Entdecken Sie Millionen von E-Books, Hörbüchern und vieles mehr mit einer kostenlosen Testversion

Nur $11.99/Monat nach der Testphase. Jederzeit kündbar.

Feuer in der Schlangengasse: Wyatt Earp 207 – Western
Feuer in der Schlangengasse: Wyatt Earp 207 – Western
Feuer in der Schlangengasse: Wyatt Earp 207 – Western
eBook130 Seiten1 Stunde

Feuer in der Schlangengasse: Wyatt Earp 207 – Western

Bewertung: 0 von 5 Sternen

()

Vorschau lesen

Über dieses E-Book

"Vor seinem Colt hatte selbst der Teufel Respekt!" (Mark Twain) Der Lieblingssatz des berühmten US Marshals: "Abenteuer? Ich habe sie nie gesucht. Weiß der Teufel wie es kam, dass sie immer dort waren, wohin ich ritt." Diese Romane müssen Sie als Western-Fan einfach lesen!

Es war Vormittag. Glühende Hitze lastete in den staubigen Straßen der Arizonastadt Tombstone. Unter den Dächern der alten Westernansiedlung nistete wieder die Unruhe. Und nur zu bald würde sie abermals in helle Angst umschlagen. Vorm Crystal-Palace standen mehrere Pferde am Zügelholm in der prallen Sonne. Jedem Pferdefreund hätte sich das Herz im Leibe umgedreht. Aber die Besitzer dieser Tiere waren Tombstoner Outlaws. Sie standen drinnen in der großen massiven Theke. In der Mitte stand ein stämmiger Bursche mit struppigem rotem Haar und einem Gesicht, das von Pockennarben übersät war. Er trug ein leuchtend rotes Hemd, das über der Brust offen stand und einen Haarurwald preisgab, der wenig appetitlich wirkte. Seine Weste war aus grauem Tuchstoff, der mehrfach mit Flicken besetzt war. Rechts über seinem Oberschenkel hing an einem blankgewienerten Waffengurt ein schwerer Revolver. Der Mann hatte ein unangenehmes, brutal wirkendes Gesicht, das von dem wuchtigen, weit vorspringenden Kinn beherrscht wurde. Dieser Mann war der Tombstoner Outlaw Curly Bill Brocius, eine der berüchtigsten Erscheinungen der Tombstoner Unterwelt. Neben ihm lehnte ein Mensch mit hagerem Gesicht, gräulichen Augen und strähnigem Haar. Er trug ein graues Hemd, das am Hals von einem schmierigen farblosen Tuch zusammengehalten wurde, eine graue Weste und eine grau gestreifte Hose, die unten über die halbhohen Schäfte seiner Texasboots auslief. Sein Gesicht wirkte gefährlich. Dieser Mann war Patrick Spence. Ebenfalls eine üble Erscheinung aus Tombstones Unterwelt. Auf der anderen Seite neben Curly Bill stand ein untersetzter kerniger Bursche von vielleicht sechsundzwanzig Jahren mit fahlem Gesicht und dunklen Augen.
SpracheDeutsch
HerausgeberKelter Media
Erscheinungsdatum1. Okt. 2019
ISBN9783740955892
Feuer in der Schlangengasse: Wyatt Earp 207 – Western

Mehr von William Mark lesen

Ähnliche Autoren

Ähnlich wie Feuer in der Schlangengasse

Titel in dieser Serie (100)

Mehr anzeigen

Ähnliche E-Books

Westliche Literatur für Sie

Mehr anzeigen

Ähnliche Artikel

Rezensionen für Feuer in der Schlangengasse

Bewertung: 0 von 5 Sternen
0 Bewertungen

0 Bewertungen0 Rezensionen

Wie hat es Ihnen gefallen?

Zum Bewerten, tippen

Die Rezension muss mindestens 10 Wörter umfassen

    Buchvorschau

    Feuer in der Schlangengasse - William Mark

    Wyatt Earp

    – 207 –

    Feuer in der Schlangengasse

    William Mark

    Es war Vormittag.

    Glühende Hitze lastete in den staubigen Straßen der Arizonastadt Tombstone.

    Unter den Dächern der alten Westernansiedlung nistete wieder die Unruhe. Und nur zu bald würde sie abermals in helle Angst umschlagen.

    Vorm Crystal-Palace standen mehrere Pferde am Zügelholm in der prallen Sonne. Jedem Pferdefreund hätte sich das Herz im Leibe umgedreht. Aber die Besitzer dieser Tiere waren Tombstoner Outlaws. Sie standen drinnen in der großen massiven Theke.

    In der Mitte stand ein stämmiger Bursche mit struppigem rotem Haar und einem Gesicht, das von Pockennarben übersät war. Er trug ein leuchtend rotes Hemd, das über der Brust offen stand und einen Haarurwald preisgab, der wenig appetitlich wirkte. Seine Weste war aus grauem Tuchstoff, der mehrfach mit Flicken besetzt war. Rechts über seinem Oberschenkel hing an einem blankgewienerten Waffengurt ein schwerer Revolver. Der Mann hatte ein unangenehmes, brutal wirkendes Gesicht, das von dem wuchtigen, weit vorspringenden Kinn beherrscht wurde.

