Das Erbe von Kennwall: Fürstenkrone 196 – Adelsroman
Von Ramona Ramona
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Romane aus dem Hochadel, die die Herzen der Leserinnen höherschlagen lassen. Wer möchte nicht wissen, welche geheimen Wünsche die Adelswelt bewegen? Die Leserschaft ist fasziniert und genießt "diese" Wirklichkeit.
"Fürstenkrone" ist vom heutigen Romanmarkt nicht mehr wegzudenken.
Ambrose von Kennwall war der letzte Erbe, der auf dem prächtigen Landsitz lebte. Das Herrenhaus stand in einem großen Park, der von einer hohen Mauer umgeben war. Ambrose von Kennwall war nun dreißig Jahre alt, und es wäre an der Zeit gewesen, sich um Nachkommenschaft zu kümmern. Hedwig von Kennwall saß in ihrem hübschen Salon. Die Terrassentür war weit geöffnet und ließ die warmen Sonnenstrahlen in das Zimmer. Die alte weißhaarige Dame saß in einem Sessel, vor ihr auf dem zierlichen Tisch lag ein Brief, den ihre Großnichte Paola von Renburg ihr geschrieben hatte. Der alten Dame gingen an diesem Morgen viele Gedanken durch den Kopf. Ihre Stirn war ein wenig gerunzelt und die Augenbrauen hochgezogen. So schaute sie in das sonnendurchflutete Grün des Parkes. Da hörte sie draußen auf der Terrasse Schritte. »Ambrose!« rief sie mit ihrer hellen, etwas zittrigen Stimme. Gleich darauf trat ein hochgewachsener, stolzer Mann in die Tür. »Guten Morgen, Tantchen!« Er beugte sich artig über die ringgeschmückte Hand der alten Dame. »Wie geht es dir?« »Komm, setz dich ein wenig zu mir, ich möchte etwas mit dir besprechen.« »Wenn du erlaubst, schaue ich vorher schnell noch die Post durch. Dann komme ich und leiste dir auf ein halbes Stündchen Gesellschaft.« »Anna kann uns eine Tasse Kaffee kochen«
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Rezensionen für Das Erbe von Kennwall
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Buchvorschau
Das Erbe von Kennwall - Ramona Ramona
Fürstenkrone
– 196 –
Das Erbe von Kennwall
Ein junger Mann auf der Suche nach der richtigen Frau …
Ramona Ramona
Ambrose von Kennwall war der letzte Erbe, der auf dem prächtigen Landsitz lebte. Das Herrenhaus stand in einem großen Park, der von einer hohen Mauer umgeben war.
Ambrose von Kennwall war nun dreißig Jahre alt, und es wäre an der Zeit gewesen, sich um Nachkommenschaft zu kümmern.
Hedwig von Kennwall saß in ihrem hübschen Salon. Die Terrassentür war weit geöffnet und ließ die warmen Sonnenstrahlen in das Zimmer. Die alte weißhaarige Dame saß in einem Sessel, vor ihr auf dem zierlichen Tisch lag ein Brief, den ihre Großnichte Paola von Renburg ihr geschrieben hatte.
Der alten Dame gingen an diesem Morgen viele Gedanken durch den Kopf. Ihre Stirn war ein wenig gerunzelt und die Augenbrauen hochgezogen. So schaute sie in das sonnendurchflutete Grün des Parkes.
Da hörte sie draußen auf der Terrasse Schritte.
»Ambrose!« rief sie mit ihrer hellen, etwas zittrigen Stimme.
Gleich darauf trat ein hochgewachsener, stolzer Mann in die Tür.
»Guten Morgen, Tantchen!« Er beugte sich artig über die ringgeschmückte Hand der alten Dame. »Wie geht es dir?«
»Komm, setz dich ein wenig zu mir, ich möchte etwas mit dir besprechen.«
»Wenn du erlaubst, schaue ich vorher schnell noch die Post durch. Dann komme ich und leiste dir auf ein halbes Stündchen Gesellschaft.«
»Anna kann uns eine Tasse Kaffee kochen«, versprach die Tante.
Ambrose eilte in die Halle und blätterte die Post durch. Er fand eine Einladung zu einem jener Sommerbälle, die in letzter Zeit auf den Nachbargütern in Mode gekommen waren.
Mit dieser Einladung in der Hand ging Ambrose von Kennwall zu seiner Tante zurück.
»Das ist eine hübsche Abwechslung für dich, Ambrose«, sagte sie erfreut. »Ich hoffe, daß dir bald ein Mädchen über den Weg läuft, in das du dich einmal so richtig verliebst.«
»Wieder das alte Thema, Tantchen?« fragte Ambrose lachend und zog die Hand der alten Dame an die Lippen. »Mach dir keine Sorgen um mich. Wenn die Richtige kommt, wirst du es bald genug erfahren.« Erst jetzt fiel sein Blick auf den Brief, der auf dem Tisch lag.
»Von Paola«, erklärte Hedwig von Kennwall.
