Eine verzweifelte Frau braucht Hilfe: Dr. Norden Bestseller 356 – Arztroman
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Über dieses E-Book
Dr. Norden ist die erfolgreichste Arztromanserie Deutschlands, und das schon seit Jahrzehnten. Mehr als 1.000 Romane wurden bereits geschrieben. Die Serie von Patricia Vandenberg befindet sich inzwischen in der zweiten Autoren- und auch Arztgeneration.
Daniel und Fee Norden hatten beschlossen, in den Pfingstferien eine Woche auf der Insel der Hoffnung im Kreise der ganzen Familie zu verbringen. Allgemein war festgestellt worden, daß man sich viel zu selten sehen würde. Die Zwillinge waren jetzt aus dem Gröbsten heraus und fragten auch schon nach Omi und Opi, und diese wollten die Kleinen auch heranwachsen sehen. Also wurde am Pfingstsamstag das Auto vollgeladen, und los ging's. Natürlich mußte Lenni mit, denn niemals hätten sie die Gute allein zu Hause gelassen. David und Katja Delorme wurden allerdings erst am Pfingstmontag erwartet, da David zwei Konzerte in London geben mußte, und diesmal hatten sie auch Marc und Bébé mitgenommen. Aber es sollte wieder einmal anders kommen, und für Daniel und Fee sollten auf zwei ruhige, erholsame Tage einige aufregende folgen. Zurückgekommen nach Zürich, erfuhr Katja nämlich, daß ihre Freundin Jilly Lorenzo von einem behinderten Kind entbunden worden war, das nach zwei Tagen unter mysteriösen Umständen gestorben war. Dadurch war auch Dr. Claude Marchand, ein guter Freund von Katja und David, in arge Bedrängnis geraten. Auch Daniel und Fee kannten ihn gut, und da dieser Fall nicht an die große Glocke gehängt werden sollte, bat Katja Daniel um sein Kommen. Er konnte die Bitte nicht abschlagen. Er hatte auch Jilly zu Beginn ihrer Schwangerschaft mehrmals untersucht, als sie mit ihrem Mann für eine Zeit in München lebte. Aber er wollte ohne Fee nicht fahren. Anne und Johannes Cornelius meinten, daß die Kinder ja gut aufgehoben wären, und übermäßig würden sie in Zürich wohl auch nicht beansprucht werden. Fee dachte nicht daran, ihrem Mann zu widersprechen. Sie wußte, daß er sie brauchte, weil er sich sofort Gedanken machte, ob er bei Jilly etwas versäumt haben könnte, als er sie damals untersuchte. Es war zwar während der ersten zwei Monate der Schwangerschaft gewesen, aber Laboruntersuchungen waren vorgenommen worden. Als sie im Wagen saßen, fragte sie ihn danach. »Soweit ich mich erinnern kann, war eigentlich alles perfekt, sie machte nur Andeutungen über die Verwandtschaft ihres Mannes.
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Buchvorschau
Eine verzweifelte Frau braucht Hilfe - Patricia Vandenberg
Dr. Norden Bestseller
– 356 –
Eine verzweifelte Frau braucht Hilfe
Patricia Vandenberg
Daniel und Fee Norden hatten beschlossen, in den Pfingstferien eine Woche auf der Insel der Hoffnung im Kreise der ganzen Familie zu verbringen.
Allgemein war festgestellt worden, daß man sich viel zu selten sehen würde. Die Zwillinge waren jetzt aus dem Gröbsten heraus und fragten auch schon nach Omi und Opi, und diese wollten die Kleinen auch heranwachsen sehen.
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David und Katja Delorme wurden allerdings erst am Pfingstmontag erwartet, da David zwei Konzerte in London geben mußte, und diesmal hatten sie auch Marc und Bébé mitgenommen.
Aber es sollte wieder einmal anders kommen, und für Daniel und Fee sollten auf zwei ruhige, erholsame Tage einige aufregende folgen.