    Dieser Mann war der Tombstoner Outlaw Curly Bill Brocius, eine der berüchtigsten Erscheinungen der Tombstoner Unterwelt.

    Neben ihm lehnte ein Mensch mit hagerem Gesicht, gräulichen Augen und strähnigem Haar. Er trug ein graues Hemd, das am Hals von einem schmierigen farblosen Tuch zusammengehalten wurde, eine graue Weste und eine grau gestreifte Hose, die unten über die halbhohen Schäfte seiner Texasboots auslief. Sein Gesicht wirkte gefährlich.

    Dieser Mann war Patrick Spence. Ebenfalls eine üble Erscheinung aus Tombstones Unterwelt.

    Auf der anderen Seite neben Curly Bill stand ein untersetzter kerniger Bursche von vielleicht sechsundzwanzig Jahren mit fahlem Gesicht und dunklen Augen.

    Es war Edward Ferguson, einer aus der Ferguson-Familie, die ähnlich wie die Flanagans zu den berüchtigtsten Tombstoner Banditen-Familien zählte.

    Neben Patrick Spence stand ein hagerer großer Mensch mit verschlagenem Gesicht, das slawische Gesichtszüge aufwies. Sein Mund war sehr dünn und schien lippenlos zu sein. Dieser Mann war der gefürchtete Messerwerfer Raczek.

    Und dann standen da noch zwei Männer, die ihre Köpfe weit über die Theke gebeugt hatten und in ihre Gläser starrten. Es waren zwei Mitglieder der Familie Flanagan, Greg und Joke. Sie wiesen die typischen Merkmale der Outlaw-Familie auf, nämlich die ovalen Gesichter und die krummen Reiterbeine.

    Am Stirnende der Theke stand ein Mann, dem man ansah, dass er indianisches Blut in den Adern hatte. Es war ein Mestize, der einen hohen schwarzen Hut trug, in den er hinten eine Feder gesteckt hatte. Das Halbblut sollte zu der gefährlichen Familie Cruz gehören, aus der der berüchtigte Messerwerfer Indian Charly stammte, ein Mitglied der großen Clanton-Gang, die an dem berühmten Dodger Marshal Wyatt Earp gescheitert war. Valentino Cruz, also Indian Charly, wurde von Wyatt Earp selbst zur Strecke gebracht; und dieser junge Indianer, der höchstens siebzehn Jahre zählte, war wahrscheinlich ein Verwandter von Valentino Cruz und wurde in der Stadt kurzerhand Indian Charly genannt; ähnlich wie James Brocius nach seinem Onkel Curly Bill genannt wurde. Dann gab es da noch einen Burschen, der mit Bill Claiborne verwandt war. Er war ebenfalls noch sehr jung, hatte ein ausdrucksloses Gesicht und wies ebenso wie Bill Claiborne seltsam helle Augenwimpern auf. Niemand ahnte zu dieser Stunde, dass Bill Claiborne jr. ein sehr viel gefährlicherer Mann war, als jener Bandit, der damals mit den Clantons in den O.K.-Corral gegangen war, um gegen die Earps zu kämpfen.

    Die acht Banditen an der Theke lauschten den Worten des Rowdys James Curly Bill, der eben, wie es seine Gewohnheit war, seine schwere haarige Faust aufs Thekenblech hatte fallen lassen, dass die Gläser einen Tanz aufführten, und mit röhrender Stimme ausrief:

    »Männer, ich habe mich für Boterman entschieden!«

    Die Männer an der Theke rührten sich nicht. Offensichtlich schien ihnen das, was der rothaarige Mann da vorgebracht hatte, nichts Neues zu sein.

    Boterman! Sein Name geisterte in den letzten Tagen wie ein graues Gespenst durch Tombstone.

    Zunächst glaubte man in der Stadt an einen Scherz, als es hieß, dass der siebenundzwanzigjährige Zimmermann Nelson Botermann in die Politik der Stadt eintreten wollte.

    Aber Curly Bill hatte dafür gesorgt, dass die Bürger Tombstones sehr bald erfuhren, dass es sich absolut nicht um einen Scherz handelte.

    »Wie wissen, was los ist«, näselte Greg Flanagan. Dann stieß er seinen Bruder an: »Stimmt’s?«

    Joke feixte: »Natürlich stimmt’s.«

    Bill Claiborne war gewohnt, dass die beiden wenig redeten, und stieß den Kopf jetzt vor wie ein Raubvogel, um den Mestizen aus schmalen Augen zu mustern.

    »Und was sagt die Rothaut dazu?«

    Der Mischling lachte dümmlich.

