Gier würde sich zeigen. So häufig wie er dies erfahren hatte, hatte er keine Zweifel, dass dieser Moment bei jeder Einzelnen kommen würde- wie bei allen anderen zuvor.

    Wieder einmal war dieser Moment gekommen, als er ihr das Collier überreichte.

    Sie stand vor dem Spiegel, als er ihr das Collier umlegte- ein Traum von einem Collier: Platin mit Smaragden und Brillanten. Während er, hinter ihr stehend, die Kettenschliesse einrastete, warf er einen Blick in den Spiegel.

    Sie besah sich das schön gearbeitete Stück dem man seinen Preis ansah. In ihre Augen trat ein Ausdruck des Triumphes, Triumph gepaart mit nackter Gier mehr davon zu bekommen.

    Sie bemerkte, dass auch er in den Spiegel sah. Sofort trat ein eingeübt süsses Lächeln, gefolgt von einem entzückenden Schmollmündchen in ihr Gesicht. Er wusste was jetzt kommen würde.

    Schon viele Male vorher hatte er das erlebt: Sie drehte sich um, sah ihn voll Verheissungen in ihrer Miene an, umarmte, küsste ihn heiss.

    Er löste ihre Arme von seinem Hals. Ich muss gleich fort, zu einem dringenden Termin, bedauerte er heuchlerisch,als kleinen Trost habe ich Dir das Collier mit Armband und Ring mitgebracht.

    Nun zwitscherte sie mit Schmollmund, er solle doch den Termin absagen, es könne noch ein so schöner Tag werden für sie beide. Aber den Blick, den er zuvor in ihren Augen gesehen hatte, kannte er zu gut um auch nur einen Augenblick länger bleiben zu wollen. So verliess er die Schöne und die Stadt ohne einen Gedanken des Bedauerns.

    Heute Abend würde er einen generösen Scheck ausstellen, auf dem Vermerkt war : Danke für ihre Diskretion. Sie würde in einigen Tagen als ständige Begleiterin eines anderen wohlhabenden Herrn abgelichtet werden, wobei sie die absolute Harmlosigkeit ihrer Beziehung anhand des Textes auf dem Scheck unterstreichen würde.

    Seine Gedanken wurden durch eine sanfte Stimme aus der Decke unterbrochen In 6 Minuten werden wir in H. einfahren...........Anschlusszüge nach.........:" Sie beendete die Ansage mit dem Hinweis, dass der Zug 5 Minuten Aufenthalt hätte.

    H.. dachte er, Feuerkopf hat hier gewohnt. Feuerkopf hatte er sie damals in Gedanken genannt- nicht nur weil sie Temperament hatte, sondern wegen ihrer Haare. Ihr Haar war eigentlich nichts besonderes, von irgendeiner undefinierbaren dunklen Farbe, sah es zumeist aus, als fehle der Kamm bei ihr zu Hause. Aber, wenn die Sonne darauf schien, sah es aus, als loderte das Haar wie Flammen.

    Immer wenn er wieder einmal eine Affäre beendet hatte, dachte er an Feuerkopf. In ihren Augen, braun wie Haselnüsse, hatte er niemals Gier gesehen, nur Freude. Freude darüber, dass er bei ihr war.

    Der Zug wurde langsamer, im Schrittempo fuhr er in den Bahnhof ein.

    *

    Wenige Menschen stehen am Bahnsteig, um so mehr fällt ihm eine kleine Gruppe auf.

    3 junge Männer , einer davon mit einem grossen Rucksack auf dem Rücken, stehen zusammen mit einer älteren Frau. Zwei der jungen Männer, der schwarzhaarige Rucksackträger und der andere braunhaarige sind gross, sehr gross und breitschultrig; der dritte mit rotbraunen Haaren ist genau so breitschultrig, aber nur minimal grösser als die Frau.

    Die Frau selbst ist nicht klein, aber neben diesen beiden grossen, schlanken Männern sieht sie klein aus. Klein und mollig, wie Mara, die Ehefrau seines besten Freundes seit der Schulzeit. Aber im Gegensatz zu Maras naturblondem Haar, haben die Haare der Frau einen dunklen Rotton.

