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Eine bittere Enttäuschung: Der neue Sonnenwinkel 87 – Familienroman
Eine bittere Enttäuschung: Der neue Sonnenwinkel 87 – Familienroman
Eine bittere Enttäuschung: Der neue Sonnenwinkel 87 – Familienroman
eBook126 Seiten1 Stunde

Eine bittere Enttäuschung: Der neue Sonnenwinkel 87 – Familienroman

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Über dieses E-Book

Im Sonnenwinkel ist eine Familienroman-Serie. Schauplätze sind der am Sternsee gelegene Sonnenwinkel und die Felsenburg, eine beachtliche Ruine von geschichtlicher Bedeutung.
Mit Michaela Dornberg übernimmt eine sehr erfolgreiche Serienautorin, die Fortsetzung der beliebten Familienserie "Im Sonnenwinkel". Michaela Dornberg ist mit ganzem Herzen in die bezaubernde Welt des Sonnenwinkels eingedrungen. Sie kennt den idyllischen Flecken Erlenried und die sympathische Familie Auerbach mit dem Nesthäkchen Bambi.

Simone griff nach ihrem Telefon, ganz ohne Eile. Sie erwartete keine wichtigen Anrufe. Als sie jedoch sah, wer der Anrufer war, begann ihr Herz stürmisch zu klopfen, verspürte sie eine gewisse Aufgeregtheit. Simone war außer sich vor Glück. Sie freute sich. Vermutlich wollte er wissen, wann sie bei ihm sein würde, wollte er ihr gleich sagen, was er alles mit ihr unternehmen wollte, wie sehr er sich auf ihr Kommen freue, dass er ihr Eintreffen kaum abwarten konnte. Und dann würden halt all die wundervollen Worte folgen, die Liebende sich zu sagen pflegen und von denen man nicht genug bekommen kann. Sie meldete sich und sprudelte auch sofort los: »Hallo, Ole, mein Schatz. Wie schön, dass du anrufst. Meine Reisetasche ist gepackt, und ich kann es kaum erwarten, zu dir zu kommen. Ich vermisse dich ja so sehr. Du kannst dir überhaupt nicht vorstellen, wie sehr du mir fehlst.« Zunächst einmal kam nichts, doch das irritierte Simone nicht besonders. Sie war im Überschwang ihrer Gefühle wieder einmal zu schnell vorgeprescht, dabei wusste sie doch, dass Ole eher zu den Bedächtigen gehörte. Aus ihm sprudelten die Worte nicht so heraus. Doch als es nach einer Weile noch immer still war, erkundigte Simone sich ganz besorgt: »Hallo … Ole … bist du noch da?« War die Leitung gar unterbrochen? Das war sie nicht, denn endlich sagte Ole etwas. »Simone … ich … äh … nun, du kannst nicht kommen.« Sie schluckte.
SpracheDeutsch
HerausgeberKelter Media
Erscheinungsdatum17. Nov. 2020
ISBN9783740973445
Eine bittere Enttäuschung: Der neue Sonnenwinkel 87 – Familienroman

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    Buchvorschau

    Eine bittere Enttäuschung - Michaela Dornberg

    Der neue Sonnenwinkel

    – 87 –

    Eine bittere Enttäuschung

    Die schöne Simone ist wieder allein

    Michaela Dornberg

    Simone griff nach ihrem Telefon, ganz ohne Eile. Sie erwartete keine wichtigen Anrufe. Als sie jedoch sah, wer der Anrufer war, begann ihr Herz stürmisch zu klopfen, verspürte sie eine gewisse Aufgeregtheit.

    Ole …

    Simone war außer sich vor Glück. Sie freute sich. Vermutlich wollte er wissen, wann sie bei ihm sein würde, wollte er ihr gleich sagen, was er alles mit ihr unternehmen wollte, wie sehr er sich auf ihr Kommen freue, dass er ihr Eintreffen kaum abwarten konnte. Und dann würden halt all die wundervollen Worte folgen, die Liebende sich zu sagen pflegen und von denen man nicht genug bekommen kann.

    Sie meldete sich und sprudelte auch sofort los: »Hallo, Ole, mein Schatz. Wie schön, dass du anrufst. Meine Reisetasche ist gepackt, und ich kann es kaum erwarten, zu dir zu kommen. Ich vermisse dich ja so sehr. Du kannst dir überhaupt nicht vorstellen, wie sehr du mir fehlst.«

    Zunächst einmal kam nichts, doch das irritierte Simone nicht besonders. Sie war im Überschwang ihrer Gefühle wieder einmal zu schnell vorgeprescht, dabei wusste sie doch, dass Ole eher zu den Bedächtigen gehörte. Aus ihm sprudelten die Worte nicht so heraus.