Zurückgekommen nach Zürich, erfuhr Katja nämlich, daß ihre Freundin Jilly Lorenzo von einem behinderten Kind entbunden worden war, das nach zwei Tagen unter mysteriösen Umständen gestorben war. Dadurch war auch Dr. Claude Marchand, ein guter Freund von Katja und David, in arge Bedrängnis geraten. Auch Daniel und Fee kannten ihn gut, und da dieser Fall nicht an die große Glocke gehängt werden sollte, bat Katja Daniel um sein Kommen. Er konnte die Bitte nicht abschlagen. Er hatte auch Jilly zu Beginn ihrer Schwangerschaft mehrmals untersucht, als sie mit ihrem Mann für eine Zeit in München lebte. Aber er wollte ohne Fee nicht fahren. Anne und Johannes Cornelius meinten, daß die Kinder ja gut aufgehoben wären, und übermäßig würden sie in Zürich wohl auch nicht beansprucht werden.
Fee dachte nicht daran, ihrem Mann zu widersprechen. Sie wußte, daß er sie brauchte, weil er sich sofort Gedanken machte, ob er bei Jilly etwas versäumt haben könnte, als er sie damals untersuchte. Es war zwar während der ersten zwei Monate der Schwangerschaft gewesen, aber Laboruntersuchungen waren vorgenommen worden.
Als sie im Wagen saßen, fragte sie ihn danach.
»Soweit ich mich erinnern kann, war eigentlich alles perfekt, sie machte nur Andeutungen über die Verwandtschaft ihres Mannes. Da müssen ein paar eigenartige Leute drunter sein. Aber vielleicht weiß Katja mehr.«
»Wohnen sie jetzt eigentlich ständig in Zürich?« fragte Fee.
»Ich glaube nicht. Ihr Mann ist doch Repräsentant von Lorenzo und Sohn. Ein ganz cleverer Bursche, wie mir schien, für meine Begriffe aber zu glatt, aalglatt, wie man sagt. Aber ich habe ihn ja nur flüchtig kennengelernt.«
»Jilly ist wohl auch sehr kapriziös?«
»Wohl nur das Geschöpf ihres Mannes. Sie war damals noch sehr jung.«
»Na, hör mal, Schatz, damals liegt höchstens sieben Monate zurück«, meinte Fee.
»Mir kommt es ewig vor, aber bedenke bitte auch, wieviel Menschen Tag für Tag in meiner Praxis ein und aus gehen. Wenn du in manchen Fällen nicht mein Gedächtnis wärest, sähe es schon ziemlich mickrig mit meinem aus.«
»Du brauchst dir ja auch nicht alles zu merken«, sagte Fee nachsichtig, »du hast ja auch noch Dorthe.«
»Sie kann sich bestimmt besser an Jilly erinnern als ich. Sie haben über Südafrika gesprochen.«
»Jilly war als Kind auch ein paar Jahre mit ihren Eltern dort, ich erinnere mich. Aber geändert hat sich seit damals dort nichts.«
»Und es wird sich bei dieser Regierung auch nichts ändern«, sagte Daniel. »Unsere Kinder waren richtig verschreckt, daß wir so schnell gefahren sind«, lenkte er dann ab.
»Sie werden jetzt um so mehr verwöhnt werden und uns nicht allzusehr vermissen«, sagte Fee. »In München hätte ich sie nicht allein mit Lenni gelassen, aber auf der Insel sind sie in Sicherheit.«
»Danke, daß du gleich einverstanden warst, Liebes«, sagte er.
»Ist doch selbstverständlich!«
»Welche Frau ist schon so schnell bereit, wenn ihr sozusagen ein Befehl erteilt wird«, meinte er.
»Ich habe es nicht so aufgefaßt.«
»Ich möchte dich dabeihaben. Es ist mir unbegreiflich, daß sie ein behindertes Kind zur Welt gebracht hat«, sagte er nachdenklich. »Ich kann nicht glauben, daß sie es selbst getötet hat.«
»Wer sagt das?« fragte Fee bestürzt.
