So muss es im siebten Himmel sein
Von Fiona Lowe
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Über dieses E-Book
So muss es im siebten Himmel sein! Emily ist wie verzaubert, als sie auf dem Klinikball mit Dr. Linton Gregory über das Parkett schwebt. Gegen jede Vernunft wünscht sie sich, dass er sie nie wieder loslässt. Doch vergeblich. Schließlich eilt Linton sein Ruf als Playboy voraus …
Fiona Lowe
Fiona Lowe liebt es zu lesen. Als sie ein Kind war, war es noch nicht üblich, Wissen über das Fernsehen vermittelt zu bekommen und so verschlang sie all die Bücher, die ihr in die Hände kamen. Doch schnell holte sie die Realität ein und sie war gezwungen, sich von den Büchern abzuwenden und ins Berufsleben einzukehren. Fiona wurde Krankenschwester und ihre Lieblingsbereiche im Krankenhaus waren die Geburtshilfe und die Notaufnahme. Aber sie genoss es stets ihr eigener Boss zu sein und wechselte bald in die Gesundheitsfürsorge und -beratung. Menschen die Kontrolle über ihre eigene Gesundheit übernehmen und medizinische Versorgung vermeiden, waren für sie Erfolge bei dieser Tätigkeit. 10 Jahre später, sie hatte mittlerweile eine Elternzeit mit ihrem ersten Baby genommen, hörte sie ein Interview mit einem Angestellten von Mills & Boon, der berichtete, dass der Verlag gerade sehr aktiv nach neuen Autoren suchte. Wie schwer mochte es sein, zu schreiben? Fiona war überrascht, als es nahezu eine Dekade dauerte, bis eines ihrer Bücher veröffentlicht wurde. Fiona Lowe lebt im südlichen Victoria, Australien mit ihren Ehemann und den zwei Söhnen. In der Dekade, in der sie auf eine Veröffentlichung wartete, lebte sie in zwei Ländern und drei verschiedenen Städten. Wenn sie nicht schreibt, arbeitet sie als Schulbeirätin. Sie spielt gerne Tennis, liest leidenschaftlich viel, ist oft bei der Gartenarbeit zu finden, mag das Theater und plant immer ihren nächsten Abenteuer - Urlaub, der fast immer Inspiration zum Schreiben eines neuen Buches ist. Sie grillt gerne und lädt Freunde dazu ein. Ein Bad im Pool und jede Menge Unterhaltung sind dabei die wichtigsten Bestandteile. Fiona Lowe würde sich sehr freuen, wenn Sie sie auf ihrer Webseite www.fionalowe.com
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Buchvorschau
So muss es im siebten Himmel sein - Fiona Lowe
IMPRESSUM
So muss es im siebten Himmel sein erscheint in der HarperCollins Germany GmbH
© 2008 by Fiona Lowe
Originaltitel: „The Playboy Doctor’s Marriage Proposal"
erschienen bei: Mills & Boon Ltd., London
Published by arrangement with HARLEQUIN ENTERPRISES II B.V./S.àr.l.
© Deutsche Erstausgabe in der Reihe JULIA PRÄSENTIERT ÄRZTE ZUM VERLIEBEN
Band 47 - 2012 by HARLEQUIN ENTERPRISES GmbH, Hamburg
Übersetzung: Michaela Rabe
Umschlagsmotive: Getty Images_LanaK
Veröffentlicht im ePub Format in 10/2018 – die elektronische Ausgabe stimmt mit der Printversion überein.
E-Book-Produktion: GGP Media GmbH, Pößneck
ISBN 9783733759629
Alle Rechte, einschließlich das des vollständigen oder auszugsweisen Nachdrucks in jeglicher Form, sind vorbehalten.
CORA-Romane dürfen nicht verliehen oder zum gewerbsmäßigen Umtausch verwendet werden. Sämtliche Personen dieser Ausgabe sind frei erfunden. Ähnlichkeiten mit lebenden oder verstorbenen Personen sind rein zufällig.
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1. KAPITEL
Der Medizinstudent fing an zu würgen.
