Niemand ist gern allein
Von Norbert Kalusa
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Buchvorschau
Niemand ist gern allein - Norbert Kalusa
gestattet.
Die Kapelle in dem kleinen und total überfüllten Tanzlokal machte eine Pause, und widerwillig kehrten die Paare zu ihren Plätzen zurück. Veronika Zepresch blieb vor dem Tisch stehen und angelte nach ihrer Handtasche.
„Ich muß jetzt nach Hause, sagte sie fest. „Was ist nun? Fährst du mich, oder soll ich die Straßenbahn nehmen?
Der Angesprochene war ein junger Mann von etwa zwanzig Jahren. Mißmutig schaute er auf und musterte das vor ihm stehende Mädchen. „Wenn es unbedingt sein muß", murrte er.
„Es muß nicht sein! sagte Veronika heftig. Sie war den Tränen nahe. „Du hast es nur mir und meiner Mutter versprochen, sonst wäre ich gar nicht mitgekommen. Du weißt ganz genau, daß es nachts mit der Bahn gefährlich ist.
Der junge Mann zog eine Grimasse und nahm einen Schluck aus seinem Glas. „Dir bricht auch noch mal eine Zacke aus der Krone, meinte er böse. „Immer und überall glaubst du, daß man dir an den Pelz will. Kein Mensch trachtet nach deiner Unschuld, du …
„Bernd, bitte!" sagte das Mädchen weinerlich.
„Ist ja schon gut." Er erhob sich und winkte dem Kellner. Als er gezahlt hatte, schnappte er nach der Hand des Mädchens und zerrte es zum Ausgang. Schweigend und mit verbissenem Gesicht steuerte er auf seinen Wagen zu. Plötzlich blieb Veronika stehen und machte sich frei.
„Sag‘ mal, was hast du eigentlich? begehrte sie auf. „Du bist schon den ganzen Abend so komisch, und am liebsten wäre ich gleich wieder gegangen. Irgend etwas stimmt doch nicht.
Stur lief er noch ein paar Schritte weiter, bis er stehenblieb. „Du weißt doch ganz genau, was los ist!" rief er zurück.
„Ist es wegen …?" Veronika unterbrach sich.
„Natürlich! Das Mädchen ‘ Rühr mich nicht an‘. Es hängt mir langsam zum Hals heraus!"
Stumm setzte sich Veronika wieder in Bewegung und folgte ihrem Freund. Aber wenn sie auch nichts sagte, so hatte sie Bernd doch sehr gut verstanden. Es ging um das alte, leidliche Thema. Er wollte etwas von ihr, und sie hatte Angst, es ihm zu gewähren. Früher war es ihr wenigstens noch gelungen, ihn zu vertrösten, doch nun schien er endgültig genug zu haben.
Im Wagen kuschelte sich das Mädchen neben seinen Freund und schaute bittend zu ihm auf. „Bernd, murmelte Veronika. „Laß deswegen bitte nicht unsere Freundschaft kaputtgehen. Ich, — ich habe ganz einfach Angst. Das ist es.
Er ließ den Motor an. „Angst, wovor?"
„Wenn ich ein Kind bekomme! — Mein Gott, ich bin noch so jung, und …"
Bernd kurvte aus der Parklücke und trat wütend das Gaspedal durch. Dieses Thema hing ihm tatsächlich kreuzweise zum Hals heraus. „Du lieber Himmel! ächzte er. „In welcher Zeit leben wir eigentlich? Es gibt so viele Möglichkeiten, um eine Schwangerschaft zu verhindern, und außerdem verlangt keiner von dir, daß es gleich zum Letzten kommt. Aber wenigstens ein bißchen Petting könntest du erlauben. Als Zeichen dafür, daß du nicht ganz frigide bist und mich magst. Aber du …
„Ich bin nicht frigide, verteidigte sich Veronika. Provozierend schaute er zur Seite. „Nicht? Dann beweise es endlich. — Komm, laß uns noch eine halbe Stunde in den Stadtwald fahren.
Plötzlich wurde seine Stimme weicher. Seit Monaten versuchte er Veronika rumzukriegen, doch bis jetzt hatte sie ihm noch nicht einmal erlaubt, ihren Busen anzufassen. Heute schien sie jedoch soweit zu sein, daß sie Zugeständnisse machte. Das mußte er ausnutzen.
„Was ist?" fragte er, als sie nicht antwortete.
„Es ist schon spät …"
„Auf die halbe Stunde kommt es auch nicht mehr an, drängte er. „Bitte, Vernonika. Außerdem mußt du doch auch neugierig sein. Es ist doch schön, wenn sich zwei liebhaben. Ich will ja nicht viel von dir. Nur ein bißchen streicheln und …
Das Mädchen seufzte. „Nun gut", sagte sie schließlich. Mit urplötzlich heftig klopfendem Herzen beschleunigte Bernd und schoß die Ausfallstraße entlang.