»Katja hat angedeutet, daß seine Familie das sagt. Sie ist völlig durcheinander. Sie denkt natürlich auch an Claude und mich. Claude wird anscheinend heftig zugesetzt. Aber wir werden an Ort und Stelle Näheres erfahren.«
»Und was ist mit Jilly?«
»Katja hatte noch keine Zeit, sich um sie zu kümmern.«
»War der Geburtstermin normal?«
»Anscheinend ein paar Wochen zu früh. Ich habe die Daten nicht im Kopf, aber ich konnte sie ja nicht noch aus der Praxis holen. Jedenfalls hat sie sich auf das Kind gefreut. Und sie hat bestimmt nichts getan, um es zu gefährden.«
Er versank in Schweigen und erinnerte sich des Tages, als Jilly Lorenzo zu ihm in die Praxis kam, um sich untersuchen zu lassen, weil sie öfter von einem Unwohlsein befallen wurde.
Da hatte er sie erst kennengelernt, aber weil sie sich gleich auf die Delormes berief und ihm dann auch sagte, daß Katja ihre Freundin sei, hatte er sie nicht gleich zu Dr. Leitner geschickt, als er eine Schwangerschaft feststellte. Sie hatte sich mächtig gefreut, und sie hatte ihm dann auch gesagt, daß sie mit ihrem Mann bald wieder nach Zürich zurückkehren würde und dann zu Dr. Marchand gehen würde. Sie hatte sich gefreut, weil Daniel ihn sehr gut kannte und meinte, man könne dann ja in Verbindung bleiben.
Jilly war zwar ein recht zartes Geschöpf, aber organisch völlig gesund, und sie war ein ganz bezauberndes Wesen.
»Woran denkst du, Daniel?« fragte Fee in das Schweigen hinein.
»Daran, als Jilly zum erstenmal zu mir kam«, erwiderte er. »Ich versuche, mir alle Details in die Erinnerung zu rufen.«
»Aber du hast doch nichts festgestellt, was einer Schwangerschaft im Wege gestanden wäre«, meinte Fee.
»Nein, nichts.«
»Die ganze Geschichte scheint mehr als mysteriös zu sein«, stellte Fee fest. »Aber wir werden ja bald mehr wissen.«
»Dieser Lorenzo hat mir nicht besonders gefallen«, erklärte Daniel zusammenhanglos. »Und Jilly hat gesagt, daß er sich wohl erst noch daran gewöhnen muß, Vater zu werden.«
»Hattest du den Eindruck, daß sie glücklich ist?«
»Ich habe mir darüber eigentlich nicht den Kopf zerbrochen. Sie machte einen noch sehr verspielten Eindruck.«
»Schade, daß ich sie nicht kennengelernt habe.«
»Damals waren gerade die Zwillinge krank«, erinnerte sich Daniel jetzt auch.
Sie waren bald in Zürich. Von Katja wurden sie schon sehnsüchtig erwartet.
Sie wußte selbst noch nicht viel und sagte, daß Claude Marchand schon ein paarmal angerufen hätte.
»Er ist wahnsinnig nervös, hat schon seine Frau und die Kinder nach Lugano geschickt, damit sie nicht zuviel mitbekommen.
Es wird natürlich schon geredet, aber ich habe das Gefühl, als ob das die Familie Lorenzo selbst inszeniert, um Jilly fertig zu machen.«
»Warum das?« fragte Fee.
»Da stimmt etwas nicht. Jilly hat mal eine Andeutung gemacht, daß ein Komplott gegen sie in Gange sei. Aber ich habe das nicht so ernst genommen. Während der Schwangerschaft bildet man sich manches ein, das weiß ich doch noch von mir selbst.«
Früher hatte Katja so was nie eingestanden, aber sie hatte sich auch diesbezüglich geändert, wie sie überhaupt viel ausgeglichener war als früher.
Sie fuhr mit ihnen zur Privatklinik von Dr. Claude Marchand, die außerhalb von Zürich lag. Nahe dabei stand auch die Villa, die er