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Annemirl
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Annemirl
eBook159 Seiten2 Stunden

Annemirl

Von Anonym

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Über dieses E-Book

Annemirl ist blond und sehr klein, sie hat himmelblaue Augen und eine kleine, freche Stupsnase mit vielen Sommersprossen. Sie wird in das Haus des Direktors und seine Frau Linda geschickt. Die beiden haben grosse Pläne mit dem Mädchen. Sie muss erstmal tanzen lehrnen, sagt der Direktor zu seiner Frau. Langsam soll sie in die Freuden der Erotik eingeführt werden. Annemirl ist verwirrt aber sie betrachtet die pornographischen Bilder, die vor ihr liegen, mit kindlicher Neugierde. Ihre Wangen röten sich, aus Scham und aus Erregung, sie ist abgestoßen und zugleich angezogen.-
SpracheDeutsch
HerausgeberSAGA Egmont
Erscheinungsdatum19. Sept. 2017
ISBN9788711717370
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    Buchvorschau

    Annemirl - Anonym

    gestattet.

    Zögernd drückt Annemirl die Klingel. Eine dunkelhaarige, attraktive Dame öffnet die Türe.

    «Ach ja, Fräulein Annemirl, ist es schon so spät? Ich hatte ganz vergessen auf die Uhr zu sehen. Kommen Sie herein.»

    Schüchtern tritt das Mädchen ein und folgt der Dame durch den langen mit schweren Teppichen belegten Korridor in das Wohnzimmer. Ein Herr von etwa fünfzig Jahren sitzt zeitunglesend im Schaukelstuhl vor dem großen Fenster, das hinaus auf den weiten Obstgarten geht.

    «Norbert, darf ich dir meine neue Gesellschafterin vorstellen. Das ist sie, die kleine Annemirl.»

    Norbert mustert das zierliche Mädchen, das lächelnd und verlegen neben seiner Frau steht und leise sagt:

    «Guten Tag Herr Direktor Zack.»

    Norbert erhebt sich und kommt auf das Mädchen zu.

    «Guten Tag Fräulein Annemirl. Ich freue mich, daß Sie nun für ein Weilchen bei uns bleiben wollen. Wir werden alles tun, damit Sie sich auch wirklich hier wohlfühlen. Ihre Mutter war ja sehr besorgt, als ich mit ihr am Telefon gesprochen habe. Das kann man aber auch verstehen, ein sechzehnjähriges Mädchen läßt man auch nicht zu gerne in die böse Großstadt. Aber meine Frau wird wie eine Schwester zu Ihnen sein und Sie behüten, als ob Sie unsere Tochter wären. Nicht wahr, Linda?»

    Linda nickt, ihre Augen sind auf das Mädchen gerichtet, das unbeholfen um sich sieht. Annemirl ist blond und sehr klein, sie hat himmelblaue Augen, und eine kleine, freche Stupsnase mit vielen Sommersprossen.

    «Natürlich», erwidert Linda lächelnd und ihre Hand gleitet über Annemirls weizenblondes Haar, das zu einem schlichten Knoten hochgesteckt ist.

    «Wir werden uns sicher gut verstehen, so eine hübsche junge Gesellschafterin, der das Leben der Großstadt neu ist, habe ich mir immer schon gewünscht. Ich werde ihr so viele Dinge zeigen können, und alles wird für sie so neu sein und sicher … faszinierend. Da werde ich mich wenigstens nicht mehr so langweilen, wenn du im Ausland bist, Norbert.» Linda faßt das Mädchen unter dem Arm und führt sie zu der weichen, roten Sitzbank.

    «So, kleines Fräulein, nun setzen Sie sich einmal recht schön nieder und machen es sich bequem, sicher sind Sie sehr müde von der Reise? Ich werde Ihnen gleich Kaffee und Kuchen bringen. Unterhalten Sie sich einstweilen mit meinem Mann. Wissen Sie, heute haben unsere beiden Haushilfen frei, da muß ich leider selbst in die Küche.»