Der Stadtwald war nicht weit. Er hatte allgemein den Ruf, mehr oder minder geheimer Treffpunkt der Liebespärchen zu sein. Manche nannten ihn auch ganz einfach ‘Pettingwald‘, und so wußte Veronika sehr gut, worauf sie sich einließ. Als Bernd abbog und einen schmalen Kiesweg entlangrollte, krampfte sich jedoch irgend etwas in ihr zusammen.
„Ich liebe dich, sagte der Junge neben ihr. „Ich finde, wir hätten uns schon längst etwas näherkommen sollen. Das gehört irgendwie dazu.
Mit gemischten Gefühlen schaute Veronika zur Seite. Es war eine warme, klare Sommernacht, und in dem seltsamen Zwielicht des Mondes und der Sterne wirkte Bernds Profil eigenartig fremd. Liebe ich ihn? fragte sie sich. Liebe ich ihn wirklich so sehr, daß ich …?
„Hier! sagte Bernd plötzlich. Er hielt den Wagen an. Auf einmal lachte er. „Pech gehabt. Da sind schon welche.
Veronika schreckte aus ihren Gedanken auf. „Wo?"
„Da drüben im Gras! Ihr Wagen steht hinter dem Busch. Die vögeln wie die Kaninchen!"
„Na!" sagte sie betreten.
„Das ist doch so, oder? lachte Bernd. „Sie scheinen sich noch nicht einmal zu genieren. — Na ja, wir finden auch noch ein Plätzchen.
Langsam fuhr er weiter, und Veronika verrenkte sich den Hals. Das fremde Pärchen hatte innegehalten und starrte dem Wagen nach. Wenn Veronika richtig sah, dann trugen sie beide keine Hosen. Auf einmal fühlte sie sich eigenartig erregt. Die ganze Situation war dazu angetan, sie um ihre Fassung zu bringen.
„Daß die sich nicht schämen", murmelte sie leise. Bernd lachte. Er war übermütig. Der Gedanke, daß er gleich in irgendeinem abgelegenen Seitenweg des Waldes seine schon lange gehegten Wünsche erfüllt bekam, ließ ihn von einer Hochstimmung in die andere fallen. „Warum sollten sie sich schämen?
Das ist doch ganz natürlich, was sie tun."
Veronika biß sich auf die Lippen. „Na, ich weiß nicht."
Im Moment konnte man mit Bernd nicht reden. Sie wußte sehr gut, daß seine Gedanken nur noch eine Richtung hatten. Bloß was sie selbst denken und empfinden sollte, war ihr absolut nicht klar. Sie hatte nach wie vor Angst vor den Konsequenzen dieses nächtlichen Ausfluges, doch andererseits spürte sie eine drängende Neugierde in sich, die sie erschreckte.
„Da! sagte Bernd plötzlich. „Endlich! Wurde auch Zeit!
Der Weg, in den er gefahren war, ließ kaum Platz für den Wagen zu. Er war eng und total überwuchert. Bernd ließ den Wagen noch ein paar Meter rollen und kam auf eine kleine Lichtung. Hier stellte er den Motor ab.
„Endstation! Seine Stimme vibrierte. „Nun können wir uns einmal in Ruhe miteinander beschäftigen.
Langsam wandte er sich um und streckte die Arme nach dem Mädchen aus. Als er ihre erschreckten Augen sah, wurde er wieder unsicher.
„Du mußt keine Angst haben, Veronika, würgte Bernd hervor. Auch ihm war im Moment nicht ganz wohl in seiner Haut, aber da sie schon mal hier waren, gab es kein Zurück mehr. „Du hast gesagt, daß du es auch willst. Und außerdem macht es Spaß. Es tut ganz besimmt nicht weh.
Veronika rutschte in die hinterste Ecke ihres Sitzes, aber die Hände folgten ihr. Schließlich erkannte sie die Aussichtslosigkeit ihrer Lage und ergab sich.
„Darum ist es nicht, murmelte sie leise. „Nur, ich habe noch nie … Ich weiß gar nicht, was ich tun soll, und was du willst.
Jetzt hatten die Hände sie erreicht und strichen sanft wie ein Hauch über ihren Busen. „Du mußt gar nichts tun. Du sollst nur ein bißchen lieb sein."
Es war wie eine Flamme, die den Körper des Mädchens durchraste. Veronika selbst war am meisten überrascht. Zum ersten Mal ließ sie zu, daß ein Junge ihre Brüste berührte, und es tat wirklich nicht weh. Ganz im Gegenteil. Es war eigenartig erregend und schön.
„Meine Mutter wird schimpfen", sagte sie verwirrt.
„Ich hätte schon längst daheim sein sollen …"
„Auf ein paar Minuten mehr oder weniger kommt es auch nicht mehr an."
So nahe am Ziel ließ sich Bernd nicht mehr abschütteln. Alles in ihm bebte vor Erwartung. Er spürte die kleinen festen Brüste Veronikas durch die leichte Sommerbluse und ärgerte sich, daß sie ausgerechnet heute einen Büstenhalter trug. Das war nicht immer der Fall, und schon öfter hatte er die Abdrücke ihrer jungen Knospen bewundern dürfen. Doch heute hatte sie einen BH an.
Blöd! dachte er. Ich bin dumm! Wozu sind wir eigentlich hier?