    Doch als es nach einer Weile noch immer still war, erkundigte Simone sich ganz besorgt: »Hallo … Ole … bist du noch da?«

    War die Leitung gar unterbrochen? Das war sie nicht, denn endlich sagte Ole etwas. »Simone … ich … äh … nun, du kannst nicht kommen.«

    Sie schluckte. Was hatte er da gesagt? Das konnte doch nicht wahr sein. Wellen der Enttäuschung überfluteten sie.

    »Ole, aber ich … wir …«

    Er unterbrach sie.

    »Simone, ich komme zu dir.«

    Sofort war sie erleichtert. Warum hatte er das denn nicht gleich gesagt? Diese Lösung war ihr sogar viel lieber, denn sie hasste lange Autofahrten, und das blieb ihr nun erspart. Simone war einfach nur froh, und sie merkte überhaupt nicht, dass er verändert wirkte, dass seine Stimme merkwürdig belegt geklungen hatte, beinahe verlegen.

    »Ole, Lieber, das ist ja ganz wunderbar«, sprudelte es aus ihr heraus. »Bella wird sich sehr freuen, dass sie das ganze Wochenende über mit uns zusammen sein kann, dass sie nicht zu Hermine muss. Dort hält sie sich zwar sehr gern auf, aber so wird es schöner sein, zumal Bella dich ja, wie du weißt, sehr gern hat. Das Honigtöpfchen weiß sehr genau, wem es ein Leben in Freiheit zu verdanken hat, sie mag dich wirklich sehr. Aber was sage ich da, ich kenne niemanden, der dich nicht mag, und in der Reihe deiner Bewunderer fädele ich mich selbst ganz weit vorne ein. Es ist mir erst jetzt so richtig bewusst geworden, wie sehr ich dich liebe, Ole, wie sehr ich dich vermisse, wie sehr du mir fehlst. Ich kann es kaum aushalten. Und deswegen habe ich mir auch etwas ausgedacht, was ich dir eigentlich erst bei unserem Treffen persönlich erzählen wollte. Doch was soll es, dann kannst du dich jetzt schon freuen. So sehr ich meinen Job im Notariat Rückert auch liebe, so gern ich hier bei Hermine im Haus wohne … ich liebe dich, und deswegen möchte ich auch mit dir zusammen sein, nicht hin und wieder, sondern immer. Deswegen werde ich meine Zelte hier abbrechen und zu dir ziehen. Vergiss alles, was ich dir jemals gesagt habe zu diesem Thema. Wenn man jemanden liebt, und das tun wir ja, muss man seine Liebe auch leben, miteinander. Da braucht es keinen Termin, wann und wie das zu erfolgen hat. Ich habe meine Angst, meine Bedenken überwunden. Das Fehlverhalten meines Exmannes in der Vergangenheit darf ich nicht dem Mann, mit dem ich eine beglückende Gegenwart genieße, anlasten. Wer sich nichts wünscht, braucht nichts und kriegt auch nichts … ich aber wünsche mir ein Leben mit dir, weil ich dich brauche, denn ich liebe dich.«

    Wieder Stille am anderen Ende der Leitung! Simone war arglos, sie lachte.

    »Ach, mein Liebster, ich kann es nicht lassen. Jetzt habe ich schon wieder ohne Punkt und Komma geredet und dich überrumpelt. Es tut mir ja so leid, doch du weißt ja, wie es ist, wenn das Herz übervoll ist …«

    Er unterbrach sie erneut, ging nicht auf all das ein, was sie ihm gerade erzählt hatte. Eigentlich hätte es ihn doch erfreuen müssen, es war ja genau das, was er immer gewollt hatte.

    »Simone, ich werde am Samstag in aller Frühe bei dir sein, mach dir keine Umstände, bereite bitte nichts vor. Jetzt muss ich aufhören, denn ich habe noch einen sehr wichtigen Termin, und auf den muss ich mich entsprechend vorbereiten. Das verstehst du doch, oder?«

    Sie schluckte, sie hatte eine andere Reaktion von ihm erwartet, aber andererseits war er neu in seinem Job, musste sich erst richtig einarbeiten. Und er war ehrgeizig, wollte alle Erwartungen erfüllen, die man in ihn setzte.

    »Aber ja, Ole«, antwortete sie, »ich freue mich, ich freue mich sogar sehr.«

    »Bis Samstag dann, Simone«, erwiderte er, dann beendete er abrupt das Gespräch.