„Raus! Notfallmediziner Linton Gregory wies mit ausgestrecktem Arm zur Tür, während er gleichzeitig mit der anderen Hand versuchte, bei seinem Patienten die Blutung aus der klaffenden Kopfwunde zu stillen. „Und immer schön durchatmen
, fügte er etwas freundlicher hinzu. Ein ohnmächtiger Assistent hätte ihm heute gerade noch gefehlt.
Wo waren bloß alle geblieben? „Karen!, rief er laut und brach damit seine eigene Regel, in der Notaufnahme niemals die Stimme zu erheben. „Raum zwei bitte, sofort!
Er riss ein Verbandspäckchen auf. „Johnno, drücken Sie hier. Er griff nach der Hand des Patienten und legte sie auf die Kompresse, mit der er die Wunde bedeckt hatte. „Aber kräftig.
„Okay, Doc, ist ja nicht das erste Mal." Johnno schnitt eine Grimasse.
Linton leuchtete dem Mann in die Augen. „Sieht alles gut aus. Waren Sie ohnmächtig?"
„Kann mich nicht erinnern."
Mit einem resignierten Seufzen untersuchte Linton nun den Kopf seines Patienten auf weitere Verletzungen. „Dies ist der vierte Samstag in zwei Monaten, dass wir Sie hier liegen haben. Vielleicht sollten Sie Ihre Rugby-Schuhe an den Nagel hängen."
Johnno räusperte sich. „Sie hören sich schon an wie meine Frau, Doc."
Linton warf ihm einen verständnisvollen Blick zu und empfand nicht zum ersten Mal Erleichterung darüber, dass er wieder Single war. „Tut mir leid, aber ich muss Donna recht geben. Ihr Kopf sieht langsam aus wie eine Patchworkdecke. Vorsichtig hob er die Mullkompresse und betrachtete die gezackten Wundränder. „Diesmal werden es ein paar Stiche mehr.
„Linton?" Eine Schwester steckte den Kopf zur Tür herein.
„Hallo, Karen. Er lächelte. „Sie als Superschwester können mir doch sicher eine Nahtpackung besorgen und veranlassen, dass im Röntgenraum alles vorbereitet wird? Johnno hat mal wieder eine Platzwunde am Kopf. Ach ja – und sehen Sie mal nach dem Studenten, er war eben noch ziemlich grün im Gesicht.
„Ich würde Ihnen gern helfen, Linton, aber in fünf Minuten bekommen wir einen Patienten mit zerschmettertem Arm. Autounfall. Ich habe den Schockraum vorbereitet und bin gerade auf der Suche nach Pflegekräften. Wir sind sowieso knapp an Personal, und dazu ist die halbe Stadt draußen auf der Bungarra-Ranch bei Debbies und Camerons erstem Dünen-Buggy-Rennen."
Linton unterdrückte einen Fluch. „Schön die Hand auf der Kompresse lassen, Johnno, ich schicke gleich Donna herein. Sie wird bei Ihnen bleiben, bis jemand Sie nähen kann."
Noch vor drei Wochen lief hier alles wie geschmiert, aber seine Stationsschwester hatte unerwartet wegen einer dringenden Familienangelegenheit freinehmen müssen, und ihre Vertretung war ausgerechnet jetzt auf Hochzeitsreise – mit seinem Oberarzt! Heiraten brachte nur Ärger, das wusste er aus eigener Erfahrung.
Er streifte sich die Handschuhe ab. „Rufen Sie auf der Entbindungsstation an, da ist nicht so viel los. Sie sollen uns jemand herschicken."
„Aber wir sind immer noch knapp mit …"
„Wir haben zwei Medizinstudenten, mal sehen, ob sie etwas gelernt haben." Er marschierte in den Schockraum, und da ertönte schon das Heulen der Sirene. Vorbei war es mit der samstäglichen Stille an diesem Winternachmittag in Warragurra.
Linton schaltete die Monitore ein und genoss die letzten Augenblicke Ruhe vor dem Sturm. In dreißig Sekunden würde hier die Hölle los sein.
Er verspürte den gewohnten Druck im Magen. Notfallmedizin bedeutete, sich immer wieder auf unerwartete Situationen und Patienten einzustellen. Normalerweise genoss er den Adrenalinschub in solchen Momenten. Doch heute fehlte ihm das gewohnte verlässliche Team.