»Paola? Der kleine unruhige Geist«, sagte Ambrose. »Wo treibt sie sich zur Zeit herum?«
»Sie lebt auf Mallorca, weil ihr das Klima dort sehr gut bekommt. Aber sie schreibt mir in dem Brief, daß das Heimweh sie oft plagt. Sie möchte ein paar Wochen auf Kennwall verbringen. Ich soll dich fragen, ob es dir recht ist.«
»Paola ist ein Kindskopf«, lachte Ambrose. »Sie weiß genau, daß sie auf Kennwall zu Hause ist. Ich werde ihr einen Brief schreiben, Tantchen.«
»Da ist noch etwas«, sagte Hedwig. »Ich glaube, Paola ist krank.«
Sie reichte Ambrose den Brief. Er las ihn. Auch seine Stirn runzelte sich.
»Was meinst du dazu?« fragte seine Tante.
»Vielleicht hat Paola eine unglückliche Liebe hinter sich. Der Brief klingt leicht melancholisch. Wir werden es hören, wenn sie nach Kennwall kommt«, sagte Ambrose. Er erhob sich. »Mich mußt du jetzt entschuldigen, Tantchen. Ich habe noch allerlei zu tun.«
Er verabschiedete sich und verschwand wieder über die Terrasse.
Drei Tage später fand das Gartenfest auf Gut Remer statt. Ambrose von Kennwall ging nicht sehr gern dorthin.
Er hielt nicht viel von derlei Veranstaltungen. Aber er wollte sich andererseits auch nicht die Nachbarn durch Unhöflichkeit vergrämen.
Adolf von Remer erwartete ihn schon.
»Na, alter Hagestolz«, begrüßte er ihn lachend und führte ihm seine junge, strahlende Frau vor.
»Wie geht es deinem Sohn?« fragte Ambrose.
»Den mußt du einmal bewundern kommen. Ist erst ein paar Monate alt und interessiert sich schon für seines Vaters Pferde.«
Die drei lachten über den Scherz, den Adolf gemacht hatte.
Plötzlich wurde Ambroses Aufmerksamkeit auf ein junges Mädchen gelenkt, das an der Seite seiner Eltern die Halle betrat.
Ambrose konnte sich nicht erinnern, je zuvor ein so schönes Mädchen gesehen zu haben.
Er stand gerade neben Clivia von Remer, der Schwester seines Freundes.
»Wer ist die junge Dame?« fragte er interessiert.
Clivia schaute ihn erstaunt an. Dann lachte sie.
»Ich sehe, daß ich meine Hoffnungen begraben muß, Ambrose. Das ist das Ehepaar Therny mit ihrer Tochter Belinda. Sie ist neunzehn Jahre alt und erst vor wenigen Wochen aus dem Pensionat zurückgekehrt. In der Tat, sie ist sehr hübsch«, gestand Clivia.
Im Verlauf des Abends schließlich gelang es Ambrose von Kennwall doch, Belinda zu einem Tanz aufzufordern. Sie lag leicht wie eine Feder in seinem Arm. Das rote Haar schimmerte im Licht der großen Kronleuchter. Ihr Kleid umgab wie eine Wolke ihren schlanken Körper. Ihre braunen Augen verwirrten den großen ernsten Mann, wenn sie ihn anschaute.
Belinda Therny wurde heftig beneidet, denn Ambrose von Kennwall galt als der begehrteste Junggeselle.
Es tat ihm leid, als das Fest zu Ende war. Es gelang ihm aber noch einmal mit Belinda zu tanzen.
»Darf ich Sie wiedersehen?« fragte er.
Sie lachte, daß ihre Zähne nur so blitzten.
»Wir wollen es dem Zufall überlassen, Herr von Kennwall«, sagte sie.
Belinda Therny saß im Wagen neben ihren Eltern.
»Du wurdest auf diesem gelungenen Fest sehr beneidet, mein Kind«, sagte Herr Therny.
»Warum das?«
»Ambrose von Kennwall ist eine sehr gute Partie, Belinda«, sagte ihre Mutter.
»Ich bin noch so jung und ich denke noch nicht daran, mich zu binden. Ich will mein Leben genießen«, die Mädchenstimme klang trotzig.
Der Wagen hielt vor dem Haus. Belinda hatte keine Lust mehr, sich die Predigt ihrer Eltern anzuhören. Sie eilte mit einem kurzen Gruß in ihr Zimmer.
Das Ehepaar schaute sich an.
»Ich glaube, ich darf nicht mehr lange damit warten, Belinda über unsere Vermögensverhältnisse die Wahrheit zu sagen. Der einzige Mann, der für sie in Frage käme, heißt Kennwall.«
Seine Frau nickte.
Bald darauf erloschen die Lichter im Hause Therny. Belinda lag in ihrem Bett. Sie hatte keine Ahnung, wie es um das Vermögen ihres Vaters stand. Seit sie aus dem Pensionat zurückgekehrt war, bestand das Leben für sie aus einem einzigen bunten Traum.
*
Justus Vahlberg verließ an einem regnerischen Morgen das Spielkasino in Monte Carlo.
Als er vor seinem Wagen stand und nach dem Schlüssel suchte, lachte er plötzlich grimmig vor sich hin. Der Wagen gehörte ihm nicht mehr. Er hatte ihn in dieser Nacht neben einem ansehnlichen Geldbetrag verspielt. Wie froh konnte er sein, daß er das Zimmer, das er bewohnte, für zwei Monate im voraus bezahlt hatte.
Jetzt hatte er nur Angst vor der letzten Begegnung mit Ines Dalio, denn sie war seine anspruchsvolle Freundin. Er konnte es sich nicht mehr leisten, kostbare Geschenke zu machen, denn er war am Spieltisch zu einem armen Mann geworden.