    Er besieht sie genauer. Es ist wohl die Mutter des grossen Jungen mit dem Rucksack, sie haben die gleichen mandelförmigen Augen. Das ist die Verabschiedung eines Abreisenden.

    Die jungen Männer kommen auf den Waggon zu, in dem er sitzt. Schulterklopfend und verlegen lächelnd verabschieden sich die beiden anderen von dem Rucksackträger. Die Frau fällt diesem um den Hals, sagt etwas. Er lächelt, sagt etwas zu ihr, schiebt sie von sich weg. Er geht zur Waggontüre, steigt in den Zug.

    Wenig später betritt er das Abteil des Eleganten, grüsst kurz, stellt seinen Rucksack auf einem Sitzplatz ab. Dann stürzt er an das Fenster und beginnt zu gestikulieren. Die beiden anderen scheinen zu verstehen, was er deutet. Sie gestikulieren ebenfalls- offenbar beherrschen sie eine Zeichensprache- vielleicht eine in ihrer Kindheit selbst erfundene.

    Zurücktreten fordert der Lautsprecher am Bahnsteig auf. Die Frau hebt die Hand mit ausgetrecktem Daumen und Zeigefinger ans Ohr, deutet ein Telefon an.

    Der Elegante glaubt eine helle, leise, fast sanfte Stimme der Frau zu hören, wie sie mit einer kleinen Träne im Auge die Worte formt : Ruf mich an. Der Junge nickt eifrig.

    *

    Der Elegante starrt das Fenster an.

    Der Zug verlässt den Bahnhof, nimmt schnell Geschwindigkeit auf, rast schon mit Höchstgeschwindigkeit durch die Landschaft, die fast nicht erkennbar ist, so schnell rauscht sie vorbei.

    Jetzt erst scheint der Elegante aufzuwachen, wendet seinen Blick vom Fenster ab. Inzwischen hat der Junge seinen Rucksack im Gepäcknetz verstaut.

    Jetzt sitzt er da, ruhig, den Kopf an die Kopfstütze gelehnt die Augen geschlossen, scheint er zu schlafen. Er öffnet jedoch die Augen wieder, wendet den Kopf, lässt seinen Blick aus dem Fenster gleiten.

    Der Elegante räuspert sich: Solch einen schönen Abschied, bei dem die Freunde einen zum Bahnhof bringen und verabschieden, habe ich schon lange nicht mehr erlebt! beginnt er ein Gespräch.

    Der Junge blickt ihn einen Moment mit seinen grossen, schwarzbraunen Augen an. Mit angenehm tiefer Stimme antwortet er: Das waren nicht meine Freunde, das waren meine Brüder und meine Mutter.

    Ah, ihre Familie ! stellt der Elegante fest, wonach er, fast geistesabwesend, das Gesicht des Jungen fixiert. Dieser rückt unruhig auf seinem Platz hin und her.

    Oh, entschuldigen Sie, ich wollte sie nicht unhöflich anstarren. Bei einem solchen Abschied ist bei mir die Frage aufgetaucht, wohin sie wohl fahren und wie lange ihre Familie sie wohl nicht mehr sieht?

    Nun lächelt der Junge- es ist fast schon ein feixen, ein satyrisches Grinsen.

    Das ist bei uns normal. 'Grosser Bahnhof' für jeden! antwortet er betont lässig. Mum will das so, dabei machen alle Anwesenden mit.

    Er sagt MUM, nicht dieses Maaam, als Abklatsch des englischen- wohl eine Familieneigenheit, denkt der Elegante.

    Der Junge spricht sachlich weiter.

    Ich fahre nach M. wo die beste Fakultät für Bauwesen sein soll- ich studiere dort. Zurück komme ich, wenn es nach unserer Mutter ginge jedes Wochenende. Aber da es nach unserem Budget geht nur alle 3-4 Monate.

    Er macht eine Pause, noch immer im sachlichen Ton fährt er fort: Meine Mutter kauft die Karte so, dass sie wirklich preiswert ist, schon Wochen vor der Fahrt. Da bekommt sie die Karten oft zum halben Preis und noch günstiger, schmunzelnd setzt er hinzu : Ob Wurst, Kleidung oder Fahrkarten- meine Mutter findet immer und überall die echten Schnäppchen.