    Annemirl hat sich gesetzt, nervös dreht sie ihre Handschuhe zu einer Wurst. Direktor Zack setzt sich neben sie. «Ich bin sehr froh, daß meine Frau nun nicht mehr allein bleiben muß während meiner Abwesenheit. Sie hat sich schon so lange ein junges Mädchen vom Land gewünscht, dem sie die Großstadt zeigen kann. Sie werden zusammen in die Oper gehen, ins Theater oder wenn Sie gerne möchten, auch zum Tanzen. — Tanzen Sie gerne?»

    «Ich kann nicht tanzen, aber ich glaube, wenn ich es könnte, dann würde ich schon gerne tanzen», erwidert sie.

    «Was», lacht Direktor Zack, «ein junges, hübsches Mädchen wie Sie kann nicht tanzen?»

    «Nein. Meine Mutti hat es mir nicht erlaubt tanzen zu gehen, sie hat immer Angst gehabt, daß die Jungs mich belästigen würden. Aber ich möchte auch gerne tanzen können wie alle meine Freundinnen», sagt das Mädchen mit sehnsuchtsvollen Augen.

    «Meine Frau wird es Ihnen sicher beibringen, sie ist eine sehr gute Tänzerin. Außerdem geht Linda gerne zu Parties, da werden Sie sie ja auch begleiten müssen.»

    «Ja, tatsächlich? Ich darf mitkommen zu Parties?»

    «Natürlich.»

    «Oh, das wird ja wunderbar», ruft Annemirl entzückt aus.

    «Wissen Sie, bei uns im Dorf war ich einmal im Kino und hab einen Film gesehen, in dem eine Party vorkam. Schon damals habe ich mir so sehr gewünscht, ich würde einmal im Leben zu einer echten Party kommen können, und in einem hübschen Kleid mit einem netten Jungen tanzen, bei zärtlicher Musik und Kerzenlicht … genauso, wie ich es im Kino gesehen habe. Ach, das wäre herrlich!»

    Der Direktor lächelt. Er zieht eine Packung Zigaretten aus der Tasche. «Rauchen Sie», fragt er.

    «Nein.»

    «Noch nie probiert?»

    «Oh ja, heimlich auf der Toilette zusammen mit meiner Freundin, aber da hat uns meine Mutti erwischt — und dann gabs Krach, au Backe.»

    «Ihre Mutti scheint sehr streng zu sein.»

    «Oh ja, das ist sie auch, ich durfte wirklich gar nichts, nicht einmal mit einem Schulfreund durfte ich spazierengehen … und dabei war der so nett und er hat mich auch gerne gehabt.»

    «Und Sie ihn wahrscheinlich auch? »

    «Ja, ich ihn auch. Jetzt können wir uns wenigstens schreiben. Zu Hause konnte ich keine Briefe bekommen, mein Vater hat alle immer geöffnet — manchmal war es schon recht schrecklich. Meine Freundinnen hatten alle viel mehr Freiheit als ich.»

    Linda kommt mit dem Kaffee herein. Sie stellt die Kanne auf den Tisch und entnimmt der breiten Kredenz drei Tassen, Servietten, Zucker und Löffelchen.

    «Mögen Sie lieber Nuß- oder Mohnkuchen», fragt sie das Mädchen, während sie den Tisch fertig deckt.

    «Nußkuchen esse ich sehr gerne», erwidert Annemirl. Die Frau wendet sich an Norbert.

    «Ach bitte sei so nett und hole mir den Kuchen aus der Küche. Ich habe den Teller auf den Tisch gestellt.»

    «Ja, Darling.»

    Stumm betrachtet Annemirl die rassige, gutgebaute Dame, der sie von nun an Gesellschafterin sein sollte.

    «Sie haben ein sehr hübsches Kleid an», sagt das Mädchen bewundernd.

    «Ja», erwidert Linda lächelnd, «gefällt es Ihnen?» Sie kommt auf das Mädchen zu. «So ein dunkelblaues Kleid müßte Ihnen auch recht gut stehen. Fühlen Sie einmal, wie weich sich der Stoff angreift.»