    »Ich bin deiner Ansicht, Curly Bill.«

    Der Rowdy kippte den Rest seines Whiskys in die Kehle, sog die Luft geräuschvoll in seinen mächtigen Brustkorb und meinte:

    »All right, meine Herren, dann sollt ihr es also in die Stadt bringen: Nelson Boterman ist der Kandidat der freien Tombstoner. Wir wollen, dass er den Stern trägt. Und was wir damit erreichen wollen ist klar: ein für allemal wollen wir dafür sorgen, dass ein gesunder und starker Sheriff dafür sorgt, dass die Earps endlich und für immer aus der Stadt verschwinden. Wir haben es nicht nötig, uns von diesem Clan kommandieren zu lassen.

    Nelson Boterman!

    Bis vor wenigen Tagen hatte man den Namen in der Stadt kaum gekannt. Natürlich wusste man, dass unten in der Toughnutstreet ein Zimmermannsgeselle dieses Namens bei dem Zimmermann Jobal Classing arbeitete, aber mehr wusste man wohl auch nicht von ihm. Vielleicht noch, dass er verheiratet war und eine Frau und zwei Kinder hatte. Ein blasses spinnenbeiniges Zwillingspaar.

    Was hatte den Rowdy James Curly Bill veranlasst, diesen Nel Boterman so urplötzlich ans Licht der Öffentlichkeit zu zerren?

    Diese Frage wurde niemals gültig beantwortet. Einige Historiker behaupteten, dass Curly Bill Brocius mit Nelson Boterman verwandt gewesen sei und sich von dieser Verwandtschaft etwas versprochen hätte. Aber das trifft nicht zu denn ich konnte herausfinden, dass Boterman absolut nicht verwandt war.

    Wahrscheinlich war es der Höhepunkt im Leben des siebenundzwanzigjährigen Zimmermanns, als ihm in den letzten Dezembertagen eine politische Richtung der staubigen Sandstadt Tombstone in die Kandidatur zum Sheriff von Tombstone zwang.

    Jawohl, Nelson Boterman ist dazu gezwungen worden, wie ich gültig herausgebracht habe. Dass ihm diese Kandidatur zu Kopfe gestiegen ist, steht auf einem anderen Blatt.

    Fest steht, dass James Curly Bill Brocius den Zimmermannsgesellen urplötzlich wie ein Zauberer ein Kaninchen aus dem Hut zog und den Tombstonern als den unvermeidlichen Sternträger vorzustellen versuchte. Mag der Teufel wissen, was den Banditen dazu bewogen hat, der Stadt ausgerechnet diesen Mann zu servieren – jedenfalls hat er es getan.

    In den letzten Septembertagen des Jahres 1885 jedenfalls war die Stadt Tombstone von dem Namen des Zimmermannsgesellen so erfüllt wie etwa vor einem halben Jahrzehnt von dem Namen des großen Deputy Marshals Virgil Earp.

    *

    Curly Bill ballte die Fäuste und reckte seine Schultern hoch, ließ die Muskeln springen, dass man es unter dem roten Hemd sehen konnte.

    »Leute, ich fühle mich stark, weil ich weiß, dass ein Mann wie Nel Boterman die Geschicke unserer Stadt in die Hand nehmen wird. Er wird uns endlich von dem Earp-Clan befreien. Er wird das lästige Insekt aus Dodge-City abwimmeln, und für uns werden endlich einmal normale Zeiten anbrechen.

    »Männer, denkt daran, dass wir alles tun müssen, um unserem Ziele zu dienen. Nel Boterman muss Sheriff von Tombstone werden. Koste es, was es wolle!«

    *

    Wer da geglaubt haben sollte, dass die wilden Reden des Rowdys James Curly Bill Brocius loses Biertischgefasel wäre, der sollte sich furchtbar getäuscht sehen.

    Am Nachmittag dieses Tages hingen quer in der Allanstreet große Transparente, auf denen der Name des Sheriffs-Kandidaten stand.

    Wählt Nel Boterman! Nel Boterman ist Tombstones Zukunft.

    Die Outlaws hatten es nicht ungeschickt angestellt. Sie hatten nicht nur Transparente aufgehängt, sondern überall in den Bars ihre Leute an die Theken geschoben, die den Sheriffs-Kandidaten populär zu machen hatten.

    So kam es denn, dass am 27. September die ganze Stadt wusste, dass sie Nelson Boterman zum Sheriff zu wählen hatte.

    *

    John Clun, der grauhaarige würdige Mayor Tombstones wusste, dass der Wahl nicht aus dem Wege zu gehen war. Mit größter Verwunderung hatte er von der Nominierung Nelson Botermans gehört. Und da er auch von den Männern des Bürgerrates gedrängt wurde, setzte er noch drei weitere Kandidaten auf die Liste, denen aber niemand auch nur die geringste Chance gab.

    Aber da saß noch ein Mann in der Stadt, der einen Stern trug. Zwar ein lappiger Bursche, der niemals irgendetwas geleistet hatte, aber immerhin, er war da: Johnny Behan, der kleine, schmächtige wankelmütige Hilfs-Sheriff, der damals zu Ike Clantons Zeiten und von Ikes Gnaden zu dem Stern gekommen war. Er hatte im OK-Corral-Fight eine ziemlich düstere Rolle gespielt

    Gefällt Ihnen die Vorschau?
    Seite 1 von 1