    Sie beginnen einen Smalltalk, der etwas einseitig verläuft: Der Elegante fragt, der junge Mann antwortet.

    Netter junger Mann, geht es ihm durch den Kopf Gerade- offen- ohne zu brüskieren zeigt er mir dennoch Grenzen. Was er für eine private oder interne Sache hält, blockt er klar ab, ohne Getue. . Er erzählt von zu Hause, von der Familie. Bonsai? fragt der Herr interessiert, ist das der kleinere , runde, der gerade so gross ist wie Ihre Frau Mutter?

    Nein, der Junge schüttelt den Kopf,"das ist Boule, wie das französische Kugelspiel. Er ist so etwas wie unser Alleinunterhalter mit Clownseinlagen. Rund darf man ihn wahrhaftig nicht nennen, er joggt jeden Morgen 11 km zum Bahnhof. Für seine Freizeit hat er allerlei Sportgeräte, von der Hantel bis zum Trainingsfahrrad.

    Nein, Bonsai ist unser jüngster Bruder, der lange, breite mit Zopf, der dabei war. Er ist uns inzwischen allen über den Kopf gewachsen."

    Er hält inne und lächelt in sich hinein.

    Sie haben mir nicht verraten, wie man sie nennt!unaufdringlich, eher so nebenbei, fragt der Elegante, mit Interesse im Blick wartet er auf die Antwort. Der junge Mann zeigt ein leichtes rot im Gesicht, fährt sich verlegen durch seinen schwarzen, vollen Haarschopf, dann antwortet er eher zögernd.

    Ich habe 2 Namen, meine Freunde und Geschwister nennen mich Wolle. Aber meine Mutter nennt mich schwarzes Wölfchen, oder nur Wölfchen oder schwarzes. Er atmet kurz durch.

    Ich heisse Wolfram, wie mein Vater- der war breit wie Boule, gross wie Bonsai und hat mir seinen Haarschopf vererbt- so wurde ich Wölfchen. fügt er hinzu, über seine Augen zieht sich ein Schatten.

    War denkt der Elegante, er hat 'war' gesagt. Nach seinem Blick zu urteilen, ist der Vater verstorben Schweigend sieht der Junge zum Fenster hinaus, sein Blick scheint leer, nach innen gerichtet scheinen seine Gedanken.

    Der Ältere achtet die Stimmung des Jungen, der jetzt tief seufzt. Anderes Thema, denkt der Elegante. Behutsam, mit einem neutralen Thema nimmt er das Gespräch wieder auf.

    Sie studieren Bauwesen? der junge Mann nickt. Auch ich bin Bauingenieur, bei Blaubau in K., führt der Ältere das Gespräch weiter, haben sie schon davon gehört?

    Wer in unserem Beruf hat noch nicht davon gehört? stellt Wolle die Gegenfrage. Da müssen sie ja wirklich gut sein im Beruf! "fügt er völlig ungekünstelt hinzu.

    Naja, wehrt der Elegante ab,bei mir macht die Erfahrung viel aus. Behutsam verwickelt er den Jungen in ein Fachgespräch.

    Etwas später lädt er den Jungen in den Restaurantwagen ein. Dieser nimmt gerne an. Er gesteht, dass er diesen Wagen noch niemals aufgesucht hat, sooft er auch schon mit dem IC nach Hause gefahren ist.

    Zu teuer, erklärt er offen,ich jobbe nebenher in einemBioladen. Da verdiene ich an einem Nachmittag, was hier ein Brötchen mit einem Kaffee kostet

    Sie unterhalten sich weiter- im Restaurant, dann im Abteil in dem sie noch immer alleine sind. Der Ältere spricht über fertig gestellte Projekte. Stellt Pläne und Fakten vor, beschreibt die entstandenen Schwierigkeiten und Probleme, erläutert die Lösungen.

    Der Junge wiederum fragt, wenn er weiteren Informationsbedarf hat, lässt sich erläutern, was er momentan nicht nachvollziehen kann.

    Kurzweilig geht die Zeit dahin-- wie im Fluge. Die dezente Stimme aus der Decke erklärt, dass man in wenigen Minuten K. erreichen wird.

    Erstaunt

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