    Annemirl läßt den blauen Ärmelrand des Kleides zwischen ihre Finger gleiten.

    «Ja», sagt sie, «sicher war es sehr teuer?»

    «Das war es», erwidert Linda. «Wenn wir uns gut verstehen, sollen Sie auch so eines haben, überhaupt, es wird notwendig sein, daß wir einmal in die Stadt gehen und eine hübsche, elegante Garderobe für Sie einkaufen. Aber damit warten wir, bis mein Mann weggefahren ist. Montag fliegt er schon nach New York.» Lächelnd läßt Linda ihren Handrücken über Annemirls Wange gleiten.

    «Was für eine weiche Haut Sie haben, fast wie ein Baby.» Verlegen senkt das Mädchen ihre Lider. Lindas dunkle Augen ruhen brennend auf den vollen, ein wenig aufgeworfenen Lippen ihrer neuen Gesellschafterin.

    «Sie haben einen schönen Mund», sagt sie leise. Annemirl errötet.

    Norbert tritt mit dem Kuchenteller in der Hand ins Zimmer und stellt den Teller auf den gedeckten Tisch. «Nicht wahr, Norbert», lacht Linda, «einen schönen Mund hat sie.»

    «Ja, Darling, das habe ich schon bemerkt», erwidert er und setzt sich an den Tisch.

    «Schau, schau, ich wußte gar nicht, daß du so scharfe Augen hast.»

    Der Direktor lacht.

    «Unterschätz mich nicht immer Darling, daß ich scharfe Augen und guten Geschmack habe beweist schon die Tatsache, daß ich dich geheiratet habe.»

    Linda nähert sich ihrem Mann, mit einem eigenartigen, tiefen Blick sieht sie ihm in die Augen. Ihr sinnlicher Mund steht halb offen als sie ihre Finger über seinen Nacken und seine Ohren gleiten läßt.

    «Wir haben beide guten Geschmack, nicht nur du», sagt sie, dann wendet sie sich an Annemirl, die unsicher und verlegen dasteht.

    «Kommen Sie, Annemirl, setzen Sie sich und fühlen Sie sich wie zu Hause.»

    Gehorsam setzt sich das Mädchen an den Tisch und nippt wortlos an ihrem Kaffee.

    «So nehmen Sie sich doch Kuchen», fordert Linda das Mädchen auf.

    «Ja, danke.»

    Während Annemirl schweigend an ihrem Kuchen kaut, dreht Norbert den Plattenspieler an und legt eine Platte auf. Leiser Blues plätschert aus den beiden Stereolautsprechern, die links und rechts an der Wand gegenüber der Sitzbank hängen.

    «Du mußt sie tanzen lehren, Linda», sagt Norbert zu seiner Frau. «Stell dir vor, ihre Mutter hat ihr nicht erlaubt, tanzen zu gehen, nicht einmal ihren Schulfreund durfte sie treffen.»

    «Tatsächlich», fragte Frau Zack erstaunt.

    «Ja», erwidert das Mädchen mit vollen Backen, «meine Eltern sind sehr streng und furchtbar altmodisch.»

    «Wir beide werden das alles nachholen. Ich lehre dich tanzen und führe dich dann in die schönsten Lokale. Ach, du meine Güte, jetzt habe ich schon du gesagt, ich weiß ja gar nicht, ob Ihnen das recht ist», fragte Linda das Mädchen.

    Annemirl lächelte und nickte heftig mit dem Kopf.

    «Oh ja», erwidert sie, «bitte, sagen Sie nur du zu mir, ich freue mich, da fühle ich mich gleich mehr … mehr heimisch.»

    «Das ist nett, gestattest du das ‹Du› auch meinem Mann? »

    «Aber natürlich.»

    «Komm, nimm dir noch Kuchen, du brauchst dich nicht zu zieren. Bei uns sollst du essen was dir schmeckt, und sagen was du gerne möchtest», sagt Linda. Sie legt dem Mädchen noch zwei Stück Kuchen auf den Teller und gießt Kaffee nach.