Eilig schob Andrew, einer der Sanitäter, die Rollliege mit dem Patienten herein. „Hey, Linton. Sie sollten besser Jeremy Fallon herrufen, falls er Dienst hat."
„Schon geschehen. Er warf einen Blick auf das Unfallopfer. „Jemand, den wir kennen?
Andrew nickte, aber ehe er antworten konnte, erklang eine Frauenstimme. „Wir sollten uns nicht lange mit Reden aufhalten. Sein Blutdruck sinkt rapide!"
Eine junge Frau mit pinkfarbenem Haarschopf tauchte hinter der Rollliege auf. „Wir brauchen Plasmaexpander, er hat einen Blutdruck von siebzig."
„Emily?", rief Linton erfreut.
Sie lachte leise auf. „Ich weiß, ich gehöre eher in ein Flugzeug der Flying Doctors als in die Notaufnahme, aber ich bin rein zufällig hier."
„Ben hat Glück gehabt, dass Emily heute frei hat und gerade auf dem Weg in die Stadt war. Andrews Stimme bebte kaum vernehmlich, ehe er sich räusperte und wieder gewohnt sachlich sprach. „Ben McCreedy, achtundzwanzig, rechter Arm zerschmettert. Schmerzmittel vor Ort verabreicht, Patient bei Bewusstsein, aber benommen.
Linton nahm das Stethoskop vom Hals und horchte die Brust ab. Ben McCreedy war der Held des lokalen Rugby-Vereins und gerade in die Nationalmannschaft aufgenommen worden. Heute hätte er sein letztes Lokalmatch bestreiten sollen.
Der junge Mann lag blass und still unter einer Decke. Sein rechter Arm stand in einem unnatürlichen Winkel vom Körper ab und war knapp unterhalb der Schulter mit einer Aderpresse abgebunden.
„Er ist tachykard. Geschätzter Blutverlust?" fragte Linton, während er sich um professionelle Distanz bemühte. Etwas, das ihm immer schwerer fiel, je länger er in Warragurra arbeitete.
„Zu hoch." Emily hob den Patienten zusammen mit Andrew auf die Klinikliege.
Ein Medizinstudent und eine Studentin wagten sich zaghaft in den Raum. „Dr. Gregory, brauchen Sie uns hier?"
Nur mit Mühe verkniff sich Linton einen ironischen Kommentar. „Schließen Sie den Patienten ans EKG an und legen Sie eine Kontrollkarte für die Flüssigkeitsversorgung an. Wo ist Schwester Haigh?"
Jason, der Student, der vorhin beinahe ohnmächtig geworden war, schaute sich nervös um. „Sie hat gesagt, dass auf der Entbindungsstation gerade drei Frauen in den Wehen liegen."
„Und?"
„Und … Jason zögerte. „Und ich soll keinen Mist bauen, weil sie sich erst um das Baby mit dem Kruppanfall kümmern muss, bevor sie kommen kann.
Linton hätte ihn am liebsten kräftig durchgeschüttelt. Wie sollte er mit zwei Grünschnäbeln die Notaufnahme führen?
Als er sich umblickte, fing er Emilys Blick auf. Das ist nicht wahr, oder? las er in ihren tiefgründigen silbergrauen Augen, bevor sie mit routinierten Handgriffen den Sitz der Elektroden des EKGs korrigierte. Auch die Studentin schien nicht mehr Ahnung zu haben als ihr Kommilitone.
„Emily … Der Patient hob den Kopf. „Können Sie hierbleiben?
, fragte er schwach.
Linton war begeistert. Was für eine brillante Idee. Emily kam ja wie gerufen! Er setzte ein charmantes Lächeln auf. „Wirklich, Emily, können Sie nicht bleiben? Damit tun Sie Ben einen Gefallen – und mir auch."
Emilys Wangen färbten sich zartrosa, und sie beugte sich rasch über den Rugby-Spieler. „Ich bin hier, Ben. Ich gehe nirgendwohin. Dann richtete sie sich wieder auf und straffte die Schultern. „Katheter zur Harnmessung und einen zentralen Venenkatheter?
, fragte sie in professionellem Ton.