Vorsichtig und mit spitzen Fingern begann er die oberen Knöpfe der Bluse zu öffnen.
Veronika wandte sich in den Armen des Jungen. „Bernd? sagte sie plötzlich. „Bitte küß‘ mich!
Sie schaute ihn fest an, und erst als seine Lippen die ihren berührten, schloß sie die Augen. Bernds Kuß war wie immer, leicht und oberflächlich, da er auf die Tätigkeit seiner Hände konzentriert war, aber Veronika gab sich damit nicht zufrieden. Zum ersten Mal tat sie etwas, das sie bisher nur aus Büchern kannte. Sie wußte selbst nicht, was sie dazu drängte, doch die Neugierde war stärker als ihre Scham und Verwirrung. Bebend öffnete sie die Lippen, schob ihre kleine Zunge hervor, und zwängte sie in Bernds Mundhöhle.
„He!" sagte er überrascht.
Augenblicklich brach die aufkeimende Erregung zusammen. „So kenne ich dich doch gar nicht. Noch einmal!"
Veronika lehnte sich zurück. „Nein! sagte sie. „Du bist nur auf ein Abenteuer aus und willst mitnehmen, was du kriegst. Bei dir ist kein bißchen Liebe dabei.
Betreten biß sich Bernd auf die Lippen. Mein Gott, war das Mädchen empfindlich, aber das hätte er wissen müssen. Er hatte einen Fehler gemacht.
Teenager wie Veronika waren von jeder Stimmungsschwankung und jedem Wort abhängig.
„Entschuldige bitte, lenkte er ein. „Es war nicht so gemeint. Ich war nur überrascht. Natürlich liebe ich dich, sonst hätte ich mich ganz bestimmt nicht so lange um dich bemüht. Laß uns noch einmal anfangen.
Vorsichtig streckte er die Arme aus und zog das Mädchen an sich. Veronika sträubte sich leicht, doch jetzt war es Bernd, der die Initiative übernahm. Er preßte seine Lippen auf den Mund des Mädchens, saugte sich fest, und dann schob er seine Zunge vor.
Veronika hatte sich schon wieder beruhigt. Ihre Gefühle waren genauso unberechenbar wie ihre Reaktionen. Auf halbem Weg kam sie Bernd entgegen, und ihre Zungen trafen sich. Zum ersten Mal genossen beide das berauschende Gefühl eines Zungenkusses. Die Flamme der Erregung sprang über und ließ Zeit und Raum versinken.
Wieder mutig geworden, begann Bernd erneut an Veronikas Bluse herumzufummeln und schaffte es endlich, die oberen Knöpfe zu öffnen. Sekundenlang wartete er, ob sich das Mädchen in seinen Armen wehrte, doch als keine Reaktion erfolgte, schob er seine Hand unter den Stoff. Seine Finger berührten den Rand des BH, fühlten die Ansätze der kleinen, festen Rundungen, und wanderten mit plötzlicher Zielstrebigkeit abwärts. Als sie unter den Büstenhalter krochen und die überraschend harten Nippel der Brustwarzen erreichten, wurde Veronika starr. „Nicht! flüsterte Bernd schnell. „Nicht wehren. Ich bin glücklich, daß du …
Etwas stieg in Bernd auf, das er nur als Erregung bezeichnen konnte. Er spürte seine Hose eng werden, und nun ließ er sich nicht mehr von seinem Ziel abbringen. Ganz leicht spielte er mit den festen Brustwarzen und registrierte erfreut, daß sich Veronika zu winden begann.
„Es ist schön, nicht? flüsterte er. „Es ist doch ein herrliches Gefühl?
Er wußte es selbst nicht, aber er nahm es an. Veronika wehrte sich nicht mehr, sie tat aber auch nichts. Mit geschlossenen Augen ließ sie das Streicheln über sich ergehen, und nur an ihrem schweren Atem war zu erkennen, daß sie etwas dabei empfand.
„Es kitzelt, sagte sie weggetreten. „Dabei geht es durch und durch. Es ist ein ganz komisches Gefühl.
„Siehst du, murmelte Bernd. „Und das hast du die ganze Zeit verschenkt. Ich finde, es ist schade um jede Erfahrung und jedes Erlebnis, auf das man aus Angst oder Dummheit verzichtet.
Je mehr er Veronikas Brustwarzen zwischen Daumen und Zeigefinger rieb, desto heftiger wandte sich das Mädchen in seinen Armen. Es atmete keuchend und schien ganz auf das neue, eigenartige Empfinden konzentriert zu sein. Durch das Winden und Aufbäumen hatte sich der kurze Rock verschoben und gab ein großes Stück der nackten Oberschenkel preis.
„Ich liebe dich! flüsterte Bernd. „Und ich wünschte, die Zeit würde stillstehen.
Starr heftete er seinen Blick auf die Beine des Mädchens, während seine Hände ihre Tätigkeit automatisch fortsetzten. Er sah die runden, fast noch kindlichen Knie Veronikas, das zarte, wohlgeformte Fleisch darüber und stellte sich vor,