    Irritiert legte Simone das Telefon beiseite. Was war denn mit Ole auf einmal los? Erst jetzt wurde ihr bewusst, dass er sehr kurz angebunden gewesen war, kaum etwas gesagt hatte. Doch sie war noch immer arglos, sie redete sich ein, dass er ganz furchtbar im Stress sein musste. Das erklärte auch, warum er sich kaum gemeldet hatte, warum er ihre letzten Treffen kurzfristig abgesagt hatte. Es wurde allerhöchste Zeit, dass sie ihr gemeinsames Leben begannen. Auch wenn es ihr sehr schwerfiel, hier alles aufzugeben, war es die richtige Entscheidung. Man konnte nicht alles haben, und dieses Leben auf Distanz war nichts für sie und für Ole ebenfalls nicht. Der brauchte nach einem anstrengenden Arbeitstag seine Ordnung, er brauchte Nähe, und all das würde sie ihm geben. Sie machte sich Vorwürfe, dass sie zu zögerlich gewesen war, dabei musste sie sich doch nur an die magischen Augenblicke erinnern, die sie mit Ole erlebt hatte.

    Sie lächelte, ignorierte, was er ihr gesagt hatte, sie solle nichts vorbereiten. Von wegen, sie würde alles tun, um ihn zu verwöhnen, um es ihm gemütlich zu machen. Wenigstens an diesem Wochenende sollte er das genießen, was er künftig jeden Tag haben würde. Ja, sie konnte eine ganze Menge auffangen, ihm einiges abnehmen. Es war ja auch überhaupt nicht einfach für ihn, wieder entschuldigte sie ihn eifrig bei sich. Sie sah die Verantwortung, die er zu tragen hatte, und abends hing er allein herum. Er hatte niemanden, mit dem er reden konnte. Nein, es ging wirklich nicht. Auch wenn sie in den sauren Apfel beißen musste, für ihn ihr eigenes Leben irgendwie aufzugeben. Manchmal musste man sich halt entscheiden, hatte keine andere Wahl. Sie würde für ihn loslassen, den Job, die Wohnung, das Tierheim. Sie hatte es sich lange überlegt. Sie hätte sofort mit ihm gehen sollen, dann wäre Ole jetzt nicht so gestresst. Eine Fernbeziehung konnte ja wirklich gewisse Vorteile haben, für sie und Ole war sie jedoch nichts, höchste Zeit also, die Reißleine zu ziehen.

    Simone blickte auf ihre Uhr. Ein bisschen Zeit hatte sie noch, um einen Kaffee zu trinken. Und als sie das tat, wunderte sie sich schon ein wenig, weil Ole zu so früher Morgenstunde angerufen hatte. Lag es daran, dass er einen strammen Arbeitstag vor sich hatte oder weil er den Anruf nur irgendwie hinter sich bringen wollte?

    Nein, so zu denken war gemein. Er hatte den Anruf nicht vergessen wollen. Und warum war er nicht liebevoll und zärtlich gewesen? Du liebe Güte! Morgens um sieben war nicht die richtige Zeit dafür, außerdem hatte sie unentwegt auf ihn eingeredet.

    Es war aber schon merkwürdig!

    Simone hatte plötzlich ein ungutes Gefühl, doch dem wollte sie jetzt keinen Raum geben. Immerhin hatte Ole nicht abgesagt, sondern er wollte zu ihr kommen. Und dass sie nichts vorbereiten sollte, war im Grunde genommen ein Indiz dafür, dass er die knapp bemessene Zeit ausschließlich mit ihr verbringen wollte, er wollte sie immerfort bei sich haben und ihr nicht dabei zusehen, wie sie in der Küche den Kochlöffel schwang.

    Sie verdrängte die Gedanken, dachte positiv. Sie würden es sich schön machen, sie, Ole und Bella. Sie würden ihre Zweisamkeit genießen und Pläne für die gemeinsame Zukunft machen, die greifbar nahe war, die sie sich in den rosigsten Farben ausmalte.

    Ole … Honigtöpfchen … sie …

    Traurig würde Hermine Steinhoff sein, ihre liebenswerte Vermieterin, zunächst einmal am Wochenende, weil sie auf Bella verzichten musste. Hermine liebte die wunderschöne Hündin über alles, und Simone war Hermine unendlich dankbar dafür, dass sie sich so rührend um das Honigtöpfchen kümmerte, wenn sie arbeitete oder einen Termin hatte. Simone hätte Bella problemlos mit ins Notariat nehmen können, doch da hatte sie keine Chance, Hermine wehrte sich mit Händen und Füßen dagegen. Simone musste schon aufpassen, dass Bella ihr Hund blieb. Doch an so etwas dachte sie nicht ernsthaft, das erwähnte sie allenfalls mal im Spaß, und dann mussten sie beide lachen, die Hermine und sie. Für beide Frauen zählte in erster Linie das Wohl des Tieres, da zogen sie beide an einem Strang. Auf jeden Fall konnte man eines sagen – Bella führte ein wunderschönes Hundeleben. Doch das hatte sie

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