    «Eigentlich», beginnt Annemirl zu sprechen, «war mir anfangs ein bißchen bange als ich herkam, ich wußte ja nicht, wie es hier ist und wie Sie sind. Aber, jetzt weiß ich, Sie sind beide sehr nett, viel netter als ich Sie mir vorgestellt habe. Ich will mir wirklich alle Mühe geben, Ihnen eine angenehme Angestellte zu werden. Hoffentlich werden Sie mit mir zufrieden sein.»

    «Aber Kindchen», wirft Linda ein und lacht, «du bist doch nicht unsere Angestellte, du brauchst ja keinerlei Arbeit verrichten. Du wirst meine Freundin sein und mit mir ausgehen, sonst hast du nichts zu tun. Ich bin nicht gerne alleine und möchte jemanden um mich haben, zum unterhalten und amüsieren. Für die Arbeit ist Personal da. — Übrigens habe ich meiner Haushilfe gesagt, daß du eine Verwandte von uns seist. Aus diesem Grund ist es auch besser wenn du mich Linda nennst und meinen Mann Norbert. Willst du das tun?»

    «Ja», fragte Annemirl verwirrt, «soll das heißen, daß ich auch du sagen soll?»

    «Ja», meint Linda, «es sieht besser aus — oder möchtest du nicht?»

    «Ja … ja … schon», stottert das Mädchen, «es ist nur so ungewohnt … ehrlich gesagt … ich traue mich nicht so recht …»

    «Daran wirst du dich schon gewöhnen, du sollst in mir eine Freundin sehen und keine Chefin, und in meinem Mann einen guten Freund oder — meinetwegen, nenn ihn Onkel Norbert wenn dir das leichter fällt.»

    «Ja … ja, das geht besser, soll ich auch Tante sagen?»

    «Nein, mich nennst du einfach Linda.»

    «Ja … ja … Onkel Norbert …… äh … Linda.»

    Annemirl lächelt wieder.

    «Ich bin froh, daß ich hierher gekommen bin, Sie … äh … ihr seid sehr nett … wirklich.»

    Annemirl sitzt in ihrem Manzardenzimmer auf dem breiten, französischen Bett. Das Fenster steht weit offen und die frische Morgenluft dringt herein. Draußen ist der Himmel blau, die Sonne ist eben über den Häusern der Stadt aufgegangen und im Garten hört man das Gezwitscher der Vögel.

    Das Mädchen steht auf. In ihrem blauen langen Nachthemd tritt sie ans Fenster und sieht hinaus. Dann schlüpft sie aus dem Nachthemd, tritt nackt vor den Spiegel und bürstet, ganz in ihrem Anblick versunken, das lange, blonde Haar.

    Das Mansardenzimmer ist hübsch eingerichtet, die Möbel sind in zartem Babyrosa gehalten, und Tischtuch, Bettdecke und Vorhänge sind aus zart geblümtem Stoff, der dem Zimmer etwas Frisches, Jungmädchenhaftes verleiht.

    Es klopft. Erschrocken springt Annemirl auf und schlüpft in ihren Morgenrock. «Ja — herein», sagt sie zögernd. Linda tritt ein. Sie trägt ein elegantes, weit dekolletiertes Sommerkleid, und einen breiten, hübschen Hut.

    «Guten Morgen, hast du gut geschlafen», fragt sie das Mädchen.

    «Ja, danke, sehr gut.»

    «Heute fahren wir in die Stadt und kaufen ein paar hübsche Kleider für dich ein. Für den Abend habe ich Theaterkarten. Wir gehen dann vorher in ein hübsches Restaurant essen. Es ist sehr wichtig, daß du eine gute Garderobe besitzt. — Zieh dich jetzt an, wir frühstücken drunten in der Stadt.»

    «Ja», erwiderte Annemirl. «Haben die Geschäfte jetzt schon

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