Linton war erleichtert. Zum ersten Mal an diesem Tag hatte er jemanden an seiner Seite, der wusste, was zu tun war. Er wandte sich an die Studenten. „Patti, Sie behalten die Vitalwerte im Auge, und Jason, wenn wir Material brauchen, müssen Sie schnell sein."
Andrews Pager klingelte. „Ich muss los. Er drückte kurz Bens Bein, eine ungewöhnlich emotionale Geste für den erfahrenen Sanitäter. „Sie sind hier in guten Händen, mein Junge. Bis später.
Der Patient reagierte nicht.
Vorsichtig zog Linton die Decke von Ben. „Weitere Verletzungen, Emily?"
„Erstaunlicherweise nicht. Ich habe ihn am Unfallort kurz untersucht und nichts entdeckt. Becken und Oberkörper scheinen in Ordnung zu sein."
„Wir werden ihn röntgen, dann sind wir auf der sicheren Seite. Jetzt zum Arm." Er nahm die Mullkompressen von Bens Arm. Trotz langjähriger Erfahrung in der Notfallmedizin zog sich ihm der Magen zusammen. Schulter und Hand waren zwar unversehrt, aber der Rest war eine Masse aus Fleisch und Knochen, die in der Mitte des Oberarms an einem dünnen Hautfetzen hing.
„Wie ist das passiert?" Linton zwang sich zu einem sachlichen Ton.
„Ich war auf dem Weg zum Spiel in der Ferguson Street …" Seine Stimme wurde schwächer.
Mitfühlend berichtete Emily weiter. „Ben hatte das Fenster heruntergekurbelt und den Arm draußen. Der Lkw, der zwischen Bens und einem am Straßenrand geparkten Wagen durchzukommen versuchte, hat ihn erwischt."
„Sie müssen den Arm retten, Linton, flehte Ben. „Ich brauche meine Arme zum Rugby-Spielen.
Ich kann deinen Arm nicht retten. Linton sah Emily an. Fünf Worte, die mit einem Schlag einen Lebenstraum zunichtemachten. Er brachte sie nicht über die Lippen.
„Blutdruck fünfundsechzig zu vierzig, Atemfrequenz achtundzwanzig, Puls einhundertdreißig", verkündete Patti die beunruhigenden Werte.
„Die Blutbank schickt uns drei Einheiten rote Blutzellen, und zum Röntgen steht alles bereit, sagte Emily sachlich. „Jason, wir brauchen noch eine Ladung Eis für den Arm.
„Harnausstoß?", fragte Linton. Ben hatte viel Blut verloren, sein Körper kompensierte den Verlust, indem er nur noch die lebenswichtigen Organe versorgte. Und das seit einer halben Stunde. Allmählich wurde es kritisch für den Patienten.
Emily warf einen Blick auf den Katheterbeutel. „Extrem niedrig", antwortete sie leise.
Mit anderen Worten: drohendes Nierenversagen.
Linton setzte Prioritäten. „Sauerstoffzufuhr erhöhen. Emily, Sie kontrollieren die Blutgaswerte, und ich lege den zentralen Zugang. Er stellte die Infusionsgeschwindigkeit auf höchste Stufe, damit der strohgelbe Plasmaexpander schneller floss. „Patti, rufen Sie die Blutbank an, sie sollen sich beeilen.
Sein Pager meldete sich, und er warf einen Blick aufs Display. „Jeremy ist bereits im OP. Sobald der Zugang gelegt ist, bringen wir Ben nach oben."
Plötzlich verdrehte Ben die Augen, und der Monitor schlug Alarm.
„Herzstillstand. Emily griff nach dem Beatmungsbeutel und der Maske und warf sie Patti zu. „Kopf überstrecken und beatmen. Ich übernehme die Herzmassage.
Ihre Hände wirkten unglaublich schmal auf der breiten, muskulösen Brust des jungen Mannes, der ums Überleben kämpfte. Aber sie übte rhythmisch und mit aller Kraft den nötigen Druck aus.
„Ich bin drin." Linton überprüfte mit dem Handultraschallgerät die Lage der Kanüle in der Drosselvene und verband sie dann mit einem weiteren Beutel Plasmaexpander. „Er bekommt jetzt etwas mehr